polymoog... meinungen, soundfiles, infos

möchte gerne mehr über den polymoog wissen, die strings von klaus schulze aus dem rocknacht-video fand ich ziemlich geil. schulze-scheiben re-visited aus der zeit machen mich auch sehr neugierig auf das ungeheuer.

sind die vocals auf der x auch vom polymoog ("vox humana"-preset)? wer hat einen/hatte einen?

:?:
 
polymoog , nicht polymoog keyboard .. oder?

aufwändig, anfällig fällt mir da direkt ein..
aber klar, das teil hat seinen speziellen phasierenden sound.. und die alten hasen hatten ihn schon lieb, auch kraftwerk haben ihn afaik eingesetzt..

user auch: john foxx (underpass)...
und ein paar mehr..
 
Oh ja, der Polymoog macht wirklich geile Strings. Auch zu hören bei Genesis 1978 -80 (z.B. auf dem "Then There Were Three Album" (1978).

Das ist kein Keyboard , das ist ein Panzer!
 
Ich könnte einen Polymoog plus Polypedal um ca.700 Euro bekommen (Zustand muss ich erst in natura sehen)....sofort zuschlagen???
 
Du solltest den Verkäufer schon bezahlen :)
Wegen Menschlichkeit etc.

Wie ist denn der Zustand? Falls gut .... cashflow!!!
 
frixion schrieb:
Ich könnte einen Polymoog plus Polypedal um ca.700 Euro bekommen (Zustand muss ich erst in natura sehen)....sofort zuschlagen???

dir trau ich zwar zu, das du den unterschied kennst.. aber hoffentlich ist das nicht nur das polymoog keyboard!!
 
Das wäre dann wiederum Wucher.... naja .. Frixion könnte sogar nen
Prodigy von nem Mini unterscheiden wenn er Kopfüber in der Bat - Cave
bei einem Rave Festivel hängen würde :P
 
:shock: :shock: :shock: sofort....

:shock: :shock: :shock: zuschlagen...

falls er dir doch nicht gefällt (und es ein poly-synth ist)... ich würd ihn gegen einen cs50 tauschen 8)


ach so, update :idea: : meinen nachforschungen nach ist das vox-humana (gary numan)-preset nur auf dem polykeyboard und lässt sich auch nicht auf dem polysynth nachprogrammieren :cry: .

viele, viele infos, soundfiles und samples zum polymoog gibt es hier:

http://www.dubsounds.com/polymoog.htm


irgendwie wird mir die kiste immer sympatischer...



o-ohhh....
 
sagen wir mal so, er passt nicht so richtig in meine vorstellung von analog-sound. und er schreit nach jemand, der wirklich keyboard spielen kann. da bin ich nunmal der falsche. ich glaube, gegen einen polymoog würd ich ihn tauschen. verkaufen erstmal eher nein.
 
Mr.Lobo schrieb:
sind die vocals auf der x auch vom polymoog ("vox humana"-preset)? wer hat einen/hatte einen?

:?:

Die Chöre auf der "X" sind Mellotron Eight Choirs und Split Choirs (männlich/weiblich). Schulze hat den Polymoog auf der "X" wirklich in erster Linie für die Streicherteppiche verwendet (allerdings, wie er mal in einem Interview sagte, meist in Kombination mit einem Eventide 910 Harmonizer, weil er den Sound an sich zu uninteressant fand). Du darfst nicht vergessen, daß neben dem Eventide auch noch ein EMT 250/251 für den Sound mit verantwortlich war, die mußt Du also auch dazu kaufen, wenn Du *den* Sound haben willst :).

Gary Numan hat den Polymoog früher gerne eingesetzt, vor allem das Keyboard mit dem Vox Humana Preset. Bei Kraftwerk hört man ihn auch recht oft, vor allem die Livebootlegs der 1981er Tour sind Fundgruben für Polymoog-Sounds, weil Ralf zwei davon in seinem Livekoffer stehen hatte (zuerst hatte er noch das Orchestron dabei, aber das wurde im Laufe der Tour durch einen zweiten Polymoog ersetzt). KW haben sogar eine separate Resonator-Bank aus dem Polymoog im Rack gehabt (die heute, soweit ich weiß, bei Karl Bartos steht). Tangerine Dream hatten auch einen, der aber nie -- im Gegensatz zum Prophet 5 oder Oberheim OB-X/Xa -- im Vordergrund stand.

