suche Samples einer Doudouk

Hallo
ich suche Samples einer armenischen Doudouk. Lesbare Formate AKAI, EMU-ESI4000
Hat jemand sowas oder kennt Quellen?
cyborg
 
In guter Qualität nicht gerade an jeder Ecke zu haben, aber Bela D hat welche, die sind richtig was: http://beladmedia.com/asw2009.htm

Mit den Formaten Akai und Emu kommst du heute leider nicht mehr besonders weit, wenn es um besondere Instrumente und zeitgemäße Umsetzung geht.
 
kpr schrieb:
In guter Qualität nicht gerade an jeder Ecke zu haben, aber Bela D hat welche, die sind richtig was: http://beladmedia.com/asw2009.htm

Mit den Formaten Akai und Emu kommst du heute leider nicht mehr besonders weit, wenn es um besondere Instrumente und zeitgemäße Umsetzung geht.

Hallo
Danke schon mal für den Tipp, 200 Dollar für die CD und dann auch noch in einem Format, das ich dann erst selbst samplen müsste... Da muss ich dann doch öfter CDs durchhören auf denen das Instrument möglichst viele Solo-Parts hat und sehen, ob man davon nichts samplen kann. Ich möchte weitgehend den Kollegen Computer raushalten, die ewigen Wartungsarbeiten, Sicherungen, Updates, und allerlei sonstiges brauchen viel Zeit und machen schon längst keinen Spaß mehr. Immerhin kann ich alle Instrumente auch dann nutzen wenn kein Computer läuft. (Ausnahme: die Edit-Funktionen des Nord Modular)
 
Kauf Dir eine Doudouk! Ist billiger als eine Sample CD und mit ein wenig Übung kannst Du Dir endlos viele und vor allem zu deiner Musik passende Samples selber machen. Ich denke mir, eine Doudouk lebt ohnehin vom Ausdruck - und den bekommst Du auf einer Sample CD sowieso nicht.
 
Was ich zum Doukdouk im Netz gefunden hab', hoert sich wie ein Instrument an, das man mit etwas Kreativitaet und der richtigen Spielweise auch halbwegs ordentlich komplett synthetisch hinbekommen sollte...

 
Elektro_Lurch schrieb:
Kauf Dir eine Doudouk! Ist billiger als eine Sample CD und mit ein wenig Übung kannst Du Dir endlos viele und vor allem zu deiner Musik passende Samples selber machen. Ich denke mir, eine Doudouk lebt ohnehin vom Ausdruck - und den bekommst Du auf einer Sample CD sowieso nicht.

das war mein erster Gedanke, der Kauf ist es nicht (unter 100 Euro), es sind eher die Jahre, die es benötigt um mit dem Instrument nicht nur Töne zu erzeugen sondern es auch zu beherrschen. Sicher beschränken Samples die Virtuosität fast völlig, aber ich habe mich für die elektronisch erzeugten Klänge entschieden obwohl ich mir sehr klar daraüber bin, dass kein solcher Klang die jeweiligen Originale erreichen kann. Ich stell mir gerade mal vor, wie groß die Halle sein müsste, in der ich alle Instrumente lagern würde, deren Klänge ich schon mal benutzt hatte. (und älter als Methusalem müsste ich dann auch schon sein um die auch spielen zu können) Ganz praktisch: Ich bekomme so ziemlich aus jedem Instrument etwas verwertbares heraus, mit Blasinstrumenten hatte ich da allerdings schon immer Problem. Letzter Versuch: Didgeridoo (nach 1/2 Jahr aufgegeben, Instrument wieder verkauft (170Euronen)
cyborg
 
Elektro_Lurch schrieb:
http://www.musiker-board.de/vb/sonstige-instrumente/267014-erste-mal-duduk.html

Ich glaube, ein Didgeridoo ist ungleich schwerer zu spielen. Ein Freund von mir hat mal eine Doudouk geschenkt bekommen, und konnte eigentlich auch recht flott Töne damit zaubern.

