Peter Uertz - Live Zürich 2010 - Basic Bliss

eine kunstgalerie, in der es 140 mal pro minute BUMM macht, interessiert mich nicht die bohne.

das war irgendwann in den nullern mal trendy: nö, wir gehn nicht in ne bar, wir gehn zu ner "vernissage" (so die ganz-neu-berliner) oder gern auch "zu so ner eröffnung" (die schon-etwas-länger-dabei-mitte-bewohner). dann becks und BUMM. ist aber schon wieder durch. die letzten eröffnungen bei denen ich war, waren so ruhig, dass man das ticken einer kleinen mechanischen klanginstallation durch drei räume hören konnte. schön.
 
fab schrieb:
das war irgendwann in den nullern mal trendy: nö, wir gehn nicht in ne bar, wir gehn zu ner "vernissage" (so die ganz-neu-berliner) oder gern auch "zu so ner eröffnung" (die schon-etwas-länger-dabei-mitte-bewohner). dann becks und BUMM.

Hauptsache 's knallt
 
fab schrieb:
die letzten eröffnungen bei denen ich war, waren so ruhig, dass man das ticken einer kleinen mechanischen klanginstallation durch drei räume hören konnte. schön.

Warum auch nicht? Das Thema Ruhe wird in der heutigen Musik stark unterschätzt.
Statt "immer druff" kann ein ruhender Gegenpol befreiend und horizonterweiternd sein.

Oder auch eine musikfreie Zone wäre interessant, zumal das Thema Lärm immer mehr
diskutiert wird.
 
DamDuram schrieb:
hertzdonut schrieb:
eine 808 hat einen eigen groove, der von 2 sachen kommt, der tightness, alle noten auf demselben step spielen gleichzeitig und einer kleinen varianz jedes steps. wobei die varianz eher für das analoge, lebendige sorgt und groove ev. nicht ganz die richtige bezeichnung dafür ist.

völliger blödsinn. weis das mal nach als screenshot einer schwingungsformdarstellung und deren samplegenauen verschiebungen, die ja dann in der zeitleiste erkennbar bzw ausrechenbar sein müssen. dann glaub ich das.
Ich habe jetzt nicht das Ganze hinundher-Geflame gelesen, aber an dieser Stelle darf ich Freund "hertzdonut" bestätigen (und Mr Fairplay widersprechen):
Die triggerung der einzelnen Instrumente in der 808 funktioniert folgendermaßen:
Ein zentraler 16tel Clock wird an alle Instrumente geschickt. Von der CPU kommt dann pro Instrument eine Steuerleitung, die aus diesem Clock genau einen "Tick" für eine Note aktiviert. Die unterschiedlichen Instrumente werden also nicht von den Flanken verschiedener CPU-Signale getriggert, sondern von einer einheitlichen Flanke des zentralen Clock. Also kommen alle Instrumente gleichzeitig. Das kann man sich sehr schön auf einem Oszilloskop ansehen, das den 16tel-Clock als Oszi-Trigger benutzt. Ich hab das 1994 oder 95 (weiss nicht mehr wann) für Keys getestet.
Die erwähnte Varianz in der Schrittlänge der einzelnen 16tel-Schritte wiederum rührt daher, dass nicht einfach das Signal des Tempogenerators, bzw der externe DIN-Sync runtergeteilt wird, sondern die CPU das Signal des Tempogenerators liest und sich auf dieses Signal draufsynchronisiert. Der zentral 16tel-Clock wird von der CPU erzeugt und hängt in seiner Genauigkeit von der Last der unterschiedlichen Programmroutinen ab. Es besteht also kein direktes technisches Dividerverhältnis zwischen dem Signal des Tempogenerators und dem zentralen 16tel-Clock. Auch diese Schwankung läßt sich prima am Oszilloskop beobachten, in dem man das Signal des Tempogenerators und den zentralen 16tel-Clock auf zwei kanälen ansieht und das Oszi auf den Tempogenerator triggert.
Fotos hab ich keine mehr davon (war noch zu anaolgen Dia-Zeiten), ist aber alles schon lange ausgemessen.