Bekanntestes Stück ist wohl "Arrival" auf dem gleichnamigen ABBA-Album (Benny Andersson hat den Polymoog sehr gerne eingesetzt, neben dem ARP Odyssey und dem Mini Moog... und später dem GX-1). Mike Oldfield hatte auch einen, genauso wie Tomita... Larry Fast ebenfalls (Synergy "Chords: Phobos and Deimos go to Mars" !).

Ich würde mir den Polymoog vorher gründlich anhören; ich fand den Sound immer ziemlich orgelig und irgendwie nölig... nicht wirklich schlecht, schöne Tastatur, aber irgendwie, naja... doof. Grobkörnig und grobschlächtig. Nicht mein Bier. Zumal er in beiden Inkarnationen (Synthesizer und Keyboard) ein echter Kummerkasten ist. Wenn die Spezial-ICs den Geist aufgeben (und das tun sie gerne), dann wird´s haarig. Netzteile sind auch immer ein Schwachpunkt gewesen, genauso Platinenbrüche, weil man das Ding tunlichst immer zu zweit tragen sollte (wenn Du ihn alleine schleppst, kann es passieren, daß er sich leicht durchbiegt und die Platinen im schlimmsten Falle brechen oder zumindest die ICs aus den Sockeln springen).

700 Euro für einen mit Polypedal ist absolut okay, aber nur, wenn er wie geleckt ist und einwandfrei funktioniert. Wenn einzelne Tasten es nicht tun oder er sonstwie durch Ausfälle glänzt ("kann jeder Techniker in fünf Minuten reparieren...")... Finger weg! Ich wüßte auf Anhieb keinen Techniker, der sich um den Job reißen würde... bei meinem Techniker steht seit bestimmt zwei Jahren ein Polymoog Keyboard rum, das irreparabel defekt ist. Wie ein Faß ohne Boden: Hier was geflickt, dort gehen gleich zwei neue Dinge kaputt, und das bis in alle Ewigkeit. Und meist die Bauteile, die schwer oder gar nicht zu bekommen sind.

Stephen
 
yo, hab jezz auch gerafft, dass das das vox-humana-preset bei gary numans cars ist und nun überhaupt nicht nach den schulze-chören klingt. mellotron war schon zu vermuten, steht ja auch im booklet auf der equipmentliste. dass man das mellotron mit high-end effekten so strahlend und klar hinkriegt, hätte ich nicht gedacht. bei z.b. td klingen die mellotron-sachen alle so lo-fi, schon klasse, aber doch völlig anders als beim schulzemann.

sicherlich wäre die anschaffung eines polymoog keine verstandsgesteuerte aktion, da steckt halt "abenteuer" mit drin (die einen springen von irgendwelchen hochhausdächern in die tiefe, die anderen kaufen sich baufällige synths)...

der polymoog kann aber doch auch noch mehr als nur stringflächen, der hat audio-in, mehrere filter (resonatoren), s+h, da müsste doch soundtechnisch einiges mit zu machen sein, oder sehe ich das falsch?
 
Mr.Lobo schrieb:
der polymoog kann aber doch auch noch mehr als nur stringflächen, der hat audio-in, mehrere filter (resonatoren), s+h, da müsste doch soundtechnisch einiges mit zu machen sein, oder sehe ich das falsch?

