Synthetische Sounds in Stereo - was sind eure Rezepte?

Michael Burman

⌘⌘⌘⌘⌘
Mal angenommen ich baue einen Flächen-Sound mit einem Subtraktiven.
Den möchte in aber möglichst breit in Stereo haben.
Was sind eure Rezepte für solche Sounds?

:agent:
 
Chorus off / on Aktiviert den Chorus-Effekt. Der Chorus besteht aus zwei kurzen Echos, bei dem die Verzögerungszeit mit einer Sinusschwingung von ca. 0,5Hz moduliert wird. Er verbreitert die Stereowirkung und erzeugt so ein weiteres und volleres Klangbild.

Das is die Beschreibung ausm microwave xt Handbuch für den global chorus.
Gefällt mir saumäßig gut.

Bei multitimbralität Sound doppeln und im Panorama modulieren mit leichtem Versatz der lfo Geschwindigkeit.

Bei nem monosynth wie dem matrix6 ( hat zwar stereoausgangspaar, aber die klangerzeugung gibt sowas nicht her ) hab ich als nen analogen stereochorus ( behringer cc300) dranhängen. Der kostet leider immer etwas attack aber für Flächen is das egal

Ansonsten is das immer ne Sache mit reverb und Delay in stereo, wobei ich manchmal den Eindruck habe daß die Auswahl des erzeugenden Gerätes fast wichtiger is als die eigentlichen Parameter ( klanglich find z.bsp den mxr stereo chorus und den mam stereochorus top, als reverb für Flächen eventide Space )
Das ganze dann nochmal durch sowas wie den Spl vitalisier und voila...
 
Mein Rezept in vier Schritten:
1) Das Noten- und Controllermaterial in einen MIDI-Sequenzer aufnehmen.
2) Das Midi Zeug an den Synthesizer schicken und Audio aufnehmen.
3) Die Einstellungen am Synthesizer verändern, das MIDI Zeug nochma an den Synthesizer schicken und nochma Audio aufnehmen.
4) Die eine Spur nach links, die andere rechts drehen.

Das wird dann ziemlich breit. Den Fettgehalt kann man beliebig steigern, wenn man die Prozedur wiederholt und die Spuren entsprechend im Panorama aufteilt.

Interessant wird es auch, wenn du zwei Synthesizer hast, und auf beiden grob den selben Patch einstellst.
 
Was mache hier im Forum geschrieben haben:
2 gleiche synths ( z.bsp. Matrix1000), einen leicht hochtunen, den anderen im selben Maß runter oder/und einen nach li. und einen nach re pannen.

Was auch fett kommt: 2 squarewaves mit gleicher oktavlage oder oktavabstand und pulsewidth mit Sinus-lfo moduliert, wobei das für Flächen manchmal schon zu viel is

Edit:
was ich mich gerade frage :wenn man 2 nicht-truestereo fxkisten hat ( 2 dynacord drp15) und dann li und re vom synth out jeweils auf eine fxkiste routet und deren stereo Outs aber normal einschleift ...würde das klanglich was taugen?
 
Für einen ungefärbten Sound, der auch live umsetzbar ist (ohne "Overbubs") nutze ich folgende Mittel:

An meinem Prophet 08 mache ich das immer so:
Mit dem Regler "Pan Spread" die Stimmen leicht im Panorama verteilen
Output-Pan leicht mit LFO (ungesynct) modulieren - das führt dazu das jede Stimme unabhängig hin und her wandert

Andere ähnliche Variante für Synths ohne "Pan Spread" (aber mit Mod-Matrix):
Keytracking moduliert Pan
und dann evtl. auch noch Pan mit LFO modulieren

Oder, wenn genug Stimmen vorhanden:
Unisono an mit Verteilung der Dopplungen im Panorama
 
Michael Burman schrieb:
Mal angenommen ich baue einen Flächen-Sound mit einem Subtraktiven.
Den möchte in aber möglichst breit in Stereo haben.
wenns ums von Hand spielen geht und dein subtraktiver ( MoX ? )nicht allzu viele stereo eingriffsmöglichkeiten über die klangerzeugung hergibt,
dann erstmal in den multimode wechseln, dort zwei slots mit demselben (?) patch belegen und so erstmal z.bsp. stereo Pan eingriffsmöglichkeiten erhöhen.
weiter z. bsp. auch beide Klangpresets unterschiedlich filtern, usw.

