Studio 19" Geräte Standard

Syme0n

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wann wurden die ersten 19" Geräte für das Studio gebaut
? wer hat diesen neuen Standard damals kreirt?
und warum werden nur noch Desktop Geräte gebaut mittlerweile... finde dass Desktop immer zuviel Platz einnimmt, und vermisse mehr 19" neue Geräte..
 
vermute mal mitte/ende der 70er. das kaum noch 19" teile rauskommen finde ich persönlich auch sehr ärgerlich . wahrscheinlich , weile geräte ohne potis nicht attraktiv genug sind.
 
vermute mal mitte/ende der 70er. das kaum noch 19" teile rauskommen finde ich persönlich auch sehr ärgerlich . wahrscheinlich , weile geräte ohne potis nicht attraktiv genug sind.
Rack bedeutet ja nicht automatisch keine Potis.. die meistem Rackversionen von Synths hatten ja genau die selben Potis wie auch die Tastenversionen..
 
Die Zeit der großen Studios sind vorbei, selbst kleine Bands haben mittlerweile kleine Aufnahmeräume, nur das nötigste und ausgesuchte ist Hardware, sonst alles in the Box, da macht es schon Sinn seitens der Hersteller auf Desktop gedöhns zu setzen...

Ich persönlich fänds toll, wenn man die Wahl hätte, die Geräte für Desktop UND Rack konzipiert würden...
 
Der 19"-Standard ist wesentlich älter als die 1970er. Wahrscheinlich ein militärischer Standard der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, der dann auch als Industriestandard für Laborequipment übernommen wurde.

Dieser komische Riesen-Rhythmusapparat, den Moog in den späten 1960ern baute, sieht schon vage nach 19" aus, dito die Rundfunktechnik von Teletronix oder Fairchild, die in den 1950ern gebaut wurde. In den 1970ern gab es vereinzelt Hersteller, die Zubehör für Synthesiser ins Rack bauten, aber ich schätze, Roland werden die ersten gewesen sein, die ganz gezielt 19"-Expander auf den Markt brachten (MKS-Serie).

Daß heute kaum mehr einer 19"-Instrumente baut, liegt vermutlich einerseits daran, daß Telespiele bei den Anwendern immer beliebter werden und zum anderen Hardware -- wenn sie denn schon gekauft wird -- entweder Tasten oder wenigstens Knöpfe haben muß.

Stephen
 
Ja, nachdem Plugins den Markt überschwemmt haben wurde die Hardware mehr und mehr nur noch als das Extra neben dem Controller gesehen.

Wobei das mittlerweile gefühlt wieder ein bisschen anders aussieht. Modular, günstige und bedienbare Hardware von Roland und Korg und neue Analoge scheinen jetzt den Markt zu überschwemmen und es braucht wieder platzsparende Lösungen.

Gerade so Geräte wie die neuen DSI Desktops sollten doch auch 19 Zoll kompatibel sein.
 
Nehmen wir doch mal Deckards Dream oder den RSF Polykobol-Klon; da sind wir doch schon wieder im aktuellen 19"-Gewand -- wobei sicherlich viele gemerkt haben, daß ein Instrument wie der CS80 gerade von der ergonomischen Gestaltung lebt; das bringt ein Rack eben so nicht. Das werden auch Studio Electronics mit ihren polyphonen Schlachtschiffen im 19"-Gewand gemerkt haben. Viele Funktionen brauchen einfach viele Zugriffsmöglichkeiten; verzichtet man auf das eine oder andere, gibt es entweder unmöglich zu bedienende Geräte oder simple Hausmannskost, die schnell ausgelotet ist.

[...] Wobei das mittlerweile gefühlt wieder ein bisschen anders aussieht. Modular, günstige und bedienbare Hardware von Roland und Korg und neue Analoge scheinen jetzt den Markt zu überschwemmen und es braucht wieder platzsparende Lösungen. [...]

Wobei auch da die Tendenz für mein Empfinden eher in Richtung instant gratification und Befriedigung des Spieltriebes neben dem digitalen Eingabemedium ausgerichtet ist, weniger auf wirklich komplexe Möglichkeiten der Klangsynthese oder der Auswahl der Baugruppen. Das hat alles mehr die MS20-Ästhetik in den frühen 1980ern, als alle froh waren, mal Hand an einen Synthesiser legen zu können; ob da musikalisch ähnlich Bahnbrechendes bei entstehen wird, steht in den Sternen.

