Synthesizer-Selbstbau (Keine großen Kenntnisse...)

FlorianH

|||||
Hallo,

ich habe vor einen kleinen Synthesizer zu bauen. Mit VCO, Tiefpassfilter, VCA und ADSR. Schaltpläne die ich passend finde sind im Anhang.
Einen einfachen Schaltplan für den VCA finde ich leider nicht im Netz. Ist das normal oder habe ich nicht richtig gesucht?
Außerdem noch die Frage, welche Tastatur ich verwenden soll. Ich habe spontan an eine aus einem ausgeschlachteten Keyboard gedacht. Ich habe zwar noch keine solche, aber gebraucht sind die ganz billig. Oder ein umgebautes MIDI-Keyboard? Keine Ahnung...

Bitte schimpft nicht über meinen bescheidenen Kenntnisstand, ich fange erst an mit Synthesizer selber bauen. Außerdem stelle ich keine großen Ansprüche und aufrüsten kann man den Synth ja immer mal.

Mit freundlichen Grüßen, Florian
 

Anhänge

  • adsr.png
    adsr.png
    8,2 KB · Aufrufe: 47
  • vco.png
    vco.png
    39,1 KB · Aufrufe: 49
  • tiefpass.gif
    tiefpass.gif
    2,2 KB · Aufrufe: 38
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Florian

leider muss ich Dir sagen, dass der VCO und der Filter-Schaltplan nichts mit einem Synthesizer zu tun haben (die ADSR Schaltung wäre OK).

Mein Tipp wäre, nicht mit einem Synth anzufangen, sondern mit kleinen nützlichen Teilen. zB einen einfachen Mixer bauen. Sehr einfache Schaltpläne für einen Mixer gibts bei Doepfer: http://www.doepfer.de/DIY/a100_diy.htm.

Wenn Du wirklich in Richtung Synthesizer gehen willst, dann empfehle ich die Seiten von Raymond Wilson (RIP): http://musicfromouterspace.com/index.php?MAINTAB=SYNTHDIY&VPW=1352&VPH=651

Eventuell wäre es auch ein guter Einstieg, wenn Du bereits ein Eurorack-Modularsystem hast (meinetwegen nur was sehr kleines), und dann dazu einzelne Module baust. Du wirst nämlich merken, dass die Mechanik das schwierigste beim Synth-Selbstbau ist. Und bei Eurorack-Modular wird Dir sehr viel Mechanik schon abgenommen.

Viel Glück
(auch) Florian
 
Nur so am Rande: der 3080 wird nicht mehr hergestellt (und zwar nicht erst seit 2007).
 
Hallo,

Danke für die Antworten.

Ich hatte geplant mit dem Synthesizer einfach anzufangen und mich während dem bau besser zu informieren.

Was meinst du mit der Mechanik? Die Tasten u. ä.?

Ein Modularsystem habe ich keins.

Wegen der VCA-Schaltung: Den IC bekomme ich bestimmt in Ebay Kleinanzeigen.
 
der 3080 wird nicht mehr hergestellt
Den IC bekomme ich bestimmt in Ebay Kleinanzeigen.

Da würde ich die Finger von lassen, jedenfalls wenns ein "konventioneller" IC im DIL8-Gehäuse ist. Wenn überhaupt, dann sauteuer und mit hohem Risiko, eine Fälschung zu erwischen (die dann natürlich nicht unbedingt das tut, was sie in der Schaltung soll).

Es gibt aber CA3080 als SMD-ICs, die man mit einer kleinen Adapterplatine wie einen DIL8-Chip einsetzen kann (hab ich selbst schon gemacht). Ob das SMD-Basteln jetzt direkt was für ein Erst(?)projekt ist, sei mal dahingestellt...
 
Bitte schimpft nicht über meinen bescheidenen Kenntnisstand

Naja, wie *ist* denn dein Kenntnisstand? Ist er soweit, dass du z.B. die Schaltung des von dir zitierten ADSR verstehst und sie löten (und ggf. troubleshooten) kannst? Weil wenn ja, dann bist du schonmal weiter als, sagen wir, ich zum Beispiel.

Aber wenn nein, dann könnte es sinnvoll sein, dass du dir nicht gleich einen kompletten Synth aus vier, fünf Blöcken (plus Tastatur womöglich) vornimmst, sondern erstmal kleine, überschaubare Schritte anpeilst, mit einer gewissen Sicherheit für baldige Erfolgserlebnisse. Hast du z.B. schonmal eine Atari Punk Console gebaut? Oder eine 40106-Krachkiste? Das kann schon Herausforderung genug sein (ich muss es wissen...), aber eben auch eine schöne Grundlage für weitere Experimente und Lernfortschritte.