allenfalls den sound auch auf 4fach hochblasen.
2stimmen tiefpass filtern 2 hochpass, alles wieder in zusammenhang mit Pan settings und Pan modulationen.
........so die richtung / genau für sowas sind eben Rompler und workstations geil ;-)
 
siebenachtel schrieb:
dein subtraktiver (MoX ?)
Nee, allgemein. Am Mox kann man schon innerhalb einer "Voice" 8 Layer ("Elements") machen, im Panorama verteilen usw. Wenn man beginnt Werk-Presets zu layern, die schon gelayert sind, gibt noch mehr Matsch als der MoX schon von alleine erzeugt (weißes Rauschen nicht nötig - schon überall eingebaut :twisted:) und die Polyphonie geht auch schneller in die Knie. Aber klar, Rompler mit viel Polyphonie sind insb. wegen der Polyphonie gut geeignet. Außer sie klingen nicht. :twisted:

Subsoniq schrieb:
wenn man 2 nicht-truestereo fxkisten hat
Das ist übrigens auch das Problem der meisten in den Synthis/Romplern usw. eingebauten Reverbs, dass sie i.d.R. nicht True-Stereo sind und den Eingang zu Mono mischen. Im Mox kann man übrigens sowohl in Inserts als auch als Sends zwei Reverbs wählen und im Panorama verteilen. Ist zwar immer noch kein True-Stereo, aber dann zumindest Stereo. 8)
 
kann auch manchmal gut sein:

zwei ganz verschiedene Effekte links und rechts auf den selben Sound.
Je nach Auswahl können die weniger oder mehr verschmelzen und einen
Sound auch sehr breit erscheinen lassen. Ist halt ein bisschen ausprobieren angesagt.
Aber mixtechnisch hört sich das oft ganz abgefahren und interessant an.
 
Michael Burman schrieb:
Mal angenommen ich baue einen Flächen-Sound mit einem Subtraktiven.
Den möchte in aber möglichst breit in Stereo haben.
Was sind eure Rezepte für solche Sounds?

:agent:

Ping Pong Delay, Stereo-Chorus und Stereo Widener Plugin.
 
beim Thema verbreitern wird immer wieder Chorus erwähnt.... nur irgendwie bin ich zu doof den Chorus so einzustellen dass er auch so funktioniert wie ich mir das vorstelle. Egal an welchem Effektgerät. Ob am Octatrack oder an ext. gear. Irgendwie klingt Chorus immer nach billigem Kloschüsseleffekt. Gibts da irgendwelche Tipps und Tricks? Kann doch wohl wirklich nich so schwer sein oder?
 
man nutzt synths die echt stereo arbeiten. die waldörfer sind da die besten beispiele:
2 filter deren ausgang jeweils frei im panorama verteilbar ist (modulierbar). dazu können hier die OSC auch anteilsmäßig frei wählbar den filtern zugeteilt werden (auch modulierbar). damit hast dann auch ohne effekte echtes stereo und zwar ganz ohne phasenprobleme, wenn man doch mal mono hört.
 
Den originalen Sound links pannen, ein sehr kurzes Dely nach Rechts ausgeben und fertig ist der Stereosound. Ich verwende dafür gerne das Ohmboyz Delay.
 
Du kannst die einzelnen Noten eines Akkords im Raum verteilen.

Beispiel C-Dur: in einer Spur der DAW hast du das C, in der nächsten das E, und in der dritten das G. Die eine Spur nach links, die andere in die Mitte, die dritte nach rechts. Und wenn der Ton etwas länger aushält oder du eine längere Akkordsequenz hast: die Spuren per Automation im Panorama hin- und herschieben. Also die eine Spur langsam nach rechts holen, die zweite dafür nach links und die dritte in die Mitte. Und so weiter. Ist zwar etwas Arbeit, aber das kann ein polyphoner Synth so schnell nicht.

Zur Not spielst du die Akkordsequenz mit einem beliebeigen Instrument ein, dann duplizierst du das enstandene MIDI in 2 weitere Spuren in der DAW und dann löscht du die jeweils überflüssigen Noten.

