[Überlegungen]: Gear Minimalismus (Synthesizer)

rauschwerk

rauschwerk

pure energy noise
Endlich ist mein Studio neuverkabelt und alles geht und alles läuft.
Und obwohl G.A.S. nie zu enden scheint, so überlege ich auf's Wesentliche (vorerst) zu reduzieren und ggf. max. 2 (monophone) Synthesizer für ein ges. Projekt zu verwenden.

Hat jemand von euch ähnliche Überlegungen gehabt?
Manchmal kann tatsächlich weniger -> mehr sein.
 
Mir reicht eigentlich ein einziger multitimbraler digitaler Synth (der auch Drums, Klaviere usw. kann), sofern genügend Stimmen und Effekte oder Einzelausgänge. Bzw. ich bevorzuge sogar eine solche Lösung wegen Übersichtlichkeit des Setups und komfortablerer Speicherbarkeit.
 
Erstmal verwechseln die leute "minimalismus" mit "reduktion" - das eine hat überhaupt nix mit dem anderen zu tun!

Dann - die wahrscheinlichkeit das sowas wie "Stil" entsteht, erhört sich mit der reduktion der gewälten mittel.

Deswegen isr das ganze heutige instrumenten-marketing irreleitend, weil es in die breite geht (mehr möglichkeiten, mehr effekte etc)

Hast du nur wenige mittel, bist du genötigt in die tiefe zu gehen - und nur dort findest du "schätze".

Reduktion erhöht die chance auf einfachheit - einfachheit erhöht die chance auf komplexität - alles andere ist nur "kompliziert".

Kompliziertheit hat keinen starken vektor! Ist mit sich selbstbeschäfftigt - im gegensatz zu "Komplexität"

Komplexität ist nicht kopierbar! ( Weil das ganze mehr ist als die summe seiner einzel-elemente ;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke auch manchmal "hey ich benutze manche Geräte so selten" aber oft ist der eigentlich Grund ist der Zeitmangel durch den day-job.
Einige werde ich bald (endlich doch mal) verkaufen.
Am schwierigsten fällt es mir mit dem Yamaha QY700 - Ich liebe den Form-Faktor und ist glaube ich ein toller Sequenzer. Praktisch habe ich sie aber schon seit 3-4 Jahren kein einziges mal an gemacht.
Ich wünschte es gäbe die Möglichkeit die Firmware umzuprogrammieren um ihn jam-tauglicher zu machen.
 
Erstmal verwechseln die leute "minimalismus" mit "reduktion" - das eine hat überhaupt nix mit dem anderen zu tun!

Dann - die wahrscheinlichkeit das sowas wie "Stil" entsteht, erhört sich mit der reduktion der gewälten mittel.

Deswegen isr das ganze heutige instrumenten-marketing irreleitend, weil es in die breite geht (mehr möglichkeiten, mehr effekte etc)

Hast du nur wenige mittel, bist du genötigt in die tiefe zu gehen - und nur dort findest du "schätze".

Reduktion erhöht die change auf einfachheit - einfachheit erhöht die change auf komplexität - alles andere ist nur "kompliziert".

Kompliziertheit hat keinen starken vektor! Ist mit sich selbstbeschäfftigt - im gegensatz zu "Komplexität"

Komplexität ist nicht kopierbar! ( Weil das ganze mehr ist als die summe seiner einzel-elemente ;-)
Mir ist bewusst, was Minimalismus bedeutet.
Durch die Reduktion würde die Arbeitsweise dem entspr. realisiert werden können = und somit auch der Klang, bzw. das Gesamtresultat.

Minimalismus in der Musikherstellung ?
Ich würde alles nur mit dem Moog Voyager machen und hierzu ggf. einen Sampler für "Polyphones aus dem Voyager" hinzufügen. Mehr nicht. Auch für Drums würde der Moog ausreichen - als Abhilfe könnten ggf. zusätzl. Drum-Samples dienen können. Über Vocoder denke ich noch nach (besser wäre Speech-Synth für Vocals).

So der angedachte Weg. Mehr nicht.
 
