Stimmts, dass alte Medien von neuen nicht vertrieben werden?

Neo schrieb:
...weil ich eine Zeitung überall bequem mitnehmen, lesen und danach wegwerfen kann


siehe meinen letzten Post zu exakt diesem Thema :mrgreen:

Ok,bequem wegwerfen geht zumindest... ;-)


trotzdem,ne analoge Buchstabensammlung hat schon was...De-Bug vergass ich übrigens auch noch.Kaufe ich trotz I-net Präsenz noch gerne mal.
 
Die Auswahl ist größer geworden, dadurch kann es zur Verdrängung einiger Medientypen kommen.

TV ist für mich komplett abgestellt, kein Kabelanschluss mehr und DVDingsbox hole ich keine, weil der programmatische Ablauf im TV eh nicht in mein Leben passt. Von den teils unglaublich unterirdischen Inhalten mal abgesehen. Und den pervertierten "Werbepausen" sowieso.

Tageszeitung gab's auch selten, heute erst recht nicht.

Monatlich erscheinende Magazine hatte ich wg. Job früher teilweise stapelweise, auch als Abo. Das ist komplett entfallen, nur gelegentlich hole ich da welche.

Infos hole ich mir durchweg aus dem Netz, wobei ich feststelle, dass es seitens der Nachrichten-Lieferanten einen gewissen Wettstreit zu geben scheint. Und zwar nach Gleichartigkeit, teilweise bis hin zu einzelnen Worten, abgeschrieben bei dpa und Co. sowie von Pressemeldungen, die von den Herstellern usw. teilweise fix und fertig bei denen angeliefert werden. Auf diesen Mist kann ich verzichten. Außerdem stelle ich fest, dass mich bestimme Weltereignisse auch nichts angehen. Ich habe keine Ahnung, wie es genau in Afghanistan aussieht und welche Kultur die haben. Da werde ich mir doch nicht anmaßen, irgendwelche Nachrichten von dort beurteilen zu wollen. Und als pure Info brauche ich das nicht, das stopft mein Hirn unnötig, das brauche ich für andere Sachen.
 
solange ich noch real kacken gehe, brauch ich auch ne reale zeitschrift in der hand. mit n lappi auf dem clo...neee...irgendwie passt das nicht in meine welt.
TV brauch ich nur zum fußball gucken. ab und an auch mal ne reportage oder spezielle nachrichten (weltspiegel oder sowas...). ansonsten eigentlich nur DVD.
tagesaktuelles wird hervorragend und viel aktueller vom i-net abgedeckt. ich wüsste also nicht wozu ich ne tageszeitung bräuchte.
 
Markus Berzborn schrieb:
Also bei mir bist Du an der falschen Adresse. ;-)
Das schrub ich doch: "Ich mein damit nicht konkret Dich".

Interessant ist eigentlich auch, dass solche nicht-direkten Pauschal-Finanzierungen wie die GEZ am geeignetsten scheinen um die Information-Cloud finanziell am Leben zu halten (zumindest die bisherige).

Florian (ebenfalls GEZ-zahler, aber nur Radio)
 
Jörg schrieb:
...und zwar die Süddeutsche.

Yeah, die Süddeutsche.

Computer haben so viele Bereiche vereinnahmt und vereinfacht.
Aber es hat nicht mehr Zeit und mehr Ruhe gebracht, im Gegenteil.
Heute ist alles instant, hyper, und hysterisch.
Der letzte (Höhe :roll:)Tiefpunkt der virtuellen Bullshit Lawine....., Twitter. WTF???
Die kurze Version von Nichts! Die persönliche Geschichte reduziert auf Telegramm Stil.
Die Margarine beim einkaufen zu vergessen, ist plötzlich eine Meldung wert.
Ich stelle mir gerade vor wie albern es gewesen wäre wenn historische Größen der Menschheitsgeschichte ge-twittert hätten.


Überall kleine digitale Helfer von denen alle abhängig sind.
Der Vorteil und die Erleichterung die diese Geräte bringen, relativiert sich durch eine Eröffnung von unendlichen Möglichkeiten, in denen man sich verliert.
Nehmen wir z.B. das digitale Buch, in dem man tausende von Veröffentlichungen mit sich herumtragen kann.
Den einfachen Anwender wird diese Vielfalt eher unkonzentriert machen, so, dass er die Möglichkeiten gar nicht mehr ausnutzen kann.
AKA der Fluch einer zu großen Auswahl.
Für Anwälte, Ärzte, o.ä., ist das digitale Buch bestimmt ein Segen weil es geballtes Fachwissen transportabel macht.


