Roland hat einen "Sound", Korg hat einen "Sound" _ Hat Behringer einen "Sound"!?

Meinst du Sound oder meinst du Presets? Was soll der typische Roland Sound sein?
Ich bin der Meinung, dass es den typischen Roland Sound gar nicht gibt.
Doch es gibt diesen Roland like Sound.
Beschreiben kann ich den nicht aber ist so alles natürlich subjektiv.
Wie gesagt jeder hatt ja da seine eigenen Ohren.
 
Doch es gibt diesen Roland like Sound.
Beschreiben kann ich den nicht aber ist so alles natürlich subjektiv.
Wie gesagt jeder hatt ja da seine eigenen Ohren.
Wenn man sich so die alten Roland Synthis und deren Schaltungen anschaut, dann
versucht Roland schon, möglichst gutzuklingen. Also einen guten Sweet Spot anzubieten.
Im Gegensatz zu Moog verzichten sie zB Übersteuerungen.
Ein anderes Beispiel: die Pulsweite lässt sich oft nur in Bereichen zwischen 10 - 90 %
einstellen, weil außerhalb dieser Bereiche die Schwingungen oft "verschwinden".
Die Roland Ästhetik ist also eine bewusste Reduktion von Fehlermöglichkeiten.
 
Wir reden hier natürlich über ein seehr weites Feld.
Grundsätzlich muss man vermutlich Geräte aus der reinen Analogzeit anders betrachten als die semi-digitalen oder rein digitalen Geräte.
Bei den rein analogen und spannungsgesteuerten Geräten gibt es zuvorderst tatsächlich die vier Filtertechnologien (Transistor/Dioden-Kaskade, 12dB OTA State-Variable, 24dB-quad-OTA, und den SSM2040 als Spezialfall des 24dB-quad-OTA-Filters).
Bei der VCOs kann man grob unterscheiden: Curtis CEM3340 triangle-Core oder Saw-Core in verschiedener Ausformung.
Envelopes sind eigentlich alle gleich nur die maximalen und/oder minimalen Zeiten können sich unterscheiden.

Das bedeutet zB dass es zB zwischen Prophet V Rev 3.3 und OB-Xa keinen klanglichen Unterschied gibt, wenn man das 12dB OTA State-Variable des OB nicht verwendet. Da gibt es keinen "Sequential-Sound" oder "Oberheim-Sound"

Was aber dann doch Unterschiede ausmacht, das sind Bedienstrukturen. zB schreit die Polymod-Sektion des Prophet geradezu danach Envelope Modulation auf den Hard-gesynctem VCO2 zu machen. Den Sound kann man beim Oberheim genauso einstellen, aber der F-Env-Schalter beim OB-Xa-VCO geht UI-mäßig einfach etwas unter, deswegen machen ihn dort weniger. Und deswegen gibt es einen vermeintlich charakteristischen Sequential Hard-Sync-Sound.

Der sogenannte Roland Sound ist ähnlich gelagert. Roland waren die ersten, die massiv aufs 24dB-quad-OTA-Filter gesetzt haben, aber sie waren nicht die einzigen. Allerdings ist wiederum der Sub-Oszillator so prominent plaziert, dass man ihn dauernd verwendet. Ein Polysix hat ja auch einen Suboszillator, aber eben nur einen eher unauffälligen Schalter und nicht den gleichberechtigten Fader beim Schwingungsformmischer.


Und sobald andere Technologien Einzug gehalten haben, hört es sehr schnell mit den klanglichen Gemeinsamkeiten innerhalb eines Herstellers auf. zB sind die digitalen Envelopes des JX-3P meilenweit von denen des JP-6 oder JX-8P entfernt. Und JP6 und JX-8P unterscheiden sich wiederum gewaltig wegen Triangle-VCOs vs (Saw-core)-DCOs und zudem unterschiedliche Filterschaltungen.
Unter diesem Gesichtspunkt kann man überhaupt nicht mehr von "Der Rolandsound" sprechen. (was jetzt nicht der Feststellung von @intercorni über die bewusste Reduktion von Fehlermöglichkeiten im Posting vorher widersprechen muss).
 