Ich würde alles nur mit dem Moog Voyager machen und hierzu ggf. einen Sampler für "Polyphones aus dem Voyager" hinzufügen. Mehr nicht.
Minimaler Equipment-Einsatz, maximaler Aufwand bei der Musikherstellung ...
Ich meine, so Geräte wie Music Workstations verringern zumindest den Aufwand bei der Herstellung und Aufnahme von Klängen.
Man stelle sich vor, man würde erst alle Klänge mit einem monophonen Synth erstellen, inkl. Drums, dann sampeln, dann erst polyphon spielen können ... Und wenn etwas nicht passt, wieder von vorne ...
 
Minimaler Equipment-Einsatz, maximaler Aufwand bei der Musikherstellung ...
Ich meine, so Geräte wie Music Workstations verringern zumindest den Aufwand bei der Herstellung und Aufnahme von Klängen.
Man stelle sich vor, man würde erst alle Klänge mit einem monophonen Synth erstellen, inkl. Drums, dann sampeln, dann erst polyphon spielen können ... Und wenn etwas nicht passt, wieder von vorne ...
Dann könnte man ja gleich eine Hochzeitshupe, wie Roland G-1000 oder so nehmen.

@Michael Burman ..
Warum werden analoge Step.Sequenzer heute immer noch eingesetzt, statt DAW/PC ?
Warum werden alte, analoge Synthesizer ohne MIDI bei der heutigen Musikproduktion verwendet? Deine DAW kann sowas per MIDI nicht (ohne Weiteres) steuern.

Die Reduktion gibt entspr. Input an Klangideen und Vorgehensweise vor. Das resultiert dann im Endergebnis und klingt dem entspr.

Karl Bartos hat bei der Produktion des Albums "Communication" meines Wissens ausschliesslich nur 2x Minimoogs (+ Vocoder) benutzt + 2x Akai S3200 für Samplefutter aus den Minis.
Das Album ist dennoch super geworden. Hätte man dort eine digitale Workstation (oder mehrere) verwendet, währe das mit ziemlicher Sicherheit endlos langweilig geworden. Bei gezielt dem Style von Musik jetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann auch z.B. eine akustische Gitarre nehmen und sonst nichts weiter. Aufnehmen kann man mit dem Handy. Weder ein analoger Sequencer noch ein analoger Synthesizer kann eine echte akustische Gitarre ersetzen. :cool:
Dann hält sich zumindest der Aufwand bei der Musikherstellung in Grenzen. Man sollte halt auf der Gitarre vorher etwas üben. :cool:
 
Man kann auch z.B. eine akustische Gitarre nehmen und sonst nichts weiter. Aufnehmen kann man mit dem Handy. Weder ein analoger Sequencer noch ein analoger Synthesizer kann eine echte akustische Gitarre ersetzen. :cool:
Dann hält sich zumindest der Aufwand bei der Musikherstellung in Grenzen. Man sollte halt auf der Gitarre vorher etwas üben. :cool:
Sorry .. aber komplett am hier angesprochenen Thema vorbei.
Darum geht es hier nicht.
 
Hat jemand von euch ähnliche Überlegungen gehabt?
Manchmal kann tatsächlich weniger -> mehr sein.
Zu Hause ("im Studio" halt ich für eine übertriebene Bezeichnung ;-) ) arbeite ich eigentlich nur so, obgleich ganz viel Gerätschaften habe. Ich nehme zwei oder drei Instrumente aus meinem "Fuhrpark", stelle sie auf den Keyboardständer und mache genau mit denen Musik. Nix anderes dazu. Da meine Instrumente eh nicht fest verkabelt sind, und ich alles extra anschließen müsste, komme ich garnicht in die Versuchung immer alles zu verwenden.

Ähnlich halte ich es mit dem Effektgeräte-Park. Allerdings ist der Großteils fest verkabelt. Aber auch da reduziere ich es meist auf eine Hall, irgend einen Delay-Sache, und vielleicht noch eine Modulation (Phaser, Flanger oder so).

Entsprechend minimalistisch (auch in @Nick Name s Sinne) sind dann auch die Ergebnisse (siehe mein Soundcloud-account).
 
Im Prinzip ist bereits der Gedanke an das ob / wie / wo das Equippment nun was kann und warum, die Metaebene die es zu transzendieren gäbe.

Macht man aber nicht - man verlagert gedankliche Vorbereitungsprozesse nur von "was und wieviel" auf eine Art Umkehrung.

Dardurch sugeriret man sich selbst im Trugschluss, dass man loslässt, während man lediglich die ander Seite der selben Münze betrachtet.