Das gibt Hoffnung ;-). Naja, ich bin ja nicht abhängig von der Flöte, mich hat nur ein Film sehr beeindruckt in dem der Klang des Instumentes einen Großteil der Worte übernommen hatte. Vielleicht erwische ich mal eine und kann das selbst probieren.
 
Das YouTube-Video klingt verdammt ähnlich wie die Saxophon-Karte des Realton Variophon. Das wäre dann auch nicht gar so schwer zu erlernen, und klingt um Längen lebendiger als jedes Sample (von ganz gesampelten Phrasen mal abgesehen).
Variophone tauchen ab und zu mal in der Bucht auf, und die Sammler haben nun langsam alle eins (soll heißen: oft noch nicht mal teuer).

Schöne Grüße,
Bert
 
Duduk und andere wie Ney oder Bansoori sind vom Basiston nicht wirklich superbesonders und, abgesehen vom Tonansatz, relativ leicht synthetisch nachzuahmen. Aber es ist immer die Spielweise, die sowohl eine Menge Dynamik als auch verschiedene Performance-Elemente berücksichtigt. Einer der wenigen Synths, mit denen man das einigermaßen zufriedenstellen hinkriegen kann, ist der Yamaha VL1, vor allem im Zusammenhang mit Breath Controller. Das erklärt auch, warum Bela D sich seine Samples vergleichsweise gut bezahlen lässt. Die Aufbereitung ist sowohl konzeptionell zu erarbeiten als auch inhaltlich mit gelungenen Aufnahmen zu füllen. Es ist selbst für geübte Spieler sehr schwer, einzelne Töne mit der gleichen Attitüde hervorzubringen, die tadellos zu sampeln sind, wie welche im musikalischen Kontext. Schlechte Ergebnisse klingen immer katastrophal und total inkonsistent und oft ist es bereits der Tonansatz, der wenig überzeugt. Kurz gesagt: Das wird oft alles ganz schön unterschätzt.

Es gibt im Grunde drei Varianten:

- Duduk als Einfach-Sample, liefert halt die Klangfarbe und gut ist.
- Duduk als Ausführlich-Sample, versucht dem Original in vielerlei Hinsicht nachzueifern und tut das auch.
- Duduk eingespielt von einem, der es kann.

Nicht erwähnt ist das Potential aus der Abteilung Physical Modeling. Da geht viel, nur ist der Zugang zur Tonerzeugung bzw. den Parametern so eine Sache für sich. Bei Wind Instrument Models kommen Parameter wie Bohrung, Toneinlass, Noise und dergleichen vor, da schlittert man schon rum, wenn man sich nicht wenigstens ein bisschen mit Instrumentenbau befasst. Und selbst mit dieser Kenntnis ist es ein gewisser Blindflug, wenn man sich nicht permanent das Original als Vergleichsbasis ins Ohr drückt, dann driftet man bei der Einstellerei schnell in ein lustiges und ultracooles aber total unähnliches Instrument ab :D Die Performance ist auf jeden Fall ein extra Thema, ohne umfangreiche Controllerausstattung samt geübtem Umgang damit bleibt es schnell bei o.g. Variante 1.
 
Naja, ob man so ein Instrument so ausdrucksvoll wie in den Videobeispielen auf einem Keyboard spielen kann?...

Ich habe jetzt auf die Schnelle einen Sound programmiert und live in den Sequencer gespielt (bin etwas aus der Übung... ;-)). Klingt zwar etwas anders, aber ich stelle mal trotzdem temporär online:

http://michael-burman.de/temp/091013.wav

Euer Feedback würde mich interessieren.
 
Elektro_Lurch schrieb:
Hier ist ein besseres Beispiel...



Die Effekte blasen den Sound auf, aber zum nachbauen eignet sich eine Demo des trockenen Sounds an sich besser.
 
Michael Burman schrieb:
Naja, ob man so ein Instrument so ausdrucksvoll wie in den Videobeispielen auf einem Keyboard spielen kann?...

