Suche nach dem richtigen Sequencer - Maschine vs. Mensch und Geldbeutel

Heglo

Heglo

...
Hallo Leute, nachdem ich zwei Tage auf dem Forum rumgeklickt und verschiedene Kaufempfehlungen und Sequencer-Threads gelesen habe, doch noch ein Post in eigener Sache.

Vielleicht erstmal zu meiner Situation: Seit knapp einem Jahr bin ich mit wachsender Begeisterung am Synthesizer dran. Es gab Zeiten, da fand ich E-Gitarren blöd, weil man ein Kabel anschließen muss - das ist lange her. Mit einem Freund zusammen mach ich regelmäßig, d.h. mindestens einmal die Woche "Techno" im Heimstudio. Mittlerweile versuche ich mir ein schmackhaftes Setup einzurichten, am Ende soll das alles auf die Bühne und aus dem nix klappen.

Bisher sieht das bei mir so aus: Dreadbox Hypnosis + Prologue 16 + Arturia Keystep
Werden soll das: Prologue 16 + Dreadbox Hypnosis + Vermona Mono Lancet + Sequencer XY?.

Bisher habe ich mit dem geliehenen Arturia Keystep gearbeitet. Ich brauch aber was eigenes ... und besseres ;-) Ich hab echt nicht viel Ahnung von der Materie würde aber gerne noch tiefer einsteigen. Ich denke ich brauche einen Sequencer der folgendes kann:

+ die beiden Synthesizer parallel sequenzen
+ schön lange Sequenzen, mindestens 64 Steps, lieber mehr. ... wobei quantisieren gar nich so wichtig ist, ich bin ja zum Glück tight wie nix ;-) auch sichtbare Steps sind zwar schön aber nicht vorrangig.
+ möglichst wenig Bildschirm, ich steh auf analoge Bedienung.
+ Midi-in fürs Keyboard, Midi-in fürs Clocken, 2x Midi-out für die beiden Synths (...soweit ich das begriffen hab oder kann man das über ein Midi-out machen oder per SV/Gate? Hier fehlt mir das KnowHow.)

Damit wär ich zufrieden, aber ich hab auch nix dagegen wenn ich ein gutes Gerät kriege, wo ich in Zukunft noch nette Möglichkeiten entdecken kann. Was das Budget angeht, ich setz auf ein Gerät, dass mir in X jahren vielleicht auch wieder jemand abkauft - da kann man dann auch mal die Ersparnisse plündern... bis zu einem bestimmten Punkt. Rein optisch und von der Sache her haben mich erstmal der Twisted Electrons und der Social Entropy Engine angesprochen. Ersterer ist aber für meine Zwecke nichts, so glaube ich und Zweiterer hat einen strammen Preis. Ich träum halt von nem kleinen bescheidenen Kasten, der ein bisschen blinkt und treu meine Keyboard eingaben sequenzt. Diese ganze DAW-Ersatz-Geschichten machen mich etwas nervös, aber vielleicht ist das ja doch die Lösung die ich brauche? Was würdet ihr mir empfehlen?

Hoffe ich hab nix vergessen, beste Grüße,
Heglo
 
Hi Heglo,

Der Synthstrom Deluge ist nichts für Dich, wenn Du einen reinen Sequencer suchst. Der ist mehr eine GrooveBox ( Zitat von der Website "it is an all-in-one, stand-alone, portable synthesizer, sequencer and sampler designed for the creation, performance and improvisation of electronic music. " ).

Wenn €600 (soviel kostet die Social Entropy Engine) zu viel sind, wird es IMHO schwer einen polyphonen Sequencer mit mehr als 64 Steps zu finden.
Der Squarp Pyramid ist auch ein reiner Sequencer, würde alle deine Kriterien (und noch mehr als die SEE) übererfüllen, kostet aber auch ca. €600.

Grüsse
Gerhard
 
Wäre ein Beatstep Pro nicht eine Alternative?


Die CV/Gate Ansteuerung klappt natütlich nur, wenn die anzusteuernden Geräte das auch Empfangen können, also CV/Gate EIngänge haben. Um die Synths per midi anzusteuern, benötigst Du ggfls. noch etwas Zubehör. Für zwei Synths reicht so ein Splitter aus, um die Geräte auf unterschiedlichen Midikanälen anzusprechen. Falls sich die Midi Out Buchse des Prologue nicht auch als Midi Thru Buchse nutzen lässt.

https://www.amazon.de/SmartPhone-Kopfh%C3%B6rer-Klinkenstecker-Eingangskabel-Synthesizer/dp/B07C4S1Z93
 
Der Squid ist eine tolle Maschine, aber auch so um die 600,-
Der ist sehr einfach zum Einsteigen und kann dann noch ordentlich in die Tiefe, allerdings Maximal 64 Steps, aber gefühlt der einzige Sequencer mit mehreren Performance Funktionen und einer Reichhaltigen Undo Funktion.
 