Der wahre hungrige kreative Prozess findet hingegen einfach statt - egal womit - der steht VOR dem technischen Brimborium.

Leider gelingt MIR diese Transzendierung nur sehr selten. Und die Versklavung der kreativen Prozesse in vermeintlich technisch kalkulierbare Erörterbarkeiten ist mit Sicherheit primär Kompensation.

Kabel, Pegel, Bits und Vintage - alles recht und schön - doch nur Peanuts wenn kein Feuerwerk vorhanden ist und der Prozess verbeamtet wird.
 
Hat jemand von euch ähnliche Überlegungen gehabt?
Manchmal kann tatsächlich weniger -> mehr sein.

Ich war noch nie soweit, dass ich Hardware als Last empfand. Zu Spitzenzeiten hatte ich 12 Hardwareklangerzeuger. Analog, einige VAs und zwei Rompler, jetzt habe ich gerade mal 5 (3 Sampler, 2 VAs) und möchte mir eine eher Hardwareorientierte Signalkette aufbauen mit ausreichend Instrumenten

Die Last und die suppressive Auswirkung auf Kreativität kam erst mit VST hinzu.

Dabei ganz häufig das Problem, nie den Sound zu finden, der mir gut erschien.
Hardware scheint sich vom Klangspektrum leichter einzufügen, selbst wenn sie klanglich so sperrig ist wie ein Waldorf Pulse.

Wie ist es bei dir @rauschwerk ?
 
Die vielen Hardwaresynthesizer nutze ich primär für die Erstellung neuer Klänge (sound-design). Dabei wird auch viel u.a. galayert, moduliert, gefiltert, etc - um eine Klangbasis zu schaffen.
In der Musikproduktion selbst sind es bei mir eigentlich nie wirklich viele Klangerzeuger zu gleichen Zeit im Spiel. Ich komme in der Regele auch nie über mehr als 10-12 Spuren im Gesamtarrangement hinaus (oft ist es viel, viel weniger).
Ich fand die Idee durchaus interessant mir einen Limit zu setzen und nur mit ganz wenig möglichst qualitativ viel zu (er)schaffen.
 
Am schwierigsten fällt es mir mit dem Yamaha QY700

das ist auch ein tolles Gerät. Ich hatte den QY300, wo die Editiermöglichkeiten fehlen für die Sounds.
Ich war nahe dran an den QY700 aufzurüsten, aber hab es dann gelassen, weil ich mir den QY70 gekauft habe. Hier sind über 500 (!) Sounds enthalten, das Gerät ist kleiner aber fühlt sich wertig an, ist gut zu bedienen und günstiger. Den QY300 habe ich deswegen auch verkauft. Dadurch auch Platzersparnis.

@fanwander
sowas hab ich mir auch mal überlegt aufgrund Platzmangel. Aber geht das nicht irgendwann über die Steckverbindungen / Anschlüsse, wenn man immer ansteckt/abzieht/ansteckt/abzieht?
 
Ich neige dazu, doch immer alles verfügbar haben zu wollen - jetzt wurde ich durch einen "Zufall" eines Besseren belehrt:
Ich bin eines meiner Module nicht losgeworden, aber ein holländischer Modulbauer hat mir stattdessen angeboten es gegen eines seiner Skiffs zu tauschen.
Ich habe "warum nicht" gedacht und wollte es so mobil wie möglich halten, also noch ein Polyend Anywhere reingeschraubt und mit einem alten Powerpack kann ich immerhin mit einem Ampere Module mobil auf 90HP betreiben. Dazu einen Akku "Ghettoblaster" und fertig war mein mobiles Minimalrack.
Und das seltsame - seither sitze ich fast nur noch davor und freue mich mit wie wenig Mitteln man so viel Output haben kann. Ist halt alles improvisiert und nie geplant, macht aber einen Riesenspass.

Manchmal kann tatsächlich weniger -> mehr sein.

so ist es.
 
Aber geht das nicht irgendwann über die Steckverbindungen / Anschlüsse, wenn man immer ansteckt/abzieht/ansteckt/abzieht?
nein. Die üblichen Buchsen haben laut Datenblättern 10.000 Steckzyklen gewährleistete Funktion. Nimm an jeden Tag zweimal gesteckt macht 13 Jahre tägliches Ein/Ausstecken. Tatsächlich stecke ich aber etwa wöchtlich einmal ein/aus: macht 92 Jahre....
 