Ich habe jetzt auf die Schnelle einen Sound programmiert und live in den Sequencer gespielt (bin etwas aus der Übung... ;-)). Klingt zwar etwas anders, aber ich stelle mal trotzdem temporär online:

http://michael-burman.de/temp/091013.wav

Euer Feedback würde mich interessieren.

Schon nicht schlecht. Mich würden allerdings die tieferen und längeren Klänge interessieren, vor allem der Klangverlauf beim Anblasen ist sehr typisch, finde ich.
 
Summa schrieb:
Elektro_Lurch schrieb:
Hier ist ein besseres Beispiel...
Die Effekte blasen den Sound auf, aber zum nachbauen eignet sich eine Demo des trockenen Sounds an sich besser.

Ich habe das Beispiel nicht geposted, um es als Referenz zum Nachprogrammieren herzunehmen. Es sollte eher eine Aufmunterung sein, das Instrument zu spielen anstatt es nachzuahmen. Es gibt kaum eine synthetisch erzeugte Musik, die nicht von ein wenig Natur profitieren könnte. Zumal ein Synthesizer viel zu Schade zum nachäffen ist. Mit einer Doudouk versucht man ja auch nicht, ein Saxophon nachzuahmen.
Im übrigen ist die unmittelbare Auseinandersetzung mit einem echten Instrument nicht nur eine Herausforderung sondern kann auch sehr inspirierend und erhellend sein. Hätte ich ein VL1 würde ich vermutlich viel lieber neue Instrumente kreieren, die so in der Natur nicht vorkommen, anstatt einem Instrumentalisten eine Steilvorlage nach dem Motto - das klingt aber ganz anders - zu liefern.
Ist natürlich Einstellungssache. Aber ein Doudouk liegt bei mir schon länger auf der "Haben wollen" Liste. Selbst ein paar langezogene Noten, etwas überblasen, Blasgeräusche etc. werde ich sicherlich damit hinbekommen und hauche damit einem Stück mehr Leben ein. Eine Doudouk hingegen synthetisiert nachzuspielen, finde ich langweilig. Da fehlt eben der Überaschungseffekt, da fehlt die Schwierigkeit bei der Intonierung etc. Ein Instrument wird dadurch lebendig, dass man den Ton nicht geschenkt bekommt. Es gibt keine Taste die man einfach nur abdrücken muss. Es gibt keinen Hebel, mit dem man den Ton exakt um zwei Halbtöne ziehen kann. Es gibt ein gewisses Mass an nur halbgeregelten Chaos, was einem Synthesizer generell fehlt.
Ich habe letztes Jahr angefangen E-Gitarre zu spielen. Nur eine einzige gespielte Note vermag die Wirkung meiner Musik völlig umzukrempeln. Instrumente lernen und deren Wirkung für seine Musik entdecken ist einfach eine tolle Erfahrung, die ich nicht durch stundenlanges Herumprogrammieren ersetzen möchte.
Sample CDs sind statische Momentaufnahmen und kommen von daher auch nicht in Frage. Selbst wenn eine solche Sample-Library perfekt ist, und jedes einzelne Sample sauber auf die anderen abgestimmt ist und der Tonansatz bei jedem Sample gleich ist, enttarnt sich ein solches Sample meist sehr schnell. Mehr als ein einziges Mal kann man ein so spezielles Sample wie das einer Doudouk sicherlich nicht einsetzen, weil der charakteristische Klangverlauf des Samples wie ein Fingerabdruck immer wieder verrät, dass es sich nur um eine Sample handelt.
Harddisk-Spuren hat jeder heutzutage ohne Ende. Lieber ein paar mehr Audiospuren investieren und das Rohrblatt richtig feucht halten - dann entsteht Lebendigkeit wie von selbst.
 