Wenn man sich so die alten Roland Synthis und deren Schaltungen anschaut, dann
versucht Roland schon, möglichst gutzuklingen. Also einen guten Sweet Spot anzubieten.
Im Gegensatz zu Moog verzichten sie zB Übersteuerungen.
Ein anderes Beispiel: die Pulsweite lässt sich oft nur in Bereichen zwischen 10 - 90 %
einstellen, weil außerhalb dieser Bereiche die Schwingungen oft "verschwinden".
Die Roland Ästhetik ist also eine bewusste Reduktion von Fehlermöglichkeiten.
Woran das liegt warum der eigene Sound da ist weiß ich natürlich nicht.
Wenn roland Fehlermöglichkeiten vermeiden wollte dann ist ihnen das jedenfalls bei meinem SH-201 deutlich misslungen.
Der steckt ja voller Fehler. ;-)
Klar indem fall das verhalten alter Geräte modelliert aber fällt nicht auf.
Und genau deswegen hatt man doch Roland geliebt und gekauft.
Wegen den macken und der unvorhersehbarkeit.
Lass ich jedenfalls damals oft in Zeitungen.
 
Weil ich die schon live gesehen und wirklich überwältigt war - das war eines der intensivsten Konzerte, die ich je erlebt habe -:

The Comet Is Coming bzw. konkret Danalogue verwendet einen Roland SH-09 (primär für Bässe) und einen Juno-60 (alles andere). Dazu kommen dann halt noch Saxophon und (akustisches) Schlagzeug von den jeweiligen Mitmusikern.

Beide Synths also vintage und analog. Mir aber jetzt aus den beiden schnitt- oder vereinigungsmengenmäßig einen "typischen Roland-Sound" zusammenzudenken, krieg ich nicht wirklich auf die Reihe ;-).
 
Ja beschreiben kann man das schwer.
Aber wenn ich meinen JU-06a zb. nehme dann sind die unterschiede zu meinem SH-201 gar nicht so groß und man hatt den Roland Sound irgendwie.
Streiten kann man sich da höchstens über der Sound Qualität. Alt VA Sound vs ACB.
Also unter den Roland Sachen selbst find ich die unterschiede gar nicht so groß wie immer gedacht.
Nehme ich den Repro hab ich einen anderen Sound Charakter wie Roland spürbar und hörbar.
Da hab ich irgendwie den Prophet Sound.
 
Ich kann keinen Korg oder Roland Sound heraushören. Vielleicht gibt es Kenner, die das können. Aber was soll man sich unter Behringer Sound vorstellen? Rauscht das mehr? Es gab in den 2000er Jahren die Bezeichnung "Rauschinger"
 
Klar ist das "ein Sound", da ca 80% der Klangerzeugung und des Userinterfaces bei SH09 und Juno6 quasi-identisch sind.

Ich wollte eigentlich bloß zwischen den Zeilen anmerken, dass ziemlich wuchtige, teils derbe Bässe einerseits und Pads, Melodien... zumindest für mich klanglich soweit auseinander liegen, dass es mir schwerfällt, das als 'einen Roland-Sound' zusammenzufassen.

Ich täte mich da aber schon beim typischen 80er-Jahre-E-Piano, irgendwelchen schneidend-metallischen Effektklängen und eher orchestralen Pads schwer. Und die kommen sogar alle aus ein und demselben Synth, eben dem DX7 - aber ich könnte die ganzen Klänge nicht zusammenfassend als "der DX7-Sound" bezeichnen :D.
 
Der Deepmind alleine sicher. Allein die Kombination aus "diese Klangerzeugung" mit "diesem eingebauten Effektgerät" bewerkstellt das.
 
