Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Jahre

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Anonymous

Guest
Hi,

ich würde gerne wissen , wie man damals im Studio produziert hat.
Hat man damals jede Spur einzeln aufgenommen auf Bandmaschiene und dann auf Band wieder alles zusammen gemischt ?
Wie funktioniert das genau , wie haben die damals komplexe Arangements gemacht ??

links zu Berichten etc wären auch hilfreich
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

So pauschal kann man das nicht sagen. Besonders weil es schon große indiviuelle Unterschiede gab. Sicher haben F242 anders gearbeitet und mit anderen Mitteln als Michael Jackson mit anderem Budget und so. Üblich waren bei entsprechend ausgestatteten Studios Bandmaschinen mit 24 oder 16 Spuren, aber die Musiker hatten sowas eher selten, denn das war teuer. Und es gab sehr unterschiedliche Qualitäten und in 20 Jahren hat sich auch sehr viel getan.

Das klassische 80er Studio war eins mit Atari, Otari und Lexicon Hall, wobei das schon fast mehr für die SPÄTEN 80er gilt.
Aber sehr viele Musiker, die ich zumindest "lieb" hatte hatten nicht unbedingt sowas, aber manche sind in Studios gegangen und andere haben sozusagen den Punk-Weg verwendet und haben das mit 4-8 Spuren mit einfachen MItteln versucht.

Eben sehr sehr unterschiedlich.
Aber generell hat man teilweise mehr planen müssen und brauchte ggf. Helfer für bestimmte Operationen. Automation war ja noch lange nicht selbstverständlich. Rauschunterdrückung und teuer einmessen lassen war noch so ein Ding - und die guten teuren hatten sicher auch ne Goldfolie als Hall oder so eine Hallkammer mit Spirale oder oder oder.. Gibt auch so Rahmen, die Hall machten.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Der Zeitraum "70er und 80er Jahre" ist recht groß, in der Zeit hat es viele Veränderungen im Equipment gegeben. Viele bekannte elektronische Sachen wurden in den 70er Jahren auf 4- oder 8 Spur Bandmaschinen aufgenommen, weil es andere Sachen nicht gab bzw. diese viel zu teuer gewesen wären. Wie aber überall in der Elektronik wurden die Sachen aber immer billiger bzw. die Möglichkeiten wurden immer mehr. Tatsache ist, dass sich die Musiker damals stark einschränken mussten, weil die ganze Elektronik wesentlich teurer war als heute oder noch gar nicht existierte. Diese Beschränkungen führten sicherlich aber dazu, dass man stärker die Möglichkeiten ausloten musste und dadurch auch sein Equipment besser kennenlernte als heute. Heute hat man relativ schnell ein paar Synthis heruntergeladen und damit mehr Möglichkeiten als ein Vangelis oder Tangerine Dream in den 70er Jahren sich haben jemals träumen lassen. Allerdings ist man dann auch mehr mit dem Suchen und Herunterladen von weiteren Synthis beschäftigt, anstatt sich mit dem bereits vorhandenen auseinanderzusetzen. Die Leute damals waren froh, wenn sie sich mal ein Gerät kaufen konnten und dann wurde das auch stark genutzt.

Man sollte nun nicht sagen, dass Mangel automatisch kreativ macht. Aber es zwingt einen, sich stärker mit den gegebenen Mitteln zu beschäftigen.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Zu Deiner Frage wegen des Abmischens: bei einer 4 Spur Bandmaschine konntest Du 3 Spuren aufnehmen und hast dann auf die 4. Spur abgemischt. Anschliessend hattest Du drei Spuren zur weiteren Verwendung wieder frei. Wirklich Spaß gemacht hat das wohl nicht. Aber immerhin konnte man damit arbeiten. Das bekannte Album "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" von den Beatles ist zum Beispiel so entstanden.
Und was komplexe Arrangements anging: die Leute mussten dann eben alle im Studio anwesend sein und gleichzeitig auf den Punkt spielen können. Es musste deutlich mehr im Vorfeld organisiert und abgesprochen werden, von den Proben mal ganz abgesehen. Sprich: die Leute mussten sich stärker "am Riemen reißen", zumal Studiotechnik ja wirklich nur in Studios vorhanden war und diese entsprechend teuer.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Es gab doch dann auch so große Super-Bandmaschinen die schon annähernd die Funktionalität einer DAW hatten.