 
Hatte ich so ähnlich auch schon vor, macht halt nur bedingt Sinn (Macht natürlich immer Sinn, weil man was lernt)
Weil: Entweder man schafft es eine Schaltung nachzubauen = Aha, klingt langweilig und wie macht man das jetzt besser?
Oder man greift auf einen Chip (und Schaltung) zurück der das ganze schon kann und versteht genauso wenig.
(Der kann aber auch mehr und VCO ist Stimmstabil usw)

Musicfromouterspace ist auf jeden Fall schonmal ne gute Adresse.

Was mir persönlich mehr Sinn macht und ich empfehlen würde,
einen komplett DIY Synth (wie den Mfos Mini Synth oder Simplesizer) aufbauen und die Ein und Ausgänge modular machen und dann weitere Module oder Synths aufbauen. Dann kann man wenigstens schonmal mit spielen.

Ich denke die Grundidee ist immer das man seinen eigenen Synth bauen will und das ist auch Ok aber das dauert und es wurden ja schon genug Räder erfunden, vielleicht sogar das Rad was man selbst erfinden wollte, nur das muss man halt erst finden...
 

Der Steuereingang für die Verstärkung hat einen relativ undefinierten, großen negativen Offset: Der 22k-Widertstand macht aus der CV einen Steuerstrom für den OTA. So weit so gut. Nur: Pin 1(bzw. 16) des OTAs liegt 2 Diodenschwellen (ca. 1.3V) über der negativen Versorgung. Bei 12V Versorgung ist also bei -10.7V Steuerspannung die Verstärkung Null (=da macht der VAC zu=Stille). Das finde ich eher unbrauchbar.
... die meisten lassen an der Stelle einen Transistor in Basischaltung springen... dann ist der Bezug ca. +0.6V, nicht perfekt, aber passend zu vielen einfachen ADSR-Schaltungen (die, dank diverser Dioden, unter ca. 0.6V meist auch nur noch viel zu langsam kleiner werdende Ausgangsspannung haben, da kompensieren sich dann zwei zu primitive Schaltungen... )
VCA13700.png

(ungetestet, R3 und damit die Eingangsdioden nutzen die meisten nicht, die Sparschaltung mit dem Trimmer R1 finde ich auch nicht so dolle - als 10Gang kann man das aber machen. Vor dem Einlöten dann auf Mitte drehen...)
 
Wenn du Stück für Stück lernen willst wie einzelne Bauelemente funktionieren, dann würde ich das auch modular aufbauen. Also zuerst einen VCO und dann nach Belieben erweitern.
Da dein oben geposteter VCO auf einem 555 basiert, wäre hier vielleicht die Atari Punk Console ein guter Start für einen Anfänger:

apclayout_copy.gif


Hier hast du zwei VCOs basierend auf je einen 555 mit denen du weiter experimentieren kannst. Z.B. in Richtung modulation und so weiter.
Bau das mal auf und pack es in eine schöne Kiste mit Knöppen und Anschlüssen dran. Man kann da schon viel lernen.
Wenn es zu langweilig wird, kann man das dann erweitern mit einer neuen Kiste mit einem Filter, Hüllkurve oder Sequencer.
Bauteile sind alle standard und nur der IC ist etwas empfindlicher was das Löten angeht.

Wichtig ist dann auch das richtige Werkzeug: Regelbare Lötstation mit Schwamm und wechselbarer Spitze, Multimeter mit Prüfspitzen, Lötzinn, Pinzette, (Entlötpumpe oder Entlötlitze) und kleiner Seitenschneider sind ein Muss. Als Tipp noch: Es gibt auch so Experimentierboards wo man Schaltungen aufbauen kann ohne zu Löten. Die Bauteile werden hier einfach zusammgesteckt. So kann man Schaltungen einfach ausprobieren und schnell ändern. Löten sollte man aber dennoch lernen. Am besten mit einfachen Schaltungen wie oben. Zum Löten der Schaltungen bieten sich dann am Anfang bei IC basierten Schaltungen Lochrasterplatinen an. Um hier die Leiterbahnen zu unterbrechen brauchst du dann ein Cuttermesser oder besser einen feinen Dremel.
Viel Spaß !!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Was meinst du mit der Mechanik? Die Tasten u. ä.?
Alleine eine Platine so mit einer Frontplatte oder einem Gehäuse zu verbinden, dass es keinen Kurzen gibt (zB die Poti-Anschlüsse mit einem bauteil auf der Platine), ist eine Herausforderung, die dem Anfänger garnicht bewusst ist. Davon, dass man eine Stromversorgung braucht, die mechanisch so geschützt aufgebaut ist, dass man nicht am Abend des Basteltages im Leichenschauhaus liegt, mal ganz abgesehen.