Gut gesagt, Elektro-Lurch. :) Dem stimme ich uneingeschränkt zu.

kpr schrieb:
Es gibt im Grunde drei Varianten:

- Duduk als Einfach-Sample, liefert halt die Klangfarbe und gut ist.
- Duduk als Ausführlich-Sample, versucht dem Original in vielerlei Hinsicht nachzueifern und tut das auch.
- Duduk eingespielt von einem, der es kann.

Oder Variante 4: Wenn man tatsächlich an einer synthethisch-klangerzeugenden Möglichkeit interessiert ist, kann man so lange schrauben, bis man etwas findet, was vielleicht anders klingt, im musikalischen Kontext aber genauso gut funktioniert. ;-) Das wäre vermutlich mein Ansatz. Die meisten Synthies sind klanglich gar nicht so "tot", wenn man sie richtig programmiert.
 
Das ist auch drin.

Allerdings, soweit muss "let's face reality" auch gehen: Diese Feinheiten von Sachen wie Duduk fallen dann gerne unter den Tisch, sind aber ausschlaggebend für den Charakter der Duduk. Im entsprechenden Kontext kommt das vielleicht nicht so drauf an, ich zweifle aber. Selbst ne Shakuhachi bei Gabriels Sledgehammer ist so prägnant, dass die kaum zu simulieren ist. Und die hat nur Hook Part. Wenn es mal eine längere Sololine sein soll, kann man es schnell knicken. Ist auch Freundesrat: Kollege Rona hat mal aus der Trickkiste geplaudert und offenbart, dass er synthetische Sounds um eine Spur mit Originalinstrument ergänzt, das hat Einfluss auf den kompletten Part einer Section. Ist auch nachprüfbar: Alan Parsons "Tales ...", erster Song "A dream ..." hat Einsatz von Blockflöten. Spiel das mit einem synthetischen Derivat und es klingt nicht so :D

 
Elektro_Lurch schrieb:
Ein Instrument wird dadurch lebendig, dass man den Ton nicht geschenkt bekommt. Es gibt keine Taste die man einfach nur abdrücken muss.

Hallo
ich weiß sehr wohl, was Du meinst, aber mit der obigen Bemerkung wirfst Du einen großen Teil der konventionellen Instrumente in die "taugt nicht für virtuoses Spiel-Kiste" und dass ist nicht fair. Bei fast allen Instrumenten bekommt man die Töne geschenkt. Ausnahmen sind z.B. die meisten Blasinstrumente, Leiern, Glasharfen usw. Andererseits muss man einfach eingestehen, dass selbst ein so klanglich festgelegtes Instrument wie z.B. eines der billigen Personal-Keyboards (Tischhupe, Autohupe) unter den Händen von echten Könnern plötzlich aufblühen. Tatsächlich erscheinen die meist lächerlich schlechten Klang-Imitate, wie z.B. "GITARRE" allein durch die an das echte Instrument angepasste Spielweise, echter.
Ich habe da mal einen älteren Herren auf einem ganz popeligen CASIO-Teil spielen gehört und habe nur noch gestaunt, was der aus der Krüppelkiste rausgeholt hat.
 
Cyborg schrieb:
Ich habe da mal einen älteren Herren auf einem ganz popeligen CASIO-Teil spielen gehört und habe nur noch gestaunt, was der aus der Krüppelkiste rausgeholt hat.
Das können auch jüngere Herren (auch wenn dieses Video bald alle kennen müssten):


Schöne Grüße,
Bert
 
Solche Sachen sind dann class-of-it's-own und leben von der selbstbewussten Performance und einem gewissen Überraschungseffekt. Hab kürzlich eine griechisch-zypriotische Hochzeitsveranstaltung erlebt, wo der Keyboarder einen alten Korg Sigma gespielt und damit sehr überzeugende und, zwangsläufig, stiltypische Akkoreonlicks dargeboten hat. Im Kontext oder auch alleine für sich ist das wunderbar, hat nur im direkten Vergleich dann doch das Nachsehen wg. mangelnder Authentizität im Detail. Dort wo man drauf verzichten kann ist das völlig ok und solche Notlösungen wie Casio etc. haben dann ihren eigenen Charme insbesondere dank der o.g. Anhaltspunkte. Und ja, auch das alte Problemthema gesampelte Gitarre ist mit richtiger Spielweise auf der Tastatur einigermaßen zu machen, zumindest verschiedene Sachen, jedoch hält jeder der klug ist, mit dem Kram zurück, der nicht klappt oder halt nur halb gewollt /gekonnt rüberzubringen ist. Wer mag schon eine schlechte Figur machen?