Der Synthstrom Deluge ist nichts für Dich, wenn Du einen reinen Sequencer suchst. Der ist mehr eine GrooveBox ( Zitat von der Website "it is an all-in-one, stand-alone, portable synthesizer, sequencer and sampler designed for the creation, performance and improvisation of electronic music. " ).

das stimmt, dass der Deluge kein reiner Sequencer ist. Ich habe schone einige Sequencer besessen (KILPATRICK AUDIO CARBON ,Squarp Pyramid, Mpc, etc,) und diese wieder verkauft, da mir entweder die Arbeitsweise/Bedienung und/oder z.B. beschränkte Taktlängen nicht zugesagt haben.

Den Deluge nutze ich eigentlich hauptsächlich als Hardwaresequencer (Ab und zu auch für Drums oder mal ein Sample abfeuern).
Wenn einem das Arbeitsprinzip des Sequencers liegt, so erhält man einen der besten Hardware Sequencer auf dem Markt, der zudem auch noch weitere Gimmicks mitbringt. Gut, ob man diese braucht und "mitbezahlt" muss jeder für sich entscheiden. Aber um es auf den Punkt zu bringen - ich hätte den Deluge auch ohne die Synth und Sampleengine - nur als Hardwaresequencer gekauft.
 
Für 2 Synths ist Novation Circuit wunderbar. Da hast du richtig gute Kontrolle über Notenlänge und auch velocity. Und wenn du noch einen kenton usb host ranhängst, kannst du noch auf 2 Kanälen jeweils 8 Midi CCs ausgeben. 4 Sample Drumspuren gibts noch obendrauf. Oder du wartest noch auf das keystep pro, wenn du lieber Tasten magst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Heglo,

Der Synthstrom Deluge ist nichts für Dich, wenn Du einen reinen Sequencer suchst. Der ist mehr eine GrooveBox ( Zitat von der Website "it is an all-in-one, stand-alone, portable synthesizer, sequencer and sampler designed for the creation, performance and improvisation of electronic music. " ).

Ist zwar kein reiner Sequenzer, jedoch herausragend was ihn als Sequenzer anbelangt. Das was er soundtechnisch noch beisteuert ist auch nicht zu verachten. Damit kannst du dein Setup schön schlank halten. Es macht keinen Sinn den Delli zu verschmähen, nur weil man eigentlich einen reinen Sequenzer möchte.
 
Hey Leute,
vielen Dank für die ganzen Antworten! Mab mir das alles mal zu Gemüte geführt. Stichwort Budget: Den S.E.E. hab ich gebraucht nur für 900 € gefunden, 600 € für einen Squid oder Pyramid könnte ich mir eigentlich vorstellen, in der Hoffnung, dann alle Wünsche erfüllt zu bekommen. Hab mir das gerade mal genauer angeguckt, um herrauszufinden wo da die Unterschiede liegen, habe eigentlich nur das Touchpad und einige Funktionen gefunden. Liegen die so nah beieinander oder übersehe ich was? Ausserdem, was die Taktlänge betrifft scheint das der Hauptvorteil vom Deluge zu sein, kann ich das mit dem Pattern-Chains kompensieren?

Und gute Nacht,
Heglo
 
Pattern chains sind meist nur ein Kompromiss. Versuch mal eine Sound Performance mit chains, wenn der Sound und das Pattern zusammen gespeichert werden. Ich würde mich für jedes Gerät im Vorfeld informieren, wie es sich im Chain Mode verhält. Ich selbst hab den Deluge. Ich kann jede Spurlänge miteinander kombinieren und bin nicht limitiert mit den Längen.
 
Bedenke bei deiner Wahl auch, das einige der Sequencer (z.B. S.S.E., Electribe und Novation Circuit) pro Spur maximal 4 Stimmen gleichzeitig spielen können. Weil ich sehe, das du den Prologue 16 hast...
 
Hat eigentlich mal jemand einen Vergleich zwischen Pyramid & Squid gemacht oder irgendwo gesehen?
Die scheinen mir ja recht ähnlich zu sein.
 
ich meine hier wäre der Squarp Pyramid ne gute Option!
Allerdings muss man sich etwas einarbeiten .
Dafür wird man mit ziemlich vielen Freiheiten und Flexibilität belohnt.
Gutes Gerät gerade wenn man lange Sequenzen ggf. selbst einspielen will.
 
