Trotz aller klanglichen Höhepunkte

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Trotz aller klanglichen Höhepunkte und Bemühungen, das Instrumentarium kreativ einzusetzen, ist der Track aufgrund des banalen rhythmischen Einsatzes der Bassdrum in seiner Stupidität kaum zu übertreffen.

Nach regelmäßigem Durchhören der vorgestellen Tracks kann man das eigentlich bis auf wenige Ausnahmen als Schlusssatz unter jede Vorstellung schreiben. Ich bitte meinen Beitrag als Anregung zu mehr Phantasie und Musikalität zu verstehen. Vielleicht kommt ja mal irgendwann was bei rum.

uffta, uffta, uffta ...
 
Warum? Ich schaffe es meistens überhaupt nicht, einen Track durchzuhören, der von uffta ff. greprägt ist. Auch wenn der Einwurf oft kommt: Es ist einfach so!
Der Rest des Tracks neben der Bassdrum wird oft zum Nebenkriegsschauplatz und ab und an ist das sehr schade.
 
dotterl schrieb:
Ach Dirk, langsam wirds langweilig.

Ach Peter, stimmst du denn meiner Kernaussage prinzipiell zu, und was könntest du von deiner Seite aus als erfahrener Musiker tun, um den Forumteilnehmern eine Hilfe bei der Bewältigung dieses offensichtlichen musikalischen Mangels zu sein?
 
Elektrokamerad schrieb:
dotterl schrieb:
Ach Dirk, langsam wirds langweilig.

... stimmst du denn meiner Kernaussage prinzipiell zu, und was könntest du von deiner Seite aus als erfahrener Musiker tun, um den Forumteilnehmern eine Hilfe bei der Bewältigung dieses offensichtlichen musikalischen Mangels zu sein?

Für mich steht schon seit Anfang an die Frage im Raum, ob ich in diesem Forum richtig bin.
Eine Frage, die Du Dir vielleicht auch mal stellen solltest, und das ist wirklich nicht bös gemeint.
Du stellst bestimmte Erwartungen an Musik/Komposition etc. - hatten wir doch alles schon x-fach hier - die
an diesem Platz für Dich offensichtlich nicht erfüllt werden.
Ich bin hier selbst schon einige Male angeeckt, als ich die aktuelle "Berliner Schule" als Epigonentum herab-
stufte.
Das immer wieder zu wiederholen - auch wenns stimmt - nervt die Forumsmitglieder eher.

Meine Ansätze waren/wären eher die Leute z. B. für neue Musik zu begeistern - muß ja nicht Stockhausen sein,
denn für "Anfänger" gibts da besser Zugängliches. Frage ist nur, ob ich hier missionieren muß?
 
dotterl schrieb:
Für mich steht schon seit Anfang an die Frage im Raum, ob ich in diesem Forum richtig bin.
Eine Frage, die Du Dir vielleicht auch mal stellen solltest, und das ist wirklich nicht bös gemeint.
Mit Sicherheit gehört Ihr beide hierhin, schon aus Gründen Eurer ureigenen Sichtweise auf die Dinge.
Ich bin hier selbst schon einige Male angeeckt, als ich die aktuelle "Berliner Schule" als Epigonentum herab-
stufte.
Nun, wenn man den Begriff "Berliner Schule" genau betrachtet (zu Zeiten der Gründung durch Thomas Kessler), hat es eigentlich wenig bis gar nichts mit dem zu tun, was heutzutage alles unter diesem Begriff "schubladisiert" wird. Insofern lagst Du mit dem Epigonentum gar nicht so daneben, auch wenn ich selber Fan von gut gemachten Produktionen dieses Epigonentums bin.
Meine Ansätze waren/wären eher die Leute z. B. für neue Musik zu begeistern - muß ja nicht Stockhausen sein, denn für "Anfänger" gibts da besser Zugängliches. Frage ist nur, ob ich hier missionieren muß?
Du missionierst nicht, wenn Du gut gemeinte Ratschläge und Tipps gibst. Wie in anderen Zusammenhängen macht es oft die Verwendung der Sprache, wie etwas herüberkommt. Andererseits ist es auch ein Rat oder Tipp, bestimmte Dinge wie "umpfta" doch auch einfach mal zu unterlassen und Wege ohne "Heute hau'n wir auf die Pauke" zu gehen.
 
