Platinen herstellen

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Flub

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Hallo,
Ich experimentiere zur Zeit mit der Platinenherstellung. Da das Auftragen der ätzresistenten Schicht möglichst günstig und vor allem reproduzierbar vonstatten gehen soll, möchte ich mich hier mal umhören, wie die Leute hier das machen die das auch selbst machen.

Bisher habe ich es mit dem Bügeleisen versucht, die Leiterbahnen meines Prototypen sind allerdings etwas zu schmal und dicht aneinanderum noch sauber übertragen zu werden.
Um dieses Problem zu lösen habe ich mehrere Papiersorten ausprobiert (Reicheltkatalog papier, Spiegelcoverpapier,Transparentfolie und Photopapier), wobei das Reicheltpapier in Verbindung mit dem Bügeleisen noch am besten funktionierte.

Trotzdem klappt das nicht so gut, dass man mal eben eine Platine machen kann. Deshalb habe ich mich weiter erkundigt und habe dann dieses Video gefunden:

Das sieht ganz gut aus, hat einer von euch einen PLotter um das zu testen?

Außerdem habe ich mir noch überlegt, vielleicht ein Laminiergerät zu besorgen um es damit zu testen, allerdings will ich nicht immer mehr so Zeug rumfahren haben.
Wieso hat noch niemand einen Mini DinA5 PCB Drucker auf den Markt gebracht, so schwer ist das doch nicht...

VIele Grüße,
FLo
 
hallo,
Danke für den Tipp.
Ich dachte, dass man das Belichten vielleicht umgehen kann.
Ein bisschen schaue ich mich noch nach anderen Möglichkeiten um, wenns aber nichts gibt muss ich wohl oder übel den Gesichtsbräuner aus dem Keller holen, vielleicht kann ich mir vor der Platine dann auch noch selbst einen neuen Look verpassen 8)
 
Ich dachte, dass man das Belichten vielleicht umgehen kann.

Das ist so einfach. Ich finde es besser als mit irgendwelchem Papier rum zuexperimentieren. 2min unter die Lampe 2min in das Belichterbad fertig. Ab ins Ätzbab.


Meine letzte Platine:



Für den Hobbybereich reicht es vollkommen.


Gruß Micha
 

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Flub schrieb:
Hallo,
Ich experimentiere zur Zeit mit der Platinenherstellung. Da das Auftragen der ätzresistenten Schicht möglichst günstig und vor allem reproduzierbar vonstatten gehen soll, möchte ich mich hier mal umhören, wie die Leute hier das machen die das auch selbst machen.

Bisher habe ich es mit dem Bügeleisen versucht, die Leiterbahnen meines Prototypen sind allerdings etwas zu schmal und dicht aneinanderum noch sauber übertragen zu werden.
Um dieses Problem zu lösen habe ich mehrere Papiersorten ausprobiert (Reicheltkatalog papier, Spiegelcoverpapier,Transparentfolie und Photopapier), wobei das Reicheltpapier in Verbindung mit dem Bügeleisen noch am besten funktionierte.

Trotzdem klappt das nicht so gut, dass man mal eben eine Platine machen kann. Deshalb habe ich mich weiter erkundigt und habe dann dieses Video gefunden:

Das sieht ganz gut aus, hat einer von euch einen PLotter um das zu testen?

Außerdem habe ich mir noch überlegt, vielleicht ein Laminiergerät zu besorgen um es damit zu testen, allerdings will ich nicht immer mehr so Zeug rumfahren haben.
Wieso hat noch niemand einen Mini DinA5 PCB Drucker auf den Markt gebracht, so schwer ist das doch nicht...

