Trotz aller klanglichen Höhepunkte

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max mayer schrieb:
daß Du hier gerade den Rentner machst, der die Jugendkultur nicht mehr versteht.

aber da ist schon viel schrott unterwegs, oder? ich mein, noisia höre ich mir an, das ist interessant, aber m_nus geht doch wohl echt nur auf drogen? das ist dann vielleicht ja wahnsinnig jugendmäßig - aber kultur?
 
Elektrokamerad schrieb:


Da hätte ich jetzt mehr erwartet, bei allen Respekt für das Dinger'sche Drumming, das klingt nach Neue Deutsche Welle. Ich hab die ganze Zeit auf den Einsatz von Joachim Witt gewartet. :lol:

Explosiv würde ich das Drumming von Ginger Baker nennen.
 
fab schrieb:
max mayer schrieb:
daß Du hier gerade den Rentner machst, der die Jugendkultur nicht mehr versteht.

aber da ist schon viel schrott unterwegs, oder? ich mein, noisia höre ich mir an, das ist interessant, aber m_nus geht doch wohl echt nur auf drogen? das ist dann vielleicht ja wahnsinnig jugendmäßig - aber kultur?

Klar ist viel Schrott unterwegs, hat ja keiner bestritten. Und von wegen Drogen, der ganze 68er Hippie Kram zum Beispiel wurde ja auch fast ausnahmslos druff konsumiert. Und die Eltern haben gejammert, das sei doch keine Musik sondern Lärm. Wollte nur auf die seit Jahrhunderten existenten Parallelen verweisen.

Ach und der noch, nicht als Paradebeispiel von gut produzierter elektronischer Musik, aber passte von der Botschaft her grad so schön
 
fab schrieb:
florian_anwander schrieb:
Da macht mich so manches, was diverse Jazzer in den Achzigern an der Linndrum verbrochen haben mehr kotzen, als jede beliebige Frenchhouse Scheibe.

hast du da ein beispiel?
Unsexy: Herbie Hancock, die gesamte Future Shock
Sexy: Benjamin (Cohen) Diamond, Thomas Bangalter

Das Lustige ist, dass sich Hancock tierisch einen abzwirbelt mit komplizierten Konstrukten und Versätzen, und Bangalter/Cohen einfache Liedkompositionen machen und nur ein zwei kleine Off-Einwürfe in irgendeinem Keyboard oder ein Vorschlag vom Bass im Hintergrund lassen das ganze Stück swingen. Das haben sie natuerlich beide bei Prince und The Time gelernt, dass man den Swing nur andeuteten muss, und in der Hauptsache im Kopf des Zuhörers entstehen lässt.
 
Dank soundcloud kann ich mittlerweile schon anhand der Wellenform entscheiden, ob ich mir ein Werk anhören möchte.
 
Ich find Hancock ganz gut, grade auch die Future Shock. Ist natürlich nicht mit "normal" gespieltem Jazz zu vergleichen, ist für mich einfach ne andere Baustelle.
 
Eins muss man sagen,jemand hat ein massives ADS Problem und alle stehen sie wieder Schlange um zu helfen.Das ist wirklich lobenswert,Hut ab :supi:
 
Klar doch, man hilft wo man kann.
Da soll noch einer sagen mein Studium der Psychologie war überflüssig.
Hätte auch Verkäufer von Elektrogeräten werden können und dann die Bude zumachen.
 
alphashape schrieb:
Da hätte ich jetzt mehr erwartet, bei allen Respekt für das Dinger'sche Drumming, das klingt nach Neue Deutsche Welle. Ich hab die ganze Zeit auf den Einsatz von Joachim Witt gewartet. :lol:
in musikgeschichte kennst du dich nicht sonderlich gut aus oder?
 
mookie schrieb:
Ich find Hancock ganz gut, grade auch die Future Shock
Aber ist das "sexy"?
Sorry, das ist doch verkrampftes Gymnasiastengetue (ich weiss wovon ich rede, war selber einer, ich hab das auch alles mal toll gefunden). Das ganze erinnert mich immer an die King Crimson Rezension von - ich glaube damals noch - Andrian Kreye, wo der Autor in der Nacht vor dem Konzert schweissgebadet aus einem Alptraum aufwacht: im Traum unterbricht Adrian Belew das Konzert, zeigt auf ihn in die 12te Reihe und sagt "Sie, klatschen sie mal einen synkopierten 17/13tel Takt, aber dalli!".
Dann doch lieber flour to the flour und von dem Mädel träumen, das da mit einem tanzt
 
snowcrash schrieb:
alphashape schrieb:
Da hätte ich jetzt mehr erwartet, bei allen Respekt für das Dinger'sche Drumming, das klingt nach Neue Deutsche Welle. Ich hab die ganze Zeit auf den Einsatz von Joachim Witt gewartet. :lol:
in musikgeschichte kennst du dich nicht sonderlich gut aus oder?


Doch doch, wahrscheinlich sogar besser als du. Und das befähigt mich zu der Aussage Neu! und Harmonia sind gnadenlos überbewertet.
 
