Diskussion: Elektronische Musik

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Diskussion zu http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Musik

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Elektronische_Musik

Definition

Nach der Definition dieses Artikels ist es also elektronische Musik, wenn mein 21-Melodien-Türgong elektronisches Getute von sich gibt. Die "beliebten Volksliedmelodien", die das Gerät beherrscht sind nun mal Musik. Das Gerät selbst ist zweifelsohne voll elektronisch, auch werden wir Schwierigkeit haben, es nicht als "Instrument" (lat. Hilfmittel usw.)zu bezeichnen. Es handelt sich also um Musik, die rein durch elektronische Mittel, ja sogar durch ein elektronisches Instrument erzeugt wurde, nach der Logik der hier anzutreffenden Definition also um e. M. Wenn das hier gewollt ist: wieder mal ein schwachsinniger Wikipedia Artikel. Wenn es nicht gewollt ist: dies war soeben eine reductio ad absurdum. Welchen Sinn macht ein Begriff wie "elektronische Musik" nach der hier anzutreffenden Definition, wenn darunter heute fast alle nur mögliche Musik aufgeführt werden kann. Es wird doch heute jede Musik vor allem durch elektronische Apparate verbreitet. Man kann eine solch weite Begriffsfassung zulassen, allerdings ist dann der Preis ein unbestimmter und im dialektischen Umschlagen dann inhaltsleerer Begriff für alles und jedes. Zwei Menschen können mit Hilfe dieses Begriffes kaum sich sinnvoll verständigen.

Telharmonium nicht elektronisch
Das Telharmonium enthielt Kupferdraht, Eisenblech und Magnete. Es war eine Sammlung von Dynamomaschinen. Was ist daran elektronisch??? Das Telharmonium war ein elektromechanisches Musikinstrument.

Historischer Horizont
Wenn man in der Lage ist, das Thema nicht nur die letzten 30 Jahre zurückzuverfolgen und wenn man außerdem zu einer kulturgeschichtlichen Einordnung fähig ist, so ist folgender Aspekt wichtig: die e. M. ermöglicht es, auf mechanische Musikinstrumente und deren Spieler (Musikanten) komplett zu verzichten. Damit haben wir eine völlig veränderte Situation der Musikaufführung. Die uralte Linie vom Schamanen über den Priester bis hin zum Star-Virtuosen wird durchbrochen. Die immer stärker werdende Einflußnahme des Komponisten aber, die seit der Barockzeit, wo z.B. die Begleitung oft nicht ausgeschrieben, sondern den Musikern überlassen wurde, über die Wiener Klassik mit streng notiertem Text, bis hin zur Romantik und Spätromantik mit einer Vielzahl von Hinweisen, genauen Tempobezeichnungen usw. zu beobachten ist, findet im vom Komponisten selbst realisierten und aufgezeichneten Tonträger seine ultimative Form. Dies ist ein entscheidendes Merkmal der e. M.. Die Musik, über die 2/3 des Artikels berichtet, hat als Erzeugnis der Kulturindustrie freilich mit dieser kulturellen Entwicklung nichts zu tun.

googlen
hallo | 141.53.194.251, googlen koennen wohl wirklich viele leute. mein google link war als service / dienstleistung gedacht. ein genereller google dienst wurde auch schon mal vorgeschlagen Wikipedia:Verbesserungsvorschläge und ich muss sagen: wenn mir jemand cut/google aufruf/paste/return durch einen mausklick ersetzen mag: warum eigentlich nicht?! noe?

Elektronenmusik?
Gibt/Gab es den Begriff Elektronenmusik wirklich, oder sollte das Elektromusik heißen? Blubbalutsch 21:38, 21. Aug 2003 (CEST)

Den Begriff gab es tatsächlich, ähnlich wie Elektronenhirn ist er aber aus der Mode gekommen. dbh 23:20, 30. Okt 2003 (CET)

rausgeschnitten
Das habe ich jetzt mal rausgeschnitten:
"Da im Grunde jeder Klang, der auf einem als elektronisches Signal vorliegt, 'elektronisch' genannt werden darf, beginnt die Grenze zur elektronischen Musik bereits mit dem Einsatz eines Verstärkers zu verschwimmen. Auch der Jazz und Folk sind, neben der neuen Musik, von dieser Diskussion in erheblichem Maße betroffen."