VIele Grüße,
FLo

Hallo
ich nutze den Weg über ein PCB. Ich drucke es schön fett auf Folie aus und belichte damit fotobeschichtete Platinen. Diese entwickle und ätze ich anschliessend in einer Keramikschüssel die ich auf dem Herd kontrolliert werwärme. Das ist alles ein wenig primitiv, reicht aber weil ich keine Serienproduktion habe.
Mit dem Belichten muss man zuerst etwas experimentieren weil die nötige Zeit von der Lampe, dem Abstand der Lampe und auch von der Glasplatte abhängt mit der man die Folie auf der Platine beschwert. Ich benutze als Lampe eine Osram Ultra-Vitalux weil ich davon noch 2 rumliegen hatte. Bei 50cm Abstand belichte ich exakt 4 Minuten. Wichtig ist ein jeweils frisches Entwicklerbad damit die Dosierung des Ätznatrons stimmt.
 
ich habe mir jetzt für 1,50 € bei e-bay ein DIN A6 Laminiergerät gekauft. Wenn es da ist versuch ichs mal damit und berichte wies mit so einem mini billig ding geht.
 
...also ich würde die Belichtungsmethode vavorisieren. Ich mach das seit 20Jahren so und du kannst so fein arbeiten, das du 2 (23 vor Edit) Leiterzüge zwischen 2 IC-Anschlüssen durchbekommst. Kostenlose PCB-Zeichensoftware gibt es genug kostenlos im Netz und ich drucke das Ganze mit einem Laserdrucker auf Overheadfolie aus. Der Rest wie oben beschrieben...

EDIT: es sind natürlich 2 Leiterzüge zwischen den Pins, nicht 23! Sorry for Adlerfalschlandung...

Gruß
Andreas
 
salut,

in den tiefen des 4rooms gefunden und glatt nochmal hochgewürgt :mrgreen:

habe hier dieses viedeo gefunden


da ich gerade versuche eine leiterplatte herzustellen möchte ich mich mal an diesen thread dranhängen und gleich mit ein paar fragen einsteigen.

wie bekommt man denn den schaltplan hergestellt. also mit einer art zeichenprogramm nehme ich mal an. kann mir von euch jemand eins empfehlen (gibt es soetwas in freeware - und worauf sollte amn achten - man will ja nicht sich in 10 progs einarbeiten)

spontan gefunden: http://www.cadsoftusa.com/?lang=de kann man einfach runterladen = habs aber noch nicht installiert. was deutsches wäre mir lieber.

edit: nicht freeware aber die hier:

http://www.freepcb.com/

http://www.expresspcb.com/expresspcbhtm/download.htm

http://de.rs-online.com/web/generalDisp ... park-Jan11

http://www.pcb-pool.com/ppde/service_downloads.html

http://www.electronics-lab.com/downloads/pcb/index.html

http://www.freewarefiles.com/PCB-Artist ... 34669.html

und noch ne sammelseite:

https://www.olimex.com/pcb/dtools.html

wenn jemadn davon was kennt und empfehlen kann ... oder einen andern tip hat würde ich da mal anfangen mcih reinzulesen.

_________


aber wie bekommt man denn maßstabsgetreu die bauelemente drin untergebracht. also wenn die anlötstellen punktgenau in die zeichnung. gibt es da vorgefertigte genormte bilder zum einfügen oder muss man das ausmessen und übertragen bzw. aus dem datenblatt einfügen oder eben konstruieren.

jetzt bin ich beim suchen immer auf die zwei methoden gestoßen = belichten/bedrucken. die technische bedingung beim drucken, dass alles etwas gröber sein muss würde in meinem fall nicht so einschlagen. belichten klingt erstmal spannender und auch schwieriger - hätte aber einen freund,der sich mit soetwas zumindest auskennt (siebdruck) - beimbelichten finde ich die variante, dass man das original auf der folie wiederverwenden kann sehr verlockend.

wie ist das mit platten selber beschichten??? schwierig = lieber gar nciht erst versuchen.

braucht man ganz spezielle lampen - was sind das für welche (vielleicht sind die bei meinem freund vorhanden)

geätzt wird ja bei beiden verfahren gleich (oder) die ätzsubstanz : wie wird die hergestellt / wie wwird die entsorgt / wie teuer ist soetwas udn was ist das überhaupt ????

aus der obrigen beschreibung:

Geätzt wird bei mir mit Natriumpersulfat (ca. 100g auf 0,5 Liter) da es nicht so herum saut wie Eisen-III-Chlorid und man sehen kann wie weit die Platine ist. Mit Salzsäure und Wasserstoffperoxyd geht es schneller - da mache ich seit den schwarzen Brandflecken im Tisch allerdings einen großen Bogen drum ;-)

ist das noch aktuell oder sind euch bessere (umweltverträglichere und nicht so stark gesundheitsgefärdende) lösungen bekannt. oder muss man beim belichten andere ätzende substanzen nehmen?

wie bekommt man denn das layout originalgetreu auf die folie/papier -> ich will ja nicht immer in den copieladen rennen. benötigt man da einen superdrucker (dann gehe ich in den kopieladen)

auf was für folien sollte man(nicht) belichten.

zeichnet ihr die folien nach.



so war ne ganze menge :oops: mal sehen ob sich da jemand erbarmt :adore:

danke jaash
 
Hallo,
probier "eagle" oder "target 3001"
beide sind in deutsch, "eagle" wird viel verwendet, Du findest also im Netz viele fertige Layouts die Du einfach laden könntest.
target ist auch sehr zu empfehlen, da es meiner Meinung nach übersichtlicher und damit leichter zu erlernen ist.

wie bekommt man denn maßstabsgetreu die bauelemente drin untergebracht
Die Programme arbeiten mit "Bauteilbiblitoheken".
Du fügst im Schaltplan- Fenster der Software das Bauteil deiner Wahl in die Schaltung ein (z.B. NE555) und im Platinen - Fenster erscheint das Bauteil als 8poliges IC, in DIP oder SMD.
aus dem Platinen- Fenster kannst Du direkt 1 zu 1 drucken.
Gruß
Eluis
 
Für kleine Platinen (halbe Europlatine) reicht die kostenlose Version von Eagle.
Eagle ist recht einfach zu bedienen und man braucht keine soooo große Einarbeitungszeit.


Kostenlos ist gEDA
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/GEDA_(Software)
Projektseite: http://www.geda-project.org/
Ich kenne allerdings nur die Linux-Version.
Die Windowsversion ist wohl recht eingeschränkt.
Die Einarbeitungszeit ist etwas größer und das Konzept ist etwas anderes als bei Eagle.


Ebenfalls kostenlos ist Kicad
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Kicad
Projektseite: http://iut-tice.ujf-grenoble.fr/kicad/
Ich habe nur kurz reingeguckt. Macht einen ordentlichen Eindruck. Damit gearbeitet habe ich nicht.
 
werde mich da mal reinfuchsen ... ansonsten, weils mir gerade zugesandt wurde hier mal noch die info für alle anderen: http://platinenbelichter.de/ die preise ind auch ok _ naja versand eben noch drauf ....


ich möchte das selber machen. ich frage dann bestimmt ncohmal nach ;-)
 
Hab das mit dem Tonertransfer auch mal versucht. War jetzt vorsichtig gesagt nicht als optimal zu bezeichnen :)

Setup hier:

DIY-Belichter in altem Scannergehäuse, 660 UV-LEDs, schön paralleles Licht, reduziert unterstrahlte Leiterbahnen drastisch. Natürlich tuts für den Hausgebrauch auch ein klassischer Röhrenbelichter, auch DIY aus Gesichtsbräuner geeignet. Baustrahler und Konsorten sind eher Energieverschwendung.

Layout kommt mit 1200dpi Laserdrucker auf Overhead-Folie, fertig beschichtetes Basismaterial 3-4 Minuten (so ganz optimal hab ich die Zeit noch nicht raus) belichten. Danach ab ins Entwicklerbad und dann in die Ätzküvette, dieser völlig überteuerte Aquariums-Verschnitt, der nach 3 Platinen auseinanderfällt aber um die 200€ kostet. Alternativ darf man da auch was Vernünftiges oder Selbstgebauten verwenden. Ätzmittel hier Natriumpersulfat.
Selbstbeschichten mit Positiv-20 geht auch, aber die Ergebnisse sind nicht so recht reproduzierbar und toll. Wenn man die Preise des bereits beschichteten Basismaterials anschaut und den Zeitaufwand, den eine verhauene Belichtung und evtl. größere Mengen Ausschuss produzieren, rentiert sich das selber Beschichten nur für Sonderfälle oder extrem schlampige Wegwerf-Protos. Nicht, daß ich damit nicht auch schon funktionierende Präzisions-Produkte hinbekommen hätte, in der Regel klappts doch eher nicht auf Anhieb richtig.