Und Reverb hilft auch. Ich hab vor kurzem einen Track nur mit einem Shruthi gemacht, nachdem ich noch sehr grosszügig Valhalla Room dazugegeben habe, merkt man davon aber mal rein gar nichts mehr: https://soundcloud.com/argyre-planitia/lavadome
 
Michael Burman schrieb:
Mal angenommen ich baue einen Flächen-Sound mit einem Subtraktiven.
Den möchte in aber möglichst breit in Stereo haben.
Was sind eure Rezepte für solche Sounds?
:agent:
Mache einfach ein Stereo, so wie das auch ein Orchester macht: Mit Stimmverteilung in der Stereobasis. Beispiel:

Vierstimmiger Akkord, zwei Stimmen links zwei Stimmen rechts. Wenn Du es wirklich breit haben willst, dann darf nichts von der linken Seite auf der rechten Seite auftauchen (und umgekehrt); stattdessen muss ein Element auf der linken Seite durch ein anderes Element auf der rechten Seite ausgeglichen werden.


Delay ist die schlechteste Möglichkeit, da eigentlich nur der Anlaut wirklich breit wirkt, aber in der Haltphase wird der Klang wieder schmal.

Vergleichsweise gut ist: Links das Original leicht zu hoch gestimmt, rechts mit Pitchshifter leicht nach unten gestimmt. Das erfüllt im Prinzip die Forderung von oben. Das wird dann halt nur mono schwammiger. Da ist es dann besser den Originalsound in sich ohne Schwebung zu machen (also nur 1 VCO), und die Schwebung dann erst über den Pitchshifter reinkommen zu lassen.


PS: Betadecay hat gerade gleichzeitig den selben Vorschlag mit der Stimmverteilung gemacht. Aber Vorsicht was das mit dem Hall angeht: Je mehr man dann von den zwei getrennten Seiten in den (beiden Seiten gemeinsamen) Hall holt, um so schmäler wird der Sound wieder!!!
 
Gerade beim Thema "Stereo und Delay" bietet sich auch Mid/Side Bearbeitung an. Gerade wenn man mit verrückten Stereo-Delays arbeitet wird der Sound sehr schnell matschig und undefiniert.

Das liegt daran, dass die Ohren Stereo-Information hauptsächlich im mittleren Frequenzbereich wahrnehmen können und umgekehrt viel Stereo im hohen und tiefen Bereich die Ohren schnell ermüdet.

-> Abhilfe schafft hier, die Höhen und Tiefen im Side-Kanal abzudämpfen.
 
intercorni schrieb:
Wie kommst du darauf, dass der Klang wieder schmal wird?
Ganz einfach, es ist das gleiche Problem wie beim Delay (Hall kann man ja auch auf "viele Delays" reduzieren): Du hast rechts einen Flächenklang mit einer ASR-Hüllkurve mit etwas Attackzeit. Links ist nichts. Wir haben also einen größtmöglichen Unterschied zwischen links und rechts. Jetzt schickst Du den Klang über einen Auxsend in ein Hallgerät, dessen Ausgang sowohl links als auch rechts im Stereospektrum ist. So lange sich die Hüllkurve in der Attackzeit befindet (bzw so lange im Delay/Hall noch die Attackphase wiedergegeben wird), sind links und rechts unterschiedlich. Sobald aber sowohl das Original und Delay/Hall im Sustainbereich sind, gibt es bestenfalls einen Phasenunterschied zwischen den beiden Seiten, aber du wirst grundsätzlich auf beiden Seiten das gleiche Signal haben (wenn auch mit unterschiedlichen Lautstärken). Im Vergleich zu vorher (=Signal nur rechts), ist das eine geringere Differenz beider Seiten. Ein bisschen Abhilfe kann man sich mit Vibrato im Flächenklang holen, da das dann im Delay/Hall ziemlich sicher nicht phasensynchron zurückkommt.
 
fanwander schrieb:
PS: Betadecay hat gerade gleichzeitig den selben Vorschlag mit der Stimmverteilung gemacht. Aber Vorsicht was das mit dem Hall angeht: Je mehr man dann von den zwei getrennten Seiten in den (beiden Seiten gemeinsamen) Hall holt, um so schmäler wird der Sound wieder!!!

Gut zu wissen das ist! Spielt bei meinem Beispiel aber keine soo grosse Rolle, da die Fläche eh mehr im Hintergrund ist. Wenn ich die wegmute, dann fehlt was, aber besonders auffällig ist sie nicht. Das mag bei Leadsounds anders sein.
 
fanwander schrieb:
Sobald aber sowohl das Original und Delay/Hall im Sustainbereich sind, gibt es bestenfalls einen Phasenunterschied zwischen den beiden Seiten, aber du wirst grundsätzlich auf beiden Seiten das gleiche Signal haben (wenn auch mit unterschiedlichen Lautstärken).
Aber das gilt doch bestenfalls nur theoretisch, da sich das Signal doch ständig verändert. Ich erziele seit Jahren mit der einfachen Delay Methode sehr gute Ergebnisse.
 
