The Jazz Battle 2023

Exakte oder leicht variierte Wiederholungen finden sich in der Musik grundsätzlich ja auf mehreren Ebenen gleichzeitig: Schwingung/Klangkonstrukt, Tonrepetition, Motive, Takte, Phrasen, Rhythmen, Harmonien/Skalen/Tonhöhen, Großtakt (Gruppen von 4, 8, 12 oder 16 Takten, klassisch auch Periode genannt), Formteil. Auf welchen Ebenen Wiederholungen bzw. Variationen überwiegend stattfinden, hängt dabei vom Genre ab. Und von den Leuten, auf welchen Ebenen sich was ständig wiederholen könnte, um einen hypnotischen Effekt zu erzeugen.

... Hm, der Theorieteil klappt schon ganz passabel, oder? ... :D
 
Natürlich kann man zu allem tanzen. ...

Was @fanwander aus dem Buch von David Byrne zitiert hat, bezieht sich, wenn ich es richtig verstanden habe, auf Musikausübung in der Gemeinschaft - also Menschen, die tatsächlich gemeinsam an einem physikalischen Ort zu einer bestimmten Zeit versammelt sind.
Du drehts den Gedankengang aus dem Buch von Byrne um.

Es geht dort darum, dass den Menschen (allen Menschen!) Musik komplett unabhängig von der Situation (also egal ob alleine oder in Gemeinschaft) gefällt, weil sie die ursprüngliche, frühgeschichtliche Sozialisierungsfunktion wachruft und uns sicher fühlen lässt. Je weniger repetitiv Musik ist, umso weniger evoziert sie diese unterbewusste Reaktion und um so mehr benötigt sie (umständlicherweise) den Intellekt, damit man was dran findet. Je mehr man den Intellekt zB durch Alkohol/Drogen ausschaltet, um so weniger gefällt einem nicht-repetitives.
 
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Du drehts den Gedankengang aus dem Buch von Byrne um.

Es geht dort darum, dass den Menschen (allen Menschen!) Musik komplett unabhängig von der Situation (also egal ob alleine oder in Gemeinschaft) gefällt, weil sie die ursprüngliche, frühgeschichtliche Sozialisierungsfunktion wachruft und uns sicher fühlen lässt. Je weniger repetitiv Musik ist, umso weniger evoziert sie diese unterbewusste Reaktion und um so mehr benötigt sie (umständlicherweise) den Intellekt, damit man was dran findet. Je mehr man den Intellekt zB durch Alkohol/Drogen ausschaltet, um so weniger gefällt einem nicht-repetitives.
Ah, okay. Das könnte im Umkehrschluss trotzdem bedeuten, dass man vollkommen repetitive Musik nur mit Hilfe von Drogen ertragen kann, falls man wenigstens über ein klein bisschen Intellekt verfügt …

Wie auch immer: Ich habe gar nichts gegen Wiederholungen und in meiner Musik wiederholt sich auch viel. Es ist nur wie mit allem: Man muss die richtige Dosierung finden.

Ausgehend von der 5-Minuten-Vorgabe bedeutet das: Man kann in 5 Minuten Musik sicher genug Wiederholungen unterbringen, dass man jenes Gefühl von Sicherheit erfahrbar machen kann, ohne den Hörer oder die Hörerin zum Drogenkonsum zu verleiten.
 
Jazz ist sowieso wie eine Droge. Die Reibungen in den Frequenzen machen einen süchtig danach, sodass man nachher einfache Dreiklänge kaum noch ertragen kann. Also aufpassen! :opa: :mrgreen:
Na, ich weiß nicht. Ich habe speziell in meiner Jugend viel Jazz gespielt und gehört und bin nicht süchtig danach geworden.

Ich stelle bei meinen eigenen Versuchen fest, dass ich Jazz eigentlich nur mit Hilfe der Gitarre denken kann. Meine Jazz-Phase fiel in eine Zeit, als ich noch gar nicht oder kaum Klavier spielte. Nun habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich arrangiere die Sachen mit Hilfe der Gitarre und spiele sie dann mit Hilfe einer Tastatur ein - oder ich setze mich über die Vorgaben von @fanwander hinweg, gehe den direkten Weg und verfehle absichtlich das Thema.
 