Fürs Bohren ein billiges USB-Mikroskop mit Beleuchtung auf den Bohrständer geschraubt mit nem kleinen Gestell, die Platine liegt oben drauf, ich kann in (falls nicht der Treiber im Linux gerade mal kaputt ist) 640x480 die Löcher von unten anpeilen und bohre dann von oben durch.

Resultat: Ich hab schon mehrere Platinen mit 0.5mm pitch TQFPs gemacht, hin und wieder klappts mal mit der Deckung der beiden Seiten nicht ganz, hin und wieder ist doch mal ne Macke beim Belichten/Ätzen reingekommen, die man reparieren kann, hin und wieder ists auch so verhaut, daß in nem 10er-Nutzen 3-4 kaputte Platinen dabei sind. Drum arbeite ich gerne mit Nutzen und mach selten was Einzelnes.

Belichten tut nicht weh, schau mal den Gesamtprozess an. Das Layouten braucht normalerweise mehrere Stunden, manche meiner Layouts kosteten mich mehrere Wochenenden (bzw. sind nach diesem Aufwand immer noch nicht fertig), das Belichten inkl. Aufbau und Aufräumen ca. 15 Minuten, das Ätzen je nach Zustand der Suppe 15-60 Minuten. 15 Minuten. Wie lange brauchst Du, um die Papierreste von der Tonertransfer-Methode wegzufummeln und die entstandenen Fehler durch abgefallenen oder verrutschten Toner zu reparieren? Abgesehen von der Präzision - ich arbeite mittlerweile fast ausschließlich mit SMD, da geht das gar nicht :)
 
hi mik

ja belichten ist glaube ich die bessere variante. habe auch das selber beschichten verworfen... jetzt muss ich mich mal in so ein prog reinarbeiten und dann wird das schon.

womit erstellst du deine layouts ?
 
jaash schrieb:
womit erstellst du deine layouts ?

Ich hab mir dieses gEDA-Zeug per MacPorts unter OSX gebaut (hin und wieder benutze ichs auch unter Linux). Finde das recht angenehm, vor Allem, wenn man den Fertigungsprozess eh komplett im eigenen Haus durchzieht. Hab noch nie probiert, die Resultate irgendeinem PCB-Fertiger zu geben.

Wenn Du Windows benutzt, dann ist vielleicht KiCAD für Dich interessant, ich hatte das mal ne Zeit lang benutzt, bin dann wieder auf gEDA zurück, weil KiCAD auf dem Mac zu instabil war, unter Windows liefs aber sauber.

Und wenn Du nur Kleinkram machst, gibts von den Bekannten (Eagle etc.) auch reuduzierte Versionen für wenig oder gar kein Geld. Dann bist Du halt in Sachen Platinengröße, Bauteilanzahl, Netzanzahl oder solchen Dingen eingeschränkt, hast dafür aber auch in der Regel die saubersten Libraries drin.
 
Moin,

benutze auch die Tonertransfermethode. Nutze aber das Papier der "Body&Soul"-Magazine die in der Müllerdrogerie rumliegen. Die sind so heftig beschichtet, da kann man das Papier nach dem aufbügeln fast ohne einweichen abziehen. Man muss halt paar mal versuchen. Und man darf keine Angst vor einer Säuferleber haben, wenn man ohne Lösemittelfeste Handschuhe mit Aceton rumhantiert :selfhammer:

Wenn Du sowieso gerne lötest, sollte es auch keine große Übung sein, ein Laminiergerät umzubauen. Das ist auch recht gut auf der Pfeiferchen Seite beleuchtet, die der Jaash schon gepostet hat. Vorteil ist eben das man die Platine einfach sauber macht, wenn's nicht geklappt hat. Und mit etwas Übung geht es sehr leicht und gut.