Zumindest hab ich mal ein Youtube-Video gesehen, wo Roger Troutman im Studio an einer Maschine mit dicken Bändern rumspielt um einen Part an die richtige Stelle zu setzen. Sowas:
Studer_A800_gr.jpg
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Es wurde in Gruppen aufgenommen, zB auf eine 16 Spur Bandmaschine, auf Spur 16 dann ein Timecode der die analogen Sequencer syncte.
Die restlichen Spuren wurden dann auf einen Mixer gegeben, EQs und Effekte dazu eingestellt und alles anschließend live auf ein Mastertape (2 Spur)
gemixt.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Es gab doch dann auch so große Super-Bandmaschinen die schon annähernd die Funktionalität einer DAW hatten.

Man muss aber gucken, über welche Jahre wir sprechen. Die ersten 16 Spur Bandmaschinen kamen Ende der 60er Jahre raus. Aber wer hat die denn auch schon gehabt? Gerade der Bereich der elektronischen Musik, auf den ja die Frage abzielt, war in den 70er Jahren zwar hipp, aber das große Geld machte man doch auch damals eher in den Hitparaden, wo diese Musik auch nur in Teilen auftauchte.

Nette Doku über Tangerine Dream in den 70er Jahren findet man auf Youtube. Such mal nach "Signale aus der Schwäbischen Strasse".
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

sehr interesant ! Wusste garnicht das es in den 70er schon 16 Spur Maschienen gab. Also haben die eine Maschiene für die einzelnen Instrumenten spuren gehabt am mixer und eine extra für den Master Ausgang.
Also wurde mit mehreren Bandmaschienen gearbeitet. Wie war das wenn man jetzt eine Spur zb. die Hookline/Main Lead auf Band aufnahm konnte die dann die Spur als Loop laufen lassen ? Oder mussten das ganze perfekt von anfang bis ende aufgenommen werden ??
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Steinbergs "Twentyfour" war ab Mitte der 80er ein Quasistandard in vielen Studios, in professionellen aber auch in Homestudios. Ein 24-Spur-Midi-Sequencerprogramm für den Atari ST. Ich weiß nicht mehr was das gekostet hat. Aber es gab eine abgespeckte Version "Twelve", mit 12 Spuren für einen knappen Hunni (D-Mark). Die hatte ich. Konnte ich damals extrem gut mit arbeiten.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Auf alten Tomita-LPs sind die ganzen Bandmaschinen ja detailliert aufgelistet.
Natürlich hatten professionelle Studios nicht nur eine einzige Mehrspurmaschine, auf der immer eine Spur freigeschaufelt werden musste, sondern mehrere plus Mastermaschinen für den Stereomix.
Davon abgesehen gab es auch Leute, die so cool waren, direct to two track aufzunehmen.
Z.B. die frühen Klaus Schulze-LPs wie Timewind, er hat sich einfach an seine Synthesizer gesetzt, die Stereo-Bandmaschine gestartet und drauf los gespielt.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Klangforscher schrieb:
Also wurde mit mehreren Bandmaschienen gearbeitet. Wie war das wenn man jetzt eine Spur zb. die Hookline/Main Lead auf Band aufnahm konnte die dann die Spur als Loop laufen lassen ? Oder mussten das ganze perfekt von anfang bis ende aufgenommen werden ??
in der regel gab es keine loops, mit ausnahmen:


aber beispielweise bei discoproduktionen wurde der beat stur durchgespielt.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

OMG das is ne komplett andere Welt :selfhammer: was das ne Arbeit damals war und heute kann jeder Handelsübliche Mp3 Player für 19,95 Euro ein Loop in Echtzeit abspielen.
Die im Studio haben siech bestimmt damals gefreut wenn Praktikanten gekommen sind , dann durften die die Arbeit machen :mrgreen:
Also das würde ich mir dann doch nicht antun wollen , auch nicht für die Vintage Liebe.Mich würde ja echt ma interessieren ob da wirklich so ein großer Klangunterschied ist wenn man Live auf Band aufnimmt.
Naja irgendwann wenn ich ma zuviel Geld habe kaufe ich mir eine.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Es wurde nicht generell mit mehreren Bandmaschinen gearbeitet, wie gesagt, die musste man sich ja auch erstmal leisten können. Jean Michel Jarre z.B. hatte sein bekanntestes Album "Oxygene" 1976 lediglich auf einer Scully 8 Spur Maschine aufgenommen.
Ein relativ bekanntes Album, was bereits Anfang der 70er Jahre (1972/73) mit einer 16 Spurmaschine aufgenommen wurde, ist "Tubular Bells" von Mike Oldfield. Eine kurze Beschreibung der Aufnahmesession findet sich im englischen Wikipedia-Eintrag: http://en.wikipedia.org/wiki/Tubular_Be ... g_sessions
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