Zuletzt bearbeitet:
...Leider gelingt MIR diese Transzendierung nur sehr selten. Und die Versklavung der kreativen Prozesse in vermeintlich technisch kalkulierbare Erörterbarkeiten ist mit Sicherheit primär Kompensation.
Kabel, Pegel, Bits und Vintage - alles recht und schön - doch nur Peanuts wenn kein Feuerwerk vorhanden ist und der Prozess verbeamtet wird.
Mal ehrlich: manchmal ist man auch gerne Sklave ...
 
Dieses Thema ist eigentlich das Ideal - nicht nur bei Musik sondern ganz allgemein.
Ich glaube das ist so - wenn du genug Geld hast, hast du die Wahl die Maximal-Lösung auch mal kennengelernt zu haben oder du warst oder bist Nerd und hast dir die auf 1000 Treffen angesehen oder leihen können - so, dass du es einschätzen kannst.

Dann muss man einen sehr ernsten Shootout machen und zwar auch so, dass das was du nutzt zu allem passt und am Ende auch spätere Projekte von dir einbezieht.
Bei mir gibt es noch immer ein Loch zwischen Live und Studio - ich nehme bewusst wenig bis keine Vintagesachen mit und nichts was groß ist - und wenn dann nur eins - wegen des Events.

Minimal bedeutet nicht wenig Gear sondern zu reduzieren auf das wirklich wichtige - aber auch nicht weniger als wenig sondern vielleicht so, dass es deine Ziele auch erfüllt. Sonst wirst du einfach nicht glücklich. Somit ist eine smarte Lösung dieser Sache vermutlich ein sehr sehr ehrlicher Shootout und danach Abgleich, das zB den ein oder anderen Synth mit ähnlichen Möglichkeiten aber anderem Sound auch noch rauskickt.
Am Ende hast du dann eine Art griffiges Liveset und sagen wir du wirfst dann auch noch die Studioinstrumente raus. Das jetzt gesagt als Live-Musiker, reine Studiomusiker werden das nicht tun müssen.

Das landete bei mir früher bei einer Sammlung von sehr sehr effizienten sehr unterschiedlichen "Engines" die für sich jeweils möglichst wenig Schnittmenge mit anderen Synths haben, bei Synthese und Machbarkeit von Sounds und trotzdem - wenn du deinen Bauch zufrieden haben willst, wirst du das was du echt liebst nicht weglassen, zB muss man da nicht Polysix und Juno haben. da kann man sich dann entscheiden - aber das klingt nicht gleich.

Und weil Minimalismus und Reduktion nicht dasselbe sind und letzteres auch ein Stilmittel für ein paar Alben oder so sein kann - sollte man sehen, dass man DIE Teile findet, die das alles etwa bieten. Denkbar sind zB Sampling-Lösungen und iPad Auslagerungen wo man die ein oder andere HW eben nicht voll besitzen muss, es wäre weniger an Material und Menge und kann dennoch den Job machen, gilt natürlich auch für den Rechner.

Ich habe hier 2 Threads zu Arbeitspferd und die wichtigsten 3 Synths gemacht - sie sollten eigentlich diese Idee zeigen. Was ist wirklich gut und wichtig und was würde man noch anbauen wollen und was kann man auch weglassen.

Ihr werdet mich alle hauen-
Aber ich würde die Modulars und ein paar Spzialisten zuerst gehen lassen, wenn Enge oder so drohte. Als letztes mein Liveset. Dh - Vintageynth XY geht dann vorher.
Also wenn es nur um die Musik geht - macht das den Job - kein Jupiter 6 muss bleiben wenn man ein System 8 hat. Isso. Und das Konzept erlaubt sogar auch andere Synth gehen zu lassen - und SE02 und Andromeda zB - da würde ich mich für Minimoog App entscheiden und alles andere ist dann System 8. Das ist sehr radikal aber der Zweck ist rein musikalisch durchaus noch da und ich würde keine schlechtere Musik machen.

Ich glaube das man dafür unfassbar viel Zeit und echte Praxis kombiniert haben muss und viele Situationen im Musikleben, damit man das mit dem Kopf hinbekommt. Ich habe bestimmt 10x solche Tiny-House-Mini-Ideen gehabt und nie wirklich geschafft, ich habe dann doch was vermisst.
Ich hatte mal Bock, alles in einem mobilen Studio in einem LKW zu machen, damit wäre ich total eigenständig und kann machen wo und wann ich will ..