Es mag schon sein, dass man in den frühen Jahren eventuell gewisse "Klangideale" unterscheiden kann. In den USA hat man vielleicht ein anderes Klangideal als z.B. in Japan und wenn die Geräte hauptsächlich für bestimmte Märkte gebaut werden, mag es schon sein, dass auf solche Ideale geachtet wird.

Allerdings gibt es bei Synthis in meinen Augen diese "Hauptmärkte" heute nicht mehr. Korg entwickelt nicht nur in Japan, sondern auch in den USA und der Absatz erfolgt global. Es mag schon sein, dass Moog z.B. immer versucht, nach Moog zu klingen, einfach weil das erwartet wird. Kann aber auch irgendwann langweilig werden. Synthis sollen ja gerade kreatives Potenzial unterstützen und wenn eine Firma immer irgendwie gleich klingt... mag aber auch von Marke zu Marke unterschiedlich sein. Bei Korg erwartet man eher Kreativität und neue Ideen, bei Moog ist vielleicht die Beständigkeit im Klang gerade das Ideal.

Der Großteil der Behringer Geräte sind Nachbauten. Da kann man aber auch schon wieder diskutieren... den Behringer 2600 z.B. hat Rob Keeble größtenteils entwickelt, in Zusammenarbeit mit Music Tribe Manchester und China. Er hatte aber natürlich auch Rahmenbedingungen, da konnte z.B. nicht jedes beliebige Bauteil verwendet werden.

Der Großteil des Klangs wurde von der Vorlage Arp 2600 vorgegeben, denn das war der Referenzrahmen. Der Rest ist eine Mischung aus Rob, seinen Möglichkeiten zur Gestaltung und eventuell auch noch irgendwelchen Änderungen in Manchester und China.

Wenn man einen eigenständigen "Behringer-Klang" bei Synthis sucht, dann wird man ihn vermutlich am ehesten bei den Eigenentwicklungen finden, also Deepmind, Neutron und dem zukünftigen Proton, von dem im Moment aber noch kein Demo existiert.
 
Trotz allem würde ich sagen, dass es auch heute noch durchaus so etwas wie eine Corporate-Identity beim Klang bestimmter Instrumente geben kann. So teilen beispielsweise die Instrumente der Brute-Reihe von Arturia doch schon einen gewissen gemeinsamen Charakter. Auch bei den Waldorf Linien Q/Blofeld/Nave/Quantum/Iridium sowie Microwave/MW II/M und Pulse/Pulse 2 meine ich gewisse Gemeinsamkeiten herauszuhören. Novation einerseits und Modal andererseits haben einen erkennbar eigenen Charakter, der sich zum Beispiel von den ganzen Sequentials sehr deutlich abhebt, die untereinander wiederum auch starke Gemeinsamkeiten haben. Und auch jeder Moog klingt immer irgendwie "typisch Moog".

Bei Roland und Korg finde ich das heutzutage schwieriger, weil die so viel vollkommen verschiedenes Zeug anbieten - so viel mehr und sehr viel unterschiedlichere Produkte als die kleineren Hersteller.
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotz allem würde ich sagen, dass es auch heute noch durchaus so etwas wie eine Corporate-Identity beim Klang bestimmter Instrumente geben kann. So teilen beispielsweise die Instrumente der Brute-Reihe von Arturia doch schon einen gewissen gemeinsamen Charakter. Auch bei den Waldorf Linien Q/Blofeld/Nave/Quantum/Iridium sowie Microwave/MW II/M und Pulse/Pulse 2 meine ich gewisse Gemeinsamkeiten herauszuhören. Novation einerseits und Modal andererseits haben einen erkennbar eigenen Charakter, der sich zum Beispiel von den ganzen Sequentials sehr deutlich abhebt, die untereinander wiederum auch starke Gemeinsamkeiten haben. Und auch jeder Moog klingt immer irgendwie "typisch Moog".