[Youtube Tape Loop Video]

"You can see, it is quite easy and it works!" :lollo:
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

"by the way this is backwards" :phat:



jep im studium mussten wir auch noch beiträge auf tape schneiden ... man lässt die ähms der interviewten irgendwann dann einfach drinne :mrgreen:
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Vergesst bitte nicht, dass eine Menge Musik nicht mit HiEnd produziert wurde. Dave Steward beispielsweise sprach von 8 Spur und so weiter. Kommt also dann noch dazu, dass man einfach das was ging nutzte und etwas anders arbeiten musste oder bestimmte Qualitäten einfach akzeptieren musste. #dolbySR
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Soundqualität hat ja auch nichts mit der Anzahl der Spuren zu tun.

Ich frage mich sowieso, wozu bei oftmals höchst primitiver Musik soviele Spuren benötigt werden. :floet:
Natürlich könnte man sagen, aus musikalischem Unvermögen, aber das wäre ja gemein.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Übrigens sind die besten Aufnahmen von Can - nämlich die vor 1974/1975 - trotz ihrer Komplexität überhaupt keine Mehrspurproduktionen.
Die haben sich eine solche Maschine nämlich erst zu besagtem Zeitpunkt angeschafft.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Bis weit in die 1980er hinein wurde auf Tonband aufgenommen und gemischt; der C64 und später der 1024 waren wirklich befreiend. Schon alleine die Kosten für Arbeitsmaterialien waren bei Halbzollbändern happig, von Zoll- oder Zwei-Zoll-Bändern gar nicht zu reden. Dazu die Instandhaltungskosten... bis zum Anfang der 1990er war ein Heimstudio mit exorbitanten Anschaffungskosten verbunden.

Die ersten CAN-Alben entstanden laut Czukay aus endlosen Schneidesessions an zwei Revox A77. Das dürfte direkt inspiriert sein von den Arbeiten der akademischen Elektroniker.

Klaus Schulze hat viele seiner Alben direkt auf Revox A77 mitgeschnitten. Meist waren die Aufnahmen sogar Überbleibsel der Echobänder -- Schulze benutzte zwei A77, eine zum Aufnehmen, eine für Delay. Die "Timewind" hat er auf Multitrack produziert, einer ITAM 805, die erst an Michael Hoenig und dann an Harald Großkopf ging. Ich denke, erst mit Einzug ins Panne Paulsen Studio wird er mit 16- oder 24-Spur-Technik gearbeitet haben.

TD haben ähnlich gearbeitet, obwohl sie schon früher in den Dierks-Studios mit Mehrspurtechnik in Berührung gekommen sein dürften. In den 1980ern stand eine große 24-Spur Otari bei Franke im Studio.

Kraftwerk hatten zur Zeit von "Radioaktivität" wohl erst eine Achtspur-Maschine, die dann später durch eine 16- oder 24-Spur-Maschine von, ich glaube, 3M ausgetauscht wurde. Das Mischpult war zu dem Zeitpunkt augenschienlich ein AHB. Zu sehen im Clip zu "Die Roboter" (1978).

Jarre hatte eine -- wie es heißt, selbstgebaute -- Achtspur-Bandmaschine und ein selbstgebautes Mischpult (nicht von ihm selbst allerdings), mit dem er die Aufnahmen für "Oxygene" realisiert hat. Abgemischt wurde später in einem richtigen Studio in Paris.

Wendy Carlos produzierte erst mit selbstgebauter Achtspur-Technik (auf Ampex-Basis) und einem selbst entworfenen Mischpult, um dann auf eine 16- bzw. 24-Spur-Ampex umzusteigen.

Tomita hatte diverse 8- und 16-Spur-Maschinen im Studio sowie diverse Mischpulte (wahrscheinlich für Submixes bzw. das Fertigstellen von kompletten Stereomixen, die dann auf die nächstgrößere Mehrspurmaschine überspielt wurden).

Tim Blake hat "New Jerusalem" in einem großen Studio (Barclay in Paris?) realisiert und das Inventar gleich als Deko für´s Coverbild verwendet. Im Hintergrund stehen die großen Studers (A80?).

Manuel Göttsching realisierte "Inventions for Electric Guitar" mit einer Teac 3340.

Stephen
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Markus Berzborn schrieb:
Soundqualität hat ja auch nichts mit der Anzahl der Spuren zu tun.

