Seriell geschaltete Filter - Welche Vorteile?

Diverse Synthesizer können ja die Filter seriell schalten, wunderbar.

Allerdings ist mir im Bezug auf eine bewusste Klangprogrammierung nicht ganz klar, welche Klänge damit erzeugt werden können, die ein einzelnes Filter nicht kann.

Ein Notch- oder Band-Pass-Filter (per Mod-Wheel gesteuert) könnte ich damit erzeugen, ja, aber sonst?
 
HPF und LPF in Serie ergeben einen Bandpass, für einen ein Notch-Filter müssen sie parallel geschaltet werden.

Die Flankensteilheit ändert sich in Serie bspw. 12dB LPF + 12dB LPF = 24dB LPF.
 
Versuche mal zwei 4-Pol Filter (24 dB Flanke) seriell: gibt dann einen 8-Pol Filter mit 48 dB Flankensteilheit.
Ebenso bei Bandpass- und Hochpassfiltern anwendbar. Das hat man nur sehr, sehr selten mit einem Filter. Dazu einfach beide Filter auf die genau selben Einstellungen legen. Und dann mal versuchen nur beim ersten Filter die Resonanz zu benutzen. Oder kombiniere verschiedene Filtertypen einfach mal. Das ist wirklich eine deutliche Erweiterung des Klangspektrums.
 
Der Vorteil liegt in der variablen Bandbreite, was man bei einzelnen Filtern eher selten hat.
Ein serielle HP/LP Verschaltung ist z.B. super fuer Pads, speziell bei Synth mit ordentlich Low End, um den Sound etwas auszuduennen, laesst man die beide Filterfrequenzen beim oeffnen zusammenlaufen und gibt in den hoeheren Filterfrequenzen etwa Resonanz dazu, hat man zusaetzlich noch zwei sich gegeneinander verschiebende Resonanzpeaks.
Aber man kann mit HP nicht nur ausduennen sondern auch mit dem Peak, der bei hoher Resonanz entsteht, die Bassfrequenzen betonen.
Bei einer Notch/LP Kombination kann der LP die hohen Frequenzen ausfiltern und die Lautstaerke des 2ten Peaks steuern, was fuer einfache Voice Sounds interessant ist.
Im schlimmsten Fall ist man gezwungen den HP zum filtern des nervigen Gleichspannungsanteils eines Synths einzusetzen.
Wenn ich die Wahl hab' bevorzugere ich die flexiblere Verschaltung, bei der sich zumindest Filter1/2 -> Ausgang und Filter1 -> Filter2 modulieren/einstellen lassen, d.h. der Uebergang zwischen seriell und parallel halbwegs fliessen ist.
 
hier gibt es noch einen denkfehler. es wird geschrieben 12 lpf + 12 lpf
ergibt 24 lpf. mathematisch ist das richtig. aber zwei 12db lpf in serie haben nciht den selben klang wie ein 24 db lpf. ist sicher nicht leicht zu überprüfen . wer hat schon zwei gleiche 12db lpf und dann noch einen 24 er.
ich würde das erste mal darauf aufmerksam bei holligers
airbuornes modular system . da gibt es einen filter ausgang mit 12db lpf +12db lpf und natürlich einen 24db lpf. ich frage,warum ist doch das gleiche . da endgenete er mit das es anders klinge. ( ich war bis dahin auch von der rechnung ausgegangen 12+12 ergit 24 )
habe das dann am dem system überprüft, und siehe da es klingt unterschiedlich . das genügte mir nicht . habe das selbe mit dem nordmodular auch noch gemacht und kam zum gleichen resultat.
 
moondust schrieb:
es wird geschrieben 12 lpf + 12 lpf
ergibt 24 lpf. mathematisch ist das richtig.

Wenn es "mathematisch richtig" wäre, dann könnte man prinzipiell auch keinen (technisch bedingten) Unterschied hören.

Prinzipiell lässt sich jedes Filter höherer Ordnung in seriell geschaltete Filterblöcke (erster und) zweiter Ordnung (=12dB) aufteilen.

Wenn es unterschiedlich klingt, dann hat das zwei Ursachen:
- man hat keinen Filter (im Sinne der mathematischen Definition). Das ist bei Synthie-Filtern regelmässig der Fall, die werden weit im nichtlinearen (übersteuerten) Bereich betrieben. (Selbstoszilation muss übersteuert sein!)

- die Aufteilung erfolgt nicht korrekt. Speziell bei Modulationen verhalten sich die Filter natürlich durchaus unterschiedlich, ein 24dB Filter hat 5 Parameter, von denen üblicherweise nur 2 Steuerbar sind, wie die anderen gesteuert werden, ist dem Filter freigestellt. Und ob man das dann mit 2 Filtern 2. Ordnung hinreichend genau nachbauen kann darf zu recht bezweifelt werden.

Im statischen Fall (ohne Modulation), bei nur mäßiger Resonanzeinstellung und ohne das es sonst Übersteuert, lässt sich ein 24dB Filter daher tatsächlich durch zwei 12dB Filter simulieren.
 
Noch interessanter als irgendwelche eher viel zu theoretische >36 dB/okt Filter ist die Offset-Modulation 2er Filter gleichen oder unterschiedlichen Typs. Bei Synthesizern wie dem MS20 gibt das einen BPF mit einstellbarer Bandbreite. Dazu kannst du quasi 2 Formanten "bauen" und 2 Peaks mit 2 LPFs ist schon sehr interessant. Für mich sogar deutlich wichtiger als mehr als 24 dB/okt zu haben. Das finde ich nämlich total unspannend in der PRAXIS ;-)

Manch ein Hersteller wirbt damit, aber jeder Jeck ist anders..
 
moondust schrieb:
hier gibt es noch einen denkfehler. es wird geschrieben 12 lpf + 12 lpf
ergibt 24 lpf. mathematisch ist das richtig. aber zwei 12db lpf in serie haben nciht den selben klang wie ein 24 db lpf. ist sicher nicht leicht zu überprüfen . wer hat schon zwei gleiche 12db lpf und dann noch einen 24 er.
ich würde das erste mal darauf aufmerksam bei holligers
airbuornes modular system . da gibt es einen filter ausgang mit 12db lpf +12db lpf und natürlich einen 24db lpf. ich frage,warum ist doch das gleiche . da endgenete er mit das es anders klinge. ( ich war bis dahin auch von der rechnung ausgegangen 12+12 ergit 24 )
habe das dann am dem system überprüft, und siehe da es klingt unterschiedlich . das genügte mir nicht . habe das selbe mit dem nordmodular auch noch gemacht und kam zum gleichen resultat.

Soweit ich mich erinner, bedeutet eine Änderung von 6 db immer eine Verdopplung bzw. Halbierung der Lautstärke. Vermute, dass hier das Geheimnis liegt.
 


News

Zurück
Oben