Peter Uertz Liveset @ Schwärmerladen - Dez 2010

Where's the bloody kick drum? :lol:

Schöne Klänge, die schräge Sequenz bei 12:00 und das Pitch/ Delay Spiel bei 17:00 und 26:00 :supi:

Wie/ womit hast du live gespielt? Soft-/ Hardware, improvisiert oder strukturiert?
 
Das Intro klingt ein klein wenig wie "Kakerlaken auf Milchglas" :D

Interessante Klänge sind es definitiv! :supi:

Aber ich glaube, Live würde ich persönlich das nicht lange überleben (ohne Kick Drum sowieso nicht :lol: ).
 
Peter Uertz schrieb:
Mitschnitt meines LIveset @ Schwärmerladen, Düsseldorf, 15.12.2010

...Glückwunsch zum Auftritt! - wie war die Rückmeldung der Zuhörer?...

...ich habe es mir von vorne bis hinten angehört, und mir fällt auf, daß das Stück immer wieder sehr höhenlastig ist - teilweise durchaus im schmerzhaften Bereich...kann sein, daß meine Alter-Schwerhörigkeit einfach noch nicht richtig greift...

...ein mehr oder weniger mitnehmender, regelmäßiger Rhythmus, der an meine Ur-Instinkte appellieren würde, ist für mich auch eher nicht erkennbar, wodurch es natürlich etwas schwerer ist, sich einzuhören - wahrscheinlich ist das so gewollt, könnte aber auch eben als gewollt auf-fallen und -stossen...

...die Klangebilde sind nett, nicht wirklich neu, aber überwiegend überzeugend konsequent durchgezogen...

...das panning der Elemente ist wohl auch gewollt ungewöhnlich und durchaus nicht gewöhnungsfähig - dadurch eher auf der anstrengenden Seite?...wie war die live-Situation? - konntest Du da richtig in Stereo beschallen? - wie kam das Ungleichgewicht an? - ich mußte mir irgendwann das eine Ohr (bei mir links) zuhalten...

...die rhythmischen Gebilde im Vortrag sind dann konsequent ausgeführt, aber auch eher sehr gleichförmig...

...mein Resümee beim Frühstückscafé: handwerklich ok, künstlerisch einfach etwas zu gewollt, zu inkonsequent und anstrengend, leider ohne wirklich neue Blickwinkel oder Hörerfahrungen zu vermitteln...ich denke mal, ich hab' es einfach nicht kapiert...ich sehe aber durchaus den Reiz einer solchen Performance als Live-Act eingebettet in eine Vernissage o.ä. und würde es dann in so einem Rahmen als Live-Erlebnis sicher auch toll finden...
 
schön das das mit einen mitschnitt geklappt hat.

sehr gelungenen dein auftritt. schön rhythmisch, es hat drive, der tonalität zeigst du den mittelfinger, und es wirkt zu keinen zeitpunkt beliebig.

auch umschiffst du sicher jede art von schubladen, 2011 sieht jetzt schon vielversprechend aus!
 
Peters klangliche Rückschau auf die Anfänge der Elektronischen Musik der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts ist schon sehr gut, obwohl mir das rhythmische Gerüst trotz aller Feinauflösung immer noch ein kräftiges Stirnrunzeln verpasst. Wir werden das dann mal anlässlich des Besuchs des Elektronischen Studios des WDR im Detail erörtern, Aufgeschlossenheit und Lernfähigkeit seitens des Klangkünstlers vorausgesetzt.
 
danielrast schrieb:
auch umschiffst du sicher jede art von schubladen, 2011 sieht jetzt schon vielversprechend aus!

...ist das der Anspruch? - Schubladen umschiffen?...

...ich kenn' mich bei den Schubladen ja nicht aus, aber für so ein Stück/so einen Vortrag würde ich mal die mit dem Label Avantgarde-Kunst aufziehen...es ist ja noch nicht mal anders, sondern einfach nur ohne Aussage - in musikalischer, sozialer oder künstlerischer Sicht - oder anders formuliert: ich kann es nicht dekodieren...ich kapier' es halt wirklich nicht, und wäre eben für die entsprechende Aufklärung dankbar, weil von alleine springt der Funke auf mein einfaches Gemüt nicht über...
 
Was schert den Künstler das simple Gemüt, der banale Geschmack und die Ungebildetheit des Hörers?
 
Navs schrieb:
Where's the bloody kick drum? :lol:

Schöne Klänge, die schräge Sequenz bei 12:00 und das Pitch/ Delay Spiel bei 17:00 und 26:00 :supi:

Wie/ womit hast du live gespielt? Soft-/ Hardware, improvisiert oder strukturiert?