Entweder ich arrangiere die Sachen mit Hilfe der Gitarre und spiele sie dann mit Hilfe einer Tastatur ein - oder ich setze mich über die Vorgaben von @fanwander hinweg, gehe den direkten Weg und verfehle absichtlich das Thema.
Du verpasst der Gitarre einfach nachträglich leichtes (FX) Processing und nimmst Drummachine Beats und schon passt das zum Thema. Gerade mit alten 12 Bit Kick/Snare Drumsamples verpasst man einem Stück sehr schnell einen elektronischen Touch. Nur eine Idee. ;-)

Gitarre würde ich jedenfalls sehr gerne hören.

TR-707 :: Kyoto Jazz Massive - Mind Expansions
 
Du verpasst der Gitarre einfach nachträglich leichtes (FX) Processing und nimmst Drummachine Beats und schon passt das zum Thema. Gerade mit alten 12 Bit Kick/Snare Drumsamples verpasst man einem Stück sehr schnell einen elektronischen Touch. Nur eine Idee. ;-)

Gitarre würde ich jedenfalls sehr gerne hören.

TR-707 :: Kyoto Jazz Massive - Mind Expansions

Sehr cool das. Geht doch so in Richtung Acid Jazz, oder? Dürfen wir sowas auch machen?
 
Dürfen wir sowas auch machen?
Orginalbedingung aus Post #1:
Ziel ist es […] ein in Deinen Ohren "nach Jazz klingendes" Stück zu erzeugen.

Wenn das, was Du machst, in Deinen Ohren nach Jazz klingt, dann entspricht das den Regeln der Ausschreibung.

(Der Trick an der Formulierung ist doch, dass da nicht steht "Jazz ist" sondern "nach Jazz klingt". Das vermeidet, dass es Jazz sein muss. Es muss nur danach klingen.)
 
In meinen Ohren klingt gar nichts. Da zittert nur Trommelfell, Hammer und Amboss und dann die Innenohrflüssigkeit und die Härchen der Hörzellen. Und wenn am anderen Ende der Hörnerven im Hörzentrum die elektrischen Signale rauspurzeln und mein musikalisches Empfinden die Schultern zuckt, weils nix versteht, ist es Jazz. Eigentlich ganz einfach.
 
Vergesst nicht, dass das "Zerlabern" dazu dient, die Regeln mehr mit der unerbittlichen Forenrealität in Einklang zu bringen:

- Mittlerweile braucht man keinen eigenen Webspace/Transferdienst-Konto mehr, Foren-PN reicht
- Teilnehmer werden auch nicht mehr vorab geoutet.
- Akustische Instrumente sind allenfalls in Samples erlaubt.

All das war initial anders und wärs heute noch, wenn kein "Zerlabern" erlaubt wär.

Ob ich mitmache, keine Ahnung. Hat nix mit euch zu tun, eher mit Selbstwertregulation und der Einsicht, dass ich auch das Zählen der Noppen meiner Rauhfasertapete als Herausforderung begreifen könnte. Aber Jazztheorie ist theoretisch auch interessant für mich Schemadenker.

Les doch einfach nicht.
Lies oder nicht, aber wenn du schon schreibst, lies bitte kurz Korrektur vor dem Posten. :-p
 
... abgegeben. Lieber @martinjuenke , nicht dass Du allein auf weiter Flur stehst :).
 
Interessant.

Grund genug sich mit dem Thema zu befassen. Man muss ja kein "Jazz" an sich machen, gibt ja auch genug Musikrichtungen, die
sich dem Jazz bedienen und wo das gut passt. Trip Hop bspw
 
ohne da jetzt gross reinzuhören, Trip Hop ist ja auch was anderes als NuJazz. Wenn in dem Mix beides vorkommt, ist da ja nur ein Mix.
Unter Downtempo und NuJazz würde ich auch sowas wie Kruder & Dorfmeister verstehen.

Und du gibst mir sicherlich recht dass Portishead oder Massive Attack anders sind, oder? Und dass in deren Musik genau diese jazzigen Ansätze fehlen.
 
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