Ich frage mich sowieso, wozu bei oftmals höchst primitiver Musik soviele Spuren benötigt werden. :floet:
Natürlich könnte man sagen, aus musikalischem Unvermögen, aber das wäre ja gemein.

Mir geht es nur darum, klar zu machen dass nicht alle mit dem Endfettzeug gearbeitet haben, natürlich ist die Anzahl der Spuren variabel und so weiter, aber mit Punch in und out und sowas - das ist alles eben NICHT so wie mit nem Sequencer zu arbeiten oder gar eine DAW, das war schon ne Menge Arbeit, spätestens beim syncen zum Tempo und so weiter, die Einmessaktionen und alles das. Dann gab es Pulte, die weit von dem weg waren, was wir heute gebraucht für wenig Geld kaufen können, es gab nämlich oft noch kein so tolles Routing und nur die großen Studios hatten da mehr zu bieten. Die tollen 8Bus Pulte kamen ja erst in den 90ern bezahlbar auf uns zu. Dh man hat viel mehr getrennt: proben, Songs schreiben, Ideen machen - alles erstmal "zuhause" und dann üben bis es sitzt. Oder ab den 80ern als Pionier mit den ersten Computern oder MCs gearbeitet und das analog gemacht (Vince Clarke und Co). und erst 86 kam der Atari ST, der uns das Leben deutlich erleuchtert hat. Da aber da 70er/80er steht, ist es dann wohl eher die Methode, die um die Zeit des MS20 und eben der Portastudio Cassettendinger abging- SOWAS hatte man so zuhause und im Heimstudio und die wirklichen Aufnahmen machte man dann im Pro-Studio mit gutem Zeugs, es sei denn man verdiente genug und konnte sich etwas bessere Sachen hinstellen, Aus meiner Sicht war das GRADE in der Zeit deutlich mehr ein Thema als heute, wo das Gear für Recording deutlich weniger eine preisliche Rolle spielt. Frag mal die , die damals Zeug verkauft hatten, diese Homerecordingwelle war jetzt endlich da und nicht nur Superpro-Musiker konnten endlich mal nen Tape machen oder sowas.

Das bestimmte gradezu die gesamte Indie-Szene und auch viel von den Pop Produktionen, Wave und Punk sowieso. Die Mainstreamigere Musik lief dann mehr über die großen Studios. Das ist sicher keine Wertung, es ist einfach deutlich mehr Unterschied zwischen diesen technischen Möglichkeiten gewesen. Das hat man dann auch gehört, es gab RAUSCHEN und es gab auch noch mehr als das. Die Frage ist also - welche Art von Aufnahme und Arbeitsweise ist wirklich gefragt und welche Sachen möchtest du vermittelt bekommen?

Alles?
NAch und nach?

Das wäre wichtig.

Und dann ist noch wichtig, ob man sich an den Experimentellen, Popmusikern, was auch immer orientiert. Oder eher Rock, Klassik? Oder ist es keine Stilsache sondern eine der Finanzen? Ist es eine der Zeit? JA, denn die Art wie die ersten DAF oder KRaftwerk Sachen aufgenommen wurden waren zeitlich und technisch soooo viel anders zu bewerten als zB mitte der 80er, wo es schon Ataris und so weiter gab, davon konnten die ja nur träumen! Da gabs nicht mal C64 Sequencer in den 70ern.

Und das ist definitiv sehr sehr einflussreich auf die Musik gewesen, Ob ein Michael Cretu mit Notator oder ein Vince C. mit MC4 oder 8 und ein paar Analogen oder eine Funkband in den 70ern oder Herbie Hancock, denn das ist auch ein anderes "drumrum" und so weiter…
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Klangforscher schrieb:
Hi,

ich würde gerne wissen , wie man damals im Studio produziert hat.
Hat man damals jede Spur einzeln aufgenommen auf Bandmaschiene und dann auf Band wieder alles zusammen gemischt ?
Wie funktioniert das genau , wie haben die damals komplexe Arangements gemacht ??

