Überlastung und "No Gos" bei Eurorack und separaten Synthesizern?

NXN

NXN

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Liebe Community Mitglieder,

als Neueinsteiger im Eurorack Bereich (als Start erstmal nur das Behringer System 100) beschäftigt mich die Frage, auf was ich achten muss, um meine unterschiedlichen Geräte beim Zusammenschluss nicht zu überlasten. Konkret denke ich an
-Behringer System 100
-Moog Mother 32
-Moog Voyager über VX-351
-(Korg) ARP 2600.
So habe ich schon festgestellt, dass sich die Gate-Spannung von der Mother 32 verstärken muss, um den ARP 2600 anzusteuern...
-Muss ich ergo "andersrum" vom ARP zur Mother 32 das Gate erst abschwächen.... oder sind die System normalerweise so fehlertolerant ausgelegt, dass es hier keine Probleme geben dürfte?
-Gibt es irgendwelche "No Gos", die ich beim Zusammenschließen von unterschiedlichen System und Herstellern beachten muss?

Danke Euch schon vorab für die Antworten!
Gruß,
NXN
 
Das müsste eigentlich in den Anleitungen zu finden sein.
Also soviel Volt verträgt der Gate Eingang, wieviel Volt braucht es mindestens um auszulösen usw.

Ich würde jetzt keine Probleme da erwarten, aber ist immer besser wenn man's genau weiß. :)
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: NXN
Die Frage ist offenbar nicht neu und ich habe folgendes gefunden:


Zusammenfassung:
- Der Orgininal ARP 2600 verwendet +15V Trigger, das verträgt sich nicht ohne Schutzschaltung und/oder Verstärker mit Eurorack (Limit +/-12V)
- Der Korg ARP 2600 verwendet +10V Trigger, das lässt sich problemlos von ARP -> Eurorack verwenden, anders rum braucht man ggf. Verstärker.
- Mother-32 sendet auf Trigger/Gate (wie die meisten Eurorack Geräte) 0V/+5V, verträgt auf den Eingängen -12V ... +12V, Triggerschwelle in der Regel irgendwo in der Mitte zwischen 0...5V.

D.h. Eurorack in sich ist unkritisch, der Übergang Eurorack -> Korg ARP braucht Verstärkung, Original ARP sollte über passende Treiber angesteuert werden.
Übrigens, Behringer gibt für den 2600 für die verschiedenen Signale unterschiedliche Schaltschwellen zwischen +4V und +6V an, da würde ich auch einen Verstärker zwischenschalten.

Überlastung - im Sinne von zu viele Eingänge mit zu hoher Last auf einen Ausgang - ist im Normalfall nicht zu befürchten und sollte bei Gate/Trigger nicht so die Rolle spielen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich sehe solche Angaben eigentlich oft in Anleitungen. Kann natürlich sein, dass das bei den Herstellern für die ich mich primär interessiere angegeben ist uns viele das nicht machen.
 
das wäre schön wenn sowas in den Anleitungen stünde ... das muss man meist die Hersteller fragen

Also ich hab das im Behringer Quickstart Guide zum 2600 in wenigen Minuten unter den Specifications gefunden, bei der Doku der Mother-32 ist der Hinweis
"NOTE: It is safe to use larger logic levels up to +15V. The minimum level for triggering these inputs is approximately +3.2V."
im Fließtext an mehreren Stellen "versteckt", aber auch nicht unauffindbar, wenn man die Suche im Acrobat bedienen kann.
 

Dafür hast du ja uns! :streichel::lol:
Um ehrlich zu sein, ich musste selbst auch zweimal suchen, weil's beim Behriunger unter dem korrekten Begriff "threshold" zu finden war, bei Moog aber nicht ... und bei Behringer unter den Specs stand (wo es hin gehört), bei Moog aber im Prosa-Teil, nicht aber in den Specs.
Dieser Punkt in Sachen Doku geht also mal eindeutig an Behringer. Einziger Kritikpunkt: Behringer hat nicht erwähnt, bis zu welcher Spannung die Eingänge abgesichert sind.
 
Ich durchsuche auch einfach die PDF Anleitungen, manchmal ist es auch einfach eine Fussnote irgendwo unter einem Bild, manchmal irgendwo im Text in Klammern versteckt...

Erica Synths gibt z.B. bei einigen Modulen den Ausgangspegel und den max. Eingangspegel an, bei einigen wiederum gar nichts. Bei allen Modulen der Pico Serie bei denen ich jetzt geschaut habe steht überhaupt nichts. Also letzendlich bleibt einem wohl nichts anderes übrig als jedes mal aufs neue das PDF zu durchsuchen.
 