Daher mein Rat mit dem Euroracksystem. Da gibt es fertige Gehäuse, fertige Netzteile, zu denen Du was dazubasteln kannst.
 
Hallo,

Hab gar keine Benachrichtigungen erhalten...

Ich hab mir überlegt dass ich mal die APC baue, und dann überlege einen Synth zu planen. Schon die Tastatur bereitet mir Kopfzerbrechen. Das material dazu habe ich da.

Außerdem: Ich kann löten und verstehe nach ein paar Minuten auch wie der ADSR ungefähr funktioniert.

Ich schätze meinen Kenntnisstand so ein: Grundkenntnisse in der Elektronik, aber halt bis jetzt nicht mit Synthesizern. Da ist es aber wirklich so, der bau (theoretisch) ist viel schwieriger als die Planung!

Kann man eigentlich an einen normalen 555-Oszillator einen ADSR anschließen? Oder geht das nur mit VCOs?

MfG
 
Kann man eigentlich an einen normalen 555-Oszillator einen ADSR anschließen? Oder geht das nur mit VCOs?
Du kannst jeden Oszillator, gleich welcher Bauart, in einen VCA schicken, und den per ADSR steuern, ja.
@FlorianH : Ehmm, verstehst Du wirklich den Zusammenhang zwischen ADSR und VCO?
ADSR an VCO bedeutet: die Tonhöhe des VCOs ändert sich mit dem Verlauf des ADSR. Meinst Du das? Ich fürchte Kollege @NickLimegrove hat erkannt, was Du eigentlich meinst: Die Lautstärke des VCOs soll durch eine Hüllkurve geregelt werden. Die Lautstärkeregelung geschieht über den VCA, durch den das VCO-Signal geschickt wird. Der VCA wiederum wird durch die Hüllkurve geregelt.

Ich könnte mir vorstellen, dass es das Beste für Dich wäre wenn Du Dir das FORMANT-Baubuch komplett durchliest, bevor Du Dich überhaupt mit dem Selbstbaugedanken weiterbeschäftigst. Du sollst dann zwar den Formant nicht nachbauen (da wären zu viele obsolete Teile drin), aber es ist genau die richtige Mischung aus Elektronikschulung und Synthesizer-Funktionen-Lernen.
 
In Ergänzung zum Formant-Buch empfehle ich auch das hier von dem weiter oben im Thread schon genannten Ray Wilson (Music From Outer Space) - setzt allerdings voraus, dass Du hinreichend gut Englisch lesen kannst; es gibt m.W. keine deutsche Übersetzung.
 
In Anbetracht des Gesamtaufwandes (Netzteil, Gehäuse, Bedienelemente, Buchsen) sind viele der verlockend einfachen Schaltungen (wie ein 555 Oszillator) eigentlich nicht sinnvoll.
Heute das einfachste: die Curtis-Chip-Neuauflage der Curtis (CEM) Chips verwenden. Da gibt es VCO, VCF, VCA und ADSR. Mit jeweils nicht so arg viel externen Komponenten, die Elektronik bleibt also überschaubar.
"Diskret" aufgebaut werden das einfach viel mehr Teile, was für dich zu einem überkomplexen Problem wird, wenn es an die Fehlersuche geht. (Wie viele Fehler machst du pro 100 Teile? NULL ist keine realistisch Antwort. Und wie willst du die finden? )

Noch einfacher, ohne die Funktion gleich mit in den Ausguß zu schütten, ist nur bedingt machbar: man kann einiges durch einen Mikrocontroller ersetzen. Zunächst die Hüllkurven und LFO, also das Modulationssystem. Das bringt einem vor allem sinnvolle Modulationskomplexität ohne absurden Aufwand. (Die Vintage-Kisten klingen nur ordentlich, weil sie diverse nicht so wirklich geplante/sichtbare Modulationen haben!)
Aber: das muss man dann Programmieren. Kein Anfängerprojekt, und einiges++ an Arbeit.
Wenn man dann noch die Oszillatoren von der CPU mit machen lässt und mit Display und wenig Fläche/Bedienelementen auskommen will, dann sehe man sich mal den Shruti an... ( https://www.amazona.de/test-mutable-instruments-shruthi-1-hybrid-synthesizer/ )
 