Du missionierst nicht, wenn Du gut gemeinte Ratschläge und Tipps gibst. Wie in anderen Zusammenhängen macht es oft die Verwendung der Sprache, wie etwas herüberkommt. Andererseits ist es auch ein Rat oder Tipp, bestimmte Dinge wie "umpfta" doch auch einfach mal zu unterlassen und Wege ohne "Heute hau'n wir auf die Pauke" zu gehen.

Jain. Das Forum lebt natürlich davon, dass die Mitglieder immer wieder (neue) Impulse
einbringen. Ich hatte das z. B. KURZ mit der Vorstellung von Donaueschingen und dem
"Puff-Seiten-Thrread" - Morton-Feldman-Raum gemacht.
Was darüber hinaus geht/ginge wäre für mich schon etwas was in Richtung Missionierung
geht (also, wenn ich immer wieder Feldman glorifizieren würde bzw. den Leuten immer
wieder sage "Eure Musik ist Scheiße" etc.).

Mit dem Begriff "umpfta" habe ich keine Probleme. Darf auch "unzgunzgunzg..." oder
"böpböpböp" sein. Ist alles nur Verpackung.
 
ich fänd unglaublich viel elektro-musik wesentlich geiler wenn mir nicht das ständige BUMM! so auf den sack gehen würde. kann mir deshalb viele sachen nicht anhören. ganz schlimm: BUMM-remixes.

ausnahmen gibts. neulich hat mich aber ein bisschen house music doch überzeugt (deep housecat show) - und übrigens können breakbeats auch nerven.

ein problem habe ich dann, wenn es STUMPF vor sich hin brettert und darüber irgendwelche flächen liegen, sprachsamples oder was auch immer, ohne verbindung zueinander. da ist dann eigentlich gar nichts da und das Nichts wird durch das BUMM! zusammengehalten.

finde schon gut, dass dirk das penetrant anspricht. die antwort "das gehört aber so weil is ja house/tech/minimal/[other variation of disco music]" ist einfach hirnamputiert. mich mag jede art von musik aber manche ist einfach bescheuert.

@dirk
da du die beiträge eröffnet hast:
eine grundsätzliche voreingenommenheit gegenüber jedem rhythmus/groove-element ist auch nicht hilfreich.

da irrt herr stockhausen. die musikalische kraft repetitiver rhythmen zu vernachlässigen (ich meine komlexe rhythmen, die in einer langen tradition stehen) ist zentraleuropäische arroganz und ignoranz. nur weil wir rhythmisch völlig unterentwickelt sind, ist der rhythmus kein unwichtiges musikalisches element. ja, ich weiß, stockhause SCHREIBT zum rhythmus, setzt es aber praktisch nicht um. ich meine mit "rhythmus" jetzt nicht, 64 mal zwei tritonus-akkorde anzuschlagen!

und du lobst vorzugsweise tracks ohne grooves und in völliger free time in den himmel.

 
Auch ich muss E-Kamerad in seinem Eingangsposting -für meinen Geschmack- recht geben.

Evtl. auch ein Generationskonflikt, da ich als Jahrgang 1970 keine Clubs (mehr) besuche und grundsätzlich neben einschlägigen E-Acts zu ca. 60-70% Musik in klassischen Songstrukturen mit Gesang bevorzuge, kann ich oft mit den hier veröffentlichen abstrackten "Klangkollagen" nichts anfangen.

Als "Potential"-Demo eines Geräts XY oft sehr akzeptabel, für meinen "Musikgenuss" jedoch weitgehend unbrauchbar.
 
Bitte noch einmal genau nachlesen. Es ist nicht die abstrakte Klangstuktur, sondern der primitive Rhythmus. Das zum Thema.

Und gerne für dich einen Nebenschauplatz: Man kann übrigens mit "Abstrakt" recht musikalisch umgehen und ebenfalls Musik machen, die viele Hörer in den Bann zieht und emotional bewegt, das hat mir ein Teilnehmer des Besuchs vom Elektronischen Studio des WDR am 18.9. bestätigt, indem er mir zuraunte, dass er beim Hören von Stockhausens Hymnen in der 4-kanaligen Fassung soeben Gänsehaut am ganzen Körper bekommen habe. Das ist keine Generationsfrage, sondern eher eine der Qualität von Musik, aber auch der des Hörers.
 
danke für den Hinweis, evtl. von mir unzureichend formuliert - auch ich meinte in erster Linie damit die 4-on-the-floor-Tracks mit willkürlicher und abstrackter Klang Garnierung die hier vorgestellt werden.
Im Modular-Tagebuch sprechen mich die Sachen mehr an, da die Klänge dort oft im Vordergrund stehen.
Für den meinen Musikgenuss an sich aber trotzdem unbrauchbar.
 