Zurück zum Ursprungsthema geht, bei aller Liebe zu Alternativen und künstlerischen Freiheiten und unterhaltenden Momenten, dann doch nicht viel außer den genannten Grundrichtungen, wie das zu handeln ist. Im Grunde weiß das auch jeder.
 
Feinstrom schrieb:
Cyborg schrieb:
Ich habe da mal einen älteren Herren auf einem ganz popeligen CASIO-Teil spielen gehört und habe nur noch gestaunt, was der aus der Krüppelkiste rausgeholt hat.
Das können auch jüngere Herren (auch wenn dieses Video bald alle kennen müssten):


Schöne Grüße,
Bert

Oh, Du lieferst da ein schönes Beispiel wie so eine Flöte schlecht "nachgespielt" wird. Der Junge Mensch führt zwar seine Fingerfertigkeit vor, aber der Flötenspieler, der das spielen sollte, würde vermutlich ersticken weil er keine Zeit zum Luft holen hat ;-)
 
Hallo
ich weiß sehr wohl, was Du meinst, aber mit der obigen Bemerkung wirfst Du einen großen Teil der konventionellen Instrumente in die "taugt nicht für virtuoses Spiel-Kiste" und dass ist nicht fair.

Um Gottes Willen nein! So habe ich das nicht gemeint. Das Hauptproblem ist wirklich, dass egal wie Du die Taste auf einem Synthie Keyboard betätigst - es kommt mal von Velocity und Aftertouch abgesehen immer ein vorhersehbares Resultat dabei heraus. Besser wäre es, wenn zum Beispiel nur ein ganz bestimmter Anschlagstärkenbereich gekoppelt mit einem ganz bestimmten Druckbereich einen stabilen Ton hervorbringen würde. Dann müsste man auf der einen Seite zwar daran arbeiten, wohlklingende Töne zu erzeugen - auf der anderen Seite könnte man aber genau mit dem Schmutz, der Drift oder was man auch immer programmiert Leben in die Töne zaubern. Das Erlernen des neuen "Instruments" wäre zwar ungleich schwerer - aber am Ende stände ein ausdruckstärkeres Spiel. Auch ein Blaswandler ist ein recht gutes Mittel dafür, wenn man denn auch eine dazu passende Steuerung des Klanges programmiert hat.
Im übrigen finde ich, dass man von kaum einen Instrument die Töne geschenkt bekommt. Bei Saiteninstrumenten schnarrt es, drückt der Anfänger die Stimmung beim Greifen weg, kommt mit dem Saitendämpfen nicht zurecht. Gerade bei einer E-Gitarre erhält man ein ganzes Reportoir unterschiedlichster Klangfarben nur über die Haltung, die Position und das Bewegen des Plectrums. All diese Parameter wirken direkt auf den Klang und sind zunächst schwierig zu kontrollieren. Das heisst noch lange nicht, dass kein virtuoses Spiel darauf möglich wäre. Aber es ist eben deutlich schwieriger, dieses Spiel zu erlernen. Wenn man diese Techniken nicht beherrscht, nutzt der beste Gitarrenamp nichts. Der Klang entsteht zu bestimmt 80% beim Spieler und nicht im Equipment. Genau diese wichtige Schwelle gibt es beim Synthesizer so nicht. Ob Du oder ein Jordan Rudess eine ganze Note mit einem C spielst, lässt sich anhand der Aufnahme nicht feststellen. Ob ich oder David Gilmour eine ganze Note auf der Gitarre spielt, hört man sofort.
Nach Jahren der Beschäftigung ergibt es sich eben, dass man genau diese Schwellen der "Tonfindung" virtuos für die Erzielung eines ausdruckstarken Spiels nutzen kann.