Außerdem noch die Frage, welche Tastatur ich verwenden soll. Ich habe spontan an eine aus einem ausgeschlachteten Keyboard gedacht. Ich habe zwar noch keine solche, aber gebraucht sind die ganz billig. Oder ein umgebautes MIDI-Keyboard? Keine Ahnung...
Das ist eine interessante bzw. herausfordernde (für mich jetzt ;-)) Frage. Ich habe mal als Kind einen einfachen Ton-Generator aus drei Transistoren und ein paar Widerständen gelötet. Und dann habe ich für verschiedene Tonhöhen verschiedene Widerstände vorgeschaltet. Es gab aber das Problem, dass für wechselnde Noten die Kontakte sehr zuverlässig funktionieren sollten. Einfache direkte Metall-Kontakte waren da nicht hilfreich. Evtl. hätte ich mit Magnet-Kontakten arbeiten sollen.
Eine weitere Problematik war – was passiert, wenn man mehrere Tasten gleichzeitig drückt. Für jede Note ein Generator?
D.h. erstens müssen Key-On und Key-Off zuverlässig funktionieren. Oder gar mit Velocity? Und zweitens muss die Klangerzeugung richtig mit mehreren gleichzeitig gedrückten Tasten umgehen können. Wahrscheinlich erfordert dies eine eigene Elektronik, um der Klangerzeugung richtige und zuverlässige Vorgaben zu machen in Sachen Key-On, Key-Off, Tonhöhe, Velocity, und das müsste dann wahrscheinlich eine Kombination aus analoger und digitaler Technik sein?
:agent:
 
Zuletzt bearbeitet:
In Anbetracht des Gesamtaufwandes (Netzteil, Gehäuse, Bedienelemente, Buchsen) sind viele der verlockend einfachen Schaltungen (wie ein 555 Oszillator) eigentlich nicht sinnvoll.

Ich weiß nicht, ob man hier mit dem Kriterium der Effizienz rangehen sollte (so würde ich das verstehen). Denn letztlich: so gesehen wäre dann das einzig "sinnvolle" ein Laptop mit einer DAW und ein paar Softsynths -- wenn die Frage bloß lautet: wie komme ich mit möglichst wenig Aufwand an möglichst schnelle Ergebnisse?

Dass Dinge à la 555, 40106 usw. von (nicht nur!) Anfängern gerne gebaut, und ihnen empfohlen werden, hat pädagogisch schon ziemlich plausible Gründe. Die Schaltungen sind so einfach, nicht nur hinsichtlich des Bastelaufwandes, sondern auch in ihrer Funktionsweise, dass sie die Möglichkeit bieten, alles, was in ihnen passiert, auch wirklich zu *verstehen*. Das kann, je nach Geschmack, ein wesentliches Ziel der Übung sein. Das Ergebnis mag dann zwar bescheidener klingen als die fast-food-Variante mit CEM o.ä., aber mir persönlich wäre das Verständnis der Vorgänge viel wichtiger, und ein CEM entsprechend viel zu opak, eine Blackbox, von der ich nicht weiß, was da drin passiert. Kisten, die guten Sound liefern, habe ich schon genug. Kisten, bei denen ich Sinn und Zweck jedes einzelnen Bauteils wirklich durchschaue, deren Schaltungen ich im Schlaf runterbeten kann, nicht mal ne Handvoll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem noch die Frage, welche Tastatur ich verwenden soll. Ich habe spontan an eine aus einem ausgeschlachteten Keyboard gedacht. Ich habe zwar noch keine solche, aber gebraucht sind die ganz billig. Oder ein umgebautes MIDI-Keyboard? Keine Ahnung...

Umgebautes MIDI-Keyboard geht grundsätzlich, indem man den Ausgang auf einen MIDI-CV-Konverter gibt und dessen Ausgang dann zum Ansteuern des (Analog-)Synths nutzt. Genau das hab ich bei meinem ersten Eigenbau-Synth gemacht, mit einem Konverter von Roman Sowa (midihardware.com). Den Mini-MIDICV-Konverter gibts allerdings nicht mehr, und der MIDIMPLANT ist aktuell nicht lieferbar. Müsste man sich also ggf. nach was anderem umsehen.
 
