So arm / reich wird man mit Musik machen..

Wenn jemand professionell Musik macht, dann heißt das für mich das er damit Geld verdient. Eben ein Profi ist.

Professionalität ist eine Frage der Haltung der eigenen Arbeit gegenüber.

Mit dieser Haltung Geld zu verdienen, ist eine ganz andere Geschichte. Leider gibt es Leute, die glauben, "professionell" zu arbeiten bedeutet automatisch, Geld damit zu generieren -- dabei ist es m. E. so, daß die Chancen, eine wie auch immer geartete Summe mit der eigenen Arbeit zu generieren, größer werden, wenn man sich eine "professionelle" Haltung zulegt: Unter egal welchen Umständen immer das bestmögliche Resultat bieten und ständig an der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und der Beseitigung der eigenen Schwächen (menschlich wie handwerklich) zu arbeiten.

Dazu gehört neben der Beherrschung des Handwerks auch ein gewisses Maß an Disziplin und Regelmäßigkeit, und vielleicht auch ein Verzicht auf andere Dinge, die ablenkend wirken könnten. Ein Schreiner baut selten auch Raketentechnik nebenbei, sondern vervollkommnet lieber die eigenen Stühle und Tische.

Ist aber nur meine Meinung.

Stephen

Meine Rede. Professionell ist auch, wenn man nur eine überschaubare Zeit im Studio zur Verfügung hat, in der man etwas schafft, dass auch in der Nachbetrachtung noch ein gewisses Niveau nicht unterschreitet. Beim Videodreh gleich einen der ersten Takes hinzubekommen und sagen zu können, es ist im Kasten, so kann es bleiben, benötigt auch ein Maß an Professionalität. Spontan denke ich gerade an einen Freund, der bei einer Fernsehsendung kreativ ziemlich rasch auf den Punkt kam, es aber nicht beruflich ausübt. Vor allem ist es zudem bedeutsam, sein Gehör zu schulen. Die Disziplin aufzubringen, jeden Tag Musik analytisch zu hören, bereitet mir jedenfalls keine Mühe, da ich mittlerweile der Musik immer auf diese Weise lausche und es mir Frohsinn bedeutet. Textschreibung ist auch am Anfang durchaus nicht immer einfach, wenn man es aber öfter macht, geht es irgendwann schneller oder leichter von der Hand, ist meine Erfahrung. Durch das ständige Beschäftigen mit der Musik weiß man auch immer besser, woran noch zu arbeiten ist, weil man in sich in jeder Weise verbessert, wenn man auch noch ein bestimmtes Maß an Talent mitbringt. Selbstkritisch zu bleiben, ohne in Sack und Asche zu gehen, ist auch relevant. Man kann dann bei der Ausübung an den Punkt gelangen, dass man selbst die Kenntnis erworben hat, was es noch braucht. Somit ist Außenkritik auch besser einzuschätzen. Ist etwas dran, was dort geäußert wird oder nicht? Wenn ein wahrer Kern enthalten ist, sollte man sich damit auseinandersetzen, wenn nicht, sollte man es am besten vergessen. Professionell ist eben auch, wenn man nicht nur die Musik, sondern den gesamten kreativen Auftritt im Blick hat. Sind die Töne passend, aber das Video, die Homepage, das Design des Tonträgers etc. nicht, ist man in punkto Professionalität auch nicht optimal aufgestellt. Einigen Künstlern und Musikern fehlt aber offensichtlich sogar das Bewusstsein dafür oder der Gesamtüberblick. Wichtig ist immer, es muss Leichtigkeit und Freude dabei sein, finde ich oder wie es Erich Kästner ausdrückt: "Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln."
 
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Ich frage mich ja wie es mit Kompromissen aussieht, wenn man das hauptberuflich macht ?

Solange es ein Hobby ist, kann man ja tun und lassen was man will. Vielleicht wird man vieles lassen, weil man nicht muß, was vielleicht zu etwas geführt hätte. Man wird aber nicht gezwungen sein, etwas zu machen, was man eigentlich nicht möchte und was vielleicht dem "inneren Feuer" schaden würde. Andererseits ist es aus Zeitgründen vielleicht schwieriger dem Feuer immer wieder Nahrung zu geben.
Das ganze Leben ist ein Kompromiss.
Ich produziere hier ständig Dinge im Studio, die ich eigentlich musikalisch nicht besonders gerne mag.
Aber das muss mir auch nicht gefallen, sondern nur dem Auftraggeber.
Allerdings habe ich trotzdem meinen Spaß daran, weil ich ja dennoch eine gewisse kreative Freiheit habe
und natürlich immer sehr gerne an meinem Maschinen schraube.

