Synthesizer und Humankapital

klangsulfat

SYS 64738
Mich würde mal interessieren, wie viele Leute im Schnitt an der Entwicklung eines Synthesizers beteiligt sind. Damit meine ich jetzt nicht so die One-Man-Shows wie Doepfer, Jomox, Radikal & Co. sondern eher größere Firmen wie z. B. Alesis, Roland, Yamaha, Clavia & Korg. Irgendwie hab ich den Verdacht, dass selbst bei komplexen Instrumenten (Workstations, Flaggschiff-Synths) weniger Leute zum Einsatz kommen als man denkt. Vielleicht kann mal jemand mit Nähe zur Industrie (KPR?) ein paar Worte dazu schreiben? Interessant wären auch die beteiligten Rollen, also welche Berufe im Rahmen der Entwicklung und Produktion elektronischer Instrumente zum Tragen kommen.
 
Wenig Leute??? Schon mal nachgedacht, wie viele Leute allein an dem Voicing für die jeweiligen Länder/musikalischen Kulturkreise beschäftigt sind.

Bitte Bluescreen fragen, der hat die böschten Konnektschiöns. :P
 
frixion schrieb:
Wenig Leute??? Schon mal nachgedacht, wie viele Leute allein an dem Voicing für die jeweiligen Länder/musikalischen Kulturkreise beschäftigt sind.

Ich hab nicht "wenig Leute" geschrieben, sondern "weniger Leute, als man denkt". Das ist ein Unterschied.
 
klangsulfat schrieb:
Ich hab nicht "wenig Leute" geschrieben, sondern "weniger Leute, als man denkt". Das ist ein Unterschied.

Und wie viele sind das deiner Meinung nach?

Nehmen wir zum Beispiel 'ne Workstation wie den Motif XS.
 
frixion schrieb:
Nehmen wir zum Beispiel 'ne Workstation wie den Motif XS.

Naja, aus dem Bauch raus würde ich mal schätzen:

1-2 Produktmanager
1 Produktdesigner
3 Programmierer
2 Hardwareentwickler
8-10 Sounddesigner
1 Konstrukteur für Gehäuse/Mechanik
1 Einkäufer/Logistiker
1-2 Autoren für die Manuals (pro Sprache)
1 Layouter für die Manuals
1 Verpackungsdesigner (<- keine Ahnung, wie man solche Leute nennt)

Insgesamt also so 20 - 25 Leute.
 
Das kommt immer auf den Einzelfall an und wegen NDAs kann ich jedenfalls keine konkreten Details nennen.

Aber es gibt ja offenliegende Beispiele aus der Wirklichkeit, die aufzeigen, dass es manchmal ungewöhnlich wenige Beteiligte hat, und in anderen Fällen einen weltweit verteilten und sehr großen Mitarbeiterkreis mit Dutzenden von Leuten hat.

Mein eigener Einblick bezieht sich zudem insbesondere auf den Soundbereich. Hier sind die Unterschiede noch krasser. Manche Companies geben eine Menge Geld (= viel Manpower) dafür aus, andere mehr oder weniger keinen Cent.

Es spielt auch eine Rolle, ob es ein Spin-Off Instrument ist, oder ob Basisarbeit für eine ganze Produktpalette geleistet wird. Gutes Beispiel ist Yamaha und seine FM-Entwicklung. Doch obwohl da jahrelang mit sehr vielen Leuten gearbeitet wurde, sind dann Teilbereiche auch mal wieder knapp besetzt. So entwickelte das Bedienpanel nur einer und die Factory Presets wurden von gerade mal zwei Leuten gemacht.
 
frixion schrieb:
Bitte Bluescreen fragen, der hat die böschten Konnektschiöns. :P

Das täuscht. Bluescreen linst nur ab und zu mal über den Zaun in eine für ihn faszinierend fremde Welt.
Ausserdem bekommen Betatester und Sounddesigner in der Regel nur die absolut notwendigen Informationen. Und wenn man das weiterhin machen will, ist es am besten, sich nicht durch übertriebene Neugier hervorzutun.
 
ihr müsst da wirtschaftlicher denken ... oft kommt eine Produktlinie zu stande, da es ca die sleben Mitarbeiter sind die das Produkt entwickeln ... zB sind schon in der Konzeptionsphase für einen neuen synth während ein vorheriger finalisiert wird.

Bin mir recht sicher, dass das so gehandhabt wird.

Sounddesigner gurken auch sicher mehrfach rum!
 
Bei Firmen kleineren Firmen wie Waldorf gibt es faktisch nur 2-3 Leute für die Entwicklung. Korg oder Roland haben natürlich mehr. Die wirklich an DEM Projekt arbeitetenden sind wirklich wenige, wenn man jetzt mal Promo und Co ausklammert. Die sind wichtig, aber die reine Entwicklercrew ist oft wirklich klein und eher an einer Hand abzuzählen, größere Firmen haben wegen Sound und Co schonmal weitere R&D Abteilungen, wo dann nochmal so ein kleines Team sitzt.
 
klangsulfat schrieb:
Naja, aus dem Bauch raus würde ich mal schätzen:

1-2 Produktmanager
1 Produktdesigner
3 Programmierer
2 Hardwareentwickler
8-10 Sounddesigner
1 Konstrukteur für Gehäuse/Mechanik
1 Einkäufer/Logistiker
1-2 Autoren für die Manuals (pro Sprache)
1 Layouter für die Manuals
1 Verpackungsdesigner (<- keine Ahnung, wie man solche Leute nennt)

Insgesamt also so 20 - 25 Leute.
eher weniger als die haelfte
viele der genannten funktionen werden von einer person uebernommen und es haengt natuerlich stark von dem produkt ab welche stadien es durchlaufen muss ...das rad wird ja hier nicht immer neu erfunden
bei den grossen firmen wird ja zu anfang eine marktanalyse stattfinden, an der meiner schaetzung nach mehr leute arbeiten als an der letztendlichen entwicklung des produkts. wenn man die aber alle einbindet kann man bestimmt schon auf 20 leute kommen
wenn man das aber so im schnitt auf zeit rechnet ohne die funktionen der personen zu beruecksichtigen sag ich mal so um die 10 leute
 
Hängt eher von der Firma ab und deren Power und Bemannung™. Ich kenne Miniläden bis Megagroß. Die haben das sehr unterschiedlich organisiert. Pauschal kann man das daher nicht sagen. Es ist bei Korg eben anders als bei Ableton oder bei Waldorf.
 
Korg ist auch keine Riesenfirma. Laut japanischer Homepage hat die Firma 330 Angestellte (Stand: Oktober 2007). Wenn man bedenkt, dass die verschiedene Produktlinien haben (Synthis, Klaviere, Mischpulte, Gitarreneffekte, usw.), dann finde ich das eigentlich nicht so viel.
 


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