Radio Eriwan würde sagen: "Im Prinzip ja, aber...". Das Problem beim Polymoog ist meiner Meinung, daß das Ausgangsmaterial, das zur Bearbeitung durch -- theoretisch sehr beeindruckende -- Filter und Resonatoren ansteht, nicht wirklich toll klingt. Du darfst nicht vergessen, daß das Ding mit Oktavteilern arbeitet und der Klang dadurch ziemlich phasenstarr ist. Nicht schlecht, aber -- wie ich ja schonmal sagte -- ziemlich grobkörnig und nölig. Und das Endresultat ist nur so gut wie das Ausgangsmaterial, und das ist in diesem Falle etwas mager. Das klang bei dem PS-3200/3300 schon deutlich besser, obwohl die Dinger auch mit Oktavteilern arbeiten. Der Polymoog hat mehr was von einer Vox- oder Farfisa-Orgel, finde ich, also diesen ziemlich bratigen Trötesound bzw. die Quiekenummer :) .

Das Stück "Amourage" (glaube ich, von der "Audentity" müßte es sein) von KS zeigt den Polymoog in Reinkultur (Flächen), und *den* Sound muß man mögen, denn der liegt allem zugrunde. Ich persönlich fand den immer äußerst komisch-plastikhaft. Das S/H ist nett, aber nicht überragend (blubber-blubber), und die Resonatoren sind okay für *externe* Signale; bei dem Material, das der Polymoog liefert, können sie auch keine Wunder bewirken. Aber das ist -- wie gesagt -- meine Meinung; die ist ja bekanntlich nicht wirklich maßgeblich ;-) .

Ja, erstaunlicherweise war das Schulze-Mellotron (zweimanualiges Mark V) in für Schulze´sche Verhältnisse wunderbarem Zustand, und auch die Bänder klangen unglaublich frisch. Ich habe sie damals selbst für meine erste CD benutzt, abgespielt in Edgar Froeses altem Novatron Mark V, und der Sound war echt umwerfend. Daß TD soviel mehr lo-fi klangen, hing sicherlich mit der verwendeten Technik zusammen: Die meisten TD-Sachen wurden auf irgendwelchen obskuren, selbstgestrickten Mixern aufgenommen, während Schulze immer in high-endigen Studios (Panne-Paulsen, Aphex Exciter!) aufgenommen und selbst auch daheim ordentliches Equipment stehen hatte. Wie sagte mal Schulzes Manager über die damaligen Verhältnisse in englischen Tonstudios? Die hatten das modernste Zeug da rumstehen, und keiner wußte, wie man es richtig bedienen mußte. Wahrscheinlich auch mit einer der Gründe, warum die im Manor aufgenommenen TD-Alben so verrauscht und topfig klingen (vom typisch "britischen" Sound mit viel Mitten mal ganz zu schweigen).

Und was baufällige Geräte angeht... ich hab ´nen CS80, und ich würde mir einen zweiten holen... soviel zu dem Thema :rofl:

Stephen
 
frixion schrieb:
Ich könnte einen Polymoog plus Polypedal um ca.700 Euro bekommen (Zustand muss ich erst in natura sehen)....sofort zuschlagen???
Ich hatte über viele Jahre lang neben dem Memorymoog auch einen Polymoog Synthesizer.

Das Teil klingt nicht wirklich toll, aber das haben ja andere hier auch schon geschrieben. Der Sound kommt eher nach einer alten Transistororgel, allerdings mit dem sehr guten Moog VCF hintendran. Wirklich Spaß macht nur der Ribboncontroller. Kennt jemand noch den Song "Crazy Horses" mit dem synthetischen Pferdegewieher? Das war damals auch übrigends ein Polymoog.
Die Stringssounds und ähnliche Pads gehen so, da sollte man aber unbedingt noch nen Chorus nachschalten.
Die Tastatur ist recht klapprig, so wie die ganze Kiste nicht sehr toll verarbeitet ist. Ach ja, nen Speicher hat er auch, man kann also zum Soundwechsel mal eben ein paar Presets abrufen

Mein Polymoog ist damals ständig ausgefallen, denn die Technik ist extrem anfällig. Die rund siebzig aufgesteckten Platinen (pro Taste eine !) sitzen total wackelig auf der Hauptplatine und schon bei einer kleinen Erschütterung, kann es zu Aussetzern kommen. Die Kiste hat extrem viele Kabel intern, was die Fehlersuche nicht grad einfach macht. Aber so war das eben.
Mein Tip: Fürs Studio bei dem Preis für 700 Ocken kaufen. Reinstellen, und, falls er noch funktioniert, möglichst nicht mehr nochmals transportieren. Das Ding ist echt nur für stationären Betrieb geeignet.