Gruss, Florian
 
Verstehe ich das richtig: Unter Groove versteht man unter Experten den Mangel zur Fähigkeit an zeitliche Genauigkeit?
 
Elektrokamerad schrieb:
Verstehe ich das richtig: Unter Groove versteht man unter Experten den Mangel zur Fähigkeit an zeitliche Genauigkeit?

Ist nicht ganz von der Hand zu weisen. "Früher" war ein Groove ein Groove, wenn der Bassist
mit dem Timing etwas hinterherhinkte - nicht weil er ein Vollidiot war, sondern um eben den
Groove zu erzeugen; etwas um sich "hineinfallen zu lassen".

(Wobei die "groovende Ungenauigkeit" bei einem guten Bassisten alles andere als Unfähigkeit ist)
 
Elektrokamerad schrieb:
Verstehe ich das richtig: Unter Groove versteht man unter Experten den Mangel zur Fähigkeit an zeitliche Genauigkeit?

groove ist die gewollte und kontrollierte verschiebung von gespielten rhythmischen ereignissen zum metrum, die ein musikalisch erwünschtes gefühl erzeugen (drängen, entspannung etc.).

du brauchst immer eine referenz, die das metrum klarmacht. die "eins" muss also auf den schlag. dazwischen gespielte sechzehntel, achtel, oder sogar viertel können aber verschoben werden. z.b. mag die snare auf der "2" kurz hinterm beat sein ("laid back"). oder die erste sechzehntel kommt eine winzigkeit später, die zweite noch ein bisschen mehr, die dritte wieder etwas weniger (verschiebung: 0, 10, 20, 10 ticks).

oft ist es auch so, dass der drummer genau auf dem beat spielt und der bass bestimmte töne zum drummer verzögert.

das ist immer gewollt und kontrolliert. zufällige rhythmische variationen (randomization) ergeben keinen groove. das sind fehler oder eben ein gewolltes chaos.

[ach, herr kamerad, ich glaube das wussten sie schon. naja, seis drum.]
 
muss das jetzt in eine technik-diskussion ausarten? können wir nicht die musikalisch bedeutsamen parameter im auge behalten?

un-tightness im millisekunden-bereich macht noch keinen track un-groovend. so genau war nicht mal the hardest working in show business. ungenauigkeit erzeugt, wie ausgeführt, aber auch keinen groove.
 




Ist das steif oder hat das Groove? Bin unmusikalisch.
Die Neger tanzen bekanntlich wie die Verrückten drauf.
Egal, Michael Jackson hat sich auch Nivea ins Gesicht geschmiert und wollte im Kling Klang Studio aufnehmen.
 
fab schrieb:
muss das jetzt in eine technik-diskussion ausarten?

Nö, denn Deine Definition reicht auch ohne Technobla:

groove ist die gewollte und kontrollierte verschiebung von gespielten rhythmischen ereignissen zum metrum, die ein musikalisch erwünschtes gefühl erzeugen (drängen, entspannung etc.).

Das ist auch der Grund, weshalb ein Großteil der Technomusik NICHT groovet. Ist m. E. auch nicht immer erwünscht.
Die Erzeugung hypnotischer Momente scheint eher im Vordergrund zu stehen. Vielleicht stört ein (echter!) Groove dort sogar?
 
Elektrokamerad schrieb:
Ist das steif oder hat das Groove? Bin unmusikalisch.

es hat einen eigenen, maschinenhaften groove. das war in den achtzigern sicher völlig neu.

die klänge sind so ausgewählt oder eingestellt, dass sich rhythmische spannung ergibt, die als groove funktioniert. bei der menschmaschine gibt das sequencer-pattern maschinenhaft das metrum vor. die langen bassnoten und die lange snare sind klänge, die den eindruck machen, sie kämen spät (laid back). die menschliche wahrnehmung vom zeitpunkt eines klangereignisses ist nicht gleichbedeutend mit dem klötzchen im midi-sequencer.

ein "groovende musik" ergibt sich, wenn alles so zusammenpasst, dass es musikalisch sinn macht. wie bei melodien oder harmonien auch. das ist ja der schwierige part...
 