Für meine eigenen Projekte, in der eigentlich mein ganzes Herzblut steckt, bleibt da weniger Zeit.

Das meinte Goethe. Große, wahre Kunst, kann nicht oder nur schwer entstehen, wenn man sich zu intensiv mit weltlichen Dingen wie dem Ertrag befasst, denn: Die reine Kunst ist unabhängig und macht keine Kompromisse, die nach Geld schielt schon.
 
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Die Selbstinszenierung des Schaffenden ist dabei nur Bestandteil des Marketings für ein Gesamtprodukt.


Zum kreativen Gesamtpaket gehört sie dazu. Das ist wie bei einer klassischen Theateraufführung. Oder anders ausgedrückt: Die Inszenierung gehört zum Drehbuch der Kunst.
 
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Ich habe heute eine GEMA-Abrechnung über Streamingdienste bekommen und bin nun ein reicher Mann: 28 Cent dank Spotify und iTunes und dergleichen. Ich kann mein Glück kaum fassen.

Dabei habe ich noch nicht einmal Sachen bei Spotify und iTunes hochgeladen...

Stephen

Zur "GEMA" fällt mir ein, dass es ein angenehmes Gefühl war, als das erste Mal diese vier Buchstaben auf einer CD mit mir standen - nicht weil ich das mit dem Geld verdienen verbunden habe, sondern weil ich wusste, das ist jetzt offiziell. Was ich damit ausdrücken will? Ich bin eher Idealist, als Materialist.
 
Achtung:

Es geht um die Ausschüttung an das Label - bei recht hoher Release und Playanzahl für ein Indielabel. Die tatsächliche Summe die beim Künstler ankommt ist deutlich geringer, zum Teil auch weil Streaming nicht in der Berträgen berücksichtigt wurde bzw. es zu diesem Zeitpunkt noch nicht gab.
 
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Ja, natürlich - Bei jemandem wie mir kommt natürlich nichts an, das ist eher was für die die viel gestreamt werden, ich finde aber die Summen sagen auch ne Menge aus, was da zu erwarten ist- Nix halt oder sehr wenig. Für mich ist das eher theoretisch, ich hab per Stream noch nie was bekommen. Ist aber auch nicht was ich erwarte. Verkauft wird nach Konzerten - Vinyl oder CDs. Genau dann.
 
Seine Sachen auf Vinyl zu kriegen ist doch ohne hin schöner. Selbst wenn man damit auch kein Geld mehr verdient. Aber es ist was tolles und immer noch was anderes wie diese ollen Internet Dateien. Internet ist nur noch zum für sich Werben gut.
 
Internet ist nur noch zum für sich Werben gut.
Nein. Vinyl nutze ich überhaupt nicht mehr, seit meine Tochter im Alter von 2 Jahren den Plattenspieler geschrottet hat. Ich höre Musik am Computer und vom Handy, selten von CD. CDs die ich kaufe, rippe ich als MP3 und stelle sie dann in den Schrank.
Von daher finde ich MP3 für mich ideal. Streaming vor allem dann, wenn man wie bei Bandcamp das auch downloaden kann. Ich hab nicht immer Internetzugang wenn ich unterwegs bin.
 
Nein. Vinyl nutze ich überhaupt nicht mehr, seit meine Tochter im Alter von 2 Jahren den Plattenspieler geschrottet hat. Ich höre Musik am Computer und vom Handy, selten von CD. CDs die ich kaufe, rippe ich als MP3 und stelle sie dann in den Schrank.
Von daher finde ich MP3 für mich ideal. Streaming vor allem dann, wenn man wie bei Bandcamp das auch downloaden kann. Ich hab nicht immer Internetzugang wenn ich unterwegs bin.
Ja zum Hören ist ja mp3 auch nicht schlecht. ich meinte seine eigene Musik mal auf Vinyl mit Cover wär was tolles und besser wie immer nur diese ollen Dateien. Ohne jetzt Kohle damit machen zu wollen. Was man ja auch nicht mehr macht. Das Format ist halt Cool. Und kaufen wurde es ja auch nur der eine oder andere Dj der denn den mp3 Vinyl Mix ins Netz stellt.
 