Plane aber mal ein paar Euro für einen einfachen Chorus (Roalnd, Boss) und ein Vintage-Reverb (z. B. Dynachord VRS-23) mit ein, dann klingt er so, wie man es sich wünscht.

Viele Musiker, die den Poly live eingesetzt haben, hatten nicht ohne Grund damals gleich zwei Polymoogs dabei.
 
TM schrieb:
Bernie schrieb:
Kennt jemand noch den Song "Crazy Horses" mit dem synthetischen Pferdegewieher? Das war damals auch übrigends ein Polymoog.

Hallo Bernhard,

der Song "Crazy Horses" von der US-Band The Osmonds stammt aus dem Jahr 1973 - und da gab es noch keinen Polymoog! Für Crazy Horses wurde eine Orgel der YC-Serie von Yamaha (live die YC-30) benutzt. Die YC-30 und YC-50D hatten bereits einen ca. 50 cm langen samtvelourbespannten Ribboncontroller, wie er 5 Jahre später in ähnlicher Form im CS80-Synthesizer Verwendung fand.

Zum Polymoog möchte ich sagen, dass er (heute) völlig unterschätzt wird, denn er ist einzigartig - mit einem einzigartigen Sound-Spektrum - und übertrifft alle masteroszillierten Synthesizer spielend. Ein gut erhaltener/gepflegter Polymoog ist in den richtigen Händen von unschätzbarem Wert!

Viele Grüße
Theo

Da hast Du recht, die Osmonds haben beide Orgeln verwendet. Die YC-45D ist einer meiner Lieblinge, aber die YC-30 ist einfach unschlagbar. Ein wunderbares Instrument. *Das* ist wirklich unterschätzt (beim Polymoog könnte man ja noch geteilter Meinung sein ;-) ).

Stephen
 
TM schrieb:
Zum Polymoog möchte ich sagen, dass er (heute) völlig unterschätzt wird, denn er ist einzigartig - mit einem einzigartigen Sound-Spektrum - und übertrifft alle masteroszillierten Synthesizer spielend. Ein gut erhaltener/gepflegter Polymoog ist in den richtigen Händen von unschätzbarem Wert!

Viele Grüße
Theo

na endlich... SOWAS will ich doch nur hören! :D
 
TM schrieb:
der Song "Crazy Horses" von der US-Band The Osmonds stammt aus dem Jahr 1973 - und da gab es noch keinen Polymoog! Für Crazy Horses wurde eine Orgel der YC-Serie von Yamaha (live die YC-30) benutzt.
Mann, ist das echt schon sooo lange her? Naja, ich dachte, es wäre der Poly gewesen.
 
TM schrieb:
Zum Polymoog möchte ich sagen, dass er (heute) völlig unterschätzt wird, denn er ist einzigartig - mit einem einzigartigen Sound-Spektrum - und übertrifft alle masteroszillierten Synthesizer spielend.

Mich hat er damals nie so richtig vom Hocker gehauen, einen ganz eigenen Chrakter hat er aber schon. Es gibt ja auch Leute, die nen Korg Polysix toll finden, ist halt Geschmacksache.

Satte Streichersounds mit dem Moog-Filter -das kann der OPUS III aber besser, als der Polymoog. Okay, die beiden kann man nicht direkt miteinander vergleichen....
Ich hab den Polymoog dann auch superbillig verkauft, hatte nur Ärger damit. Nach dem er mal wieder nen Totalausfall hatte, wollte ich das Ding unbedingt raushaben.
 
TM schrieb:
Für Crazy Horses wurde eine Orgel der YC-Serie von Yamaha (live die YC-30) benutzt.