Hancock funktioniert, zumindest für mich.
Ich habe Abitur und habe studiert, vielleicht hilft das. Helikopter Quartett mag für die ganz schlauen sein, für mich funktioniert es weniger.
WIe schon oft erwähnt, für mich muss es nicht immer total avantgardistisch sein und wenn ja, begnüge ich Einfaltspinsel mich gerne mit D´Bridge, Instra:Mental und Konsorten.
Four to the floor (meinentwegen auch aufs flour) langweilt mich immer zu schnell, ist nicht meins, erinnert mich auch zu sehr an Marschmusik.
Ist allerdings keine Wertung, gibt sicher auch viel Tolles, kann mir Techno aber nur zeitlich begrenzt anhören. Mit sehr wenigen Ausnahmen.
 
mookie schrieb:
kann mir Techno aber nur zeitlich begrenzt anhören.
Die Frage ist doch: wo?
Vieles was ich im Club gut und passend finde, wäre mir zum Autofahren oder zum Sonntagsfrühstück zu doof.
 
Ehrlich gesagt find ich z.B. Minimal beim Autofahren super, aber im Club doof. Da passiert halt nix, ist zu chillig.
Wie schon erwähnt hör ich mir auch daheim beim gepflegten Tee gerne mal Dillinja oder Pendulum an. Da kommt Freude auf :D
 
Und wie sieht es mit Musik aus, die weitestgehend eine abstrakte Klangcollage darstellt, die mit einem stupiden Rhythmus (uffts, uffts, uffts) unterlegt ist? Das war ja der Ausgangspunkt der Diskussion. Bitte "stupide" nicht mit "minimal" verwechseln. Ich höre auch sehr gerne Minimal Music - klong, klong, klong, klongklong, klongklongklong.
 
Wie gesagt, die Geschmäcker sind verschieden. Nicht Du definierst stupide und hypnotisch, etc. generell, das muß jeder Hörer für sich individuell ausmachen.
Vor allem auch in welchem Kontext er das gerne hören und genisessen möchte.
Für mich ist Minimal z.B. keine Clubmusik.
 
moses2.jpg


Selbstverstänlich bin ich nicht der MIDI-Moses, und meine Aussagen sind als rein persönliche Ansichten zu sehen (wie auch sonst), die wir dann gerne diskutieren mögen. Wenn du sagst, dass du gerne das letzte primitive Zeug hörst, da es dir sehr gut gefällt und deinem Geschmack nahekommt, ist das doch voll in Ordnung.
 
Elektrokamerad schrieb:
... eine abstrakte Klangcollage darstellt, die mit einem stupiden Rhythmus (uffts, uffts, uffts) unterlegt ist? Das war ja der Ausgangspunkt der Diskussion.

Ein Beispiel wäre nicht schlecht, dann hätte wir auch einen Gegenstand zur Diskussion.
 
Liegt vielleicht daran dass die meisten musikalisch eher unbedarfte Menschen auf komplexere Rhythmen gar nicht tanzen koennen. Hab' von Frauen die Frage - "Wie soll man denn darauf tanzen" - in den 80ern haeufiger gehoert wenn's um Elektro/Breakdance Sachen ging, will man die Masse erreichen, sollte man's halt nicht zu kompliziert machen...
Wenn das mit dem hypnotischen nicht funktioniert, ist vielleicht der Kopf im Weg, div. chem. oder natuerliche (von mir ungetestete) Hilfsmittel sollen in der Beziehung Abhilfe schaffen...
Ich nenne diese Art Musik gerne "Jogging-Musik", weil ich sie eher nicht in aller Ruhe im Sessel hoeren moechte...
 
Summa schrieb:
Liegt vielleicht daran dass die meisten musikalisch eher unbedarfte Menschen auf komplexere Rhythmen gar nicht tanzen koennen. Hab' von Frauen die Frage - "Wie soll man denn darauf tanzen" - in den 80ern haeufiger gehoert wenn's um Elektro/Breakdance Sachen ging, will man die Masse erreichen, sollte man's halt nicht zu kompliziert machen...

Super, dann dürften ja bestimmte Forummitglieder für alle Ewigkeit ausgesorgt haben. Glückwunsch. Und, lieber Summa, mir ging es nicht um "einfach vs. komplex", sondern um "stupide". Steht aber alles hier drin.
 
Summa schrieb:
Hab' von Frauen die Frage - "Wie soll man denn darauf tanzen" - in den 80ern haeufiger gehoert wenn's um Elektro/Breakdance Sachen ging, will man die Masse erreichen, sollte man's halt nicht zu kompliziert machen...
Sorry, kompliziert hat nichts mit Nicht-Tanzbarkeit zu tun. Mein Lieblingsbeispiel ist da "Sorry to Say" von den Commodores, bei dem man seine liebe Not hat den Downbeat zu definieren und die Taktzaehlzeit, aber es ist sexy, es groovt wie sau und alle Mädels tanzen.
Elektro/Breakbeat ist eben selten sexy. Das ist reines Bubenspielzeug-Zusammengebastel - so wie Marionetten aus Fischertechnik oder Märklin Metallbaukasten eben nicht anregende Puppen zum Spielen sind, sondern nur die Funktionalität von Puppen imitieren.
 
