1922:
Der Rack-Standard
an sich (19", 44.45 mm) wurde von der amerikanischen Telefongesellschaft AT&T eingeführt.
[1]
1958:
Während eines Projekts im kalten Krieg entwickelte der kalifornische Elektrotechniker Jim Lawrence optische Sensoren für das Titan Missile Programm. Als leidenschaftlicher Anhänger der Rundfunktechnik war er frustriert, dass er Lautstärken beim Radiosender immer von Hand nachregeln musste. Die Idee eines "Leveling Amplifiers" geboren. Hierzu verwendete er die optischen Sensoren des Militärs und gründete seine eigene Firma Teletronix. Erstes Produkt war der LA-1 Leveling Amplifier im 19" Format. Der offizielle Nachfolger Teletronix LA-2A wird bis heute, 60 Jahre später, gebaut.
[2]
1969:
Die Firma API baute modulare Mischpulte. Viele Toningenieure liebten die Preamps, wollten es jedoch handlicher. So begannen sie gegen Ende der 70er, diverse Module ihrer Wahl nebeneinander zu reihen - der 500er-Standard und die Lunchbox erblickten das Licht der Welt.
[3]
1972:
EMT (ElektroMessTechnik) aus Nürnberg will ihren populären Hallplatten noch eins drauf setzen und stellt ein primitives, digitales Delay vor - als wohl erster Hersteller überhaupt; das EMT 144. Einige Jahre später folgt der erste "praktische" Digitalhall im 19" Standard, EMT 244 Electronic Reverberator Unit, in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Company Dynatron.
[4]
1975:
Business-Gründer Richard Factor und der Ingenieur Tony Agnello einer noch jungen Firma namens Eventide Clock Works Inc. arbeiteten in einem Keller an einem ihrer neusten Produkte, welches bald darauf vorgestellt wird - ein Pitch-Shifter im 19" Format; den inzwischen legendären H910 Harmonizer.
[5]
1978:
Ausschlaggebend für die Benutzung von 19"-Rackequipment waren vor allem Gitarristen. Die wollten den Sound von hochpreisigen Studio-Prozessoren auch auf der Bühne haben. So liessen sich etwa Allan Holdsworth oder David Gilmour vom britischen Pedalboard-Papst Pete Cornish anstelle von grossen Pedalboards lieber 19" Racks mit Studioequipment bauen.
[6]
In den ersten Sonderanfertigungen eines 19" Chorus war kein eigenes Derivat oder eine Kopie einer Boss-CE Schaltung drin - man hat ganz einfach das
tatsächliche Boss CE-2 PCB aus dem Pedal herausoperiert und husch-husch in ein neues 19" Gehäuse verpflanzt! Ebenso wurden bisherige Studiostandards, wie z.B. die Space Echos von Roland, mit Rack-Ohren ausgestattet.
[6]
1979-1980:
Eines der letzten Produkte von MuTron vor deren entgültigem Aus war ein 19" Digital Delay. Ebenfalls 1980 brachte Lexicon den PCM-41 Digital Delay Prozessor auf den Markt, nachdem man mit dem 224 schon einen Meilenstein in Sachen Digital Reverb gesetzt hatte.
[7]
Ibanez ist als einer der ersten Hersteller spezifisch auf den Zug der Multieffekte im 19"-Format aufgesprungen.
Man stellte das UE-400 Multieffektgerät vor. Listenpreis ungefähr 1150 DM.
[8]
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/19-inch_rack
[2] https://www.uaudio.de/blog/la-2a-analog-obsession/
[3] http://www.radialeng.com/500series-history.php
[4] https://www.uaudio.de/blog/emt-reverb-history/
[5] https://www.eventideaudio.com/about/history
[6] https://planetbotch.blogspot.ch/2016/06/the-rise-of-guitar-effects-rack.html
[7] https://www.premierguitar.com/articles/21317-echoes-of-the-past-and-future?page=6
[8] http://www.tonehome.de/ibanez/multi-effects/ue-400/