Stephen
 
Ja.. Die DSI Desktop synths sind ja leider nicht 19" da braucht man immer viel platz aufm Tisch.. den ich nicht habe
Synths wie Microwave XT, MS2000R,Nordlead Rack etc. haben das ja ganz gut hinbekommen.. da sie auch Desktop tauglich sind
 
Auch das Desktop-Design ist der geänderten Arbeitsumgebung geschuldet, denke ich -- kleines Set auf dem Tisch, eiPätt daneben, ein bißchen was Controller-Geraffel, fertig.

Es wäre tatsächlich praktischer, 19"-Montagekits mitzuliefern; andererseits stellt sich die Frage, ob die Lage der rückseitigen Anschlüsse einen Rackeinbau noch praktikabel machen würde oder ein komplettes Redesign der Anschlußseite vonnöten wäre.

Stephen
 
Auch das Desktop-Design ist der geänderten Arbeitsumgebung geschuldet, denke ich -- kleines Set auf dem Tisch, eiPätt daneben, ein bißchen was Controller-Geraffel, fertig.

Es wäre tatsächlich praktischer, 19"-Montagekits mitzuliefern; andererseits stellt sich die Frage, ob die Lage der rückseitigen Anschlüsse einen Rackeinbau noch praktikabel machen würde oder ein komplettes Redesign der Anschlußseite vonnöten wäre.

Stephen

Ja beim Blofeld odder Tetra müsste man sogar 1-2 HE platz lassen wegen den Anschlusskabeln
 
1922:
Der Rack-Standard an sich (19", 44.45 mm) wurde von der amerikanischen Telefongesellschaft AT&T eingeführt. [1]


1958:
Während eines Projekts im kalten Krieg entwickelte der kalifornische Elektrotechniker Jim Lawrence optische Sensoren für das Titan Missile Programm. Als leidenschaftlicher Anhänger der Rundfunktechnik war er frustriert, dass er Lautstärken beim Radiosender immer von Hand nachregeln musste. Die Idee eines "Leveling Amplifiers" geboren. Hierzu verwendete er die optischen Sensoren des Militärs und gründete seine eigene Firma Teletronix. Erstes Produkt war der LA-1 Leveling Amplifier im 19" Format. Der offizielle Nachfolger Teletronix LA-2A wird bis heute, 60 Jahre später, gebaut. [2]



1969:
Die Firma API baute modulare Mischpulte. Viele Toningenieure liebten die Preamps, wollten es jedoch handlicher. So begannen sie gegen Ende der 70er, diverse Module ihrer Wahl nebeneinander zu reihen - der 500er-Standard und die Lunchbox erblickten das Licht der Welt. [3]


1972:
EMT (ElektroMessTechnik) aus Nürnberg will ihren populären Hallplatten noch eins drauf setzen und stellt ein primitives, digitales Delay vor - als wohl erster Hersteller überhaupt; das EMT 144. Einige Jahre später folgt der erste "praktische" Digitalhall im 19" Standard, EMT 244 Electronic Reverberator Unit, in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Company Dynatron. [4]


1975:
Business-Gründer Richard Factor und der Ingenieur Tony Agnello einer noch jungen Firma namens Eventide Clock Works Inc. arbeiteten in einem Keller an einem ihrer neusten Produkte, welches bald darauf vorgestellt wird - ein Pitch-Shifter im 19" Format; den inzwischen legendären H910 Harmonizer. [5]



1978:
Ausschlaggebend für die Benutzung von 19"-Rackequipment waren vor allem Gitarristen. Die wollten den Sound von hochpreisigen Studio-Prozessoren auch auf der Bühne haben. So liessen sich etwa Allan Holdsworth oder David Gilmour vom britischen Pedalboard-Papst Pete Cornish anstelle von grossen Pedalboards lieber 19" Racks mit Studioequipment bauen. [6]

In den ersten Sonderanfertigungen eines 19" Chorus war kein eigenes Derivat oder eine Kopie einer Boss-CE Schaltung drin - man hat ganz einfach das tatsächliche Boss CE-2 PCB aus dem Pedal herausoperiert und husch-husch in ein neues 19" Gehäuse verpflanzt! Ebenso wurden bisherige Studiostandards, wie z.B. die Space Echos von Roland, mit Rack-Ohren ausgestattet. [6]



1979-1980:
Eines der letzten Produkte von MuTron vor deren entgültigem Aus war ein 19" Digital Delay. Ebenfalls 1980 brachte Lexicon den PCM-41 Digital Delay Prozessor auf den Markt, nachdem man mit dem 224 schon einen Meilenstein in Sachen Digital Reverb gesetzt hatte. [7]