Wenn ich mir so die Schaltungen im Anfangspost ansehe, ist der Anspruch (zunächst) wohl nicht soooo hoch. Denn wenn man hinter z.B. Doepfer-Module schaut (z.B. bei Schneidersladen auf der Website) sieht man sofort dass es das nicht sein kann.
Daher würde ich auch mit der Atari Punk Console starten, oder mit einem noch simpleren 555 Oszillator. Hat noch keinem geschadet, auch mir nicht. Ist simpel und macht Spaß. Die gehen auch mit einer 9V Batterie. Irgendwann lernt man dann wir man das Zeug per CV steuert und baut erste Sequencer, Lunettas, NAND-Synths. Und betreibt das ganze Zeug mit einem 9V-Netzteil. Und wer dann och nicht genug hat, steigt in's richtige Modular ein - wobei hier einer im Forum schon gezeiht hat (war's nicht @haebbmaster?? was mit Lunettas modular so geht....
 
Die Schaltungen sind so einfach, nicht nur hinsichtlich des Bastelaufwandes, sondern auch in ihrer Funktionsweise, dass sie die Möglichkeit bieten, alles, was in ihnen passiert, auch wirklich zu *verstehen*. Das kann, je nach Geschmack, ein wesentliches Ziel der Übung sein. Das Ergebnis mag dann zwar bescheidener klingen als die fast-food-Variante mit CEM o.ä., aber mir persönlich wäre das Verständnis der Vorgänge viel wichtiger, und ein CEM entsprechend viel zu opak, eine Blackbox, von der ich nicht weiß, was da drin passiert.

+1. In diesem Zusammenhang erwähne ich mal konkret den "Noise Toaster" (auf dem basiert das Buch; und auf der MFOS-Website gibts auch Tipps zum Nachrüsten von Modifikationen wie z.B. CV-Input für den VCO*) und den "Weird Sound Generator" von MFOS.

* Dabei aber bitte kein sauberes 1V/Oct-Tracking erwarten ;-)!
 
Das ist eine interessante bzw. herausfordernde (für mich jetzt ;-)) Frage. Ich habe mal als Kind einen einfachen Ton-Generator aus drei Transistoren und ein paar Widerständen gelötet. Und dann habe ich für verschiedene Tonhöhen verschiedene Widerstände vorgeschaltet. Es gab aber das Problem, dass für wechselnde Noten die Kontakte sehr zuverlässig funktionieren sollten. Einfache direkte Metall-Kontakte waren da nicht hilfreich. Evtl. hätte ich mit Magnet-Kontakten arbeiten sollen.
Eine weitere Problematik war – was passiert, wenn man mehrere Tasten gleichzeitig drückt. Für jede Note ein Generator?
D.h. erstens müssen Key-On und Key-Off zuverlässig funktionieren. Oder gar mit Velocity? Und zweitens muss die Klangerzeugung richtig mit mehreren gleichzeitig gedrückten Tasten umgehen können. Wahrscheinlich erfordert dies eine eigene Elektronik, um der Klangerzeugung richtige und zuverlässige Vorgaben zu machen in Sachen Key-On, Key-Off, Tonhöhe, Velocity, und das müsste dann wahrscheinlich eine Kombination aus analoger und digitaler Technik sein?
:agent:

Richtig mit mehrern gedrückten Tasten? Polyphone Synthesizer sind deswegen so selten weil das eben nicht so einfach ist, diese Grundlage ist eigentlich relativ einfach zu verstehen da Control Voltage ja nur eine Spannung sendet und zwar per festgelegten Widerstand. Du sendest also pro Note eine Spannung. Wie soll das jetzt Polyphon funktionieren?
Indem der VCO zb. mehrfach vorhanden ist oder Irgendwie geteilt wird.
Und ja das wäre dann digital (Midi) zu analog CV. Das einfach duophon zu bauen würde bedeuten du hast jeweils 1 CV pro VCO und zwischen den Midisignalen ein Rechner/Schaltung die bei 2 gedrückten Noten jeweils 1 auf eine CV verteilt.
 
und den "Weird Sound Generator" von MFOS.
... da bin ich dann wieder bei euch: relativ einfache Schaltungen, die trotzdem spannende Resultate liefern.
So ein einstellbarer Rechteckgenerator (555) wäre mir zu langweilig. Ein Woogle-Bug ist dann aber schon nicht mehr so einfach zu verstehen, der Grat dazwischen ist schmal.
40106 ist Klasse, 4017-Schaltungen finde ich allerdings zum kotzen (... ersetze 4017 durch ATMEGA und bekomme mit viel weniger Teilen etwas wirklich brauchbares).
 
