Potentiometer wird innert kurzer Zeit hochohmig

Mondovermona

Mondovermona

radioactive
Mal eine Frage an die Elektronikfachleute:

In einer meiner Audioelektronik aus den frühen 80er Jahren wurden die Potentiometer hochohmig. Die Potis hatten einst Werte von 47kOhm lin und sind jetzt mind 20 MOhm. Nach dem auseinanderbauen zeigt sich, dass sich die Widerstandsbahn selbst, nicht aber Schleifer und Kontaktierungen, in ihren elektrischen Eigenschaften verändert hat. Die Bahn sieht nicht nach einer klassischen Kohleschichtbahn, sondern irgendwie nach Leitkunststoff aus. Optisch aber völlig unauffällig.

Die hochomigen Potis versahen ihren Dienst als Spannungsteiler weiterhin unauffällig und ohne Krachen/Aussetzer, machten aber wohl durch ihre extreme Hochohmigkeit den Sound wohl brummig, rauschig und dumpf. Da muss man erst mal drauf kommen...

Was könnte diesen Drop in der Leitfähigkeit verursacht haben? Hat das schon jemand beobachtet?

Ich muss dazu sagen, dass andere Potis gleicher Bauweise in dem Audiogerät ihre ursprünglichen Werte behalten hatten. Der einzige Unterschied ist, dass nur diejenigen, die jetzt plötzlich hochohmig geworden sind, vor kurzem einmal mit BALLISTOL gespült wurden. :roll:

Aber siehe hier: https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=75&t=65811&hilit=ballistol#p684225

Danke für Eure Tipps und Erfahrungen
 
Mondovermona schrieb:
einzige Unterschied ist, dass nur diejenigen, die hochohmig geworden sind, einmal mit BALLISTOL gespült wurden. :roll:
Ballistol = Waffenöl ! sind deine Potis von Heckler & Koch oder Smith & Wesson :roll: ? Hättest du lieber auf die Potis geschossen,
dann wären sie wenigsten gleich hinüber gewesen :D :.
 
elektrouwe schrieb:
Ballistol = Waffenöl ! sind deine Potis von Heckler & Koch oder Smith & Wesson :roll: ? Hättest du lieber auf die Potis geschossen,
dann wären sie wenigsten gleich hinüber gewesen :D :.

Du hast ja recht, aber man empfiehlt nicht nur hier im Forum, sondern auch auf Roadie-Seite, Ballistol zum Reinigen vom Mischpulten.
Vielleicht gilt das aber nur für Mischpulte von vor 1945. Habe mich da auf Empfehlungen alter Hasen verlassen :sad:

Hat sonst jemand diese Sache auf Ballistol als Ursache zurückführen können, oder ist das nur eine Koinzidenz und ich muss damit rechnen, dass demnächst auch die anderen, nicht behandelten Potis ausfallen?
 
Ballistol ist nur für Rockets zu gebrauchen.
Zerschossene Bauteile sind dann halt Kollateralschäden - also egal.

Bei hochwertiger Musikelektronik sollte man dagegen auch entsprechend dafür hergestellte Reinigungs- / Schutzöle verwenden, z.B. DeoxIt.

Bei Leitplastik Potis würde ich von der Verwendung von Ölen aber absehen. Druckluft zum ausblasen, evtl Alkohol zum säubern (z.B. Video90 von KontaktChemie). Ich *kann* mir vorstellen, daß das Leitplastik von Ölen spröde wird. Ist aber nur eine Vermutung.

Bernd
 
Mondovermona schrieb:
Die hochomigen Potis versahen ihren Dienst als Spannungsteiler weiterhin unauffällig und ohne Krachen/Aussetzer, machten aber wohl durch ihre extreme Hochohmigkeit den Sound wohl brummig, rauschig und dumpf. Da muss man erst mal drauf kommen...

Was könnte diesen Drop in der Leitfähigkeit verursacht haben? Hat das schon jemand beobachtet?

Nö, selbst an >60 Jahre alten Geräten nicht. Vielleicht sind die Ströme die über diese Potis fließen, zu hoch?
 
BALLISTOL gespült wurden.

das hast du falsch verstanden, von darin baden war nie die rede. mit ballistol und anderen ölen sollte man nur ganz sparsam umgehen, und nur auf direkten kontakstellen und nicht überall hin.
jedes öl egal ob synthetisch oder organisch hartzt irgendwann einmal und ändert seinen ph wert diese zu schäden führen können, ist ein normaler alterungsprozess.
die beste methode ist zu erst poti zerlegen, dann z.b. mit isopro reinigen und nur ein leichten film auftragen und nur auf die bertroffenen stellen.
das dein poti auf einmal um einen irre wert hochohmig wird ist womöglich ein mechanischer defekt.
 