links zu Berichten etc wären auch hilfreich

Hallo
In den großen Studios wurden viele Spuren, zum Teil nacheinander, zum Teil parallen auf Mehrspurmaschinen (z.B. 24 Spur) aufgezeichnet und später auf ein Stereo-Master abgemischt.
Wer nicht so viel Geld für die mordsteuren Maschinen hatte, arbeitete nach dem Ping-Pong Prinzip erst eine Aufnahme zu machen, diese dann abspielen zu lassen und mit der Livemusik bei dieser Aufnahme zu mischen. Auf diese Weise kann man auch mit einer 4-Spur Stereo-Maschine Aufnahmen mit vielen, übereinandergelegten Spuren machen. Das Problem: Sollte man einen Fehler übersehen oder später eine Änder ung an einer der ersten Spuren machen wollen, geht das natürlich nicht mehr, Änderungen sind immer nur bei der gerade letzten Aufnahme/Mix möglich indem man sie erneut aufnimmt. Weiteres Problem: Das Rauschen wird mit jeder Spur stärker.
Ich habe auch Leute gekannt die einfach was auf einen Radiokassettenrecorder per Mikrofon aufgenommen hatten. Dann liessen sie den abspielen, spielten live dazu und nahmen dfas nun mit einem zweiten Kassettenrecorder auf. Klaro, das sowas nichts mit HiFi zu tun hat, aber musikalisch kann es trotzdem besser sein als jede "Edelaufnahme" in einem Millionen schweren Studio :) Beispiele finden sich auf meiner Website in der "MUSEUM"-Rubrik. (Schielfried Frankenstein)

museum.htm
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

ppg360 schrieb:
bis zum Anfang der 1990er war ein Heimstudio mit exorbitanten Anschaffungskosten verbunden.

Was auch seine Vorteile hatte. Es wurde dadurch weniger Schrott unters Volk gebracht.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Markus Berzborn schrieb:
ppg360 schrieb:
bis zum Anfang der 1990er war ein Heimstudio mit exorbitanten Anschaffungskosten verbunden.

Was auch seine Vorteile hatte. Es wurde dadurch weniger Schrott unters Volk gebracht.
aber nicht jeder der reich war hat keinen schrott gemacht... ;-)
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Spok würde jetzt sagen "Faszinierend" :mrgreen:

nein im Ernst ich verstehe jetzt wie es damals gewesen sein muss , natürlich hatten die Leute damals nicht viel Geld weil ja der "Markt" erst da gerade endstand.
Was ich mich nur dabei frage ist , durch das ganze Kopieren von einem Band auf das andere usw. müssen die ja regelrechte Rauschkämpfe damals geführt haben :mrgreen:
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Da musste man halt auch ein bisschen was von Studiotechnik verstehen und nicht einfach ohne Auspegeln drauflosmachen.

Viele sind heute immer wieder verblüfft, wenn ich ihnen vorführe, wie rauscharm Tonbandmaschinen sein können.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Nichtrauschen können sie heute alle. Es wird nicht ungern auch für "den Sound" verwendet. Kreativ und "LoFi", dagegen ist auch nichts einzuwenden. Musiker dürfen alles und das ist das Gute - wir gehen schon immer damit kreativ um und widmen es notfalls sogar um, für unsere Zwecke. In den 70/80ern hat übrigens auch kaum einer von MS20 Filter klingen so und Oberheim so gesprochen. Man kaufte einen Synthesizer und schaute auf den Geldbeutel und die Funktionen, welche zur eigenen Musik passen sollte. Es gab nicht sonderlich viel Auswahl und Lieferbarkeit und Preis (jaja, der Markt wieder) regelte das dann schon von allein.

Zumindest gab es den NerdSpeak wie hier im Forum eigentlich kaum bis garnicht. Das lag auch daran, dass man sich kaum austauschen konnte, so viele Leute gab es ja nicht. Und da ist es fast schon eine Massenveranstaltung über "Tonbandtechnik" zu sprechen im Vergleich zu Effektgeräten besonderer Art oder gar Synthesizern.
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Ich bekomme voll den Retro-Flash wie du das beschreibst. Ja, so war es :)
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Markus Berzborn schrieb:
Da musste man halt auch ein bisschen was von Studiotechnik verstehen und nicht einfach ohne Auspegeln drauflosmachen.

Viele sind heute immer wieder verblüfft, wenn ich ihnen vorführe, wie rauscharm Tonbandmaschinen sein können.

ok aber wenn Rauschen in der Aufnahme ist dann lässt das sich auch nicht einfach so weg Pegeln , also bringt es nichts die aufnahme leiser zu machen.
Auserdem ist ein gewisser Rauschpegel bei Analogem Equipment durchaus normal. Verstärkt das Grundrauschen sich dann nicht automatisch bei der ganzen kopiererei ??
 
Re: Produktionsweise Elektronischer Musik aus den 70 & 80 Ja

Ich meine natürlich das Auspegeln bei der ursprünglichen Aufnahme, kein nachträgliches Runterregeln.
 


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