Studio-Electronics SE-1 und Abelton LIve mit Simpler und ein Ibanez DigitalDelay - Über strukturiertes gerandomised und improvisiert.


@ Fairplay: Über panning und höhen hatte ich keine kontrolle, weil ich über einen basskoffer-verstärker spielen mußte... aber laut war´s :)

peter
 
danielrast schrieb:
schön das das mit einen mitschnitt geklappt hat.

sehr gelungenen dein auftritt. schön rhythmisch, es hat drive, der tonalität zeigst du den mittelfinger, und es wirkt zu keinen zeitpunkt beliebig.

auch umschiffst du sicher jede art von schubladen, 2011 sieht jetzt schon vielversprechend aus!

Wir verstehen uns :)

peter
 
Elektrokamerad schrieb:
Was schert den Künstler das simple Gemüt, der banale Geschmack und die Ungebildetheit des Hörers?

...der Wunsch nach Anerkennung?...der Drang eine Nachricht zu vermitteln?...
 
Ah, die allgemeine reaktion, war sehr positiv!

Meine lieblingsaussage: "Anstrengend, aber gut!"

Und ich habe zwei CDs verkauft... Hahahahah :)

peter

ps: Obwohl das ja als tapeten-musik gedacht war, konnten die leute nicht weghören...
 
Danke alle für s hineinhören!!

@ Fairplay: Danke für deine ausführungen...
Denke mal an moderne kunst, da wird vom betrachter erwartet, dass er das bild zuende denkt/sieht; sowas gibt es auch in der musik: "Scheinbar" unfertig, halt!
Darin liegt aber auch der reiz für mich. Ziel war es eine "zeitspanne" zu gestalten, egal was da kommt. Und erstmal "Nicht werten" spielt auch eine rolle.

peter
 
Peter Uertz schrieb:
Ziel war es eine "zeitspanne" zu gestalten, egal was da kommt. Und erstmal "Nicht werten" spielt auch eine rolle.

...ok...

...vor diesem Hintergrund kann ich bescheinigen Ziel erreicht...mit nicht werten tue ich mir da schwerer...
 
Ich hab geschrieben "erstmal" nicht werten, das macht einen unterschied...

Natürlich weiß ich jetzt auch schon, was ich besser machen kann!
.
Und es darf sich eben nicht oder trotzdem nicht, nach "Einfallspinsel" anhören.

peter
 
Ich hab noch 10 Minuten vor mir und bin bis jetzt sehr angetan.
Ob neu,alt,Schublade auf oder zu - das ist was für spezielle Momente :supi:

PS: Über eine Download-Möglichkeit würde ich mich sehr freuen !
 
Peter Uertz schrieb:
@ Fairplay: Über panning und höhen hatte ich keine kontrolle, weil ich über einen basskoffer-verstärker spielen mußte... aber laut war´s :)
Wenn das nicht Rosskenrollmusis ist!
 
:)

Was sagte Pete Townsend 1964 über seine musik: "Volume and Noise!"

...

Ich würde mir wünschen, die sounds wären dichter beisammen; das werde ich ändern in zukunft...
p
 
So jetzt schreib ich auch mal was dazu, weil ich's endlich mal geschafft hab, es ganz durchzuhören. Generell bin ich für solche abgefahrenen Sachen durchaus zu haben und mach auch gern selber mal was in die Richtung, von daher ist meine Grundeinstellung schon mal positiv.

Den Anfang find ich etwas anstrengend, weil irgendwie sehr random und mit wenig "Fixpunkten". Klanglich aber interessant. Danach gefällt's mir eigentlich immer besser, zwischendurch gab's sogar Stellen, an denen ich mit dem Fuß gewippt oder dem Kopf genickt hab. Groovy ist natürlich anders, aber das soll es ja wohl auch nicht sein, jedenfalls nimmt's einen mit. Insgesamt hat das Teil ne schön organische Klangsprache, die mir sehr zusagt. Was mir nicht so gefällt ist, dass die einzelnen Elemente irgendwie einfach nur ein- und ausgeblendet werden, die Übergänge könnten daher interessanter und spannender gestaltet sein.

Ich bin da mit relativ kritischen Ohren rangegangen, muss aber jetzt fairerweise zugeben, dass wenn Xenakis drübergestanden hätte, ich es in jedem Fall beklatscht hätte, von daher - bravo! :)

Hoff ich hab mich jetzt nicht zu schwulstig ausgedrückt :lol:
 

Similar threads



News

Zurück
Oben