Trotz aller klanglichen Höhepunkte finde ich in der Rockmusik die E-Gitarre als viel zu häufig vorkommendes Element das mich stört. Warum kann man da nicht mal neue Wege gehen und z.B. eine voluminöse, repetetive Bassdrum einsetzen. Evtl. auch in 4 Helikoptern aufgenommen?
 
Entschuldigt bitte, aber das ist nun wirklich Geschmackssache! Ich schreibe dann einfach direkt in den Posttitel: "Vorsicht, Techno", alle wissen Bescheid und niemand muss es sich anhören.
Mir persönlich bereitet gerade das Primitive, körperliche im Techno sehr große Freude, und zwar niemals wenn ich zu Hause mit einer Tasse Tee auf der Couch sitze, sondern ausschließlich in einem ausgelassenen, oftmals mit Drogen verbundenen Kontext mit anderen Menschen zusammen. Ohne diese Erfahrung macht Techno vermutlich keinen Sinn.
 
mookie schrieb:
max mayer schrieb:
oftmals mit Drogen verbundenen Kontext ... Ohne diese Erfahrung macht Techno vermutlich keinen Sinn.
sehr traurig.

Dem ersten Teil des Posts stimme ich allerdings uneingeschränkt zu

Och, gar nicht mal soo traurig. Vermutlich hast Du mich auch falsch verstanden. Ich empfinde Techno als Musik des ausgelassenen miteinander Feierns. Und als Westmensch und Egofucker kommt man dann oft, aber nicht notgedrungen(!) besser mittels der entsprechenden Drogen zusammen. Um diese Erfahrung ging es mir. Drogen kann ich auch gepflegt alleine zu Hause auf der Couch nehmen, und zwar zu Bach und Beethoven.
 
Ich höre mir bei einem Tee zu Hause auch sehr gerne einen gepflegten Dillinja oder das neueste Werk von Pendulum an.
Ich mag Drogen weder zu Hause noch im Club und empfinde es als traurig wenn man sowas nehmen muss und ausgelassene Stimmung mit z.B. Alkohol verbindet.
Ich bin auch so eine ganz lustige Type.
 
Ich unterscheide sehr wohl zwischen "stupide" und "hypnotisch", beides scheinbar auf einer einfachen rhythmischen Struktur aufgebaut, dennoch vom musikalisch-handwerklichen bis zur Wirkung auf den Hörer völlig unterschiedlich.

Als Beispiel führe ich ja bekanntlich gerne "Hallogallo" von "Neu!" an, bei dem Schlagzeug als treibender Rhythmus und die sich übereinander schichtenden Gitarrenlinien und -flächen zu einem meditativ-explosiven Ganzen mischen. Scheinbar widersprüchlich, aber möglicherweise deshalb auch so interessant. Und schweinegut gemacht.

 
Elektrokamerad schrieb:
Ich unterscheide sehr wohl zwischen "stupide" und "hypnotisch"
Leider entscheidest Du über Stupide und hypnotisch, das ist hier oft das Problem.
Auch andere Leute haben eigenen Geschmack und Meinung, auch wenn sie nicht konform mit Deiner einhergeht ist sie zu akzeptieren.
 
Elektrokamerad schrieb:
Ich unterscheide sehr wohl zwischen "stupide" und "hypnotisch", beides scheinbar auf einer einfachen rhythmischen Struktur aufgebaut, dennoch vom musikalisch-handwerklichen bis zur Wirkung auf den Hörer völlig unterschiedlich.

Als Beispiel führe ich ja bekanntlich gerne "Hallogallo" von "Neu!" an, bei dem Schlagzeug als treibender Rhythmus und die sich übereinander schichtenden Gitarrenlinien und -flächen zu einem meditativ-explosiven Ganzen mischen. Scheinbar widersprüchlich, aber möglicherweise deshalb auch so interessant. Und schweinegut gemacht.