Vorteil des Tonertransfer: günstig
Nachteil: Übung macht den Meister

Cheers,
Stefan
 
Re: AW: Platinen herstellen

Hab das mit dem Tonertransfer auch mal versucht. War jetzt vorsichtig gesagt nicht als optimal zu bezeichnen :)

Hallo,

Da ich mich zurzeit auch mit dem selber Ätzen etwas befassen will, hab ich noch nicht in paar kleine Fragen zu deinem Setup (welches für mich wirklich am besten klingt).

Welches beschichtete Basismaterial benutzt du?

Was ist der genaue Inhalt dieses "Entwicklerbads"

Muss man nach dem Ätzvorgang die Platine noch weiter bearbeiten/behandeln?

Hab vor dein Setup genauso nachzubauen :)

Lg
 
Re: AW: Platinen herstellen

Hab das mit dem Tonertransfer auch mal versucht. War jetzt vorsichtig gesagt nicht als optimal zu bezeichnen :)

Hallo,

Da ich mich zurzeit auch mit dem selber Ätzen etwas befassen will, hab ich noch nicht in paar kleine Fragen zu deinem Setup (welches für mich wirklich am besten klingt).

Welches beschichtete Basismaterial benutzt du?

Was ist der genaue Inhalt dieses "Entwicklerbads"

Muss man nach dem Ätzvorgang die Platine noch weiter bearbeiten/behandeln?

Hab vor dein Setup genauso nachzubauen :)

Lg
 
Re: AW: Platinen herstellen

Hänger schrieb:
Welches beschichtete Basismaterial benutzt du?

Na gut, dann halt doch die Werbung, die ich bewusst rausgelassen habe - Bungard, üblicherweise doppelseitig, sollte aber alles tun. Hab neulich spaßeshalber Bungard-Material verarbeitet, was schlecht gelagert 20-30 Jahre lang rumlag. Die Folie (damals noch Papier) ging etwas schlecht runter, aber sonst war das Zeug echt noch okay. Also nicht vom Verfallsdatum beeindrucken lassen.

Hänger schrieb:
Was ist der genaue Inhalt dieses "Entwicklerbads"

Puh. Was issn das? Natriumhydroxid oder so. Bekommt man auch beim Elektronikdealer des Vertrauens einfach als "Entwickler", Mischungsverhältnis steht meines Wissens auf der Packung oder findet man im Netz. Hab ich vergessen, weil das Zeug entgegen allgemeiner Annahmen auch lange aufbewahrt werden kann. Ich lager sowas in einem großen, entsprechend beschrifteten Bockwurst-Glas, das auch nie vollständig zugeschraubt ist, beim Entwickler zwar weniger tragisch, aber so kann das Zeug "ausgasen".

Wo wir schon dabei sind - Als Ätzmittel nehm ich Natriumpersulfat, das gibts auch beim Elektronikdealer des Vertrauens und ist im Gegensatz zu Eisen-III-Chlorid ne recht saubere Sache. Die Ätzbrühe kann man auch einlagern, ich verwende dazu (wieder geeignet beschriftete) Kunststoffflaschen, die auch nicht ganz zugeschraubt sind (hier ists wichtig, Natriumpersulfat gast aus, ich glaube, Sauerstoff), die stehen zur Sicherheit noch in einem Eimer. Aus Sicherheitsgründen habe ich das Zeug nicht mehr permanent in der Küvette.

Zur Entsorgung der Subtanzen: niemals ins Klo kippen, das ist beim Entwickler vielleicht noch recht undramatisch (soll wohl ähnlich "schlimm" sein wie das Abwasser des Geschirrspülers, wenn mans ordentlich verdünnt), aber beim Ätzmittel mit dem darin gelösten Kupfer hast sich Deine Zukunft erledigt, wenn die nächste Kläranlage ausfällt und das irgendwie auf Dich zurück zu führen ist. Also ab zum Recyclinghof damit. Ich lasse das Zeug auf der Terrasse in einem abgedeckten Eimer gerade verdunsten, dann muss ich nur ein paar kleine in Tütchen verpackte Kristalle wegbringen und nicht die Suppe ins Auto laden.

