"Take My Breath Away" Sound - wie geht dem?

D

Despistado

......
Hier mal ein Beispiel:


Wo setzt man da an?

Irgendwie kann ich da überhaupt nicht raushören wie der Sound gemacht wurde.
 
Ist ein einfacher Pulsbreitenmodulierter Bass Sound, mit ordentlich Resonanz. Gibt aber auch recht gute Versionen aus CZ und DX-Synthesizern...


 
Despistado schrieb:
Irgendwie kann ich da überhaupt nicht raushören wie der Sound gemacht wurde.


Es ist ein Fretless Bass, gespielt von Patrick O'Hearn.

Ein passables Fretless Bass Sample findet sich in den meisten Workstations, gut klingen auch FM Fretless Bässe z.B. beim DX7 bzw. FM8.

Ausschlaggebend ist die Spielweise. Fretless Bass auf dem Keyboard klappt relativ gut, wenn man mit dem Pitch Bender umgehen kann und die basstypischen Lagen kennt.
 
Oha.
Zwei komplett unterschiedl. Ansichten.
Obwohl die von Summa geposteten Beispiele keine große Ähnlichkeit mit dem Sound aufweisen war aber der Tip mit dem PWM-Bass mit Resonanz trotzdem gut (danke hierfür) denn so konnte ich einen Sound erstellen der schon recht ähnlich klingt.

Ein passables Fretless Bass Sample findet sich in den meisten Workstations, gut klingen auch FM Fretless Bässe z.B. beim DX7 bzw. FM8.
Da werde ich mich (in meinen Geräten) auch mal umschauen.
 
Ich würde erstmal die Bassline 1:1 nachspielen, man kann sich dann in Ruhe um den eigentlichen Sound und den Details kümmern. Dann wirst Du auch sehr schnell hören obs nen PWM Bass ist oder nicht...
 
Despistado schrieb:
Zwei komplett unterschiedl. Ansichten.


Nicht wirklich.

Erstens ist der Originaltrack nunmal ein Fretless, das ist keine Ansicht sondern ist einfach so.

Zweitens ist ein Fretless einem PWM Bass nicht unähnlich. Allerdings eben halt auch nur das.

Der Fretless im Originaltrack ist natürlich nicht "so wie er ist" aufgenommen, sondern man hört jede Menge Effekte. Der Ton steht lange. Zwar ist das beim Fretless generell so, dass es ein langes Sustain gibt, aber das verlängert sich prima mit einem Kompressor. Dadurch wird auch der Attack modifiziert, im Falle des Songs wird er prägnanter.

Wenn ich da Wahl habe, ziehe ich für sowas immer ein gutes Fretless Bass Sample vor. Klingt einfach eine Ecke cooler. Ausnahme sind Songs, wo es gut ist, auch unterhalb des tiefsten E (E-Saite) noch einen klar definierten Ton zu haben. Es sei denn, es steht ein Fretless Sample von einem 5-Saiter zur Verfügung.
 
Ich hatte mal ne Frage zum Bass in "Man in the Mirror" von MJ, da waren ebenfalls einige der Meinung Fretless Bass -oder- PWM Bass. Der Berlin sowie der MJ Bass klingen für meine heutige Ohren sehr synthetisch. Hat man um beim Thema zu bleiben im Fall von Berlin vielleicht noch nachgeholfen, speziell EQed oder nen Effekt drauf? Vielleicht nen Chorus?
 
Live wird der Sound mit 'nem Fretless Bass gespielt, der Anschlag ist haerter, der Sound kuerzer, es fehlt das extreme Vibrato und einiges an Hoehen...

 
Summa schrieb:
Live wird der Sound mit 'nem Fretless Bass gespielt, der Anschlag ist haerter, der Sound kuerzer, es fehlt das extreme Vibrato und einiges an Hoehen...
Meinst du also in der Studio-Version wurde doch ein Synth verwendet?
Dafür ähneln sich IMHO die Sounds fast zu sehr.
 
danielrast schrieb:
Ich hatte mal ne Frage zum Bass in "Man in the Mirror" von MJ, da waren ebenfalls einige der Meinung Fretless Bass -oder- PWM Bass. Der Berlin sowie der MJ Bass klingen für meine heutige Ohren sehr synthetisch. Hat man um beim Thema zu bleiben im Fall von Berlin vielleicht noch nachgeholfen, speziell EQed oder nen Effekt drauf? Vielleicht nen Chorus?

