Synthesizer mit Mikrofon aufnehmen

Goldfrapp (besonders die älteren Scheiben) ist ein sehr gutes Beispiel für "re-ampte" (analoge) Synthsounds.
Aber Re-Amping ist IMHO oft gar nicht immer notwendig, um einen lebendigen Synthsound zu kreieren. Oft schicke ich meine Synths z.B. durch meinen A-Designs MP-2 Röhrenpreamp (eigentlich Mikrofonvorverstärker) oder den alten Siemens V-72 und das klingt genial. Rauminformation (falls gewünscht) muss man halt im Nachhinein hinzufügen (z.B. mit Faltungshall).
 
Ich will's aber in echt machen (heul, schrei, aufdenbodenwerf, mitdenfäustenaufdieerdetrommel)!
Außerdem: ein paar Mikros hab ich schon, einen vernünftigen Preamp (evtl. den DAV BG-1) brauch ich eh für Gesangsaufnahmen, einen kleinen Amp und ein zweites Paar Monitorboxen hab ich auch. Einen Röhren-Preamp hab ich nicht, jedenfalls keinen richtigen.

Das Buch von Bruce Swedien heißt übrigens "Make Mine Music", und im Moment hat er eine Extra-Abteilung bei Gearslutz, wo er Fragen beantwortet.
Beides unbedingt lesenswert!
 
Ich schätze zwar auch Hrn. Swedien und lese ab und zu seine Beiträge auf Gearslutz, aber ich finde jeder sollte seine eigenen Erfahrungen machen bzw. seinen persönlichen Sound finden...Aber sollen ruhig alle den Gurus hinterherlaufen, dann kann ich weiter auf alle Konventionen scheixxen und meinen Sound entwickeln. :twisted:
Aber am Kauf meines Shure SM-7 ist aber wieder hauptsächlich Bruce mit seiner "Thriller" Produktion schuld. ;-) Ich bin auch nur ein Opfer der Gurus! :lol:
 
Ich habe auch unschwer erkennbar meinen eigenen Sound, doch wenn kompetente Leute wie Swedien einen Tipp abzugeben haben, dann halte ich die Klappe und höre genau hin. Die Idee mit der Mic-Abnahme könnte mir etwa helfen, meine LeadSynths mit ultimativer Power abzuliefern. Konkret bin ich bei einem Song selbst mit A6, Minimoog und Brettsound vom Doepfer A100 noch nicht dort, wo ich hin will. Den Weg über den Marshall plus Mic-Abnahme probiere ich jetzt auf jeden Fall aus.
 
Ja, redet einem doch jetzt noch mehr G.A.S. ein,
als ob die Synthis nich reichen, muss ich jetzt auch noch zig Gitarren/Bass Amps + diversen 4x12", 4x10", usw. Boxen holen.

Nee, nee, wird es denn nie enden?

Wenn ich ne Riesen-Villa hätte, die würde ich garantiert auch in nullkommanix vollkriegen. :D
 
sonicwarrior schrieb:
Wenn ich ne Riesen-Villa hätte, die würde ich garantiert auch in nullkommanix vollkriegen. :D

Schon mal überlegt was für tolle Räume man da reinbauen könnte?

AMP-Mikro bringt ja auch immer etwas Raum rein - und die haushaltsübliche Auswahl 'Flur, Küche, Bad, Schlafzimmer' ist da sicher nicht optimal, da kann man sicher noch zwei, drei nette, akustisch sinnvoll eingerichte Räume gebrauchen.
 
frixion schrieb:
Ich schätze zwar auch Hrn. Swedien und lese ab und zu seine Beiträge auf Gearslutz, aber ich finde jeder sollte seine eigenen Erfahrungen machen bzw. seinen persönlichen Sound finden...
Seine Antwort auf die meisten Fragen nach technischen Details und Equipment ist ja auch: "Use your ears!".
 
sonicwarrior schrieb:
Ja, redet einem doch jetzt noch mehr G.A.S. ein,
als ob die Synthis nich reichen, muss ich jetzt auch noch zig Gitarren/Bass Amps + diversen 4x12", 4x10", usw. Boxen holen.

Nee, nee, wird es denn nie enden?

Wenn ich ne Riesen-Villa hätte, die würde ich garantiert auch in nullkommanix vollkriegen. :D

So schlimm muss es nicht sein. Ich habe vor ein paar Jahren bewusst eine Grenze gezogen für mein eigenes Project-Studio und eine Menge Kram verkauft. Alles weitere mache ich immer woanders, und da gibt es ja einen Schwung an Möglichkeiten. Die Sache mit der Mic-Abnahme LeadSynth/Marshall werde ich bei unserem Drummer im Proberaum machen. Dazu muss ich noch nichtmal ins Studio marschieren, dort werden nur z.B. Drums und Leadvocals aufgenommen. Alles andere geht gemütlich hier, sogar Backing Vocals. Nur ab einer bestimmten Lautstärke und wenn man die Flöhe husten hören muss, dann geht das hier nicht mehr. Und was das "Use your ears!" betrifft ist das genau mein Pragmatisums. Was man jeweils dafür tun muss, hängt fast immer vom Projekt oder Song ab.
 
Das ist ja alles nix so neues. Genauso wie einen Basslautsprecher in die Kickdrum vom Schalgzeuger zu stellen und aufzuzeichnen. Auch immer sehr beliebt sind natürlich Hallräume, so Micro ins Treppenhaus und die Snare 2 Stockwerke weiter oben .. Auch toll ist ein Micro in ein langes plastikrohr mit einem dicken Durchmesser und auf die andere Seite einen Lausprecher, hab ich mir gerade so ausgedacht.. Oder XY Mikrofonie suber gelagert und dann die Mikrofonie vor dem Lautsprecher drehen, malein ganz anderer Stereo Effekt..

