Spukt's bei mir, oder bin ich zu blöd? Midi-Problem

Gisel1990

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Ich habe am Wochenende mal wieder ne Jam-Session gemacht und war ziemlich ratlos ob der seltsamen Dinge. Erst Mal was zum Setup: Ich habe einen Squarp Hapax als DIN-Midi- und Clock-Verteiler, an dem mehrere Synthesizer hängen, und ein Keystep 37 als Master-Keyboard, das über DIN-Midi mit dem Hapax verbunden ist (in beide Richtungen).

Es fing damit an, dass der eine Synthesizer, ein Cobalt 5s, plötzlich total leise, dumpf und kaum bis gar nicht hörbar war. Nachdem ich feststellte, dass das Neuladen des Patches Abhilfe schafft, fand ich heraus, dass irgendwas die Filter Cutoff Frequenz scheinbar zufällig runter regelt. Das selbe ist mir dann auch mehrmals mit dem Hydrasynth Desktop passiert. Ich hab allerdings nicht verstanden, wieso. Mir fiel aber auf, dass das Drücken und gedrückt halten der Stop-Taste vom Keystep 37 (zwischen Rec und Play) das Filter Cutoff voll raufsetzt, bis ich die Stop-Taste wieder loslasse. Das fand ich sehr seltsam und kann's mir nicht erklären. Ein diesbezügliches verstecktes Feature des Keystep konnte ich im Netz jedenfalls bisher nicht finden.

Ich hab ne Weile ratlos dagesessen und dann alle betroffenen Geräte aus- und wieder angeschaltet. Dann habe ich im Hapax ein frisches Projekt geladen um auszuschließen, dass irgendwelche CC-Einstellungen von dem Projekt dazwischenfunken.

Ich bin kein Midi-Guru, aber ich hab schon ein paar Sachen erlebt, und immer ließ sich alles am Ende irgendwie zumindest erklären. Hier bin ich gerade total ratlos.

Hängt es vielleicht doch irgendwie mit dem Keystep 37 zusammen? Wie kann es überhaupt sein, dass man durch Drücken der Stop-Taste den Filter voll aufdreht? Es war übrigens nicht bei allen Synths so, nur bei einigen.

Vielleicht hat jemand ne Idee. Es war jedenfalls total nervig und ließ sich leider auch nicht 100% reproduzieren. Ansich hat sich an dem Setup seit der Session davor nichts geändert, außer, dass ein Synth dazu gekommen ist und ich einen Midi-Kanal von einem anderen Synth geändert habe. Also nichts Wesentliches.

Edit. Wenn ich die Session revue passieren lasse, hatte ich gestern viel den Chord-Modus vom Keystep 37 benutzt. Dazu muss man leider den Sequenzer vom Keystep stoppen, also die Stop-Taste betätigen. Wenn man durch Drücken der Stop-Taste den Filter aufdreht, kann die Stop-Taste den Filter vielleicht auch runterdrehen. Ich check zwar hinten und vorne nicht, wieso, aber das würde zumindest das seltsame Verhalten erklären.
 
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Wie wäre es mit gezielter Fehlersuche, also per parallel geschaltetem MIDI Monitor am Rechner schauen, was welches Gerät sendet? Dann läßt sich der Feher schnell ausmachen und eliminieren. Alles Andere ist Stochern im Nebel.

Der Hapax hat doch sowas wie USB MIDI Thru meine ich, mit dem man die MIDI Daten, die reinkommen, an einen angeschlossenen Rechner weiterleiten kann.

Als Monitorprogramm gäbe es Protokol von Hexler (alle Plattformen), MIDI Monitor (Snoize, MacOS), MIDI OX (nur Windows) oder MIOS Studio (ucapps.de, beide OS, aber eher was für Experten).

Du kannst natürlich auch die einzelnen Geräte, die etwas senden, an den Rechner mit Monitorsoftware anschließen und schauen, was da kommt.
 
Der Keystep 37 hat doch CC-Bänke, und sendet CC-Befehle über die vier Potis. Du wirst halt ein Setting in den Bänken drin haben, das die CutOff kontrolliert. Wenn jetzt die CC-Potis kratzen, dann sendet der Keystep ungewollte CC-Befehle.
 
