soundmunich
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Hat von Euch jemand Erfahrungen mit sovjetischen Minimoog-Nachbauten und Konsorten?
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Na, was ich halt von ebay her so kenne: Poloyvoks, Formanta, Aelita, und andere, auf deren Namen ich grad nicht komme.Moogulator schrieb:Naja, an welchen hast du denn speziell gedacht?
Danke, ist eine tolle Zusammenstellung.Moogulator schrieb:Dachte eher an http://www.Ruskeys.net
Aber es gibt auch so ganz selsame Sachen, die quasi nur ein paar Mal gebaut wurden. Da würde ich schnell passen.
Also die Soundbeispiele von http://www.Ruskeys.net klingen doch ganz "normal". Das der Sound in gewisser Weise speziell ist, nehme ich doch an, weil ja entsprechend spezielle Bauteile verwendet wurden.Jörg schrieb:Ich hatte mal einen Polivoks.
Den habe ich immer angeschmissen wenn ich Leute beeindrucken wollte: Hier höa ma, Alder! *braaaatz*![]()
War schon genial, das Ding. Aber auch sehr eigenwillig, ein sehr spezieller Sound.
soundmunich schrieb:Das der Sound in gewisser Weise speziell ist, nehme ich doch an, weil ja entsprechend spezielle Bauteile verwendet wurden.
Na ja, was die russische Rüstungsindustrie übrig ließ war schon speziell. Oder anders herum: Man hat Bauteile nachgebaut und in allen möglichen Geräten getestet, bis man eine für die Rüstungsindustrie taugliche Qualität hatte. Absolut übel war das im Halbleiterbereich. Natürlich hat man Bauweise und Funktion nachgeahmt, aber so ganz klappte das nie (außer eben auf Rüstungsniveau). Es war ja schließlich egal, was die Schwarzmeerflottenmusiker beim Sound-Kreieren und auf der Bühne erlebten. Gemessen an dem ansonsten unendlichen Nichts war ja jeder Quieker schon was.ron schrieb:Soweit ich mich erinnern kann war da v.a. die russische Bezeichnung der Bauteile speziell, nicht aber ihre Bauweise oder Funktion; wir hatten mal einen Polivoks zur Revitalisierung auf der Werkbank, und der klang mit westlicher Austauschware immer noch "echt".
Da sieht man wieder, dass auch das Lesenkönnen des Patents von Herrn Moog noch nicht die praktische Realisierung ergibt. Wie vorher geschrieben, dienten alle diese technischen Bereiche (z.B. Musikinstrumente) nur der Erprobung von rüstungstauglicher Technologie.ron schrieb:Speziell sind die Schaltungen (keine Angst vor den kyrillischen Serviceunterlagen!) und auf jeden Fall die Magnetschalter-Tastatur, technisch wie auch vom saumaessigen Feel her. Und die CV spreizung ist sehr, sehr speziell, aber dafuer kursiert ein Anpassungsmodul im Netz (fuer externe CV/Gate Steuerung).
Tja, auch die Kunststoffindustrie kam mit dem Abschauen alleine nicht hin. Dafür waren die Russen bei allem was man schmieden konnte 1a.ron schrieb:Scheinbar verlieren die Knoeppe bei den Dingern gern den Grip, das liegt v.a. an der Diskrepanz zwischen der auesserlichen Plastefassade und der internen wie-russischer-Panzer-Bauform (d.h. die Schalter haben die Knöpfe dann mechanisch ueberlebt). Der Platinenstack ist eine wahre Pracht, da gibt´s Daumendicke Spannungsschienen.
Auch technisch "Sonderbares" hat ja seinen Reiz, und gerade Musiker suchen ja immer nach dem individuellen Sound, den kein anderer hat und kann. Mit solchen Kisten ist man da sicher auf dem richtigen Weg. Von den Soundbeispielen unter dem Link http://www.Ruskeys.net her ist mein Eindruck, dass die Sounds etwas "rauher oder rauchiger" klingen wie die üblichen Synths. Teilweise könnte man auch sagen "lebendiger", was ja leicht durch Instabilität erreicht werden kann. Nur, wie ist es dann mit der Zuverlässigkeit der Bauteile (der originalen meine ich; ich denke, dass der Sound sich schon ändert, wenn man westliche oder fernöstliche Supplemente einsetzt).ron schrieb:Den Sound empfand ich als ähnlich outstanding wie z.B. ein MS20 (was nicht heisst dass er so klingt, sondern auch so "anders" als viele Analoge). Es mag auch an der optisch exotischen Erscheinung liegen, aber jeder der das Ding die Zeit ueber mal angeklimpert hat war begeistert.