Und ich bin in der Lage sehr minimal zu leben, ich brauche nicht wirklich viel.
Aber - man merkt, was einem echt viel Freude bringt und das was das Leben gut macht, das kommt nicht weg.
Damit habe ich am Ende mehr Reduktion erreicht als mit Minimal als Ziel und sonst nichts.
Es kommen eben die richtigen Dinger weg.

Der SH gewinnt über den Pro One- hätte ich mit dem Kopf nie hinbekommen, weil - der Pro One kann viel mehr und ist ein sehr guter Synth, nicht hochwertig aber gut.
Das geht nur mit den Gigs und wie zufrieden man damit war und ist.

Tja.. ich vermute ich hab nicht viel geholfen, hier wurde kluges gesagt, ich kann es nur so und in Progress.

Das coolere Studio ist natürlich das was in sich geschlossen ist und kompakt, weil du brauchst wenig Infrastruktur. Alles andere macht es groß und die Wartung kann explodieren.
Aber ich zB fühl mich schon wohler mit dem Modular, der mal eine Sonderstimme sein darf.

Wie ist eure Idee oder ist das überhaupt ein Ziel?
Achja - ich hab durch neu einrichtgen meine ARBEITSsachen in ein Zimmer gebracht und was man nur mal so braucht in ein anderes fensterloses Zimmer.
Dadurch habe ich schon auch einen Lernvorgang gehabt.

Ich habe einige dieser Dunkelkammersynths noch immer, aber auch einige zum Verkauf freigeschaltet im Kopf.
Ich hab nicht so viel wie einige hier, aber minimal ist auch anders.

Ich bin also nicht konsequent. Ich mache es das ich klar komme - innerlich und meine Musik sogar proftiert.
Ich weiss sogar jetzt schon, was essentiell wäre und was ich eigentlich gar nicht kaufen muss.
 
Jedes Gerät klingt anders. Ich fühle mich manchmal auch erdrückt von den Möglichkeiten (momentan habe ich allein 7 Monosynths). Aber wichtig ist, dass man die Stärken der Geräte kennt und sie dann dafür einsetzt. Ein Minimoog kann viel, aber er ersetzt keine MC-202 oder MS-404.

Viel schlimmer als bei Monosynths finde ich es mit Hardwaresamplern, von denen ich auch zu viele habe. Da kann man sich wirklich verzetteln ("vielleicht klingt die Conga aus dem S3000 doch besser als aus dem S1000?") und sollte ebenso feste musikalische Funktionen zuweisen und für diese dann jeweils nur das eine Gerät nehmen.

Der Vorteil ist ein eigenständiger und komplexer Sound, bei dem sich die einzelnen Elemente voneinander abheben und im Idealfall ergänzen. Minimalsetups klingen auch so, das kann gut und gewollt sein, ist aber nur eine Möglichkeit.

Ich stecke jeweils pro Projekt alles an den Patchbays zusammen. Nachdem die Grundelemente produziert sind nehme ich die Spuren als Audio auf und kann später weiterarbeiten und neue Spuren hinzufügen. Finde, dass das gut funktioniert.
 
Über einen Mangel an Produktionsmitteln, sprich Synths, kann ich mich nicht beklagen.
Dennoch setze ich selten "viele" Synths für einen "Song" ein. Sehe den Gerätefuhrpark
wie eine Farbpalette: man hat die Auswahl unter vielen Farben, wähle aber dennoch
"kontrapunktisch" bzw. eher wenig aus.

Auf "Spin-Up" war es nur der nonlinear Labs C15 (abgehobene Sounds) sowie ein
Memotron für Bodenständiges/klassisches.
 
Ich sehe und handhabe es ähnlich wie @fanwander im Homestudio.

Und obwohl G.A.S. nie zu enden scheint, so überlege ich auf's Wesentliche (vorerst) zu reduzieren und ggf. max. 2 (monophone) Synthesizer für ein ges. Projekt zu verwenden.

Ich ziehe eine Linie zwischen Besitzen und Verwenden.