Meine YC-30 würde ich niemals hergeben.
Mitte der 80er stand ich übrigens vor der Entscheidung Polymoog - Korg PS 3100. Beide konnte ich damals in sehr gutem Zustand für 2000 DM bekommen. Gekauft habe ich mir den Korg, weil der - trotz seiner Einschränkungen - dann doch noch ein Stück flexibler ist als der Polymoog. Trotzdem kommt mir irgendwann auch noch ein Polymoog ins Haus, und sei es nur aus nostalgischen Gründen - wie oben gesagt, Schulze, TD, Tomita... ;-)
Den Moog Opus 3 haben wir übrigens auch sehr viel für Strings-Flächen eingesetzt, zusammen mit Bandecho ein wunderschöner Analog-Sound.

Gruß,
Markus
 
Mir sind bezüglich der Soundbeispiele noch ein paar Sachen beim durchhören einiger alter Tracks von Gerd Neumann... ähm, Gary Numan eingefallen:

"Films" (Intro), "Are Friends Electric?" (komplettes Backing), "Cars" (Phaser-Flächen im Outro) und "Down in the Park" (Strings) sind schöne Showcases für den etwas rauhen Sound des Polymoog. Auf "Metal" hört man, meine ich, auch ganz deutlich das Vox Humana Preset des PM Keyboards (wobei ich sagen würde, daß das Korg Polyphonic Ensemble 2000 da wesentlich besser klingt ;-) ).

Laß Dich nicht in die Irre führen, der Phaser, den Du in "Cars" oder "Films" hörst, ist nicht etwa der Resonator des Polymoog (ich weiß noch nicht einmal mehr, ob man den überhaupt irgendwie per LFO oder dergleichen modulieren kann), sondern höchstwahrscheinlich ein EH Polyphase (müßte einer sein, dieser seifig-vokale Sound ist eigentlich typisch gerade für diesen EH-Phaser). Auf "Down in the Park" läuft der Moog noch durch einen Eventide 910, um dieses Klingeln zu produzieren; beim E-Piano-Sound bin ich mir nicht sicher. Numan hat damals auch viel das CP-30 von Yamaha benutzt, und das CP-30, das ich mal gespielt habe, klang sehr ähnlich.

Johannes Fuchs, äh, John Foxx hat bei "Underpass" einen Polymoog benutzt? Das wäre mir jetzt neu; ich habe mal irgendwo gelesen, daß er nur einen Elka Rhapsody 610 bzw. einen Solina String als einziges Polykeyboard vewendet haben soll auf der "Metamatic". Hmmm... passen würde es schon, sicher.

Stephen
 
hm... also was mir yourtube so an gerd neumann ;-) -stuff ausspuckt, ist ja schon interessant. die musik fand ich nie so besonders spannend, aber der gerätepark und die eingesetzten sounds gefallen mir sehr.

wo du das pe2000 erwähnst: genau solche sounds find ich klasse! habe meins ja aus ner laune raus gegen den sigma getauscht (jaul). ich mags halt nicht, wenn man mich so auf presets festlegen will, wie beim pe2000, auch wenn die sounds noch so geil sind. du hattest doch auch mal das pe1000, da spitz ich ja auch schon lange drauf, wie issn das so? scheint mir doch etwas flexibler zu sein als das pe2000...
 
Mr.Lobo schrieb:
wo du das pe2000 erwähnst: genau solche sounds find ich klasse! habe meins ja aus ner laune raus gegen den sigma getauscht (jaul). ich mags halt nicht, wenn man mich so auf presets festlegen will, wie beim pe2000, auch wenn die sounds noch so geil sind. du hattest doch auch mal das pe1000, da spitz ich ja auch schon lange drauf, wie issn das so? scheint mir doch etwas flexibler zu sein als das pe2000...

Ja, ein PE-2000 sollte man nicht so einfach abgeben (schon gar nicht gegen einen Korg Stigma!)... dagegen ist ein Polymoog echt Massenware.