Irgendwo habe ich von einem Science Fiction Roman gehört, möglicherweise von Arthur C. Clarke, in dem es wieder einmal darum ging dass die Menscheit von Maschinen terrorisiert wird.
Aber nicht von plumpen Killermaschinen, sondern von Haushaltsgeräten und anderen digitalen Helfern die irgendwann alle über eine AI verfügen.
Die Story selber kenne ich nicht, aber ich kann diesen Gedanken zu Ende denken.
Es geht um eine Zeit in der jedes noch so einfache Gerät über eine AI verfügt.
Das Handy, die Microwelle, die Garagentür...
Natürlich müssen alle noch so kleinen, einfachen, Apparate miteinander vernetzt sein.
Damit zum Beispiel mein Büro Timer mein Haus vorwarnt das ich heute schlechte Laune habe.
Irgendwann entwickelt dieses vernetzte Milliardenheer der Apparate ein gemeinsames Bewusstsein, und fängt an die Menschen zu bekämpfen.
Ein Individuum das vernichtet werden soll, wird von den vernetzten Apparaten durch die ganze Stadt verfolgt.
Der Aufzug bleibt stecken, Türen gehen nicht auf, und als Finale wird ein PKW auf den betreffenden gesteuert.

Heute ist es schon ein Drama wenn die Mobilfunk Verbindung flächendeckend ausfällt.
Aber gegen das oben beschriebene Szenario...
Und wenn man sich immer abhängiger von irgendwelchen Devices macht...?

Randnotiz zum Thema Abhängigkeit.
Die Auto-Vervollständigung von Google macht doof.
Die Leute konnten mal Kopfrechnen, bis es überall Taschenrechner gab. Ergo...

Letztes Jahr habe ich in Bayern, im Umland von München, ein Beispiel gefunden, wie sich Leute dem ganzen Wahnsinn verweigern.
Die Öffnungszeiten eines, nicht zu kleinen, Edeka, in einem Ort.
Wenn man das auf sich wirken läßt, dann ergibt es Sinn.

Auch wenn ich immer noch nicht weiß was am Mittwoch ist.

96vthi.jpg
 
Fetz schrieb:
D-Train schrieb:
Auch wenn ich immer noch nicht weiß was am Mittwoch ist.

:opa: Jungspund: nachmittags geschlossen. Das war früher durchaus üblich.
Da is' Blasmusik in Dietramszell: der Geschäftsführer spuit zweite Posaune, die Kassiererin Klarinetten und der Metzger blas'd Tuba.

Florian (den Edeka am Öffnungszeitenschild zu erkennen glaubend)



PS: Ansonsten mag ich noch Bezug auf folgende Aussage Herrn D-Trains nehmen:
Ich stelle mir gerade vor wie albern es gewesen wäre wenn historische Größen der Menschheitsgeschichte ge-twittert hätten.
Naja, der gleiche Beitrag zum kulturelle Niedergang wurde auch schon dem Telefon bescheinigt.
Mich haben immer alle Leute geschmäht, dass ich keine sozialen Kontakte hätte und dauernd vorm Computer sässe. Ich habe aber dort das gepflegt (und pflege es heute noch), was man früher Brieffreundschaften nennt. Mit dem Ergebnis, dass ich jetzt in aller Welt Leute kenne, die ich auch - wenn sich die Gelegenheit ergibt - besuche.

Ich denke, dass jede Form der Kommunikation ihre Nutzungsberechtigung hat. Und wenn es die ist, einen missliebigen Minister dadurch besonders bloßzustellen, daß der Präsident ihm per SMS seine Entlassung mitteilt.
 
Wenn man die Medien für wichtige Dinge benutzt, können Sie auch helfen, auch wenn es nur ein Satz ist.
Siehe akutell im Fall Iran und Twitter.
 
florian_anwander schrieb:
aber bezahlen will es niemand.


sorry aber das stimmt (in meinem Fall)so einfach nicht.Natürlich ist es genial das die Info`s im Netz für lau abrufbar sind aber haben"wir"darum gebettelt das es so ist?Was war zuerst da,Huhn oder Ei?I don`t know...Is ja nicht wie bei MP3 das gleich alle illegal Artikel saugen oder so...So sieht halt die neue Medienlandschaft aus und jeder kLick auf Spiegel (oder Süddeutsche)online befriedigt zumindest schonmal die dortigen Anzeigenkunden.

Ich bezahle immer noch gern mal für`n Print aber muss deswegen ja nicht gleich zu nem Abo greifen.Ich selektiere gern selbst was ich lesen möchte.


Ich muss nicht alles "auf biegen und brechen"für lau haben wäre aber schön blöd wenn ich das vorhandene Angebot nicht nutzen würde.
 
Fetz schrieb:
D-Train schrieb:
Auch wenn ich immer noch nicht weiß was am Mittwoch ist.