Na klar ist da Chorus drauf, der beliebteste Effekt für Fretless. Oft stattdessen aber Harmonizer. Das hat Vorteile (siehe übernächster Satz).

Das klappt dann gut, wenn der Fretless eine Art Solorolle spielt. Ansonsten matscht das und verpatzt die Aufgabe des Bass Parts.

Bedenke außerdem, dass PWM sich durch Modulation auszeichnet, ansonsten aber ne normale Pulsewelle darstellt.

Ein Fretless ist erstmal ein normaler E-Bass, der lediglich keine Bünde hat. Dadurch ergeben sich ständige aber unregelmäßige Fehlintonationen in ganz geringer Größenordnung. Gespielt wird der Fretless mit vergleichsweise häufigem Vibrato und Slides. Außerdem trägt das Spielen mit den Fingerkuppen entscheidend zum Attack bei, was dann mit Kompressor nochmal mehr Präsenz bekommt.
 
Despistado schrieb:
Oha.
Zwei komplett unterschiedl. Ansichten.
Obwohl die von Summa geposteten Beispiele keine große Ähnlichkeit mit dem Sound aufweisen war aber der Tip mit dem PWM-Bass mit Resonanz trotzdem gut (danke hierfür) denn so konnte ich einen Sound erstellen der schon recht ähnlich klingt.

KPR wird schon recht haben, er kennt sich mit dem Progrock Gedoens besser aus als ich, aber bist du dir ein Fretless Sample mit Chorus, Reverb und Compressor so hingebaut hast, bist du mit 'nem Synth wahrscheinlich schneller... ;-)
 
KPR hat sicher recht, wenn er das so sagt. In dem Live-Video sieht man zwar den Bassisten, aber der Bass klingt recht stark nach einem Synthie-Filter. So klingt doch kein E-Bass, auch nicht, wenn er keine Bünde hat. Das gibt die Physik auch gar nicht her... Von einem Kompressor kommt das auch nicht, ist da also noch ein Envelope-Filter drauf oder so was?

Geiler Song und der Film hat auch was...

Kommen bei Euch auch die 80er wieder? Hier in ZH schon so ein wenig...
 
Despistado schrieb:
Meinst du also in der Studio-Version wurde doch ein Synth verwendet?
Dafür ähneln sich IMHO die Sounds fast zu sehr.

Normalerweise müsste es heißen: Wozu einen Synthbass nehmen, wenn man einen guten Bassisten im Haus hat :D

Aber es ist durchaus anders, denn auch Synthbass bietet Vorzüge und wenn es im Ergebnis stimmig ist, dann ist es eh egal mit was der Part eingespielt wurde.

Bei Parts mit besonderen Raffinessen, die definitiv nur mit Fretless gehen, da gibt es keine Alternative. Hier ein Beispiel:



Im Falle "Take my breath away" ist das etwas einfacher, wobei man gerade in solchen Fällen aufpassen muss: Es klingt einfach, ist es aber nicht. Du kannst den Versuch selber starten: Spiele den Basspart einfach mit einem Synthbass deiner Wahl ein und lade das mp3 davon mal hoch. Wir werden dir dann sagen, wie gelungen das Ergebnis ist :D

Vor einer Weile hatte ich einen Fall, da habe ich den Fretless Part mit einem JD800 Synthbass eingespielt. Der Vorteil war der vorhandenene Tiefbass, die Nummer ist in B, und der Attack. Da es weiters keine Sachen zu spielen gab, die eben nur mit Fretless gehen, ging die Sache glatt.
 