Hänger schrieb:
Muss man nach dem Ätzvorgang die Platine noch weiter bearbeiten/behandeln?

Wenn Du ausschließlich mit SMD arbeitest, nicht unbedingt. Ansonsten kommt zumindest mal die mechanische Bearbeitung noch mit ins Spiel. Zurecht sägen (insbesondere, wenn Du Mehrfachnutzen machst), feilen und eben auch bohren für die bedrahteten Bauteile. Das mache ich immer direkt nach dem Ätzen, wenn der Fotoresist ncoh drauf ist.

Danach kannst Du entweder drauf los löten, da stört der Fotoresist nicht. Alternativ, weil Du ja durch die Bearbeitung schon Beschädigungen drin hast, schrubbst Du das Zeug per Aceton runter und sprühst die Platinen mit Lötlack ein (Kontakt SK10). Wichtig ist dieser Schritt, damit das Ganze ein wenig versiegelt ist, das blanke Kupfer fault Dir auf Dauer nämlich sonst weg, insbesondere, wenn Du beim Bestücken noch mit verschwitzten Fingern drauf rumgedappt hast.

Nach dem Bestücken kannst Du dann optional noch mit Plastikspray eine solide Versiegelung drüber ziehen, das ist aber mir Abkleben und sowas verbunden, ich fand das mal schick, löse mich aber wohl auch langsam wieder davon, braucht man eigentlich nicht.

Hänger schrieb:
Hab vor dein Setup genauso nachzubauen :)

Die UV-LEDs gibts in 100er-Packs für nen 10er in der Bucht, das USB-Mikroskop leider nicht mehr beim Pollin, ein paar wenige Inspirationen aus meinem Setup hier:

http://www.youtube.com/watch?v=BX05auvR0es (einer der ersten Belichtertests)
http://www.youtube.com/watch?v=WCSA5gYzxZk (Teil einer Videoserie zum Bau eines Phasers, hier ist der ganze Platinenprozess inkl. Selbstbeschichtung drin)
http://www.youtube.com/watch?v=Y-KXqEvhnZo (Zweiter Teil davon, ätzen)
http://www.youtube.com/watch?v=-ZguqDxH81k (Der Bohrhelfer der Finsternis)

Wenns noch Fragen gibt - dazu haben wir den Thread :)

...Michael
 
Re: AW: Platinen herstellen

Super. Ganz viele neue Infos. Ich danke dir und werde mich hier evtl nochmal melden. Aber riesen dank für deine Mühe.

Lg
 
salut


ich habe mir jetz eaglelite und kicad heruntergeladen und beide angesehen. was mache ich denn, wenn ich das bauteil nicht finden kann, welches ich einfügen möchte. ???

würde gerne mit eagle arbeiten, da mir dieses eher sich erschließt ...


muss ich mir dann dafür eine eigene lbr anlegen oder kann ich die irgendwo vom hersteller importieren ??? habe jetzt im netz ncihts dergleichen gefunden ...
 
jaash schrieb:
muss ich mir dann dafür eine eigene lbr anlegen oder kann ich die irgendwo vom hersteller importieren ??? habe jetzt im netz ncihts dergleichen gefunden ...
Ja, erstmal im Netz suchen (die würde ich dann allerdings empfehlen zu prüfen) und wenn das keine Ergebnisse bringt, dann mit Hilfe des Datenblatts selber bauen. Ich benutze dafür i.d.R. bereits vorhandene, ähnliche Packages.

Das Hersteller das für Eagle liefern, ist mir leider noch nicht untergekommen.