Michael Burman schrieb:
Mal angenommen ich baue einen Flächen-Sound mit einem Subtraktiven.
Den möchte in aber möglichst breit in Stereo haben.
Was sind eure Rezepte für solche Sounds?

:agent:

ich mach ja nun fast nichts mit flächen (polyphon) und wenn dann höchstens mal eine im tune ... aber immer mach ich n multi auf und nahme den sound 2X scharf links+rechts (zb 2X furthergenerator "gleich" eingestellt oder 2X virus mit leicht anderen einstellungen) und auf das entstehende stereosignal kommt dann alles wie im obrigen post schon sehr schön zusammengefasst. wichtig dabei ist das die modulationen immer leicht anders sind - also unterschiedliche mod-tiefen der lfo´s usw und leicht andere envelopes die aber auch nicht immer gleich sind (beim virus mach ich das über die matrix und steuere die atack und decays mit szsg "makros", wodurch sich leichte veränderungen ergeben durch zb s/h bei notoeON-trigger ganz leicht auf atack)
 
intercorni schrieb:
Aber das gilt doch bestenfalls nur theoretisch, da sich das Signal doch ständig verändert. Ich erziele seit Jahren mit der einfachen Delay Methode sehr gute Ergebnisse.
Klar ist da ein kleiner Unterschied. Und natürlich wird der Unterschied wieder größer, wenn das Original Modulationen hat. Wie klein aber der Unterschied ist, merkt man erst, wenn man mal wirklich unterschiedliche Klänge links und rechts hat.

Mir ist gerade eine uralte Aufnahme von mir eingefallen, bei der ich bei einer Gitarre den Delay-Kniff verwendet habe (ca 20msec):

Bei 0:33 kommt ein arpeggierende Gitarre, die bei 0:39 in einem Akkord ausklingt. Die Anschläge sind allesamt extrem breit und der Akkord wird mit dem abklingen immer "enger". Die Achtelgitarre im Hintergrund ist tatsächlich doppelt gespielt; die ist zwar nicht so dominant gemischt, aber sie ist viel breiter als die per Delay breit gemachte Gitarre. (Vorsicht, das ist volle Kante 1987er Sound)
 
kl~ak schrieb:
ich mach ja nun fast nichts mit flächen (polyphon) und wenn dann höchstens mal eine im tune ... aber immer mach ich n multi auf und nahme den sound 2X scharf links+rechts (zb 2X furthergenerator "gleich" eingestellt oder 2X virus mit leicht anderen einstellungen) und auf das entstehende stereosignal kommt dann alles wie im obrigen post schon sehr schön zusammengefasst. wichtig dabei ist das die modulationen immer leicht anders sind - also unterschiedliche mod-tiefen der lfo´s usw und leicht andere envelopes die aber auch nicht immer gleich sind (beim virus mach ich das über die matrix und steuere die atack und decays mit szsg "makros", wodurch sich leichte veränderungen ergeben durch zb s/h bei notoeON-trigger ganz leicht auf atack)

grad eingefallen: glaub beim an1x kann man das im dualmode machen d.h. beide Scenes sind an und erstmal gleich. dann programmiert man Modulationen via modwheel aber für jede Scene anders (lfointensität/Geschwindigkeit , ... ) evtl kann auch modwhl->pan li für eine und modwhl->pan re für die andere eingestellt werden d.h. modwheel hoch und jede Scene hat ihre eigene ecke im stereopanorama mit leicht unterschiedlichen Parametern. oder so ähnlich... irgendein preset war mal so gestrick, mir fällt nur nicht ein welches... :opa:
 
Ich habe da verschiedene Vorgangsweisen:

- Im Falle so schöner Kandidaten wie Polysix, die die Stimmen durchrotieren,
nehme ich einfach zweimal das exakt gleiche auf und platziere das eine L , das andere R,
siehe hier:

src: http://soundcloud.com/janfaszbender/voyager-komet-opener

- Bei hochdramatischen Leadsounds benutze ich ganz oft einen Half-Wave Rectifier aus
dem Modular: Die obere Hälfte der Wellenform geht nach L, die untere nach R-
das hatzusätzlich noch den großen Vorteil der Monokompatibilität,
siehe hier:



- Chorus geht (steh ich aber nicht drauf)
- Matrix 12 kann die Stimmen selber im Panorama platzieren
- Mein SunSyn hat pro Stimme einen Auto Pan mit regelbarem LFO
 


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