Das PE-1000 ist meiner Meinung nach nicht wirklich habenswert. Es produziert zwar ein paar ganz brauchbare Sounds v. a. in der Bläser- und Trötenabteilung, hat aber den Nachteil, daß es keinen Sustain hat und daß die Klangfarben eher limitiert sind. Vangelis hat das PE-1000 viel verwendet, als er noch keinen CS80 hatte; gerade auf der Albedo 0.39 hörst Du sehr viele Bläser- und Filtersounds, die irgendwie was vom CS80 haben, aber doch irgendwie trötig und mittig-spitz klingen, ohne diese Mascarpone-Cremigkeit des CS. Auf ganz alten Platten dieser unsäglichen spanischen Elektronik-Combo Neuronium hört man auch sehr viel PE-1000 (v. a. auf "Digital Dream" und "Vuelo Quimico").

Das Traveler-Filter ist natürlich toll, aber die Möglichkeiten sind eher sehr begrenzt. Interessanter als ein ARP Omni, auf jeden Fall, aber ich habe meins so wenig benutzt, daß es jahrelang hochkant in der Ecke stand und ich es dann irgendwann mal vertickt habe, weil ich diesen schweren Türstopper satt hatte. Wenn ich so sehe, was die Leute heute dafür auf den Tisch des Herren legen, denke ich mir manchmal, ihr seid doch alle nicht ganz gescheit. Wenn man eins für 100 Euro auf´m Musikflohmarkt kaufen kann, sollte man es mal mitnehmen und ausprobieren; für 100 Euro kann man nicht viel falsch machen. Für 350 Euro und mehr würde ich mir schon dreimal überlegen, ob es da nicht eventuell sinnstiftendere Investitionen gibt. Ein PE-2000 ist eine dieser sinnstiftenderen Investitionen, würde ich sagen. *Das* Ding klingt wirklich ganz hervorragend. Limitiert, aber grandios.

Ich habe irgendwann noch die wichtigsten Sounds des 1000 Taste für Taste auf DAT gebannt... muß mal schauen, ob ich die noch irgendwo finde.

Stephen
 
Bernie schrieb:
Ich hatte über viele Jahre lang neben dem Memorymoog auch einen Polymoog Synthesizer.
Das Teil klingt nicht wirklich toll, aber das haben ja andere hier auch schon geschrieben. Der Sound kommt eher nach einer alten Transistororgel, allerdings mit dem sehr guten Moog VCF hintendran. Wirklich Spaß macht nur der Ribboncontroller. Kennt jemand noch den Song "Crazy Horses" mit dem synthetischen Pferdegewieher? Das war damals auch übrigends ein Polymoog.
Die Stringssounds und ähnliche Pads gehen so, da sollte man aber unbedingt noch nen Chorus nachschalten.
Die Tastatur ist recht klapprig, so wie die ganze Kiste nicht sehr toll verarbeitet ist. Ach ja, nen Speicher hat er auch, man kann also zum Soundwechsel mal eben ein paar Presets abrufen
Mein Polymoog ist damals ständig ausgefallen, denn die Technik ist extrem anfällig. Die rund siebzig aufgesteckten Platinen (pro Taste eine !) sitzen total wackelig auf der Hauptplatine und schon bei einer kleinen Erschütterung, kann es zu Aussetzern kommen. Die Kiste hat extrem viele Kabel intern, was die Fehlersuche nicht grad einfach macht. Aber so war das eben.
Mein Tip: Fürs Studio bei dem Preis für 700 Ocken kaufen. Reinstellen, und, falls er noch funktioniert, möglichst nicht mehr nochmals transportieren. Das Ding ist echt nur für stationären Betrieb geeignet.
Plane aber mal ein paar Euro für einen einfachen Chorus (Roalnd, Boss) und ein Vintage-Reverb (z. B. Dynachord VRS-23) mit ein, dann klingt er so, wie man es sich wünscht.
Viele Musiker, die den Poly live eingesetzt haben, hatten nicht ohne Grund damals gleich zwei Polymoogs dabei.


Ich liebe diesen "Transistor-Sound" ;-)
Aber ich werde mir den Polymoog irgendwann mal in den nächsten Wochen anschauen. Das mit der Anfälligkeit ist mir bekannt, ein Schrottymoog kaufe ich mir sicher nicht. :lol:
 


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