Stockhausen on 'sounds', 1972

ich meinte zwei praktische probleme oder aufgabenstellungen (und ein drittes problem, das aber anderer natur ist):

1. am besten geht die spontane, sinnvolle interaktion mit anderen musikern mit hilfe von realtime controllern, die, wie illya sagt, auf möglichst interessante weise die klangfarbe verändern. pedal, aftertouch, midi switches. was die tun hängt vom patch ab, überblendunge von klängen im mixer des synth kann dazu gehören. fertige backing tracks natürlich nicht, das wäre ja halbplayback und keine interaktion sondern showeffekt.

eine gewisse festlegung liegt aber immer in den grundentscheidungen für den patch. da gelingt es mir noch nicht, wirklich befriedigend vorauszudenken, was wo gut passen wird. außerdem fühlt man sich wie eine menschliche hüllkurve, wenn man nur so einen fader rauf und runterschiebt. die hand ist schonmal für andere zwecke- irgendwo vielleicht noch ein geräusch als kontrapunkt hinzutupfen - nicht mehr zu gebrauchen.

2. letztlich tun hüllkurven und LFO ja nichts anderes als man mit pedalen fader etc. bewirken kann, sie verändern klangfarben. ich kann also bei genügend zeit die hüllkurven und lfo so anpassen, dass es musikalisch sinn ergibt - wenn ich sie im zugriff habe und weiß, was wo ist. das braucht eben zeit, während der aber die improvisierte musik fortschreitet. während ich zb eine master clock per tap tempo einklopfe (dann müssen alle hüllkurven und lfo darauf synchronisiert sein), ist schonmal ein takt vorbei, in dem ich nichts gespielt habe. einzelne, händische anpassung ist noch aufwendiger (und würde ein vorhören erfordern).


die 3. herausforderung ist eben die, dass es sehr viel zeit und vorbereitung erfordert, einen patch zu entwickeln, der 1. oder 2. ermöglicht und auch noch musikalisch und im bandkontext funktioniert. ich habe dann einen "biegsamen" patch mit viel aufwand (da ich ja auch klanglich viel zu lernen habe) hingebaut und die andern finden den so naja. pech dann und nichts zu machen - neu probieren und bis dahin rhodes beackern. das ist aber natürlich "nur" eine frage der vorbereitung und der toleranz der mitmusizierenden. vom normalen jazz-menschen kann ich da keinerlei geduld erwarten, von singtalenten auch nicht.
 
ich kann nach wie vor nicht verstehen
wie eine angebliche innere struktur eines klanges einen zwingenden kompositionsvorgang erzwingt.
musik muss mitreisenend sein oder was anderes.

der ursprung ist die natur und der mensch der sie nachahmt um soziale strukturen zu bauen . das ist bisweilen mehr als ästhetisch .
einige komponisten sind unfähig schöne musik zu machen .
deswegen erklären sie bücherweise ihre misbrauchten werkzeuge für musik
natürlich kann jeder klang als fertige musik angesehen werden.jedoch verschwenden einige musiker zuviel zeit mit rechtfertigungen
die aus dem diktiertem schuldbewusstsein der nachkriegszeit in deutschland herühren.

vielleicht können einige komponisten auch nicht richtig komponieren und schreiben dann wissenschaftliche dokumente.
oder es sind wissenschaftler die kein klavier lernen durften.
alles in allem ist es eine beschäftigung bei der auch jeder besser sein will als der andere.
 


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