Gerade der Echtraumanteil eines Mikrofonierten Signals gibt Effekten wie zB Phaser undso noch den letzten Biss. Und die Aufzeichnung bzw die Wiedergabe mit Echtraumversehrten Signalen geben uns einen Raum am glaubwürdigsten wieder, dass kann kein Digitalhall, da sind so viele Grains drinnen die wir schon kennen weil aufgewachsen und gehört undso...
 
Ich glaub, ich bau mir ne eignene Kirche, dann hab ich den ultimativen Hall. :lol:

Fehlt nur noch die Spenden-Webseite, auf der ich mir der Erknüppelung eines armen, unschuldigen Karnickels drohe, falls nicht die Menge X zustande kommt. ;-)
 
Plasmatron schrieb:
Das ist ja alles nix so neues. Genauso wie einen Basslautsprecher in die Kickdrum vom Schalgzeuger zu stellen und aufzuzeichnen. Auch immer sehr beliebt sind natürlich Hallräume, so Micro ins Treppenhaus und die Snare 2 Stockwerke weiter oben .. Auch toll ist ein Micro in ein langes plastikrohr mit einem dicken Durchmesser und auf die andere Seite einen Lausprecher, hab ich mir gerade so ausgedacht.. Oder XY Mikrofonie suber gelagert und dann die Mikrofonie vor dem Lautsprecher drehen, malein ganz anderer Stereo Effekt..

Gerade der Echtraumanteil eines Mikrofonierten Signals gibt Effekten wie zB Phaser undso noch den letzten Biss. Und die Aufzeichnung bzw die Wiedergabe mit Echtraumversehrten Signalen geben uns einen Raum am glaubwürdigsten wieder, dass kann kein Digitalhall, da sind so viele Grains drinnen die wir schon kennen weil aufgewachsen und gehört undso...

Nun, für akustische und elektrische Instrumente aller Art ist das kein Thema. Bei Synths vielleicht live auch nicht, wobei ich da immer per DI-Box ins Multicore gehe. Ich habe auch seit vielen Jahren niemanden auf der Bühne mit Mic-Abnahme der Synths gesehen oder gesprochen. Aber besonders bei Recording kenne ich das jetzt nicht als Tagesordnung. Insofern war ich für den Tipp froh, der Test folgt nächste Woche.
 
Plasmatron schrieb:
wäre schön wenn du ein paar AUdioschnipsel hochladen würdest :)

Klar mach ich das, nur keinen Kram aus der laufenden Produktion. Wird dann also nur ein kleines Weilchen bis Dezember dauern, dann ist die CD Release und Ausschnitte daraus sind eh als mp3 online vorgesehen. Wir sind gerade in der Endphase der Vorproduktion und den Akt mit Mic-Abnahme mache ich auch nur für solche Späße. Zum Glück bin ich kein Drummer, oder noch schlimmer: G_uitarplayer ;-)
 
Feinstrom schrieb:
Hi,

hat von euch mal jemand probiert, Synthesizer zum Aufnehmen durch einen Amp zu schicken und mit Mikrofon aufzunehmen (das nennt sich Re-Amping, wenn ich da nicht was verwechsel)?

Was für Erfahrungen habt ihr gemacht, was für Amps sind empfehlenswert? Ich denke mal, so was wie der Roland Jazz Chorus wäre vielleicht gut geeignet...

Oder ist das eher nur für Hammonds und E-Pianos oder so zu empfehlen?

Ich hatte letztens aus Spass meinen Evolver an meinem Röhrenamp gehängt. BRRRRRRRRRRRRRATZ! Gewaltiger Sound. Liegt wohl auch am Amp (Orange Matamp 100 Watt von anno 1970). Muss ich weiter mit herumexperimentieren. :)
 
Ich habe mir einen Jazz Chorus geschossen und heute abgeholt. Vintage, Baujahr 1975. Super geil das Teil. Laut. LAUT. SEHR LAUT.

War nicht von diesem Thread hier getrieben, den habe ich eben via Suche gefunden.

Bisher habe ich Gitarre pur, durch Sola Sound Fuzz, Moog Prodigy pur, durch Roland GP-8 probiert. Lustig. Man muss mit den Kabeln aufpassen, brummt gerne. Wenn man laut stellen kann, wohl eher nicht so das Problem, aber geht nachts nicht so gut. Selbst im Einfamilienhaus, der Kinder wegen.

Ansonsten:
@ Fetz
Jedes Hörphänomen ist physikalisch erklärbar

Nicht ganz, es gibt Effekte im Ohr und im Hörapparat die ich eher der Biologie, Medizin oder auch Psychiologie zuordnen würde (z.B. Tinitus, Residuumhören, Cocktail-Party Effekt, Zusammenhang zwischen Frequenz und Tonhöhe, Otoakustische Emissionen, etc.)

@ Feinstrom 1
Dann erklär mir doch mal, warum, wenn ich gähne, ein gehörtes Musikstück deutlich in der Tonhöhe absackt!

Doppler Effekt. Beim Gähnen werden die Trommelfelle nach innen gesaugt und bewegen sich daher von der Schallquelle weg. Der Ton fällt.

Na ja, war ein Scherz, ich denke eher, dass das Corti-Organ bei diesen brutalen Druckverhältnissen sich deformiert und dann verschiebt sich die Resonanzstelle und damit die Frequenz.

@ Feinstrom 2
Ich denke mal, so was wie der Roland Jazz Chorus wäre vielleicht gut geeignet...

Siehe oben. Muss es mal mit einem Micro versuchen. So mit dem Ohr klingt es schon mal recht nett. Der Chorus ist schön dezent.
 


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