Verwenden tue ich – wie einige hier schon beschrieben haben immer nur einen Teil meiner Geräte.
Am liebsten hätte ich einen zweiten Raum, wo alles "versteckt" lagert und man sich immer nur das rausholt und aufstellt, was man braucht.
Habe ich aber nicht. So sieht man das ganze Gerödel ständig und auch mich stört das manchmal, weil es einem zu viel erscheint.

Sobald ich in den Gedankenstrudel gerate, dass ich ein paar Geräte verkaufen könnte oder gar auf Software umsteigen könnte (was auch manchmal so eine Idee ist)
Komme ich da nicht mehr raus, lande aber bei dem Punkt, dass alles Prima ist, wie es ist.

Weil: Besitzen und Verwenden sind zwei paar Schuhe.
Und einige Synths habe ich einfach gerne. Benutze sie aber selten.

Mittlerweile ist nur noch ein Rack fest verkabelt. Der Rest ist entweder temporär aufgestellt oder gar nicht verkabelt.
Gitarreneffekte sind zum Teil verkabelt und vor einem Amp, können aber umgeleitet werden.
Meist benutze ich sie aber lieber einzeln, wenn es um Aufnahmen geht.
 
Minimalismus war/ist für mich nicht der Verzicht des Besitzes von Equipment an sich, sondern mich in einer Produktion von Ballast zu befreien.
Man muss nicht auf Teufel komm raus alles einsetzen, was man vielleicht so rumzustehen hat.
Muss noch der 5te Synth unbedingt mit ins Boot ?
Brauch ich da unbedingt das Space Echo zusätzlich zum Software-Reverb ?

Es macht(e) mir Spaß, aus einer Kollektion immer wieder ein anderes kleines Setup zusammenstellen zu können.
Aufeinander abgestimmt hat man dann auch von Song zu Song ganz spezifische Soundcharaktere.
Würde immer alles gleichzeitig und möglichst viel des verfügbaren Equipments in einem Song verwendet werden, unterscheiden diese sich nicht mehr so grundlegend vom anderen Zeugs, das man vorher erst machte.
Ob der Bass nun vom Juno und die Fläche vom Polysix kommt- oder umgekehrt. Der Charakter bleibt dennoch irgendwo trotzdem der gleiche.

Für mich hat also Minimalismus auch nichts mit der Frage zu tun, wie viele Zutaten einem zur Verfügung stünden, sondern wieviel, bzw. wie wenig davon später in die Suppe kommt.
Ich arbeite heute größtenteils Software orientiert aber auch hier, abgesehen von Soundtracks mit Orchester-Ethno-Synth-Mix, setze ich zumeist nur noch 2 bis max.3 verschiedene Synths ein.
 
Hat jemand von euch ähnliche Überlegungen gehabt?
Manchmal kann tatsächlich weniger -> mehr sein.
Nahezu ständig, allerdings läuft es immer wieder auf dasselbe hinaus. Ich reduziere radikal und dann kaufe ich noch dies und das und am Ende ist es mehr Equipment als vorher.

Nur zwei monophone Synths fände ich auch ein wenig zu radikal. Meine Reduktion wäre dann eher: ein monophoner Analoger, ein digitaler, multitimbraler VA und ein Keyboard-Instrument mit guter Tastatur.

Also für mich wäre z.B. eine Möglichkeit, nur mit meinem Waldorf Pulse, dem microQ-Keyboard und dem Korg SV-1 auszukommen. Das ginge. Aber ... es gibt so viele andere schöne Mädchen ;-) ...
 
Ich mache das öfter so. Warum? Weil es Spaß macht.
Außerdem lernt man so sein Gear noch besser kennen.

Sehr gut geeignet dafür finde ich den DX7: ziemlich einfache Struktur, aber sehr flexibel und immer noch für Überraschungen gut.
So zum Beispiiel:


https://www.youtube.com/watch?v=sNBLLDbny3M

Du bist der einzige Mensch, den ich (virtuell) kenne, bei dem ein DX7 manchmal gut klingt. ;-) ...
 
Ich persönlich sehe den Sinn dahinter nicht. Die Analogie mit den Farben ein paar Beiträge vorher fand ich ganz passend. Sich absichtlich einzuschränken, das ist unsinn meiner Ansicht nach. Es nicht zu übertreiben in der Produktion ist eigentlich eine recht logische Sache, alleine was den Aufbau und die Sound Struktur angeht.