Beim Hapax evtl. Input bei den tracks auf "all active" stehen?
dann geht alles am Midi in an den grade ausgewählten track...

Edit : Wenn das alles über den Hapax geroutet ist den Midi Monitor aktivieren.
...warum ist der Keystep "in beide Richtungen" (in/out?) mit dem Hapax verbunden?(kenne den KS37 nicht. Hat das einen Nutzen?)
Zusammen mit Track input :"active all" am jeweils grade ausgewählten Hapax-Track gibt das garantiert Probleme.

Aus der Anleitung : All Active Listens to all incoming events, on any port and channel, but only when the track is currently selected.
Bei einem "frischen" Projekt ist das die Standardeinstellung.
:agent:
 
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Ich würde mal den Keystep direkt an einen der betroffenen Synths hängen. Können fehlerhafte Midi-Bytes sein, kann aber auch sein, dass der Keystep direkt die Problemquelle ist. Stop sendet vermutlich einen Reset oder einen PrgChg?

Ich finde es eher interessant, dass der Cobalt und der Hydrasynth zufällig denselben CC für Filter-Cutoff verwenden.
 
Der Keystep (und alle anderen) Arturia Sequencer senden per Default CCs für Stop/Rec/Play. Siehe Manual 9.10.5. Das werden die CCs sein die die Parameter Veränderungen auslösen. Einfach mal per MIDI control center disablen, dann ist der Spuk vorbei...
 
Ich finde es eher interessant, dass der Cobalt und der Hydrasynth zufällig denselben CC für Filter-Cutoff verwenden.
Das ist nicht zufällig so, sondern eine Standardvorgabe:

  • 1 = Modulation wheel
  • 2 = Breath Control
  • 7 = Volume
  • 10 = Pan
  • 11 = Expression
  • 64 = Sustain Pedal (on/off)
  • 65 = Portamento (on/off)
  • 71 = Resonance (filter)
  • 74 = Frequency Cutoff (filter)
 
Also Hydra und Cobalt haben gar nicht dieselben CCs für Filter-Cutoff. Das ist ein Teil des Ganzen, den ich nicht verstehe. Und ja, die Stop-Taste sendet Stop - funzt auch, und bei dreimaligem Stop "all Notes off" oder sowas. Aber mehr sollte die Stop-Taste doch nicht machen, oder?

Dass ich vielleicht irgendwie versehentlich in den CC-Modus schalte, kam mir auch schon in den Sinn, aber selbst wenn, ich schwöre, dass ich während der ganzen Session nicht einmal die Finger an einem der Knobs hatte. Außer um ganz bewusst Änderungen im Chord-Modus zu machen.

Ich muss am Wochenende noch Mal alles genau unter die Lupe nehmen. Danke schon Mal an alle, die helfen!

Edit: Gearde noch Mal nachgeschaut. Hydrasynth 71=Res 74=Cutoff. Cobalt 35=Res 34=Cutoff.
 
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Hallo Leute, sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Der Grund ist, dass ich erst jetzt über Ostern wieder Zeit für's Hobby fand.

Also: Ich habe mal den Midi-Monitor vom Hapax aktiviert. Der Keystep 37 sendet bei Stop gedrückt: CC 51 (127). Und bei Stop losgelassen: CC 51 (0). CC 51 ist beim Hydrasynth Filter1 Keytrack. Das erklärt direkt die seltsamen Dinge, von denen ich in meinem ersten Posting berichtet habe.

Ich hab auch eine Erklärung, warum mir dies vorher nie auffiel: Ich deaktiviere bei meinem Synth CC RX grundsätzlich. Bei der letzten Session hatte ich aber zum 1. Mal mit dem Hapax und CC experiemtiert und deswegen CC RX bei den Synths eingeschaltet. Aber das nur nebenbei.