Warum soll man bei Musik immer rumzappeln und Befruchtungstänze aufführen? Warum kann man nicht einfach nur mal so sitzen und normal zuhören?
 
2ms sind schon ein delay
der bereich der spürbaren timing veränderung besteht je nach groove bei tempo 120 schon ab einer 3 tel milisekunde.
mit etwas gewohnheit und übung kann mann das merken .
gute schlagzeuger können das sogar simulieren
das heist nicht das mann das analytisch hören tut und sagen kanns wo es ist
tatsache jedoch ist das es unbewusst zu merken ist für fast die meisten

das bedeutete zu mindestens das mann entweder am rand stehen bleibt oder halt tanzt.
das ist jedenfals meine erfahrung


schon einen verschiebung der snare auf der 2
in einem straightem timing um eine ms dürfte jeder anfänger spüren.
die frage was groove ist ist jede fals genauso bescheueret wie: was ist musik.
hier gehts ja auch um timing.
 
da sieht mann mal wieder wo das hinführt
peters track wird ertst zum timingstreit und dann zur vorstellung von kraftwerks musik.
naja
kraftwerk ist total ungroovy was mich betrifft- wollen sie aber auch nicht groovy sein.
 
archeology schrieb:
da sieht mann mal wieder wo das hinführt
peters track wird ertst zum timingstreit und dann zur vorstellung von kraftwerks musik.
naja
kraftwerk ist total ungroovy was mich betrifft- wollen sie aber auch nicht groovy sein.

Stimmt. Echter Groove würde bei Kraftwerk dem Mensch-Maschine-Konzept widersprechen
und wäre ein Anachronismus.
 
Elektrokamerad schrieb:
Was ist das Mensch-Maschine-Konzept?

Wenn Du Dich für "Du weißt schon was" bei mir entschuldigst, werde ich es Dir
vielleicht nochmal erklären. Ansonsten frag Herrn Schneider/Hütter & Co.
 
Wäre cool, wenn das mal jemand anhand von einem einfachen Pattern demonstrieren könnte!

Also das selbe Pattern in verschiedenen Microtimings (straight, einfacher shuffle und gelayerte Templates)

Archeology?
 
florian_anwander schrieb:
hertzdonut schrieb:
eine 808 hat einen eigen groove, der von 2 sachen kommt, der tightness, alle noten auf demselben step spielen gleichzeitig und einer kleinen varianz jedes steps. wobei die varianz eher für das analoge, lebendige sorgt und groove ev. nicht ganz die richtige bezeichnung dafür ist.
Ich habe jetzt nicht das Ganze hinundher-Geflame gelesen, aber an dieser Stelle darf ich Freund "hertzdonut" bestätigen (und Mr Fairplay widersprechen):
Die triggerung der einzelnen Instrumente in der 808 funktioniert folgendermaßen:
Ein zentraler 16tel Clock wird an alle Instrumente geschickt. Von der CPU kommt dann pro Instrument eine Steuerleitung, die aus diesem Clock genau einen "Tick" für eine Note aktiviert. Die unterschiedlichen Instrumente werden also nicht von den Flanken verschiedener CPU-Signale getriggert, sondern von einer einheitlichen Flanke des zentralen Clock. Also kommen alle Instrumente gleichzeitig. Das kann man sich sehr schön auf einem Oszilloskop ansehen, das den 16tel-Clock als Oszi-Trigger benutzt. Ich hab das 1994 oder 95 (weiss nicht mehr wann) für Keys getestet.
Die erwähnte Varianz in der Schrittlänge der einzelnen 16tel-Schritte wiederum rührt daher, dass nicht einfach das Signal des Tempogenerators, bzw der externe DIN-Sync runtergeteilt wird, sondern die CPU das Signal des Tempogenerators liest und sich auf dieses Signal draufsynchronisiert. Der zentral 16tel-Clock wird von der CPU erzeugt und hängt in seiner Genauigkeit von der Last der unterschiedlichen Programmroutinen ab. Es besteht also kein direktes technisches Dividerverhältnis zwischen dem Signal des Tempogenerators und dem zentralen 16tel-Clock. Auch diese Schwankung läßt sich prima am Oszilloskop beobachten, in dem man das Signal des Tempogenerators und den zentralen 16tel-Clock auf zwei kanälen ansieht und das Oszi auf den Tempogenerator triggert.
Fotos hab ich keine mehr davon (war noch zu anaolgen Dia-Zeiten), ist aber alles schon lange ausgemessen.