aber bist du dir ein Fretless Sample mit Chorus, Reverb und Compressor so hingebaut hast, bist du mit 'nem Synth wahrscheinlich schneller... ;-)
Wahrscheinlich, denn ein passendes Sample zu finden das auch nur annähernd so ähnlich klingt würde wohl ziemlich lange dauern.
Ich habe zwar in einem Rompler einige Fretless Bass-Samples, aber der Roland-eigene EQ reicht gar nicht aus um es in die gewünschte Richtung zu verbiegen.
Vor allem ist es auch irgendwo sinnlos es mit einem EQ so sehr zu verbiegen das vom Original-Sound nichts mehr übrig bleibt.
Sinnlos insofern, als man stattdessen dann gleich einen Synth verwenden kann.
 
Despistado schrieb:
Ich habe zwar in einem Rompler einige Fretless Bass-Samples, aber der Roland-eigene EQ reicht gar nicht aus um es in die gewünschte Richtung zu verbiegen.

Das musst du mit dem Synthbass genauso :D

Dein JV1080 hat ein passables Fretless Bass Sample drin, die passenden Effekte auch. Der Rest ist den Part ordentlich spielen, was übrigens viel wichtiger ist.
 
Du kannst den Versuch selber starten: Spiele den Basspart einfach mit einem Synthbass deiner Wahl ein und lade das mp3 davon mal hoch. Wir werden dir dann sagen, wie gelungen das Ergebnis ist :D
Ok, ist sicher nicht perfekt, erinnert aber schon etwas daran:

[mp3]members.kabsi.at/LIGHTYEAR/take.mp3[/mp3]
 
Dein JV1080 hat ein passables Fretless Bass Sample drin, die passenden Effekte auch. Der Rest ist den Part ordentlich spielen, was übrigens viel wichtiger ist.
Nur klingen die Fretless Samples nicht mal ähnlich (ich hab's zwar jetzt mitm Juno Di probiert aber im JV1080 werden die auch nicht so viel anders sein, später kann ich ja die vom JV auch noch mal ausprobieren).
 
kpr schrieb:
Bedenke außerdem, dass PWM sich durch Modulation auszeichnet, ansonsten aber ne normale Pulsewelle darstellt.

Die Pulsbreitenmodulation sollte man nicht unterschaetzen, beim verschieben der Pulsbreite passiert so einiges im Spektrum, es entstehen z.B. genug Peaks um im Zusammenspiel mit FM oder Ringmod Lautverschiebdungen zu erzeugen.
 
Summa schrieb:
kpr schrieb:
Bedenke außerdem, dass PWM sich durch Modulation auszeichnet, ansonsten aber ne normale Pulsewelle darstellt.

Die Pulsbreitenmodulation sollte man nicht unterschaetzen, beim verschieben der Pulsbreite passiert so einiges im Spektrum, es entstehen z.B. genug Peaks um im Zusammenspiel mit FM oder Ringmod Lautverschiebdungen zu erzeugen.

Stimmt. Wenn man in diesem Fall PWM Modulation für Obertöne verwendet und nicht als Chorus missversteht, dann kommt man damit gut vorwärts. Der LFO sollte nicht zu schnell rattern. Allerdings habe ich außer FM noch keinen wirklich gelungenen Fretless vorgefunden, der mit nem Synth gemacht ist, zumindest erinnere ich mich im Augenblick an keinen. Von Sachen wie Absynth abgesehen, mit dem geht das auch bestens.
 
Das Beispiel klingt doch schon gar nicht übel, noch ein bisschen mehr Chorus und Vibrato drauf und dann passt das schon.

Keine Ahnung, aber wenn man ein wenig googelt, finden sich viele Hinweise dafür, dass es angeblich im Original der MKS-70 gewesen sein soll (rumour says... also muss nicht so sein).
 
Noiseprofessor schrieb:
Das Beispiel klingt doch schon gar nicht übel, noch ein bisschen mehr Chorus und Vibrato drauf und dann passt das schon.

Yep.

Noch Sustain verlängern, und den Attack etwas weniger ploppig und es geht als approved durch :supi:
 


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