Ja, netter Track, hat für mich aber wirklich nicht im entferntesten etwas mit der Musik zu tun, zu der man sich im Rausch und in der Gruppe verlieren kann.
Und natürlich sind viele der hier vorgestellten Songs nicht professionell produziert. Das hat aber nichts mit der gewählten musikalischen Sprache, sondern mit mangelnder Ausbildung und Erfahrung zu tun.
 
Habe ich das behauptet? Hypnotisches Massenmeditieren wäre ja auch zu seltsam.
 
mookie schrieb:
Leider entscheidest Du über Stupide und hypnotisch, das ist hier oft das Problem.
Wer die von mir angesprochenen Tracks als hynotisch empfindet, hat sie nicht mehr alle auf dem Christbaum.
 
max mayer schrieb:
Kerlemensch, was nörgelst Du dann?!

Elektrokamerad schrieb:
Ich bitte meinen Beitrag als Anregung zu mehr Phantasie und Musikalität zu verstehen. Vielleicht kommt ja mal irgendwann was bei rum.

uffta, uffta, uffta ...

Klar, eine generische Aufforderung zu Phantasie und Musikalität ist leicht hingeschrieben und nichts Verwerfliches. Ich befürchte nur, daß Du das Wesen vom Techno nicht verstanden hast(?) und daher die Kritik fehl am Platz ist. Schließlich wirfst Du Bach posthum auch nicht vor, daß die Rhythmik seiner im Vergleich zu Schwarzafrikanischer Musik einem Krüppel gleicht.
 
Elektrokamerad schrieb:
Es ist nicht die abstrakte Klangstuktur, sondern der primitive Rhythmus.
Edit: Ich will kein Bildung durch Musik sondern Unterhaltung; die darf auch einfach strukturiert sein.
Orig:Ich glaube, um den "primitiven Rhythmus" goutieren zu können bedarf es unbedingt einer ausgeprägten Erfahrung im "abends in einen Club zum Tanzen gehen". Wer die nicht hat wird immer andere rhytmische Charakteristika bevorzugen.


Ich persönlich HASSE zum Beispiel dumpf in straighten 16teln und 8teln ohne jegliche Feinverschiebung und off-Betonung (sprich ohne Swing und Groove) programmierte Rhythmen. Da macht mich so manches, was diverse Jazzer in den Achzigern an der Linndrum verbrochen haben mehr kotzen, als jede beliebige Frenchhouse Scheibe.
Wenn jemand Musik macht die keinen Sex in den Hüften hat (und dazu gehört das GESAMMELTE Arpeggiator-Sechzehnstep-Echo-Gedudel der späten siebziger und frühen achtziger Jahre, aber natürlich auch vieles an heutigen UmpfUmpfUmpf-Produktionen), dann finde ich das eine Zumutung an mich als Zuhöhrer.
 
florian_anwander schrieb:
Ich will kein Bildung durch Musik sondern Unterhaltung; die darf auch einfach strukturiert sein.
Einfach muss nicht stupide sein, siehe mein Beispiel Hallogallo. Oder das hier:



Kracher.
 
Elektrokamerad schrieb:
florian_anwander schrieb:
Ich will kein Bildung durch Musik sondern Unterhaltung; die darf auch einfach strukturiert sein.
Einfach muss nicht stupide sein, siehe mein Beispiel Hallogallo.

Du begreifst es einfach nicht und willst es scheinbar auch gar nicht.
Ich hoffe, Dir fällt zumindest auf, daß Du hier gerade den Rentner machst, der die Jugendkultur nicht mehr versteht.
 
florian_anwander schrieb:
Ich persönlich HASSE zum Beispiel dumpf in straighten 16teln und 8teln ohne jegliche Feinverschiebung und off-Betonung (sprich ohne Swing und Groove) programmierte Rhythmen.
+1

Da macht mich so manches, was diverse Jazzer in den Achzigern an der Linndrum verbrochen haben mehr kotzen, als jede beliebige Frenchhouse Scheibe.

hast du da ein beispiel?


Wenn jemand Musik macht die keinen Sex in den Hüften hat (und dazu gehört das GESAMMELTE Arpeggiator-Sechzehnstep-Echo-Gedudel der späten siebziger und frühen achtziger Jahre, aber natürlich auch vieles an heutigen UmpfUmpfUmpf-Produktionen), dann finde ich das eine Zumutung an mich als Zuhöhrer.

+1
 
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