:opa: Jungspund: nachmittags geschlossen. Das war früher durchaus üblich.
Ja, aber warum eigentlich?
Das war bei uns auf dem Lande (in Niedersachen) auch so.
Freitag hätte ich ja noch verstanden, da beginnt der Sabbat. Aber Mittwoch? Irgendwas anderes religiöses?

Wiki erklärts:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mittwoch
Der Mittwoch galt im Volksglauben als Unglückstag. Er war der Hochzeitstag für stille Hochzeiten (zum Beispiel für „gefallene Mädchen“). Nach der Lehre der orthodoxen Kirche war der Mittwoch der Tag, an dem Judas Ischariot Jesus Christus verkaufte. Deshalb ist der Mittwoch normalerweise in der orthodoxen Kirche ein Fastentag, ebenso wie der Freitag.
 
Fetz schrieb:
D-Train schrieb:
Auch wenn ich immer noch nicht weiß was am Mittwoch ist.

:opa: Jungspund: nachmittags geschlossen. Das war früher durchaus üblich.


Das hat sich zum Glück größtenteils erledigt, von Provinzen vielleicht abgesehen. Oder Galerien und Antiquitätengeschäfte, offen donnerstags von 15 bis 19 Uhr. Man braucht eine Liste für individuelle Öffnungszeiten, gerne als Website :)

Aber lustig ist, es gibt andere Länder und andere "übliche" Traditionen. Ich kenn eins, da sind viele Restaurants samstags geschlossen. Endgeil, nicht wahr :D
 
Warum nicht, jeder soll doch zumachen, wann er will.

Gruß,
Markus
 
Moogulator schrieb:
Internet Öffnungszeiten:

Mo ab 12,
DI-FR nach Absprache.
Rest - so wie immmer.
Im Internet ist Nachtschicht:
http://www.heise.de/newsticker/Sendezei ... ung/134467

Bei einer potenziell schwer beeinträchtigenden Wirkung darf der Anbieter entsprechende Inhalte nur zwischen 23 und 6 Uhr zugänglich machen. Bei einer "Freigabe" von Angeboten für Jugendliche ab 16 Jahren dürfen diese bereits eine Stunde eher verbreitet werden.
(...)
Rundfunkanstalten wie der deutsch-französische Sender Arte preschen derweil mit zeitlichen Einschränkungen vor. Auf der Webseite des Kanals ist etwa eine Dokumentation über die "Feuchtgebiete"-Autorin Charlotte Roche nur noch zwischen 23 und 5 Uhr abrufbar.
 
Markus Berzborn schrieb:
Warum nicht, jeder soll doch zumachen, wann er will.


Aber selbstverständlich kann das gerade ein Selbstständiger machen wie er will.

Wenn allerdings die Schere weit auseinandergeht von 24/7 bis nur an geraden Donnerstagen 14.15 bis 17.30, dann muss sich Letzterer nicht wundern, wenn es in der Kasse so aussieht wie in Ostfriesland: Leer :D
 
Ja, das ist klar.
Oder man muss halt so etwas Spezielles machen, dass die Leute sowieso zu einem kommen.
In der Hinsicht hat mich dieser komische Konsul Weyer ja sehr beeindruckt. :lol:
Der sagte in einem Interview mal, er arbeite so ca. von 14-16 Uhr (oder 16-18, weiß ich nicht mehr, spielt auch keine Rolle), und in der Zeit habe er durch seine seltsamen Titelvermittlungen schon genug verdient.

Gruß,
Markus
 
Wohl eher nicht. :)
Es ging mir eher um die Verfügbarkeit bzw. den Zeitaufwand.

Gruß,
Markus
 
Die Antwort auf die Frage im Titel des Threads, müsste lauten "nein".
Beispiel Fernsehen. Das starre Programmschema, oder die Auswahl für alle, die am Ende niemandem gerecht wird.
Die Samstag Abend Show. Heute völlig bedeutungslos.
Und Thomas Gottschalk ist nur noch peinlich.
Früher hat mir das hier gefallen.
http://de.wikipedia.org/wiki/So_isses
Wer es nicht kennt, oder sich erinnern will...
http://www.youtube.com/watch?v=3zT29M2-XVc
Ein Clip den ich gefunden habe.
Egal wie sinnvoll das alles war. Es hat Charakter gehabt.


Maßlose Auswahl, ständige Verfügbarkeit, und fast grenzenlose Möglichkeiten.
Natürlich gibt es in dieser Angebots-Lawine wichtige und wertige Dinge, garantiert auch genau das, was für den Einzelnen ideal ist.
Aber diese Dinge sind verschüttet unter einer Halde von bedeutungslosem Nichts.