Das ist natürlich Quatsch. Das man im 21. Jahrhundert bei der Diskussion von Elektronischer Musik noch immer auf den Unterschied zwischen elektrisch und elektronisch verweisen muss, ist nervenzerfetzend. Eine E-Gitarre ist keine elektronische, sondern eine elektrische. Ein elektronischer Rechner ist ein Computer, ein elektrischer aber bloss ein Abakus mit Steckdose. denisoliver 12:41, 4. Jan 2004 (CET)

Ja, aber elektronische Musik beschreibt ja auch weitergehend, dass neue Klänge benutzt werden, die eben von elektronischen Geräten erzeugt werden können, aber auch von elektrischen Schaltungen wie beim Verstärker. Theremin=Instrument der elektronischen oder elektrischen Musik?

was ist elektrisch, was elektronisch
Elektrische Vorrichtungen nutzen den niedrigen Widerstand von z. B. Kupfer aus und sind in der Lage, elektromagnetische Effekte darzustellen, Motoren und Generatoren sind die ersten Produkte der elektrotechnischen Industrie.

Elektronische Effekte steuern dagegen die Leitfaehigkeit von Anordnungen, z. B. in der Vakuumtriode (1906, de Forest, von Lieben).

Sprachgebrauch elektrisch/elektronisch
Vor 1949 spricht man von elektrischer Musik und elektrischen Musikinstrumenten.

Problem des praktischen Benutzungsapektes
Seit etwa 1950 kann man feststellen, dass die wirtschaftliche Verwertung von Musik fast ausschliesslich ueber die elektroakustische Verwertungskette stattfindet (damals Vinyl LP). Insofern sind bei Musik heute immer elektronische Apparate im Einsatz. Auch gerade bei "Klassik". Es sei denn, man geht ins Konzert. Aber wer macht das heute noch und wieviel Subventionen gibt es dafuer noch? Der technische Sinn des Begriffes "elektronische Musik" ist damit total verloren gegangen, er bezeichnet alles und nichts. Das merkt man auch den Eintraegen in Wikipedia an. Siehe dazu auch Brockhaus unter E.

"Elektronische Musik" ist der Überbegriff für eine Reihe von Musikstilen und bereits seit langem im Sprachgebrauch etabliert, der Begriff steht also keineswegs für "alles und nichts". Natürlich ist es schwierig, in diesem Punkt bin ich voll und ganz Ihrer Meinung, die Grenzen der "elektronischen Musik" zu definieren. Elektronische Musik ist Musik die unter Einsatz von elektronischen Geräten erzeugt wird, Syntesizer, Computer... und findet auch live statt. Keineswegs ist nur bereits aufgenommene Musik als "Elektronische Musik zu bezeichnen!

Quellen mal lesen
Wenn man den Begrif E. M. sinnvoll anwenden will hilft nur: tiefer graben! Was sagt die Geschichte? Man suche also den geschichtlichen Sinn, statt den leeren technischen Anwendungsaspekt.

Es gibt Quellenstudien, die belegen, dass das Wort E. M. 1949 gepraegt wurde, von einem gewissen Meyer-Eppler. S. a. "Wie die elektronische Musik erfunden wurde", E. Ungeheuer, Schott Verlag. Es waere also gut, da mal nachzulesen.

M. E. hat genau die heutige Begriffsverwirrung um E. M. schon vorhergesehen.

Man wird feststellen, dass die E. M. als Gegenentwurf zur bestehenden Musikausuebung (ganz unabhaengig von der Richtung oder den Werkzeugen) gedacht war. Die Musik sollte gegenueber der Buehnenzirkusnummer wieder in den Vordergrund treten, der Komponist gegenueber der Interpretation, ja der Interpret sollte komplett entfallen. Absolute Musik, eben. Dies kann nur mit elektronischen Mitteln erreicht werden.

Elektronische Musik als solches Gegenmodell ist: im Studio bereitete Tontraeger werden ueber Lautsprecher wiedergegeben. Das Vermeiden der Live-Situation sollte komplexe Strukturen ohne jeden circensischen Effekt ermoeglichen. Elektrische und Elektronische Instrumente wurden deshalb als "Spielinstruemente" radikal abgelehnt.

Dass die Komponisten damit nicht klarkamen, in die "elektroakustische Musik" (ein ebenso sinnloser Begriff) fluechteten und das Feld irgendwelcher Popularmusik ueberlassen haben, ist eine andere Sache, aber nur einen Nebensatz wert.

Elektronische Musik entsteht nicht durch das Einschalten von Elektronischen Apparaten, sondern dann, wenn eine kompositorische Idee NUR und AUSCHLIESSLICH per Elektronik machbar ist.

Das ist bei der Popularmusik klarerweise nicht der Fall, um die dort anzutreffende "Idee" darzustellen, braucht es nur ein paar mechanische Instrumente. Sogar Singen oder Pfeifen reicht meist vollkommen aus, um solche Titel erraten zu koennen.