Was heißt das?Moogulator schrieb:Das Polivoks Filter bekommt man ja sogar als Modul
Mein ich ja.Moogulator schrieb:Aber der Reiz des Originals ist schon anders.
Hör ich mir die Beispiele noch anMoogulator schrieb:Alisa und Aelita bieten durch interessanten KLang (...) achja und der RITM2 ist auch nicht übel.
Wenn die Tastatur völlig aus Stahl sein könnte, wäre die russische Bauart nicht zu toppenMoogulator schrieb:aber eine fürchterliche Tastatur
Verrätst Du die?Moogulator schrieb:Ich habe so 3 Dinger als Favoriten
...Man hat Bauteile nachgebaut und in allen möglichen Geräten getestet, bis man eine für die Rüstungsindustrie taugliche Qualität hatte. Absolut übel war das im Halbleiterbereich. Natürlich hat man Bauweise und Funktion nachgeahmt...
...Tja, auch die Kunststoffindustrie kam mit dem Abschauen alleine nicht hin...
...Nur, wie ist es dann mit der Zuverlässigkeit der Bauteile (der originalen meine ich; ich denke, dass der Sound sich schon ändert, wenn man westliche oder fernöstliche Supplemente einsetzt)...
...Da sieht man wieder, dass auch das Lesenkönnen des Patents von Herrn Moog noch nicht die praktische Realisierung ergibt...
littlewhiteflowers schrieb:(auch für mich first post!, hallo!)
littlewhiteflowers schrieb:Mehrmals fast einen Polivoks gekauft
Jou, der Polivoks ist der coolste! Trotz klappriger Tastatur hat er was, der Sound ist schon krass.littlewhiteflowers schrieb:(auch für mich first post!, hallo!)
Mehrmals fast einen Polivoks gekauft; überlege es auf jedenfall schon längere Zeit(allerdings, midi = must), aber irgendwie fühlt das Teil sich ziemlich zerbrechlich an, daher meine zweifel. Doch: klingt einfach unglaublich gut und eigen, die filter sind crazy. Habe auch andere vintage Soviet synthies versucht aber irgendwie bleibt nur Poli mir immer bei.
Elena Tikhonova schreibt in ihrem Aufsatz "Synthesizer für die Massen" Folgendes:
"Anfang der 1980er Jahre, am Höhepunkt des sowjetischen Wirtschaftsdefizits, erhielten jene Betriebe, die für die Rüstungsindustrie arbeiteten, die Weisung, neben Kriegsgerät auch Güter für die zivile Nutzung, 'für das Volk' herzustellen: Teekocher, Eimer und Töpfe, aber auch elektronische Geräte wie Radioempfänger und Kassettenrekorder wurden neben Patronen, Raketenköpfen und Radargeräten produziert. [...] Problematisch bei sowjetischen elektronischen Musikinstrumenten war, dass bei der Herstellung oft nur jene Bauteile zur Verwendung kamen, die die Qualitätskontrolle in sensiblen Bereichen (etwa der Kriegs- und Luftfahrttechnik) nicht bestanden: also minderwertige Elemente und Aussschussware. So waren diese Geräte von Anfang an fehlerhaft und unberechenbar – keines glich dem anderen. [...]" In: Zauberhafte Klangmaschinen. Von der Sprechmaschine bis zur Soundkarte, hg. v. IMA Institut für Medienarchäologie, Mainz 2008, S. 186-187.
soundmunich schrieb:...Ich glaube, ich mach mich mal dran, für mich den richtigen zu finden, und halte Euch auf dem Laufenden.
Mir ist gute US-Ware dazwischen gekommen: HAMMOND 102100Studiodragon schrieb:Undsoundmunich schrieb:...Ich glaube, ich mach mich mal dran, für mich den richtigen zu finden, und halte Euch auf dem Laufenden.![]()
soundmunich schrieb:...Mir ist gute US-Ware dazwischen gekommen: HAMMOND 102100