Die Reise mit der TR-1000...
Als
Live-Gerät ist sie für mich – vielleicht abgesehen von der Größe – schon jetzt
unschlagbar.
Richtig interessant wird’s aber im
Studio, wenn man
alle Einzelausgänge nutzen kann. Da bin ich erst kürzlich richtig durchgestiegen.
Ich patche mir die
14 Outs aufs Mischpult. Man hat ja neben dem
Master auch noch den
Analog Out.
Wichtig ist: Man muss unterscheiden zwischen
internem Routing / Bussen und den
physischen Outs.
Track-Ebene
- Para: Geht neben dem Einzel-Out auch in den internen Mixer und damit auf den Master Out. Send-Effekte können genutzt werden.
- Indiv: Kein interner Mixer und keine Send-Effekte. Es kommt nichts am Master Out an. Nur am Einzel-Ausgang. Insert-Effekte können natürlich trotzdem genutzt werden.
- DIR 8/9: Gibt’s nur für die analogen 808- und 909-Modelle. Umgeht den kompletten digitalen Pfad und geht roh über den Einzelausgang raus. Das ist der purste Analog-Sound – hört man auch.
Effekt-Ebene
Es gibt die Busse:
- Through: geht zum Mix Out (intern – nicht der physische Ausgang gemeint)
- Analog: ins tolle analoge Filter + Drive
- Master: Master-Effekt (auswählbar)
Routing:
- Master FX kann auf Through oder Analog geroutet werden.
- Reverb kann auf Through, Master oder Analog geroutet werden.
- Delay kann auf Through, Master oder Analog geroutet werden und zusätzlich noch ins Reverb geschickt werden.
- Jeder einzelne Track Send kann auch auf Through, Master oder Analog geroutet werden!
Und weil man neben dem physischen
Master Stereo Out noch den
Analog Stereo Output hat (wo das analoge Stereo-Filter + Drive sitzen), ergeben sich mit dem flexiblen Routing
sehr viele Möglichkeiten, sich eigene Effektketten zu bauen.
Mich hat da ein User (Mac808) aus dem
ModWiggler-Forum drauf gebracht. Ich hab’s gestern ausprobiert und bin jetzt
noch mehr geflasht. Ich zitiere ihn mal, der hat das echt gut beschrieben:
You can have up to seven (!) layers of effect in serial OR parallel, in any combination. The most processed serial chain would be:
Inserts (filter/amp/FX) -> Delay -> Reverb -> Master FX -> Analog FX, with the Analog FX being parallel with the soft clipper or limiter.
Conveniently, some of the effect exist in more than one place. For example, Filter can be an EQ, or you could have a lowpass filter for example followed by an EQ in FX.
Here's a chain: Echo delay to Reverb to SDD-320 or Vinyl Sim on master, to Analog FX to dial in the grit.... space echo! And before that, you can have inserts on the sound itself. For example, a Delay from the FX page becomes a pre-delay for your overall system delay throws. The reverb into a little wet/dry bitcrusher got me towards vintage reverb turf.
Reverb into Overdrive, or Flanger, or phaser. Or any FX such as flange on the insert into reverb (on the send) You can create all kinds of chains, if you put your mind to it. have tiny sounds generate giant multi fx blooms. Make spooky effects. Or hyper modern.
Das heißt in dem Beispiel : Ich route Master FX in Analog FX und es kommt am physischem Analog Out raus. Delay + Reverb in den Master FX. Die Digital-Effekte durch den analogen Filter+Drive klingen dann auch echt warm und gut ! Man kann den Drive in dem Fall auch richtig heiß fahren !
Da ich dann alle Einzel-Outs auf meinem Mixer habe, kann ich über den Analog Out, mir meine Effekt-Kette auf zwei weiteren Kanälen auf meinem Mixer patchen und habe so alles separat.
Mit den zu konfigurierbaren Track Knobs + Regler für Reverb & Delay + Analog Filter/Drive Knobs + Morph Fader + Snapshots lässt sich das auch noch super geil performen und automatisieren !
Die Kiste gibt und gibt – und das soll ja erst der Anfang sein.
Aber auch: Sie ist mir auch schon ein paar Mal
hart hängen geblieben. Da ging dann nur noch
Stecker ziehen.
Aber wird schon.
Die TR-1000 wird so zur Zentrale, wie ich mir das erhofft habe. Ich lass sie jetzt auch als Master Clock laufen. Auch wenn der Jitter etwas schlechter als mit der "Audio-gesyncten" Multiclock ist. Als Midi-Slave geht mir der Spass wegen der Latenz verloren. Als Master kann man auch gut live einklopfen.
Der Workflow sagt mir sehr zu und ich nutze die DAW eh nur als Tape Rekorder. Da kann ich auf den Sync zu dieser verzichten.
Den
909-Sound hat man zu
99 %, wenn man
Pitch und Tune gut einstellt und
direkt analog (DIR9/8) rausroutet. Aber ganz ehrlich: Das ist für mich nicht mal das Interessanteste.
Mit der TR-1000 performen ist einfach
der Hit – plus diese ganzen
Sounddesign-Möglichkeiten mit guter Bedienung !
Zum Beispiel:
analoge 909 + 808 Kick zusammenkleben.
- Bei der 909 untenrum mit dem Filter wegfiltern
- bei der 808 umgekehrt
(und man hat jeweils eigene Filter/EQ pro Layer auf einem Track)
…und dann komprimieren – der Kompressor gilt dann für beide Layer. Und trotzdem bleibt noch ein Insert-Effekt für die „9080908“-Monster-Kick übrig. Um es perfekt hinzukriegen gibt Roland auch noch Tools wie Phase umdrehen pro Layer mit und du kannst auch den Layer verschieben. Da wurde an so viele Sachen gedacht. Und das ist nur eine von tausend Möglichkeiten.
Nur den
Swing/Groove hab ich noch nicht zu 100 % genauso gefunden. Muss ich mal direkt mit der 909 abgleichen. Aber ich fasse meine 909 seit ich die TR-1000 habe
ehrlich gesagt kaum noch an. Könnte wirklich sein, dass sie nun doch geht. Unbenutzt als Deko ist sie echt zu schade.
Hab lange schon nicht mehr so viel Spass mit einem Musikgerät gehabt.
....und die Reise geht weiter...