Als Gegenbeispiel mag Stockhausens "Gesang der Juenglinge" dienen, dieses fruehe Werk kann unter keinen Umstaenden mit mechanischen Instrumenten imitiert werden.

Stück von Juan Atkins kann man nicht auf mechanischen Instrumenten
Na, Sie sind wohl ein ganz grosser Experte. Das möchte ich sehen, wie Sie ein Stück von Juan Atkins "pfeifen" oder auf einem "mechanischen Instrument" nachspielen. Dafür würde ich sogar Eintritt bezahlen.
Dieser Schreiber hat offenbar nicht verstanden, daß Struktur und klangliche Realisation einer Komposition zwei verschiedene Aspekte sind. --Herbert Eppler 18:58, 16. Feb. 2007 (CET)

Ishkur's Guide to Electronic Music
Ich habe eben die Links ein wenig geändert und einen neuen Link - obwohl ich sowas im Regelfall nicht mag - an erster Stelle hinzugefügt, da er IMHO der nützlichste der weiterführenden Links ist. Der einzige grosse Nachteil - er ist auf Englisch. Trotzdem finde ich ihn ungemein praktisch um eine Übersicht über die verschiedensten Genres und deren zeitliche Entwicklung zu bekommen. --Avatar 19:12, 20. Jan 2005 (CET)

Ich finde es wichtig zu erwähnen, dass "Ishkur's Guide" nicht wirklich eine verlässliche, wenn auch unterhaltsame Quelle (vor allen Dingen, wenn man sich mit den Musikrichtungen ein wenig auskennt) ist. Steht ja auch in seinem Disclaimer, dass es mehr um Unterhaltung, weniger um Informationen geht. Er parodiert den Trend für jede kleine musikalische Veränderung eines Musikstils gleich einen neuen Namen zu finden. Viele der genannten Bezeichnungen von Richtungen werden nur von ihm verwendet usw. --Ptambient 18:15, 4. Nov 2005 (CET)

Deshalb wurde auch der Link zu dieser Seite aus mehreren Artikeln entfernt. ;-) --n-e-r-g-a-l 18:53, 4. Nov 2005 (CET)

ZUsammenlegen http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Tanzmusik http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Musik

Beide Artikel sind doch sehr ähnlich? Sollte man die nicht zusammenlegen?

Definitiv nicht, es gibt viel elektronische Musik, auf die man nicht tanzen kann bzw. das gar nicht dazu gehört.
Und schon viel habe ich gemerkt, dass man bei einigen Liedern tanzen können muss, um die mitreissende Energie in jenem zu spüren (durch den Groove zb.)

Weblinks (siehe WP:WEB) Die Weblinks auf Domains wie diese.com sind nicht zielführend, da der Leser an dem Ort, an dem er landet, keine Informationen findet. Direkte Links an eine Stelle, an der der Leser wirklich sinnvolles findet, den Rest bitte löschen. --Nerdi ?! 20:25, 12. Mai 2006 (CEST)

erste Werke elektronischer Musik
...John Cage wird die erste Aufführung komponierter e.M. zugeschrieben, das stimmt nicht. Bereits 1924 benutzte Respighi in "Pini di Roma" Schallplattenaufnahmen von Vogelstimmen. Cage hat in "Imaginary Landscape 1" auch Schallplattenspieler benutzt, darauf jedoch elektronisch erzeugte Töne abgespielt. Quelle:http://www.johncage.info/workscage/landscape1.html Definitiv "echte" e.M. hat Paul Hindemith 1930 komponiert, sie wurde im selben Jahr in Berlin zur Aufführung gebracht, mithin also 9 Jahre früher. Es handelt sich um sieben Stücke für drei Trautonien mit dem H.-typischen Humor betitelt "Des kleinen Elektromusikers Lieblinge". Quelle: http://www.hindemith.org/D/paul-hindemi ... umente.htm

Was ist E. M.?
Bemerkung dazu: alles wahr. Aber was ist E. M.? E. M. im engeren Sinne (also ohne elektrische Spielinstrumente, sondern mit Tonbandtechniken) wurde zuerst auf dem "Neuen Musikfest" 1953 in Köln aufgeführt, von Herbert Eimert und Robert Beyer.

Und: die erste Musique Concrete wurde auf Schallplatten aufgenommen, weil zwar Tonbandmaschinen existierten (1935, Funkausstellung Berlin), diese aber vom Deutschen Reich als "kriegswichtig" eingestuft wurden und somit auch einer gewissen Geheimhaltung unterlagen. Erst 1948 tauchen vor allem in den USA Tonbandmaschinen auf, als Kriegsbeute.