Ich finde das ganze auch irgendwie etwas unglücklich gelöst. Einige Geräte haben 0-5 Volt, andere -12V bis +12V. Und bei anderen Geräten kann man Aus und Eingang durchaus auchmal verwechseln, wäre gut, wenn das standartmäßig alles abgesichert ist gegen falsches patchen.
 
Ich finde das ganze auch irgendwie etwas unglücklich gelöst. Einige Geräte haben 0-5 Volt, andere -12V bis +12V.

Das täuscht.
Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass ARP deutlich älter ist als Eurorack und man sich bei Eurorack aus Kostengründen auf einen technisch leichter zu implementierenden Rahmen geeinigt hat.

Trigger/Gate-Ausgänge senden 0/5V, weil das am Einfachsten mit bestehenden Logik-Chips ohne extra Treiber zu realisieren ist ... und akzeptieren am Eingang für gewöhnlich von -12...+12V Alles, weil mehr bei Eurorack eh nicht rauskommen kann ... und verwenden irgendwas um 3V als Schaltschwelle, weil das so schön zwischen 0 und 5V liegt.

Und -12V ... +12V ist überall da zu erwarten, wo es nicht nur um an oder aus geht, also Pitch oder Signal.

Dass da nun so ein alter ARP nicht so 100%ig dazu passt ist dumm gelaufen, aber im Grunde das kleinere Übel. Moog S-Trigger passen noch schlechter dazu.
Und Korg MS 20 erst recht nicht. Korg MS 20 Pitch passt auch nicht zu Eurorack... und die alten Moog 1,2V/Oktave Pitch Spannungen passen auch nicht.
Ist halt altes Zeugs, da braucht man Adapter/Konverter.
Muss man eben wissen, wenn man sich so eine alte Gurke oder einen Clone davon kauft.
Und wenn man es nicht weiß, dann muss man eben in den sauren Apfel beißen und es lernen ... oder so lange probieren bis es passt und die Schuld dafür auf Andere schieben.

Und bei anderen Geräten kann man Aus und Eingang durchaus auchmal verwechseln, wäre gut, wenn das standartmäßig alles abgesichert ist gegen falsches patchen.

Wer Aus- und Eingänge verwechselt sollte nicht ... mit Modular spielen.
Und bei allen anderen Fällen besteht ja gerade der Reiz von Modular darin, dass man es nach Belieben verschalten kann, um unter Umständen Effekte zu realisieren, an die vorher Keiner gedacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Frage ist offenbar nicht neu und ich habe folgendes gefunden:


Zusammenfassung:
- Der Orgininal ARP 2600 verwendet +15V Trigger, das verträgt sich nicht ohne Schutzschaltung und/oder Verstärker mit Eurorack (Limit +/-12V)
- Der Korg ARP 2600 verwendet +10V Trigger, das lässt sich problemlos von ARP -> Eurorack verwenden, anders rum braucht man ggf. Verstärker.
- Mother-32 sendet auf Trigger/Gate (wie die meisten Eurorack Geräte) 0V/+5V, verträgt auf den Eingängen -12V ... +12V, Triggerschwelle in der Regel irgendwo in der Mitte zwischen 0...5V.

D.h. Eurorack in sich ist unkritisch, der Übergang Eurorack -> Korg ARP braucht Verstärkung, Original ARP sollte über passende Treiber angesteuert werden.
Übrigens, Behringer gibt für den 2600 für die verschiedenen Signale unterschiedliche Schaltschwellen zwischen +4V und +6V an, da würde ich auch einen Verstärker zwischenschalten.

Überlastung - im Sinne von zu viele Eingänge mit zu hoher Last auf einen Ausgang - ist im Normalfall nicht zu befürchten und sollte bei Gate/Trigger nicht so die Rolle spielen.
Super, Danke @MoogelPackung für diese super-umfangreiche Antwort! Das sind genau die Punkte, die ich wissen wollte. Jetzt bin ich erst mal beruhigt und voll animiert zum wilden patchen ;-) .
 
Ich habe in 25 Jahren Modular noch nie ein Modul beschädigt auf diese Art (Kurzschluss hatte ich aber schon). Dabei Eurorack, Arp, 5HE, Technosaurus, Wiard 300 und ganz viele Synths und CV Interfaces verbunden. Das extremste war der Ausgang der Curetrronic VCOs. Die waren abartig hoch. Aber nie wurde irgendwas beschädigt.

Ich würde mir hier keine Gedanken machen, mache ich auch nie. Ausser natürlich wie Du die Gatespannung hochbekommmst für den ARP.
 
Wer Aus- und Eingänge verwechselt sollte nicht ... mit Modular spielen.