Bei Roland und Korg finde ich das heutzutage schwieriger, weil die so viel vollkommen verschiedenes Zeug anbieten - so viel mehr und sehr viel unterschiedlichere Produkte als die kleineren Hersteller.

Ich vermute, dass das auch mit den Anzahl der Entwickler zu tun hat. Ich weiß nicht, wieviele Entwickler Arturia oder Waldorf haben, aber das werden vermutlich nicht so viele sein. Sprich: wenn immer die gleichen Entwickler oder nur mit geringer Rotation an neuen Geräten arbeiten, werden wahrscheinlich auch keine großen Schwankungen im Klangbild entstehen.

Behringer sprach neulich auf Facebook davon, dass sie aktuell 350 Entwickler haben... ob die nur für Behringer arbeiten oder ob das komplett Music Tribe ist, ging daraus nicht hervor. Ich vermute, es sind insgesamt 350 Entwickler. Aber selbst dann... Behringer baut z.B. teilweise Effekte in ihre Synthis ein, die bei Klark Teknik oder TC Electronic entwickelt worden sind. Die Entwickler sitzen in Deutschland, England, Italien, Dänemark, China, Japan und vielleicht noch weiteren Ländern und arbeiten teilweise Standortübergreifend an Dingen. Und sie binden auch noch firmenfremde Entwickler mit ein, wie z.B. Rob Keeble beim 2600 und den 2500er Modulen, einen englischen Modder beim VCS3, usw. Will sagen: bei so einer großen Menge an Entwicklern aus unterschiedlichen Ländern könnte ich mir schon vorstellen, dass sich da nur schwerlich ein durchgehendes Klangideal bilden kann. Was ich aus kreativer Sicht für neu entwickelte Geräte gar nicht so schlecht finde, denn damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass man einfach nur mehr vom gleichen kauft.
 
Wieso ist der Thread überhaupt so groß geworden? Eigentlich hat die zweite Antwort alles gesagt, ich habe danach schon überlegt, ob es überhaupt noch einen Kommentar braucht.
 
Wieso ist der Thread überhaupt so groß geworden? Eigentlich hat die zweite Antwort alles gesagt, ich habe danach schon überlegt, ob es überhaupt noch einen Kommentar braucht.
Danke. Aber was meinst Du, wie oft ich in meinem Beruf schon alles gesagt zu haben glaube und es trotzdem noch zigmal mit anderen Worten wiederholen muss? ;-) ...
 
Der Roland SH-Filter Sound ist doch wirklich sehr prägnant und sofort erkennbar. Ebenso die Roland Rechteckwelle, die hohler klingt.

Und Behringer kann keinen eigenen Sound haben, weil die ja versuchen nachzubauen.
 
Der typische Behringer-Sound ist ja vor Allem eines: Billig! :opa:

Nun stellt sich allerdings die Frage, ob bereits ein Behringer-Gerät in der Signalkette reicht, um den Sound komplett zu entwerten.:denk:
Bei mir läuft nämlich Alles durch so einen billigen Behringer-Mixer. :oops:

Wahrscheinlich ist der daran schuld, dass es mit dem musikalischen Durchbruch bisher nicht geklappt hat.
 
Der Roland SH-Filter Sound ist doch wirklich sehr prägnant und sofort erkennbar. Ebenso die Roland Rechteckwelle, die hohler klingt.

natürlich haben 202 und 303 einen typischen sound, aber das macht doch noch keinen roland sound, der sich vom korg sound unterscheiden würde. :)

roland hat tausende von geräten gebaut.
 
Ich denke aber schon. Das ist der Roland-Sound. Korg Sound ist dann MS20 Filter etc. Überhaupt sind die Filter vermutlich die maßgeblichste Komponente bei den alten Analogsynths.
 
Ich war mitte der 90er zumindest froh mir als Student dank Behringer endlich ein vernünftiges Mischpult und ein Multi Effekt leisten zu können
 


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