Richtig mit mehrern gedrückten Tasten?
Das ist eine zweigeteilte Frage.
  1. Wie verhält sich eine monophone Klangerzeugung, wenn ich mehrere Tasten gleichzeitig drücke. Z.B. beim Legato-Spiel. Bzw., wie soll ich es technisch realisieren, damit z.B. plötzlich keine komischen Töne erklingen, wenn ich mehrere Tasten gleichzeitig drücke.
  2. Wie verfahre ich, wenn ich eine polyphone Klangerzeugung haben möchte. Oder eine paraphone.
 
Ich möchte übrigens keinen Synthesizer bauen – das waren nur so konzeptionelle Gedanken, was man evtl. bedenken / beachten sollte.
Wenn man vorgefertigte Module nimmt, die das schon alles berücksichtigen, dann muss man sich natürlich weniger Kopf darüber zerbrechen. ;-)
 
Eine Tastatur kannst du erstmal lassen. Mit den dir vorschwebenden Schaltungen kriegst du keinen tonleitermäßig spielbaren Oszillator hin. Der würde zwar aufsteigende Töne produzieren, aber keine "musikalische" Tonleiter.

Zu den Schaltungen im ersten Beitrag: die sind auf unterschiedlichem Niveau.

der ADSR ist ein "richtiger" ADSR, den kannst du in einem ordentlichen Synthesizer einsetzen.
der VCO wird "irgendwas" spannungsgesteuertes machen, aber kein richtiger Synthesizer-VCO sein
Filter mit Spulen macht "eigentlich" niemand, außerdem ist er nicht spannungssteuerbar. Standard für einen VCF wäre auch eine 13700-basierte Schaltung (es gibt noch mehr)

Für Anfänger finde ich es wichtig, ein in sich passendes Konzept zu verfolgen und nichts aus einzelnen Schaltungen zusammenzustückeln.

zum einfachen Einstieg kann ich dir einen Lunetta-Synthesizer empfehlen, der hat allerdings ein anderes Konzept als ein richtiger Modular mit VCA und VCF. Piepst und macht lustige Töne

nächste Steigerung wäre ein Moduletta
ebenfalls sehr einfach, hat ein paar mehr soundformende Möglichkeiten, ist aber immer noch kein mit Tastatur tonleitermäßig spielbarer Synth

die obigen beiden habe ich selber nachgebaut
einer im Forum schon gezeigt hat (war's nicht @haebbmaster?? was mit Lunettas modular so geht....
da sind allerdings noch ein paar andere Sachen drin, Hall kommt immer gut (mit PT2399):


für richtige Synthesizer das oben bereits erwähnte Music from Outer Space

ab dann ist nach oben alles offen
 

Anhänge

  • 1561376134970.png
    1561376134970.png
    4,8 MB · Aufrufe: 20
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eine zweigeteilte Frage.
  1. Wie verhält sich eine monophone Klangerzeugung, wenn ich mehrere Tasten gleichzeitig drücke. Z.B. beim Legato-Spiel. Bzw., wie soll ich es technisch realisieren, damit z.B. plötzlich keine komischen Töne erklingen, wenn ich mehrere Tasten gleichzeitig drücke.
  2. Wie verfahre ich, wenn ich eine polyphone Klangerzeugung haben möchte. Oder eine paraphone.

Note priority (heisst das glaub ich), kommt auf den Synth (Modell, Hersteller) drauf an, entweder höchste oder tiefste Note. Stell dir das einfach wie ein Tune Poti vor, der mit Abständen pro Note eingeteilt ist. Wenn man das selbst mit einem Mikrokontroller realisieren will, da baut man halt ne Schleife ein a la:
Wenn Note C und D und E,
dann C

Dann wird die Spannung von C gesendet

Hier sieht man ganz gut wie eine CV selbstbau Tastatur aufgebaut ist

Noch zur Ergänzung zu einem einfachen ca. 100 Stimmen polyphonen Synth, der Atari Punk kann natürlich soviele wie man baut und das Spektrum des 555 bietet (ob das wirklich 100 sind weiss ich nicht)
 
Zuletzt bearbeitet:


News

Zurück
Oben