Geht es noch jemand so? Sind Synthesizer "durch"?
Ich hatte genau diesen Gedanken neulich auch. Das kommt ein drauf an, was man halt konkret meint. Synths aus der Technologie-Perspektive oder Synths als Tool/Instrument.
Ich hab die meisten Teile nicht, weil ich die als Tools benötigen würde. Ein wichtiger Grund ist meine Faszination damit, dass da für mich noch so eine Art Erfindergeist und ein Hauch von "das ist die Zukunft" dranhängt - allerdings eben ausgehend von einer Perspektive der 70er oder höchstens noch der 90er. Diese "Aura" und die Konzepte fühlen sich aber für mich inzwischen uralt und abgestanden an, und das Synthesizer-Hobby hat für mich daher einen eher rückwärtsgewandten Spin.
(Anders ausgedrückt, man könnte sich hinstellen und sagen: Technisch-kreativ ist das ausentwickelt. "Musik machen" bleibt davon unberührt, das meine ich aber auch explizit nicht mit "Synthesizer-Hobby". Denn "Musik machen mit Instrument X" wird ja nicht "alt", nur weil sich an einer Geige (als "extremes" Beispiel) seit Jahrhunderten nichts mehr tut.)
Am Markt sieht man weniger "Erfindungen" als technische Verbesserungen. Es wird erschwinglicher, es wird praktischer, die Auflösung wird höher, es wird Vorhandenes ggf. nochmal neu zusammengesteckt. Erwartet jemand noch einen "Gamechanger" vom Format eines Synclaviers oder DX7? Vielleicht sehe ich es ja nur nicht, aber die letzten Gamechanger sind doch mehrere Jahrzehnte alt. Firmen
NENNEN sich heute Gamechanger und bringen dann eine Technik, die noch aus den 60ern stammt. Der Markt ist insgesamt zwar extrem aktiv und produktiv, aber ich sehe da wirklich alles Mögliche, nur eben keine neuen Ufer (oder vielleicht bin ich blind?).
Ich bin aber dankbar dass ich diese hochspannende Phase der Etablierung und Ausentwicklung dieses faszinierenden Feldes miterleben durfte

(und viele andere Sachen auch, die mit dem Aufstieg der Elektronik und Mikroelektronik zusammenhängen)