RIP Mark Stewart †

virtualant

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Uff, das berührt mich. Verstorben am 21.04.2023 im Alter von 62 Jahren.

Mark Stewart war zuerst Mitbegründer und Sänger von The Pop Group, eine Post Punk Band aus Bristol. Die Bedeutung von The Pop Group ist nicht unerheblich, sie haben grossen Einfluss auf Bands gehabt wie Nick Cave, Sonic Youth, und sicherlich auch auf spätere Trip Hop Bands.
Veröffentlichungen 1979 "Y" und 1980 "For How Much Longer Do We Tolerate Mass Murder".

Interessant war dass sie auch Funk und Jazz Einflüsse reinbrachten in ihre Musik.


Die Band löste sich auf und dann in London fing er an mit Adrian Sherwood zusammen zu arbeiten, und es erschien 1983 das Album "Learning to Cope with Cowardice". Dieses war wohl mit mehrenen eher Reggae und Dubmusikern aufgenommen worden. Adrian Sherwood ist On-U Sound Label Gründer und hier als Mixer und Tontechniker aktiv. Die ist super die Platte, höre ich heute noch gerne. Ungewöhnlich krachig und experimentell, eine hervorragende Platte.




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Dann kam der für mich so interessante Wechsel, ab der nächsten Platte von 1985 "As the Veneer of Democracy Starts to Fade", die unter "Mark Stewart" rauskam, waren seine Mitmusiker die alte Sugarhill Gang Band (z.B. Musiker von Tracks von Grandmaster Flash - The Message), namentlich Skip McDonald (Gitarre), Doug Wimbish am Bass, und Keith LeBlanc am Schlagzeug. Und immer mit Adrian Sherwood als Mixing Master an den Reglern. Der bekannteste Musiker von denen ist sicherlich Doug Wimbish. Wusstet ihr, dass der Bass im Track "Useless" von Depeche Mode von Doug Wimbish eingespielt wurde? Der Track wurde dann '98 von Kruder & Dorfmeister auf ihrer legendären "The K & D Sessions" remixt.

Alle namentlich erwähnten kennt man auch unter dem namen TACKHEAD (also Skip, Doug, Keith und Adrian). Diese Combo hatte komplett oder zumindest zum Teil inkl. Adrian Sherwood Anteil an:
Ministry - Twitch (1986)
NIN - Pretty Hate Machine (1989)
Cabaret Voltaire - Code (1987)

Ja, ihr kennt vermutlich mehr Sachen mit der Beteiligung von TACKHEAD als euch bewusst ist ;-)

Ab dieser Platte war Mark Stewart also eigentlich Mark Stewart + Tackhead.

Diese Platte ist noch experimenteller und noch krachiger und man erwähnt sie auch gerne als eine wegweisende Industrial Scheibe. Aber sie will nicht so recht in irgendeine Kategorie passen finde ich.

Ein Auszug




Danach folgen weitere Platten bis in die 90er, fast immer mit allen Tackhead Musikern zusammen. Folgende Platten waren nicht mehr ganz so krachig und experimentell, aber immer noch sehr ungewöhnlich.

Weitere Infos könnt ihr bei Interesse auch ergoogeln.
Ich bin ein grosser Fan von TACKHEAD und Mark Stewart seit Ende der 80er.
 
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danke @ virtualant, bin ganz deiner meinung.

The Popgroup´s "Colourblind" hab ich rauf und runtergedudelt, war dann Sherwood-sound-addict und kaufte mir damals jede scheibe, die on-U-Sound rausbrachte.
irgendwann war´s genug.
vor der pandemie habe ich den großteil verkauft.
geblieben sind Annie Anxiety, Missing Brazilians und Mark Stewart´s "As the Veneer ...".

traurig.

das ist zwar nicht soo typisch für ihn, aber eines meiner lieblingslieder ever.



r.i.p.
 
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sehr traurig das zu lesen.

ich war damals im kir wo Mark mit sein dudes As the Veneer of Democracy Starts to Fade live spielten.
das hat sich bis heute tief in mein hirn gebrannt und ich werde es auch nie vegessen.

in memory
 
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ich war damals im kir wo Mark mit sein dudes As the Veneer of Democracy Starts to Fade live spielten.
das hat sich bis heute tief in mein hirn gebrannt und ich werde es auch nie vegessen.
Ich habe ihn zur gleichen Zeit in Dortmund (war es glaube ich) auch gesehen. Im Vergleich zur CD war ich überrascht, wie viel Dub/Reggae im Konzert war.
RIP
 
Die „Learning to cope with cowardice„ höre ich sehr gern und oft beim Autofahren.
62 Jahre… so alt wie meine Frau…
Heftig 😔
 
ach herrje...
bin zwar eher der dub syndicate und creation rebel fan (beide on u sound)
mark stewart war aber eine bisher noch nicht dagewesene mischung aus dub/industrial/funk/new wave.

zitat aus the guardian:
"He explained his highly cosmopolitan style in an interview that year: “I think I just make sparks and try to push things together that don’t necessarily fit. I’m happy to put a booty bass bassline on top of a Slayer guitar – for me it comes back to cut and paste and doing a punk collage, putting Ronald Reagan’s head on top of a gay cowboy model or something."


R.I.P.
 
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Live (egal mit welcher Formation) immer ein echtes Monster, und die "politics of envy" ist ein schönes späteres Werk. Auf DVD gibts dann noch die tolle Doku "on/off".
62 ist viel zu früh für diesen Influencer im besten Sinne.
 
Noch auf Vinyl, die Mark & Maffia (mit 2f) Sachen. Und da waren da noch Tackhead, ich hab echt einige Drums so benannt. Also Sherwood/Stewart-Style weil ich wusste keinen Namen dafür.
 
Noch auf Vinyl, die Mark & Maffia (mit 2f) Sachen. Und da waren da noch Tackhead, ich hab echt einige Drums so benannt. Also Sherwood/Stewart-Style weil ich wusste keinen Namen dafür.
👍
Ich habe seit Jahren Drumloops von Keith LeBlanc, aber nutze das kaum, sollte ich noch mal durchhören. Habe ich als Megaschnäppchen vor langer Zeit offiziell von ihm gekauft.
 
Ich habe ihn zur gleichen Zeit in Dortmund (war es glaube ich) auch gesehen. Im Vergleich zur CD war ich überrascht, wie viel Dub/Reggae im Konzert war.
RIP

:hae:
nee ich glaub da haste was verwechselt...

die As the Veneer of Democracy Starts to Fade 12 kam 1985 raus, auf dem konzi zum aktuellen album (war winter) zu der zeit war ich und da haben die jungs alle zuhörer sowas von weggeballert weil sowas neu und anders war :shock:

was ich noch erinnere
der Bassist Doug Wimbish hatte dabei unzählige tretmienen gleichzeitig benutzt die auf ca. 1,5 qm verteilt waren.
ich hatte von gear damals noch keine ahnung aber ich glaub Keith Lablanc machte mit drummies, Samplern + kleine schiesbude noch die rhythmen dazu und Mark war ab und an auch an einem synth zugange...


die cd von As the Veneer... kam 88 raus und da kanns gut sein das da auf der tour schon ein anderes album live spielten.
 
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