Jetzt natürlich die große Frage: Warum zum Geier sendet der Keystep 37 CC 51 beim Betätigen der Stop-Taste? Ich habe ins Arturia Midi Control Center geschaut und diese Einstellung gefunden:

1681146488124.png

Nach dem Ändern des Transport-Modes auf Off, war der Spuk dann direkt vorbei :cool:

Im Handbuch des Keystep 37 wird auf S.103 erwähnt, dass man mit dieser Funktion die drei Tranport-Tasten Rec, Stop und Play mit einem Midi CC frei belegen kann:

1681147280450.png

Bei mir fehlt allerdings die Option der freien Belegung, wie man an den Screenshots sieht. Warum die Option bei mir fehlt, und warum CC 51 (für Stop) überhaupt bei meinem Keyboard aktiviert ist, und was das ganze soll, ist mir ein totales Rätsel!

Problem ist jetzt zwar gelöst, aber seltsam finde ich das, was Arturia da macht, schon. Hat mich zumindest einiges an Nerven gekostet.
 
Danke für den Hinweis !
- ich habe mich schon mehrfach bei unterschiedlichen Geräten per Midi-OUT-Buchse am Keystep gewundert, warum
da immer mal wieder bei einzelnen Patches kein Sound erklang. Das muss auch mit diesem Midi-Stop CC-Wert zu tun haben.
Wenn man die Patches am Synth umschaltete, war der Sound meist wieder da.
Eine andere Fehlerquelle war, wenn am Keystep auf Play gedrückt worden war und der Arpeggiator aktiviert wurde.
Dann kam manchmal auch kein Sound, aber dann weist das blinkende Play-Feld ja auch deutlich auf diese Fehlerquelle hin.

Werde da mal an einen PC anschliessen und die Konfiguration nachschauen müssen auch bei mir.
Habe auch erst seit ein paar Monaten einen Keystep.
Kann den ansonsten nur empfehlen, weil stabil und zuverlässig, gut verarbeitet. Und Power über USB mit fast jeder externen Powerbank
macht das Teil zu einem guten Keyboard für unterwegs, nur halt dann in etwas schwerer Ausführung für den Transport.
Aber besser robust und mit Metallgehäuse, als Plaste die direkt quasi beim Anschauen schon bricht.
Nur die Mini-Tasten sind natürlich nix für Piano-Solisten.
 
@qwertz123 Ich bin nach dem, was du schreibst, sicher, dass bei dir auch CCs auf der Stop-Taste gesendet werden, schau mal nach in der Midi Control Center App. Würd mich auch interessieren, wie das Programm bei dir ausschaut. Man soll ja laut Handbuch diese CCs auch selber definieren können (siehe untere Grafik), dann würde die Funktion zumindest einen Sinn ergeben. Das geht bei mir nicht (siehe oberer Screenshot).

Zu Arturia: Ich hatte mir das Keystep 37 geholt, obwohl ich mit dem Keystep Pro nicht so 100% zufrieden bin. Ich wollte allerdings ein platzsparenderes Keyboard mit Skalen, Chord-Modus und Arpeggiator. Da gibt es denke ich in der Größe keine Alternative. Vorschläge erwünscht. Und ja, die Keysteps sind wirklich gut verarbeitet.
 
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@Gisel1990

Bei mir schaut das so aus. Alle Einstellungen (CH/CC) für die Transport settings sind da und funtionieren wie gewünscht:cool:
1681405965842.png

dazu ist nur ein Wert in der Datei "KeyStep37.json" unter "C:\ProgramData\Arturia\MIDI Control Center\Resources" anzupassen.
Der Einfachheit halber zum schnellen Austausch habe ich sie angehängt.

Den Jungs von Arturia hatte ich das schon vor einer Weile mitgeteilt, aber nie Antwort erhalten.
 

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  • KeyStep37.zip
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@algomatic Jetzt sieht das bei mir so aus. Ausgeliefert wurde mein Keystep mit Transport Mode CC (statt Off).

Das ist echt link. Und dann beschreiben die im Handbuch ein Feature, das man mit einem Texteditor aktivieren muss? Was läuft denn bei Arturia falsch?

Wie hattest du das überhaupt rausgefunden?

1681415372877.png
 


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