Ibanez ist als einer der ersten Hersteller spezifisch auf den Zug der Multieffekte im 19"-Format aufgesprungen.
Man stellte das UE-400 Multieffektgerät vor. Listenpreis ungefähr 1150 DM. [8]


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[1] https://en.wikipedia.org/wiki/19-inch_rack
[2] https://www.uaudio.de/blog/la-2a-analog-obsession/
[3] http://www.radialeng.com/500series-history.php
[4] https://www.uaudio.de/blog/emt-reverb-history/
[5] https://www.eventideaudio.com/about/history
[6] https://planetbotch.blogspot.ch/2016/06/the-rise-of-guitar-effects-rack.html
[7] https://www.premierguitar.com/articles/21317-echoes-of-the-past-and-future?page=6
[8] http://www.tonehome.de/ibanez/multi-effects/ue-400/
 
Gibts nicht noch zwei unterschiedliche Standards?
Ich meine die amerikanischen Racks sind etwas schmaler (vermutlich durch Umrechnungsfehler in der Idioten-Skala Inch) und der Grund warum sich amerikanische Synths (EMU zb..) nur mit Gewalt in ein Rack schrauben lassen. Meine Samson Racks habe auch unterschiedliche Bohrungen und je nach gewünschtem Standard muss man die Stangen entsprechend einbauen.
 
Die 19" Racks gibs schon seit den frühen 50ern, ist ein Industriestandard für Mess- und Regeltechnik, wurde auch häufig für Militärzwecke eingesetzt.
 
Gibts nicht noch zwei unterschiedliche Standards?
Ich meine die amerikanischen Racks sind etwas schmaler (vermutlich durch Umrechnungsfehler in der Idioten-Skala Inch) und der Grund warum sich amerikanische Synths (EMU zb..) nur mit Gewalt in ein Rack schrauben lassen. Meine Samson Racks habe auch unterschiedliche Bohrungen und je nach gewünschtem Standard muss man die Stangen entsprechend einbauen.
Möglicherweise der Grund, warum die Schraublöcher in aller Regel in die Breite gezogen sind.

Schöne Grüße,
Bert
 
Dafür hat DER HERR in seiner Weisheit gewinkelte Stecker erschaffen.
Und 0,5HE.Abstandhalterbleche.

Schöne Grüße,
Bert
 
Dafür hat DER HERR in seiner Weisheit gewinkelte Stecker erschaffen.
Und 0,5HE.Abstandhalterbleche.

Schöne Grüße,
Bert

schön und gut, aber jetzt guck Dir nochmal die Anschluss-Anordnung beim Octatrack an... und dann leiste mir Gesellschaft beim leise-vor-sich-hin-weinen ^^

octaback.jpg
 
Ach, da hab ich schon schwierigere Verkabelungssituationen gehabt.
Es gibt z.B. bei Thomann flache Patchkabel (müsste man ggf. verlängern) mit flacheren Steckern, die kriegst du auch schräg zwischen den anderen Steckern durchgefriemelt.
Auch Adapterstecker für Kopfhörer gibt es, sogar gewinkelte MIDI- und Netzteil-Stecker (USB weiß ich nicht).
Und muss man an die Compact-Flash-Card ständig dran? Das wäre natürlich doof.

Schöne Grüße,
Bert
 
Nee nee, ich hab daran USB hängen da muss ich an die CF Karte gar nicht ran.

Aber ja mit gewinkelten Steckern etc. hab ich auch schon experimentiert... die Elektron-Anschlüsse sind leider echt SEHR nah aneinander, hätte noch kein Kabel gefunden wo ich alle 8 (!) Anschlüsse da belegen kann.

Und ja, ich brauch alle 8... (2 Inputs vom Modular, 2 von der DAW, Main Outs zurück in die DAW, Cue Outs zum Modular). Den Headphone allerdings nicht (=identisch mit CUE).

Dazu kommt dass mein Rack "nur" 6HE hat, d.h. selbst mit gewinkelten Steckern würde ich maximal 1HE freischaufeln können... halbe Sachen gibt´s da nicht :P

Ich hab aber schon mal geschaut, 1HE bekäme ich auch mit "normalen" TRS Steckern heraus geleiert wenn ich den Octatrack 1HE "höher" im Rack schiebe, da obendrüber ja kein anderes Gerät mehr sitzt und somit die Kabel dann am Rack-Rahmen anliegen und da sind eben ein paar mm mehr Platz.

So - sorry / Ende des Thread-Hijacks :-/
 
Im Maschinenbau ist ein Langloch = Angstloch ;-)

Manche sagen hier auch "Murx-Toleranz-Loch"
 


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