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Etwas OT: Interessant wäre da natürlich auch mal die Ökobilanz:

CD: braucht Pappe und Farbe und wird aus Kunststoff hergestellt
MP3 & Co: braucht große Serverfarmen + Internet = massig Rohstoffe, Strom etc.

Was ist günstiger? Das wär aber schon fast was für einen neuen Thread.

Und jetzt komplett OT zum Thema Streaming: Was ich übrigens total irre finde - mit der Deezer App kann man jetzt Musik sogar offline hören. Wie abgefahren ist das denn?!?!?!?!?! Wie? Das ging früher mit Plattenspielern und Kassetten auch? Boah ey, was die früher schon alles konnten...
 
Etwas OT: Interessant wäre da natürlich auch mal die Ökobilanz:

CD: braucht Pappe und Farbe und wird aus Kunststoff hergestellt
MP3 & Co: braucht große Serverfarmen + Internet = massig Rohstoffe, Strom etc.

Was ist günstiger? Das wär aber schon fast was für einen neuen Thread.

Und jetzt komplett OT zum Thema Streaming: Was ich übrigens total irre finde - mit der Deezer App kann man jetzt Musik sogar offline hören. Wie abgefahren ist das denn?!?!?!?!?! Wie? Das ging früher mit Plattenspielern und Kassetten auch? Boah ey, was die früher schon alles konnten...
klar kann mit den Digitalen kram mehr anfangen und so. Bei einer Platte ist es mehr. Es ist was tolles seine Musik auf Vinyl in den Händen zu halten und am coolsten wär noch das Cover von dir Selber. Den ist es auch noch ein Kunstwerk. Und an Alle mp3 Hörer : Glaubt mir eure eigene Musik schnurt und klingt auf einer Platte noch mal ganz Anders.;-)
So OT beendet.
 
Ja, Verlust war auch das falsche Wort, bzw. Nur in diesem Zusammenhang gewählt.
Eher: Investiert :)

Dieses Jahr sieht es schon deutlich anders aus, das Rhodes werde ich wohl
nicht wieder reingespielt bekommen :mrgreen:
 
Etwas OT: Interessant wäre da natürlich auch mal die Ökobilanz:

OT, Das mit der Fußabdruck, bzw. der Nachhaltigkeitsbilanz finde ich eine interessante Frage. Ich frage mich wirklich wie das Ranking wäre?

Digital Offline: Lebensdauer theorietisch ewig. Material: Der physische Datenträger
Platte: Lebensdauer Lang. Material Vinyl, naja..
CD: Lebensdauer mittel bis kurz. Material?
Streaming: Lebensdauer: Ewig, dafür aber irre Energiekosten
 
Ja, Verlust war auch das falsche Wort, bzw. Nur in diesem Zusammenhang gewählt.
Eher: Investiert :)

Dieses Jahr sieht es schon deutlich anders aus, das Rhodes werde ich wohl
nicht wieder reingespielt bekommen :mrgreen:
Das muss man ja auch nicht amortisieren, wenn man es als Hobby macht.
Man bekommt ja für das Geld auch eine Menge Spaß geboten, das sollte man also nicht so eng sehen.
 
arm-order-reich-werden-mit-bernie-jpg.33683


Hab bei der Überschrift ein Tutorial erwartet. Klingt stark nach eine neumodischen Influencer Show mit Modularsynthfokus auf Youtube :fressen:
 

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Was mir in letzter Zeit aufgefallen ist und prinzipiell gut in diesen Thread passt.

Über die letzte Zeit bewegen sich sehr viele nahmhafte Musiker, Produzenten und Mischer in die Zulieferer- und Bildungsbereiche. So z.B.: kommerzielle Online oder Onsite Classes oder Erstellung und Verkauf von Templates.
 
Übertreib es nicht mit der Party! Aber trotzdem viel Spaß
 
Ich sehe auch mit Spannung den Abrechnungen von GEMA und GVL entgegen -- der Sommerurlaub ist gesichert.

Auf der Terrasse.

Stephen
 
Tja.. Ihr hättet alle DJ werden sollen und berühmt.
Das Rezept: erst auflegen...dann bekannt und berühmt werden und erst danach auf einmal Mucke machen. Ist dann auch fast egal was.
 
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