Gruss, Florian
danke und ja, genau diesen keys test werde ich gemeint haben... :) schon 15 jahre her

ich selber bin übrigens bei meinen posts und recordings immer von der tr 808 als din sync slave zur daw ausgegangen, da auch peter seine tr 909 als slave zu ableton gehabt haben wird...

@fab
ich habe ja geschrieben das groove für diese ungenauigkeit ev. nicht ganz die korrekte bezeichnung ist... auch habe ich den nutzen von groove templates nie verneint
2ms hört man raus (alleine nicht, aber in verbund mit etwas straightem), wenn bassdrum (tr808) und snare (daw) mal 2 ms da und mal 2ms dort sind.
bswp. ableton live bietet die funktion jede spur um ms zu verschieben, lade 2 drumracks, in einem bd und in einem sd, verschiebe die snare spur mal 1 oder 2 ms nach vorne, mal 1 oder 2 ms nach hinten, die summierung von bd und sd wird sich jedesmal anders anhören.
so genug wiederholung von aussagen meinerseits
 
hertzdonut schrieb:
2ms hört man raus (alleine nicht, aber in verbund mit etwas straightem), wenn bassdrum (tr808) und snare (daw) mal 2 ms da und mal 2ms dort sind.
bswp. ableton live bietet die funktion jede spur um ms zu verschieben, lade 2 drumracks, in einem bd und in einem sd, verschiebe die snare spur mal 1 oder 2 ms nach vorne, mal 1 oder 2 ms nach hinten, die summierung von bd und sd wird sich jedesmal anders anhören.

da ändert sich die klangfarbe. dass sich zwei klänge anders mischen, wenn man sie zeitlich zueinander verschiebt ist klar, aber das ist ein anderes thema.
bis jetzt ging es ja um rhythmisches empfinden, um groove.
 
Max schrieb:
Wäre cool, wenn das mal jemand anhand von einem einfachen Pattern demonstrieren könnte!

Also das selbe Pattern in verschiedenen Microtimings (straight, einfacher shuffle und gelayerte Templates)

Archeology?


also ich denke kaum daß es notwendig ist hier ein pattern "mit" und "ohne" shuffel vorzuführen - das ist doch (ich mein das jetztnicht beleidigend) aber wohl einfaches "grundwissen" und wegen archies "groovetamplates" bzw. seinem gelayerten zeugs - wo ist das geheimniss? wenn man unbedingt meintdann verschiebtman halt die eine oder andere note in nem drum arrangement nach vorn die andere nach hinten - von mir aus in nem "layer-system" oder "einfach so" nach lust und laune bis es einem gefällt...ich versteh eigentlich die ganze diskussion nicht - wie gesagt das einzige woerüber man wohl NICHT streiten kann ist das zu tode quantisierte drum-arrangenments wenn sie denn auch noch aus single sample sounds bestehen extrem langweilig klingen - alles andere ist doch ne frage des geschmacks
 

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