Regen

Bei allen bisherigen Beispielen (auch meinem eigenen, s.o.) ist mir bisher die Authentizität nicht überzeugend genug. Es fehlt die Heraushörbarkeit einzelner Wassertropfen, die ja beim Auftreffen auf eine Oberfläche zerplatzen und dabei ein ganz charakteristisches Geräusch erzeugen. Den Ansatz von @Axel Jungkunst in diesem Post finde ich bzgl. des selbstoszillierenden Filters sehr interessant. In der FX2 Library gibt es ein Patch, das noch einen Schritt weiter geht: da wird einfach ein Sinus-Oszillator frequenz- und amplitudenmoduliert und das Ganze anschließend in einen räumlichen Kontext gesetzt. Bei letzterem habe ich mir erlaubt Hand anzulegen (ich hasse Mono-Hall) und die Hallabteilung modifiziert.

Das ist natürlich noch kein Regen, das Beispiel soll aber verdeutlichen was ich meine: Der einzelne Tropfen wird in der hunderttausendfachen Multiplikation und Variation hinsichtlich seiner räumlichen Position und klanglichen Variabilität erst zum Regen. Und deshalb können reine Rauschgeneratoren "audio"-mikroskopisch betrachtet (ich weiß: ist ein Widerspruch...) nur "Knackser", statt Tropfen erzeugen. Deswegen haben wir auch die Assoziationen mit "COREGA"-Tabs, stürmischem Applaus, Spiegelei in der Bratpfanne, Hagelschauer usw. weil das für den Regen so wichtige Einzelelement, der zerplatzende Tropfen im Rauschen so erstmal nicht vorhanden ist.

Hört selbst:
Anhang anzeigen 135395

Hier das FX2-Patch:

Anhang anzeigen 135396

Um also Weiterzukommen in Richtung authentisch klingender Regen, müsste man das obige Syntheseprinzip adaptieren und vervielfachen.
Dein Audiobeispiel assoziiere ich mit "Wassertropfen", nicht "Regen".
Das Knacksen wird durch Filterung des Rauschens und Anpassung der Modulationstiefe in Richtung Plätschern gewandelt.
Extern kann man (sollte man aber erst einmal nicht) den Klangraum des Regens noch subtil mit FX wie Delay und Reverb verfeinern.
Ein Sinusoszillator entspricht als zu modulierendes Audiosignal einem resonierenden Filter, von daher ist das nicht das Problem.
Es geht ja auch darum, zu kleckern und nicht zu klotzen, also einfache und wenige Mittel einzusetzen.
Nicht viele Anwender haben die modularen Mittel, um ein solches Klangereignis zu erzeugen.
Ich kann mich momentan neben modularen Geräten auf Instrumente wie Matriarch, Syntrx, ARP 2600 M stützen, um das Ereignis mit Bordmitteln herbeizuführen.
All diese haben die Möglichkeit, mit gefiltertem Rauschen zu dienen.
Das für mich bestklingendste Ergebnis liefert mir der Syntrx, selbst innerhalb des ARP 2600 M kommt man aufgrund der umschaltbaren Tiefpassfilter zu unterschiedlichen Ergbnissen, aber alle können etwas an "Regen" liefern.
 
Es tropft zwar, aber es regnet nicht.
müsste man wohl mit dem Rauschen mischen. Mit dem Wasp ist man da wohl nicht flexibel genug bzw. kommt nicht hoch genug rauf mit der Frequenz. Auch sind natürlich Synths mit 2 getrennten Filtern im Vorteil. Mit dem Summit habe ich da schon ganz gute Ergebnisse erzielt.
 
Das Knacksen wird durch Filterung des Rauschens und Anpassung der Modulationstiefe in Richtung Plätschern gewandelt.
Genau an dieser Stelle sollte man vielleicht die Cutoff-Frequenz eines (fast) selbstoszillierenden Filters mit einer ca. 50ms langen exponentiell steigenden Kurve modulieren, um aus einem Knackser ein Tropfgeräusch zu formen...
Das ganze muss natürlich passend durch eine entsprechende Hüllkurve in der Amplitude so moduliert werden, dass das Ergebnis dem Original möglichst nahe kommt.
 