Potentiometer wird hochohmig - durch BALLISTOL?

Hi nochmal,
es ist definitiv kein mechanisches, d.h. Kontaktproblem. Die Widerstandsbahn selbst ist - anscheinend durch chemische Veränderung - hochohmig geworden. Habe die Potis zerlegt. Die hochohmig gewordene Widerstandsbahen sieht weiterhin so aus wie bei anderen, baugleichen intakten Potis (die ihren Wert gehalten haben). Nicht spröde, rissig oder fleckig, sondern leicht glänzend mit leichter Abriebspur, dort wo der Kohleschleifer läuft... wie eben Potis so aussehen.

Es wurde auch nicht in Ballistol gebadet sondern nur leicht eingesprüht, abgetupft und trocknen gelassen.

Hat denn dazu keiner Erfahrungen?

Bleibt rätselhaft.

Mein Thread sollte auch als Hinweis verstanden werden, dass andere Forumsmitglieder beim Reparieren und bei der Fehlersuche auch an sowas denken sollten. Wie gesagt, meine hochohmigen Potis versahen ihren Dienst als Spannungsteiler weiterhin gut (und mit fast linearem Gleichlauf), aber eben deutlich hochohmig (Faktor 400) und daher nicht belastbar im Sinne der ursprünglichen Schaltung. Der Fehler wurde erst sicher gefunden, als ich die Potis versuchsweise abgelötet hatte.
 
Re: Potentiometer wird hochohmig - durch BALLISTOL?

Mondovermona schrieb:
...
Hat denn dazu keiner Erfahrungen?
bin seit über 4 Jahrzehnten mit Elektronik zugange, aber so einen Fehler hab ich noch nie erlebt. Da du ja schreibst, dass dein Poti weiterhin linear ist, nur hochohmiger, kann es ja , wie z.T. vermutet wurde ,was mechanisches NICHT sein, spricht Kontaktprobleme am Schleifer ( das würde den R-wert der Bahn nicht erhöhen) noch an den beiden Enden ( das würde die linearität kaputt machen). Ich habe mit Kontaktspray & Konsorten noch NIE Glück gehabt, egal ob Schalter
oder Potis: meistens stellte sich kurzfristig eine Verbesserung ein, aber nach Tagen oder Wochen, waren die Probleme wieder da und es blieb nichts als auswechseln. Öl hat meiner Meinung nach in Potis & Schaltern nichts zu suchen. Ich Frage mich wie es zu sochen Aussagen in dem zitierten Thread kommen kann: "Ballistol....es reinigt, konserviert und verbessert kontaktübergänge" ? Reinigen kann ich noch nachvollziehen aber verbessert Kontaktübergänge will sich mir nicht erschliessen. Öl ist ein Isolator und auf Waffen soll ja ein Schutz(schmier)film verbleiben, aber auf Potibahnen???. Deshalb nehme ich "chemisch sauberen" Alkohol,am besten Isoprop., keinen Spiritus, da bleiben Rückstände. Auch kann ich den Vorschlag mit dem Öffnen von Potis nicht nachvollziehen: bei offenen Potis/Trimmern kann schon mal eine Reinigung Sinn machen, aber wie soll das bei einem hermetisch dichten Poti Sinn machen und wie will man das zerlegen und dann gar wieder mechanisch stabil zusammenfriemeln ?!?. Leider wurde von niemanden erwähnt um welche Bauart von Potis es hier und bei den Tipps ging. Es kann natürlich duraus Sinn machen, bei einem historischen Bauteil, welches nicht/schwierig zu beschaffen is,t zu all den beschriebenen Notlösungen als Strohalm zu greifen; ansonsten Bauteil raus und neues rein.
 
Re: Potentiometer wird hochohmig - durch BALLISTOL?

Mondovermona schrieb:
Hat denn dazu keiner Erfahrungen?
man soll ja nie NIE sagen, aber das sich ein Widerstand in der beschriebenen Art verändert halte ich für ausgeschlossen. Vielleicht misst Du Mist, soll ja auch vorkommen.
 
Re: Potentiometer wird hochohmig - durch BALLISTOL?

elektrouwe schrieb:
bin seit über 4 Jahrzehnten mit Elektronik zugange,...
ich auch
elektrouwe schrieb:
...aber so einen Fehler hab ich noch nie erlebt. .
ich auch nicht

Cyborg schrieb:
halte ich für ausgeschlossen. Vielleicht misst Du Mist, soll ja auch vorkommen.
hielt ich bisher auch für ausgeschlossen
zum Potentiometer Ausmessen habe ich gerade ausreichend Talent :nihao:

Deshalb ja der Beitrag hier.

Also bleibt es mysteriös...
 


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