Hallo nochmal zusammen, mir ist im Nachhinein noch was sehr wichtiges eingefallen, was in der ganzen Aufregung bei mir erstmal untergegangen ist, was ich aber bei dieser Gelegenheit hier im Forum Euch alle mal wissen lassen wollte.
Mir ging es bei der Entwicklung der ganzen Schaltungsdesigns im euf (ebbe und flut) nie VORDERGRÜNDIG um irgendwelche technischen Daten sondern ausschließlich darum etwas musikalisches zu machen. Das Filterdesign z.B. hatte ich schon vor 25 Jahren, noch bevor ich anfing zu studieren. Ein paar Monate vor Uniantritt habe ich eine vereinfachte Version der prinzipiellen Idee noch mal husch aufgebaut, nur aus Neugierde, um zu sehen, ob es überhaupt funktioniert - man, hat das gerauscht..., aber es ging. Dann lag es erstmal 20 Jahre brach bis ich wieder mit der euf Entwicklung fahrt aufnahm.
Es gibt auch neben den CEM's und SSM's von damals auch heute noch VCA basierte Filter, im ATC oder so wird man dann vermutlich mit statistischer Wahrscheinlichkeit ein 4-fach VCA von Analog Devices o.ä. finden. Da diese, genau wie z.B. der CEM 3320 (auch ein VCA basiertes Filter), mit der gleichen Herstellungstechnologie fabriziert werden, rauschen sie z.B auch wirklich nur minimal. Solche Filterdesigns wird man schon noch öfters antreffen, aber das ist für mich musikalisch eben doch wiedergekäuter Schnee von gestern - nichts wirklich neues halt.
Während der Entwicklungsphase vom euf habe ich auch Filter in verschiedenen Technologien aufgebaut und damit auch -technisch gesehen- bessere Ergebnisse gewonnen als mit meinem eigenen Design. Aber vom Sound hat mich nichts so sehr beeindruckt wie eben jenes - nicht weil's ausgerechnet auf meinem Misthaufen gewachsen ist (es hätte ja auch daneben klingen können, sieht man ja so einer technischen Schaltung erstmal nicht an, wie sie dann klingen wird). Und aufgrund dieses, sagen wir mal, etwas schwierigen Designs, musste ich aber auch verstärkte Mühen auf mich nehmen um das Rauschen in ein gutes Verhältnis zu setzen. Wie gesagt, es wäre noch mehr drin gewesen, aber in der Halbleiterei gibt es, gerade was das Spazifikationsdatum Rauschen angeht, auch so etwas wie eine Preiseckfrequenz. Wenn man unter einen bestimmten Wert kommen will, explodiert der Preis geradezu (statt 30 cent bezahlt man dann über 5 Euro für einen Chip, den man aber leider meistens gleich ein paar mal braucht) - und das Ergebnis ist nicht gar nicht musikalischer! Die Musikalität rührt hier überwiegend vom Design her und wird durch die Wahl einiger sehr exzellenter Bauteile noch unterstrichen - so könnte man es vielleicht sagen.
Beim Verzerrer hat es sich ähnlich Verhalten. Es wäre ein Leichtes für mich gewesen, einen ultra rauscharmen Verzerrer nach alt bekannten Methoden zu bauen bzw. zu verbessern. Aber auch dieses Design hier stammt von mir, ist kritisch und habe ich noch nirgendwo gesehen - aber den Sound wollte ich unbedingt gerne im euf drin haben, eben weils auch wieder was musikalisch besonderes war und der Preis musste auch wieder stimmen.
Dennoch war das Rauschen, nachdem die Design beschlossen waren, der nächste Punkt auf der Tagesordung und da werden einem die besten Preis/Leistungsverhältnisse vom Halbleitermarkt vorgegeben, wenn man ordentlich recherchiert hat.
Mal von all dem abgesehen, glaube ich auch, wenn man so in seinem akustisch optimal gedämpften Studio sitzt, mit den Referenzabhören direkt am Ohr, neigt der eine oder andere vielleicht auch dazu, die Musik mal aus den Augen zu verlieren und sich stattdessen in der Gestaltung vielleicht besonders sauberer Klangbilder zu verlieren - weiß nich genau?
Also, ebbe und flut ist kein Rauschwunder, das ist es nicht, worum es hier je ging, sondern eher einfach eine musikalische Besonderheit. Und es steckt sehr viel Technik drin - das Teil in Module zerlegt und gemessen an Maßstäben so mancher Modularanbieter würde sich in der Summe keiner mehr am Stück kaufen wollen - man kann dieses Sammelsurium an Modulen, nur weils vielleicht edel aussieht und in e i n e m Gehäuse steckt, auch nicht auf dasselbe Niveau ziehen wie z.B einen Studiokompressor, der nur komprimieren kann.
O.k., ich denke, dass ist den meisten hier sowieso klar, mir ging es eigentlich nur um die Absätze 2-5
P.S.: tongenerator, ich hab das File "...Spur1" gerade gehört, da ist definitiv der Wurm drin, das würde mich auch nerven, aber was hast Du denn da genau gemacht, würde mich schon mal interessieren? Klingt für mich nach voll aufgerissenem Gain an deinem Mixer nach'm euf und homöopatischem Eingangspegel!
P.S.2: Nettes Beispiel, CO2!