Genau an dieser Stelle sollte man vielleicht die Cutoff-Frequenz eines (fast) selbstoszillierenden Filters mit einer ca. 50ms langen exponentiell steigenden Kurve modulieren, um aus einem Knackser ein Tropfgeräusch zu formen...
Das ganze muss natürlich passend durch eine entsprechende Hüllkurve in der Amplitude so moduliert werden, dass das Ergebnis dem Original möglichst nahe kommt.
Man kann auch minimal einen Lag Processor/Slew Limiter dazwischenschalten.
Aber s.o., man muss auch über solche Funktionen verfügen.
Auf dem Günstig-Sektor bietet sich da der Behringer 2600 oder vielleicht bald (aber vermutlich nicht ganz so günstig) der Behringer VCX3 an. Diese Geräte haben sehr viele Funktionen an Bord, um derartige Geräusche assoziativ zu produzieren.
 
Man kann auch minimal einen Lag Processor/Slew Limiter dazwischenschalten.
Aber s.o., man muss auch über solche Funktionen verfügen.
Auf dem Günstig-Sektor bietet sich da der Behringer 2600 oder vielleicht bald (aber vermutlich nicht ganz so günstig) der Behringer VCX3 an. Diese Geräte haben sehr viele Funktionen an Bord, um derartige Geräusche assoziativ zu produzieren.
Der VCS3 / Synthi A hat weder einen Slew Limiter noch ein Sample & Hold an Bord.
 
Der VCS3 / Synthi A hat weder einen Slew Limiter noch ein Sample & Hold an Bord.
Ein S&H brauche ich dazu nicht, das habe ich oben eingehend beschrieben.
Einen Slew Limiter braucht man aufgrund der "Lahmarschigkeit" beim VCS3 nicht, um die Filterfrequenz knacksfrei zu modulieren.
Das hat man auch beim Syntrx bedacht.
 
Der einzelne Tropfen wird in der hunderttausendfachen Multiplikation und Variation hinsichtlich seiner räumlichen Position und klanglichen Variabilität erst zum Regen. Und deshalb können reine Rauschgeneratoren "audio"-mikroskopisch betrachtet (ich weiß: ist ein Widerspruch...) nur "Knackser", statt Tropfen erzeugen.
Im Prinzip hast du recht, aber ob man in der Realität tatsächlich zerplatzende Tropfen hört? Ist es nicht eher ein diffuses Rauschen mit ein paar wenigen hörbaren Platschern? So wie in dem Pro 1 Beispiel?
Dein Tropfgeräusch müsste man hundertfach vervielfältigen und mit gefiltertem Rauschen mischen um das anschaulich zu machen.
Das für mich bestklingendste Ergebnis liefert mir der Syntrx, selbst innerhalb des ARP 2600 M kommt man aufgrund der umschaltbaren Tiefpassfilter zu unterschiedlichen Ergbnissen, aber alle können etwas an "Regen" liefern.
Ich bin neugierig wie sich das bei euch anhört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau an dieser Stelle sollte man vielleicht die Cutoff-Frequenz eines (fast) selbstoszillierenden Filters mit einer ca. 50ms langen exponentiell steigenden Kurve modulieren, um aus einem Knackser ein Tropfgeräusch zu formen...
Das ganze muss natürlich passend durch eine entsprechende Hüllkurve in der Amplitude so moduliert werden, dass das Ergebnis dem Original möglichst nahe kommt.
Du hast recht, so funktioniert es. Das Filter mit einem Sinus LFO moduliert.
Ein VCS3 hat kein S&H? Das hätte ich nicht gedacht. Weil das ist doch DIE FX Maschine schlechthin?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe es diesmal mit S&H als Modulationsquelle versucht. Es tropft zwar, aber es regnet nicht.


der Synth mit dem ich das mache ist der B. Wasp.


Anhang anzeigen 135351



Das Rauschen in diesem Beispiel ist mit LP und Resonanz. Der Unterschied zum Corega Tabs ist, dass ich da immer das Noise als solches aufgedreht hatte, und diesmal nur das/den Filter moduliert. Am Ende von S&H auf Noise umgeschaltet. Mein schönster Regen bisher.


Das ist auch schöner Regen:

Anhang anzeigen 135361

Klingt lustigerweise auch wie Applaus.
 
Klingt lustigerweise auch wie Applaus.
Das ist Applaus Wuschelchen :xenwink:
Schleswig Holsteinische Musikfestspiele dirigiert von Justus Franz. Das Publikum hat einen Preis verdient für diesen schönen Regen-Applaus.
Hier hab ich den Applaus in meinen Regen reingemischt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt auch auf das Material an. Der vordere Teil meiner Dachwohnung besitzt ein Blechdach, das tackert richtig schön, wenn es regnet, bei Starkregen wird einem richtig mulmig angesichts des Krachs :)
 


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