Sequenzer gibt es ja ohne Ende und für jeden Bereich.

Da ich gerne live Musik mache und ich gerne sehen möchte was passiert, zudem am besten alles gleichzeitig, fallen für mich einige Sequenzer raus.
Für mich perfekt ist dieser hier:

Mode Machines SEQ 12


https://youtu.be/czkHUhCb10Y



Vielleicht ist er ja das was du suchst.
 
2x Midi-out für die beiden Synths (...soweit ich das begriffen hab oder kann man das über ein Midi-out machen

Du brauchst nicht für jeden Synth einen eigenen MIDI-Ausgang. Und für Clock und Keyboard brauchst du auch nicht zwingend zwei separate MIDI-Eingänge.

Der Synthstrom Deluge ist nichts für Dich, wenn Du einen reinen Sequencer suchst. Der ist mehr eine GrooveBox ( Zitat von der Website "it is an all-in-one, stand-alone, portable synthesizer, sequencer and sampler designed for the creation, performance and improvisation of electronic music. " ).

Schon mal mit dem Deluge gearbeitet, geschweige denn einen besessen?

Warum soll der Deluge für ihn nichts sein, wenn er seine Anforderungen zu 95% erfüllt? Selbst ohne Tonerzeugung ist das geniale Bedienkonzept des Deluge-Sequenzers den Anschaffungspreis sowas von wert. Und wenn man einen Multisampler und einen Synth noch dazu erhält, ist das sicher auch nicht zu verachten. Kann man ja gelegentlich mal gebrauchen ...
 
Warum soll der Deluge für ihn nichts sein, wenn er seine Anforderungen zu 95% erfüllt?

Nachdem Heglo eh nicht viel Anforderungen stellt und selbst diese wenigen laut Dir nur zu 95% erfüllt werden, dann ist er nichts für ihn (vllt rückt er ja von den nichterfüllten Anforderungen ab, weil sie im Endeffekt nicht so wichtig sind).

Kann ja sein, dass der Deluge so genial ist, dass wenn man mal mit einem gearbeitet hat nichts anderes mehr haben will. Aber hier wurde nach einem Sequencer gefragt und da sollte man schon darauf hinweisen, dass der empfohlene Deluge mehr als das ist, was auch bezahlt werden muss (nachdem der Preis ja ein Thema ist).
Und da ist der Squarp Pyramid bzw. die Social Entropy Engine günstiger zu haben.

Welcher an besten/intuitivsten zu bedienen ist, ist sowieso subjektiv. Und wenn man nicht die Möglichkeit hat alle auszuprobieren bleibt nur auf Verdacht kaufen oder youtube videos schauen.

Gruß
Gerhard
 
Ist mir deutlich zu sehr ins Detail gegangen…
Gibts Quellen, Tests oder Vergleiche?

Ich habe den Squarp Pyramid und hatte auch den Toriaz Squid als möglichen Kandidaten im Visier.
Hab mich dann für den Squarp entschieden.

Wie @verstaerker schon bemerkte sind die Geräte sind zu unterschiedlich, um sie zu vergleichen denn:
  • Der Toriaz Squid hat 64 steps per track, beim Squarp Pyramid ist das unlimitiert (bin auf noch kein limit gestossen) und man kann auch vollkommen unquantisiert aufnehmen.
  • Weiters hat der Toriaz Squid keinen, "Song mode" oder so. Beim Squarp Pyramid lassen sich die Sequenzen (equivalent zu den Szenen am Cirklon) verketten und so echte Lieder bauen
  • Der Toriaz Squid hat anschlagdynamische Pads, der Squarp Pyramid nicht.
  • Ter Toriaz Squid hat kein Touchpad, der Squarp Pyramid schon. Auf dem lassen sich z.B. mit dem finger die ganzen CC Modulationen "zeichnen"

Der Squarp Pyramid ist eher IMHO "die Sparversion" vom Sequentix Cirklon (habe keinen, aber habe mal die Bedienungsanleitung durchgelesen und sehr viel vom Squarp wiedererkannt).
Der Sequentix Cirklon scheint hardwaremässig qualitativ wertiger aufgebaut zu sein und auch sind einige Sache intuitiver bzw. besser gelöst als beim Squarp Pyramid. Deswegen auch der höhere Preis


Gruß
Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Cirklon ist sicher gut, wenn man min. 3 Jahre Zeit hat.