Um welches Bauteil geht es denn? Vielleicht passt auch ein verwandtes?

mfG Bruce
 
würde natürlich auch mit kicad arbeiten = einarbeiten muss ich mich ja sowieso.

bauteil: http://www.schlotzhauer-versand.de/prod ... ts_id/4227



H210500A.jpg


H210500Z.jpg


mir ist nicht so ganz klar wie man in eagle oder kicad ein neues bauteil anlegt. das muss ich erstmal noch rausbekommen. aber dazu benötige ich doch trotzdem die größenangaben des bauteils. im datenblatt kann ich da gar ncihts finden :waaas:
 
jaash schrieb:
mir ist nicht so ganz klar wie man in eagle oder kicad ein neues bauteil anlegt. das muss ich erstmal noch rausbekommen. aber dazu benötige ich doch trotzdem die größenangaben des bauteils. im datenblatt kann ich da gar ncihts finden :waaas:

KiCAD hat, wenn ich mich recht erinnere, einen dedizierten Bauteil-Editor mit drin. Aber genau kann ich weder zu Eagle noch KiCAD was sagen. In der gEDA-Suite sind Symbol und Footprint getrennt, beides kann man mit dem Schaltplaneditor resp. Layouteditor editieren, ich selber bevorzuge aber immer das Editieren mit dem Texteditor :)

Tricks, die man noch anwenden kann:

Wenn Dir saubere Dokumentation nicht so wichtig ist, kannst Du z.B. für diesen Trafo auch einfach mal nur ganz normale Vias oder sowas verwenden. Du hast eventuell dann nix in der Netzliste dafür, aber solltest das trotzdem editieren können. Ist aber wirklich nur die allerletzte Notlösung, wenns schnell und schlampig sein darf.

Wenn Du einem Symbol beliebige Footprints zuweisen kannst, sind mitunter geeignete Footprints vorhanden, z.B. kann man die exotischsten Stecker einfach mit SIL-Footprints bestücken, falls sie mechanisch dazu passen. Möglichweise möchte man noch Umrisse als Silk aufs Board malen.

Aber unterm Strich - wenn Du es sauber und nachvollziehbar dokumentiert haben willst, kommst Du nicht drumrum, die Einzelteile irgendwo korrekt zu haben. Im Eigenbau kommst Du dann natürlich auch nicht um korrekte Daten rum - notfalls selber messen. Übrigens habe ich für sowas immer ein Stück Lochrasterplatine ohne Cu-Auflage rumliegen, für alles, was direkt aufs Standard-Rastermaß 100mil passt, kann man damit recht schnell was abmessen. Alles Andere wird dann eh unentspannt und sicher nie ganz präzise.

Übrigens ist genau dieses Thema Footprints der Grund, warum ich die Dinger immer mit dem Texteditor baue - insbesondere bei metrischen Maßen kommen da nach Umrechnen mitunter ziemlich krumme Werte raus, die krieg ich mit der 1/1000mil-Auflösung (oder 1/100mil?) in den Files der gEDA-Suite auf die Art am Genauesten hin. Im grafischen Editor wird man da ja total blöd im Schädel, wenn man das versucht.

Möchte sagen - schau mal, ob das Format der Files dokumentiert ist, manchmal gehts auf die ganz rohe Methode am Schnellsten :)
 
jaash schrieb:
bauteil: http://www.schlotzhauer-versand.de/prod ... ts_id/4227
[...]
mir ist nicht so ganz klar wie man in eagle oder kicad ein neues bauteil anlegt. das muss ich erstmal noch rausbekommen. aber dazu benötige ich doch trotzdem die größenangaben des bauteils. im datenblatt kann ich da gar ncihts finden :waaas:
Doch, Maße stehen dort im Datenblatt gleich ganz oben: http://www.monacor.de/de/FLE/LTR110.pdf
Nur den Bohrungsdurchmesser für die Pins sehe ich jetzt nicht, würde in dem Fall aber mal von 1,5mm ausgehen.

Bauteile zeichnen ist in Eagle nicht so schwer - etwas fummelig vielleicht im Vergleich zu nem gewohnten Zeichenprogramm (hab aber keinen Vergleich zu anderen Layout-Programmen). Wie gesagt, ich nutze bereits existierende Bauteile, kopiere mir die in eine eigene Bibliothek und passe dann an. Transformatoren/Übertrager gibt es doch bestimmt in Eagle (slebst noch nie gebraucht, aber gucke zuhause mal nach).

mfG Bruce
 


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