Tonband nebensächlich
Tonband oder Schallplatte ist m.E. nebensächlich, die Definition der E.M. ist wie weiter oben geschrieben tatsächlich problematisch. Egal wie man es sieht ist jedenfalls die Formulierung im Artikel zu Cages Werk als erste Aufführung von E.M. problematisch wenn nicht falsch. Cage benutzt in dem Werk auch Naturinstrumente, wie Respighi. Hindemiths Werk kommt ohne Naturinstrumente aus, wie Eimert und Beyer.

Eimert und Beyer nicht richtig
Die Bemerkung zu Eimert udn Beyer ist nicht richtig. Die Klangstudien 1953 sind rein elektronisch und mit mechanischen Instrumenten nicht realisierbar (was sind bitte Naturinstrumente? Etwa ein Konzertflügel, industriell hergestellt?). Diese Studien klingen (zunächst überraschend) ähnlich den Produktionen der Barrons aus USA (Filmmusik Forbidden Planet) die allerdings erst nach 1953 aufgeführt wurde. Übrigens symptomatisch: die Barrons durften ihre e. M. zum Film nicht "Musik" nennen, die Musikergewerkschaft hat dieses Verbot durchgesetzt.

wichtige Quellen unbeachtet
Vielleicht erst mal lesen und dann Artikel überdenken. Ich habe da Zugriff drauf, weiß , daß z.T. sehr schwer dranzukommen:

Dissertation: Die Bedeutung der elektroakustischen Medien
für die Musik im 20. Jahrhundert, Joachim Stange-Elbe http://www.stange-elbe.de/publ/forschung/diss.html

Herbert Eimert: Musiktheoretische Grundbegriffe der e. M. , von ihm selbst gesprochen, Wergo http://www.elektropolis.de/ssb_story_eimert.htm
Ungeheuer, Elena: Wie die elektronische Musik »erfunden« wurde ... Quellenstudien zu Werner Meyer-Epplers musikalischem Entwurf zwischen 1949 und 1953. Kölner Schriften zur Neuen Musik. Hrsg. von Johannes Fritsch und Dietrich Kämper. Bd. 2. Mainz: Schott Verlag 1992. Mit CD
Schwingende Elektronen. Eine Dokumentation über das Studio für Elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks in Köln (Broschiert) von Marietta Morawska-Büngeler
Elektronische Klänge und musikalische Entdeckungen. von Andre Ruschkowski von Reclam, Ditzingen (Broschiert - Februar 1998)
Soundscapes. Elektronische Klangerzeugung und Musik von Andre Ruschkowski (Broschiert - 1990)
http://en.wikipedia.org/wiki/Louis_and_Bebe_Barron
--Herbert Eppler 14:33, 8. Dez. 2006 (CET)

Demudi
Von http://www.linux-user.de/ausgabe/2001/0 ... emudi.html : "Die Idee zu Demudi hatte Marco Trevisiani, Komponist" und einer der technischen Koordinatoren der ICMC (International Computer Music Conference. Demudi ist eine Linux Distribution. "Die Bandbreite reicht dabei von traditioneller Computermusik-Software bis hin zu den neuesten Entwicklungen im digitalen Videobereich. Der mitgelieferte Kernel soll soviel Multimedia-Hardware wie möglich unterstützen, deshalb wird auch hier auf den 2.4.x-Kernel gesetzt, ganz im Gegensatz zur traditionellen Debian-Distribution, welche aufgrund der höheren Stabilität und Sicherheit auf die bewährte 2.2.x-Serie setzt. Zusätzlich wird der mitgelieferte Kernel "Low Latency Scheduling" unterstützen - ein Feature, das im Audio-Bereich Verzögerungen bei Echtzeitverarbeitung minimiert."

Ich weiß nicht, ob das Projekt unter Komponisten und e-Musikern oder unter dem Lemma Computermusik noch Bedeutung hat, aber vielleicht kommt jemand vorbei, der sich damit auskennt oder es recherchiert und Demudi an der richtigen Stelle in einen Artikel einbringt. Bei Linux Distributionen gilt Demudi leider nicht als relevant, weil nicht aktiv und zu kleine Anwendergruppe.--fluss 22:04, 26. Mär. 2007 (CEST)
 
Huch, nach der Messe, wäre sicher ein Thema.. Aber erst morgen oder so.. jetzt muss ich erstmal ausruhen..

bis morgen..
 


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