Also bei vielen Geräten ist es ja auch eindeutig gekennzeichnet und in praktischen Gruppen aufgeteilt, da verwechselt man nichts aber dann gibt es wieder Module wo man drüber nachdenken muss und bei denen bestimmt schonmal jemand was verwechselt hat. Und natürlich Spezialisten, bei denen es sogar Ein und Ausgang an der selben Buchse sein kann, je nach aktueller Funktion.

Vielleicht bin ich da auch einfach nur zu ängstlich, was kaputt zu machen.
 
…und die alten Moog 1,2V/Oktave Pitch Spannungen passen auch nicht.
Bitte, welche alten Moog-Synthesizer arbeiten mit 1,2V/Oktave?

Sofern Du noch keinen 2600 haben solltest und planst, einen Korg ARP2600 M anzuschaffen, kannst Du beruhigt sein:
"Der Schwellenwert des Triggersignals, das benötigt wird, um die ADSR Hüllkurve über die S/H Gate Buchse auszulösen, wurde von 10V auf 5V reduziert, wodurch es viel einfacher möglich ist, das Instrument in Kombination mit anderen Geräten wie z. B. volcas oder Eurorack-Modulen zu verwenden."
(Quelle)
 
Ich habe in 25 Jahren Modular noch nie ein Modul beschädigt auf diese Art (Kurzschluss hatte ich aber schon). Dabei Eurorack, Arp, 5HE, Technosaurus, Wiard 300 und ganz viele Synths und CV Interfaces verbunden. Das extremste war der Ausgang der Curetrronic VCOs. Die waren abartig hoch. Aber nie wurde irgendwas beschädigt.

Ich würde mir hier keine Gedanken machen, mache ich auch nie. Ausser natürlich wie Du die Gatespannung hochbekommmst für den ARP.
Danke @sägezahn-smoo , das heißt ja dann quasi „Feuer frei!“ 😀🤩
 
Bob Moog hat doch den 1V/Oct Standard eingeführt und da hatte sich meines Wissens nie etwas daran geändert.
Ich glaube mich zu erinnern, dass ich mal irgendwo ein Video mit einem Modularsystem gesehen habe, welches 0,1V/Halbtonschritt = 1,2V/Oktave verwendete und dass da explizit darauf aufmerksam gemacht wurde, dass das eben nicht zu aktuellen Systemen kompatibel ist.

Kann aber gut sein, dass ich das verwechselt habe und das kein Moog war sondern nur so aussah.
 
Bitte, welche alten Moog-Synthesizer arbeiten mit 1,2V/Oktave?


Sofern Du noch keinen 2600 haben solltest und planst, einen Korg ARP2600 M anzuschaffen, kannst Du beruhigt sein:
"Der Schwellenwert des Triggersignals, das benötigt wird, um die ADSR Hüllkurve über die S/H Gate Buchse auszulösen, wurde von 10V auf 5V reduziert, wodurch es viel einfacher möglich ist, das Instrument in Kombination mit anderen Geräten wie z. B. volcas oder Eurorack-Modulen zu verwenden."
(Quelle)
Ich war glücklicherweise schnell genug und konnte einen ARP 2600 FS ergattern. Da scheint es ja dann doch einen technischen Unterschied im Vergleich zum M-Modell zu geben. Interessant. 🤔
 
Ich glaube mich zu erinnern, dass ich mal irgendwo ein Video mit einem Modularsystem gesehen habe, welches 0,1V/Halbtonschritt = 1,2V/Oktave verwendete und dass da explizit darauf aufmerksam gemacht wurde, dass das eben nicht zu aktuellen Systemen kompatibel ist.

Kann aber gut sein, dass ich das verwechselt habe und das kein Moog war sondern nur so aussah.
Das verwechselst Du mit dem 200 und 200e von Buchla, dort galt und gilt 1,2V/Oktave.
 
Ein anderes Thema ist cv/Pitch. Hier muß der Sender die angeschlossenen Empfänger treiben können, sonst klingt das schief. Der Sender muß also einen geringen Innenwiderstnd haben, die Empfänger einen hohen Innenwiderstand. Oft muß man verstärken ( Emitterfolger, cv-Mischer oder sowas ).
 
Was passiert eigentlich, wenn man in eine Miniklinke für Midi etwas Steuerspannung hineinballert, kann da etwas kaputtgehen?

Ich habe mir gerade die Midi-Standardschaltungen angesehen. Zumindest die Midi-In Optokoppler sind NICHT steuerspannungsfest. Sei also bitte vorsichtig unabhängig vom Steckertyp, sonst sprengt man den Optokoppler.
 
Ich hab auch schon mal Ausgang mit Eingang verwechselt. Wenn man alles mögliche Zeug über drei Ecken und einer Patchbay miteinander verkabelt kann es schon mal vorkommen, dass man den Überblock verliert. Aber man muß es ja nicht herrausfordern. ;-)
 


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