Damit will ich aber auch nicht sagen, dass überhaupt kein ausdruckstarkes Spiel auf einem Synthesizer möglich wäre. Man hat ja zumindest Spielhilfen und so etwas. Aber ein Problem ist sicherlich auch, dass viele Keyboarder darauf verzichten, diese musikalisch einzusetzen. Ersetze mal das Modulationsrad mit einem LFO durch ein mit der Hand geführtes PitchBend Vibrato - und es klingt schon einiges lebendiger. Das erfordert auch wieder eine gewisse Übung - aber es lohnt sich.
 
Elektro_Lurch schrieb:
Hallo
ich weiß sehr wohl, was Du meinst, aber mit der obigen Bemerkung wirfst Du einen großen Teil der konventionellen Instrumente in die "taugt nicht für virtuoses Spiel-Kiste" und dass ist nicht fair.

Um Gottes Willen nein! So habe ich das nicht gemeint. Das Hauptproblem ist wirklich, dass egal wie Du die Taste auf einem Synthie Keyboard betätigst - es kommt mal von Velocity und Aftertouch abgesehen immer ein vorhersehbares Resultat dabei heraus.

-- snip --

Damit will ich aber auch nicht sagen, dass überhaupt kein ausdruckstarkes Spiel auf einem Synthesizer möglich wäre. Man hat ja zumindest Spielhilfen und so etwas. Aber ein Problem ist sicherlich auch, dass viele Keyboarder darauf verzichten, diese musikalisch einzusetzen. Ersetze mal das Modulationsrad mit einem LFO durch ein mit der Hand geführtes PitchBend Vibrato - und es klingt schon einiges lebendiger. Das erfordert auch wieder eine gewisse Übung - aber es lohnt sich.

Hallo
Das ist wie mit der Beton_Werbung: Es kommt darauf an, was man daraus macht. Nämlich aus den Möglichkeiten die viele Synthesizer bieten. Ich bin nicht der begnadte Keyboarder sondern eher der Synthesist. Nur relativ selten brauche ich beide Hände auf der Tastatur und schon zu meinen Anfangszeiten mit dem Roland Studio System 100 hatte ich immer mit der rechten die Tasten bedient während ich mit der linken ständig an de Einstellungen den Klang variierte oder auch während des Spiels das aktuelle Patch veränderte oder eine "2. Stimme" auf dem anderen System vorbereitete um sie dann dazuzumischen..usw. Wenn Klänge von einem Synthesizer quasi statisch rüberkommen, liegt das entweder am Benutzer oder am Gerät welches größere Änderungen ohne Störungen beim Spiel nicht zulässt. Ein Punkt für die Analogen und die subtraktive Synthese, übrigens ;-)
Als Lead-Synthesizer fand ich damals den ARP Odyssey toll weil der statt Handräder druckempfindliche Gummipads hatte. Zumindest mir machte es viel mehr Spaß weil man beim spielen richtig mit Körpereinsatz modulieren konnte während die Handräder ja eher mit Vorsicht zu bedienen sind. Diese Spielweise, eine Hand für die Töne, die andere für den Klang (vereinfacht ausgedrückt) habe ich bis heute durchgehalten, mit Ausnahmen natürlich.
 
Naja, zum einen kann man die Spielhilfen so belgen dass sie sich gegenseitig sinnvoll beeinflussen (Stichwort Parametermorphing), da kommt man mit MW, Aftertouch, Fuss- und Bender schon extrem weit, zudem gibt's mittlerweile sogar Keyboards mit frei belgegbaren Knoepfen drann ;-) Zum anderen muss nicht alles komplett Live gemacht werden, man Kann Controllerverlaeufe auch speichern und bei Bedarf wie ein Sequenz abfahren...
 


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