Elektron Sequenzer sind eingeschränkt gut zu gebrauchen. Die MK1 Teile sind ja jetzt recht günstig. Und RealTime fähig.

Die AKAI Sequencer sind sehr Umfassungsreich haben tw. auch Dual MIDI und sind auch relativ günstig zu bekommen.
 
Ahoi, nach mehrstündigen Youtube-Sessions hab ichs nich mehr ausgehalten und heute zugeschlagen. Ich war auf entweder Pyramid oder Deluge runter und hab dann einen gebrauchten Deluge bestellt, was angesichts meines Eingangs-Post, zugegeben, inkonsequent ist. Ich mein, das Teil sprengt sowohl mein Budget als auch meine geplante Anwendung, allerdings hat mich die Bedienung und die Vielseitigkeit überzeugt - Meine Reschersche nach einem Sequencer hat mir gezeigt was mir eigentlich noch alles fehlt ;-) Meine Hoffnung ist, dass ich viel was ich momentan am Rechner mache zukünftig auf das Deluge verlegen kann, dass wären mir die 200€ plus schon wert. Und ausserdem scheint mir, falls das alles quatsch ist, dass ich das gute Stück locker wieder loswerde. So oder so, vielen Dank für den Input, wenn gewünscht schreib ich auch noch mal was über meine Erfahrung mit dem Teil.
Beste Grüße, Heglo
 
Neue MPC mit CV/Gate? Keine blöde Polyphonie- oder Step Beschränkung.
 
Hallo Leute, pflichtschuldig schreibe ich nach gefühlten tausend Jahren nochmal ein Feedback, falls doch mal jemand über diesen Thread stolpert und sich fragt wie das ausgegangen ist.

1. Unter anderem so lange gedauert hat es, weil mein gebrauchter Deluge nach zwei Wochen massive Zicken gemacht hat. Ich glaube dafür kann ich nicht mal den Ebay-Verkäufer beschuldigen, denn es lief ja zwei Wochen problemlos. Dann hab ich das gute Stück nach Neuseeland zum reparieren geschickt. Der Support von Audible ist übrigens sehr nett und sehr kulant. Stellte sich raus, dass es ein Totalschaden war: Mainboard im Eimer. Das habe ich aber erst erfahren nachdem mein Deluge 4 Wochen im neuseeländischen Corona-Lockdown verbracht hatte... :sad: Der gute Anthony von Audible hat mir dann das ganze Mainboard getauscht, was quasi heißt ne neue Maschine eingebaut und nen ziemlich guten Preis gemacht. Letztlich hab ich damit insgesamt Neupreis bezahlt. Ich war am Ende einfach nur froh das ich ihn wieder hab und alles funktioniert.

2. Jetzt zur Anwendung: Ich hab mir mit dem Feedback bewusst etwas Zeit gelassen, weil man die ja braucht um sein neues Gerät kennen zu lernen. Also, was meine Anwendung betrifft ist der Deluge locker in der Lage alles zu liefern was ich oben beschrieben habe. Was mir hauptsächlich aufgefallen ist, ist das die Bedienung wirklich ziemlich genial ist. Man hat zwar keinen echten Bildschirm, aber die Tastenzuweisung und die Kombinationen haben eine so konsequente Logik, dass man irgendwann Shortcuts verwendet, die man gar nicht nachgeschaut hat, einfach weil man der gleichen Logik folgt. Das ein Sampler mächtig Spaß macht hab ich dann auch schnell gelernt und neben der Sequenziererei hab ich ordentlich aufgenommen, geschnippelt und verfremdet; alles kein Problem mit dem Deluge und klingt, für meine Begriffe, wirklich annehmbar. Ansonsten: Arpeggiator, Transponieren, Clocken: Alles super easy. Was vielleicht noch interessant ist: Ich spiele mittlerweile widererwartend recht häufig auf den Pads des Deluge meine Sequenzen ein - mit Skala Vorstrukturierung und ohne. Das geht für einfache Sachen ziemlich gut und ich lasse die Klaviatur immer häufiger weg, einfach weil ichs nicht brauche.

Dennoch ist mir klar, dass ich im Grunde noch nicht tief eingestiegen bin und bisher an der Oberfläche kratze. Synthese am eingebauten digital Synth? Noch quasi nix gemacht. Arranger-Mode? Nicht mal probiert bisher. Looper-Funktion hab ich gestern erstmals probiert und einigermaßen begriffen. Fazit: Der Deluge ist ein tiefes Faß. Aber man kann ihn spielerisch erschließen.

Nochmal vielen Dank an alle, für die Tipps und so!

Gruß,
Heglo
 


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