Im Endeffekt ist es mir egal ob jemand viel oder wenig Kram hat. Ich kann nur schwer entscheiden was mich mehr nervt, rumgeprahle das man drölfzig vintage synths hat...oder irgendwelche schon fast esoterischen Gründe vorzuschieben warum daheim vll nur ein einziger monophoner synth steht. Da ist ein offen und ehrliches "Jo, Kohle hab ich nicht so" doch viel sympathischer als dieses "Ach reduktion fördert ja soo die Kreativität und man lernt sein Gerät so gut kennen One synth challenge blaaaaa"
 
da würde ich mich für Minimoog App entscheiden und alles andere ist dann System 8.
Sehr interessant. Beim Kyra hast Du die zu langsamen (drei) LFOs (mit ihren 128 Schwingungsformen) kritisiert - aber nur mit dem System 8 (ein LFO, nicht schneller als die der Kyra, nur wenige Schwingungsformen) und der Minimoog App könntest Du auskommen ... ;-) ... Wir alle haben so unsere eigenen Schizophrenien im Kopf, wenn es um unseren Geschmack geht, gell?

System 8 wäre mir definitv zu wenig. Hat nicht mal Aftertouch und ist dann ein riesig großer Plaste-Elaste-Bomber. Also nee, das Ding nun wirklich nicht - trotz des hervorragenden Klangs. Aber wie immer: Jeder Jeck is anders ;-) ...
 
Hab ich, weil im System 8 geht der LFO in die Audiogeschwindigkeit und das ist für mich superwichtig, ideal hätte ich ein S/H mit so hohem Tempo wie beim Moog One - das ist richtig gut, aber es reicht für FM Kram mit statischem Mod-OSC, für Filter, Pitch und VCA. Ideal klingt er sehr gut, hat mind 2 LFOs und macht alles was ich an Eckdaten gern hätte, deshalb ist zB ein SH101 oder SH01A gar nicht ideal für mich - aber ich liebe ihn trotzdem, weil er einfach super klingt und sehr gut reagiert. Sehr musikalisch. Mir fehlt FM und sowas.. 2 OSCs..

Die Minimoog-App gegen den SE02, als Abgleich - und gegen den Moog-Teil des Andromeda für Live - Das habe ich ganz sicher nicht allgemein gemeint, sondern nur um zu zeigen, dass man musiklisch Dinge eindampfen kann. Der Minimoog nutzt den VCO3 als OSC und die App ist polyphon - sie ist dem SE02 also rel. ähnlich aber nicht ganz gleich- Der Vergleich geht also da MiMo vs. App vs SE02 und Moogsounds im Andromeda. Sicher sehr sehr kurz gefasst.
Ich würde sagen, kann sehr gut meine Schuld sein, dass ich das nicht anständig abgerundet habe.
Ich hab den SE02 also nicht im Livecase und der Andromeda KANN alle Sounds einigermaßen gut auch, ich brauche ihn also nicht. Umgekehrt natürlich gibts mehr, daher würde ich den A6 behalten, aber wie auch immer.. Alles müsste abgeschätzt werden und dazu. Aber - den Andromeda würde ich heute nicht mehr mitschleppen, habe ich früher. Und ich kann eben den "moogigen" Teil meiner Sounds auch mit der App abdecken und froh genug damit werden. Das ist aber was anderes als ersetzt das 1:1 - es ist nur ein Kompromiss mit mir und mit dem was ich damit für mich machen würde. Nicht und niemals für alle- Der SE02 hat VCO3 und einen LFO. Der Andromeda hat 3 LFOs, alle lahm.

Das System 8 hat nur einen LFO, ich hätte lieber 2. Das ist sicher - aber es geht ja nun darum, dass man zB einen Jupiter 8 damit dann "erschlagen" könnte wenn man eben etwas bewusster Dinge auf den Punkt bringt. Das System 8 hingegen kann ich nicht live einsetzen, weil es riesengroß ist, das muss natürlich in eine kleine Form gebracht werden, ggf. könnte man das auch tun, ohne es zum Xm zu machen.