florian_anwander schrieb:
Elektro/Breakbeat ist eben selten sexy. Das ist reines Bubenspielzeug-Zusammengebastel - so wie Marionetten aus Fischertechnik oder Märklin Metallbaukasten eben nicht anregende Puppen zum Spielen sind, sondern nur die Funktionalität von Puppen imitieren.

 
florian_anwander schrieb:
...Elektro/Breakbeat ist eben selten sexy. Das ist reines Bubenspielzeug-Zusammengebastel ...
Hoch leben die Vorurteile.
Diese elektronische Musik (bitte ggf. mit Rockmusik, etc. ersetzen), das ist doch gar keine richtige Musik mehr...
Darf nicht der Hörer selbst entscheiden was er sexy findet? Manch eine(r) mag sogar Slayer sexy finden.
 
florian_anwander schrieb:
Summa schrieb:
Hab' von Frauen die Frage - "Wie soll man denn darauf tanzen" - in den 80ern haeufiger gehoert wenn's um Elektro/Breakdance Sachen ging, will man die Masse erreichen, sollte man's halt nicht zu kompliziert machen...
Sorry, kompliziert hat nichts mit Nicht-Tanzbarkeit zu tun. Mein Lieblingsbeispiel ist da "Sorry to Say" von den Commodores, bei dem man seine liebe Not hat den Downbeat zu definieren und die Taktzaehlzeit, aber es ist sexy, es groovt wie sau und alle Mädels tanzen.

Youtube Link oder Amazon Link waere nett, konnte den Song nicht finden und hab' keine Ahnung ob's eher zu Funk/Disco Funk oder doch mehr zu den langsameren Sachen vom Commodores gehoert...

Elektro/Breakbeat ist eben selten sexy. Das ist reines Bubenspielzeug-Zusammengebastel - so wie Marionetten aus Fischertechnik oder Märklin Metallbaukasten eben nicht anregende Puppen zum Spielen sind, sondern nur die Funktionalität von Puppen imitieren.

Nicht umsonst hab' ich in den 80ern und Breakdance geschrieben ;-)
 
Hi,

Ich denke dieses Thema führt zu keinem Ergebnis, da die Geschmäcker eben verschieden sind. Man wird es nie jedem Recht machen können. Für mich z.B. ist es egal wie komplex oder ausgetüftelt ein Song ist, er muss mir einfach gefallen. Desweiteren ist es mir völlig egal mit welchem Gear oder Software der Track erstellt wurde. Ich stehe persönlich nicht auf komplexe Klanggebilde, die keinen richtigen Rhythmus erkennen lassen, da ich dies für mich nicht als Musik definiere. Das mag anderen sicherlich anders gehen, die finden das u.U. sogar toll :). Sowas sollte man tolerieren. Desweiteren sollte auch erwähnt werden, dass die meisten hier sicherlich keine Profi-Musiker sind. Viele können nicht einmal Noten lesen und haben u.U. nicht mal ein Instrument gelernt. Außerdem wird nicht jeder die Zeit und Lust haben sich Stunden mit einem Stück zu befassen. Ich habe manchmal max. 1-2 Stunden am Abend Zeit was fertig zu machen und da wird eben gemacht, was für meine Verhältnisse machbar ist. Das das dann keine Profi-Anspruch hat ist doch klar. Und gefallen wird es sowieso nur einer Minderheit, den die elektronische Musik ist generell nicht der Mainstream…. Von daher kann man das alles mal relativieren. Mein Anspruch an die Musik von Hobbyisten ist nicht sehr hoch, da ich mir dieser Problematiken bewusst bin.

Elektrokamerad: Lass mal was von Dir hören, würde mich mal interessieren, was Du so für Musik machst…

greetz
orange
 
Elektrokamerad schrieb:
Ich unterscheide sehr wohl zwischen "stupide" und "hypnotisch", beides scheinbar auf einer einfachen rhythmischen Struktur aufgebaut, dennoch vom musikalisch-handwerklichen bis zur Wirkung auf den Hörer völlig unterschiedlich.

Als Beispiel führe ich ja bekanntlich gerne "Hallogallo" von "Neu!" an, bei dem Schlagzeug als treibender Rhythmus und die sich übereinander schichtenden Gitarrenlinien und -flächen zu einem meditativ-explosiven Ganzen mischen. Scheinbar widersprüchlich, aber möglicherweise deshalb auch so interessant. Und schweinegut gemacht.


super track, wäre das alles elektronisch würde mich das sehr an gute aktuelle technoproduktionen erinnern...
 
orange_hand schrieb:
Hi,

Ich denke dieses Thema führt zu keinem Ergebnis, da die Geschmäcker eben verschieden sind.

Exakt. Was der EK stupide findet, kann und wird dem Nächsten wohl gut gefallen, ohne dass das irgendetwas substanzielles über die Beiden aussagen würde.
Natürlich kann man über individuelle Geschmäcker diskutieren, ich finde das allerdings eher müßig.
 
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