Wie zum Beispiel der Information, dass Obama in einem Interview eine Fliege gekillt hat.

vnma9j.jpg


Einmal habe ich in einer Reportage einen Amerikanischen Supermarkt gesehen,
in dem es ein endloses Regal mit undendlich vielen Breakfast Cereals gab (mitlerweile auch in Deutschland).
Die Feststellung war, dass diese Auswahl nicht glücklich macht.

Twitter ist und bleibt für mich Nonsens.
Auch wenn es um Tweets geht die sich mit dem Kampf für die gute Sache beschäftigen.
Es gibt 6 milliarden Menschen, das bedeutet das garantiert zu jeder Zeit an zig Orten für eine wichtige Sache gekämpft wird.
Nur das die meisten davon (noch) keine Presse haben.
Vielleicht sollten Freiheitskämpfer in Zukunft vor ihrer Revolution einen Publizisten engagieren.
Es ist drei Uhr nachts, und ich bekomme auf mein Handy eine Tweet-SMS...
http://www.tweetsms.com/
...mit der Information, dass die Demonstranten in Teheran bis auf Khomeini Street zurückgedrängt wurden. WTF?!

Das ist der Moment an dem eine Tageszeitung wieder Sinn macht, weil sie mir den nötigen Abstand gibt.
Egal was es ist, es hat einen Tag Zeit.
Das bewahrt mich davor völlig gaga zu werden, weil ich mich kontinuierlich mit Meldungen bombardieren lasse.

Und dann haben andere Tweets erst recht Zeit.
Ableton Live ist genial. Wenn ich meine Meinung zu dem Programm aufschreiben sollte,
dann würde ich aus den Superlativen gar nicht mehr heraus kommen.
Das Programm sollte einen Oscar bekommen.
Aber Informations Updates kann und will ich mir selber holen.

Und dann wären da noch die Mitteilungs Bedürftigen, die die Banalitäten ihres eigenen Lebens, der Welt im Minutentakt aufdrängen müssen.
Da fängt dann ein Tweet schon mal mit "mhh" oder "hahaha" an.
Die Verspätung des ICE, der Kaffee den man sich gerade gönnt.
Natürlich nur bei Starbucks, wer einen kaffee für weniger als 3€ trinkt, ist schon ein Aussenseiter.
Diese grauenvollen Selbstdarsteller, die meistens noch eine Bierglas-Simulation auf ihrem iPhone haben, und das jedem zeigen müssen.

64e8ue.jpg


Anyway, niemand will die Zeit zurückdrehen, und jeder muss für sich selber entscheiden was sinnvoll ist. Von den Medien, und den Möglichkeiten her.
Ich war z.B. immer ein Verfechter von uneingeschränkten Öffnungszeiten. Schon, als alleine der Gedanke daran noch ein Skandal war.
Dazu gehört aber auch das es eine Möglichkeit ist, und kein Zwang.
Ein paar Monate weg von dem ganzen Rummel, hat mir gezeigt wie es auch anders geht.
Praktisch eine Verweigerung der ganzen hysterischen Medien, und der Feststellung,
dass ein Supermarkt der Mittwoch Nachmittag nicht geöffnet ist, etwas beruhigendes hat.
Und die Gegend südlich von München, fast bis zu den Alpen, kann man kaum als Provinz bezeichnen.
Dort haben die Kühe viel Auslauf, es gibt Orte mit drei Häusern, aber es ist alles andere als Provinz.
 
D-Train schrieb:
Das ist der Moment an dem eine Tageszeitung wieder Sinn macht, weil sie mir den nötigen Abstand gibt.
Nuja, für eine Tageszeitung zahl ich 1 oder 2 Euro und 50-75% des Inhalts interessieren mich auch nicht besonders. Da schlägt bei mir gnadenlos der Geiz zu.
Wenn ich 3-4 Jahre keine Tageszeitung lese, kann ich mir vom Ersparten 'ne neue Kamera kaufen. :twisted:
 
Ich lese noch viel. Versuche gerade meine 1500 Bücher zu katalogisieren um Doppelkäufe zu vermeiden, kriege alle paar Monate ungeheuer schwere Pakete von Amazon, habe Tageszeitung abonniert und nehme am Wochenende aus dem Lesezirkel im Geschäft Stern, Spiegel, Geo, Merian etc mit. Habe auch immer noch Keys, Keyboards, SOS abonniert. Ich kaufe auch noch CDs und habe noch nie was bei I-Tunes oder sonstwo gekauft.

Mit anderen Worten: ich bin ein alter Sack.

Die nächste Generation macht das wohl anders. Mein Sohn liest wohl nur noch ein paar Wochenmagazine weil er Publizistik studiert. Interessant finde ich, dass er nebenher als freier Mitarbeiter für eine Tageszeitung schreibt, aber keine liest. CDs kauft er allerdings auch noch häufig. Irgendwie haben die wohl was, was sie vom Dornload abhebt.
 


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