Ich werde ganz ganz sicher nicht aufzeigen, was für andere wo der Ersatz passt, würde ich radikal kürzen müssen, würde ich mein Liveset nehmen - in dem kommt kein riesiger Synth vor und Tastaturen sind alle mit Minitasten, weil auch die zu klobig sind für ein Liveset.
Ich sehe das dabei praktisch und transporttechnisch - allein diese Sicht wird wohl nur für für mich so greifen. Es gibt Leute die müssen große Tasten haben zB weil sie Wurstfinger haben oder sowas. Für mich sind auch Tasten wenn sie spielbar sind schon ok - solang die Dynamik ok ist - AT gibt es bei kleinen Tasten leider selten. Lieber wäre es anders, aber Reduktion um fast jeden Preis wäre eben sowas.

Ich mache vielleicht ein anderes Beispiel - ich habe auch einen Synth, der nur lahme Modquellen hat - und der klingt einfach toll - den würde ich als eine Art Hobby behalten, weil er besonders ist - und dennoch ist das was ich damit mache im weiteren Sinne irgendwo musikalisch substituierbar. Aber mit mehr Schmerzen als bei zB einem anderen.

Ich müsste eigentlich jeden Synth listen und sagen was und warum ich den habe und wo ich das kürzen würde und dazu noch - ich habe ja nichts wirklich minimalisiert. Ich habe nur versucht einen Ansatz zu schildern, da ich selbst ja eher kein so minimales Set habe. Es gibt schon noch Leute, die noch wesentlich enger aufgestellt habe. Ich könnte auch ganz sicher und klar sagen - da sind noch einige Synth, die man auch nicht ersetzt kommt komplett weg, wenn es sein muss oder es in so ein Mobilstudio ginge.

Dann geht nur das was wirklich nicht anders geht oder zu sehr in meinem Herzen ist.
Aber eine Reihe von Sounds kann man durchaus nachbauen, mal mit 5, mal mit nur 2 LFOs .. oder mit Tricks.

Ich glaube ich müsste noch einen Artikel schreiben oder ein Buch, wenn ich das Thema nur für meine Musik durchanalysiere. Es ist nämlich nicht einfach.

Daher - das wird vermutlich nichts, aaaber ich gehe drauf ein wenn du möchtest.
Und du kennst natürlich auch nicht die Anwendungen und Jobs der Synths ..
und auch das, was der Verlust von dem oder dem für mich darstellen würde.

Ich bin kein Minimalist, aber ich glaube es ist noch echt ok - und allein das ist nichts, was man muss.
Das ist ein inneres Ding. Ich komme extrem gut klar, wenn ich mehr habe, es gibt Leute die das irgendwie nicht verarbeitet kriegen aber ich kann auch Sachen nicht nutzen - einfach das Richtige nutzen.

Und ich sehe auch, was ich weniger nutze und was nicht gebraucht wird.
Und meine Hauptpferde sind eigentlich 3-4 im Synthstudio. Davon ist übrigens keiner monophon.


Aber ist eigentlich gut, dass du das angestoßen hast.. Man sieht wie komplex das ist.
Und ich würde auch sowas nur machen, wenn es notwendig ist. ZB Umzug in kleine Wohnung oder sogar Tinyhouse, wo man echt gut organisiert sein MUSS, damit das geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um das nochmal zu sagen: die LFOs in der Kyra gehen mittlerweile auch immerhin bis 50 Hz. Und man kann darüber hinaus auch den ersten OSC mit dem zweiten OSC modulieren, sodass die Kritik an den langsamen LFOs - gerade auch hinsichtlich der 8fachen Multitimbralität - eigentlich nicht immer greift. (Ich fürchte, ich muss mir das Ding doch noch kaufen, damit ich es beweisen kann ;-) ...)

Reduktion wäre für mich immer ein Ideal, aber es klappt bei mir nie. Das fängt immer an mit "Ich verkaufe jetzt mal alles" geht weiter mit "der und der und dann Erstmalnix" und endet mit "der und der und der aus dem und dem Grund aber auch noch" ... als Ergänzung/Reserve/Erweiterung etc.

Jedenfalls denke ich, dass ideal eigentlich eine Kombination ist aus monophon/analog mit multitimbral/digital mit Brot-und-Butter-Piano-E-Piano-Orgel-Sample-Keyboard (siehe oben). Ganz ohne Monophone finde ich nicht so gut, da die meisten Polyphonen im Monobetrieb nicht so brachial klingen können wie ein Waldorf Pulse oder eine Novation BS 2 o.ä.
 
Zuletzt bearbeitet:


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben