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Guest
Psychisch. Nennt man Placebo Effekt.An was es liegt?
Es ist für technische Laien oft schwer zu glauben, aber es gibt Transparenz. Das ist ein Fachbegriff der Elektroakustik, der bedeutet, dass man zwischen zwei Komponeten oder bei einer Bearbeitung keinen Unterschied hört.
Und das tritt eben nicht erst bei so absurden Dingen wie vergoldeten Steckdosenleisten auf. Sondern weit vorher. ABER: das heißt nicht, dass es NIE Unterschiede gibt. Es gibt schlecht klingende MP3, es gibt mp3, die klingen wie das Wave. Es gibt hörbare Kabelklangeffekte, auch wenn die meisten Kabelverbindungen transparent sind. Es gibt Wandlerfehler, die man hört, auch wenn viele Wandler in den meisten Situationen transparent klingen. (Kopfhörer in der U-Bahn stellen da auch anderer Randbedingungen als Edel-Monitore im Profi-Studio-Raum. )
Man kann Placebo übrigens nur methodisch ausschließen. Also (doppel)Blind-Test. Macht man keinen solchen Test, dann *weiß man nicht* was man da an technischen Unterschieden hört - oder was eben Placebo ist.
Es gibt aber verbreitete Irrglauben:
* man bildet sich Placebo nicht ein, man hört es wirklich
* es ist nicht möglich, seinen eigenen Placebo-Effekt abzuschätzen. "Ich weiß doch was ich höre" kann man da nur sagen, wenn man keine Erfahrung mit real gemachten Blindtests hat.
* "das höre ich sogar blind", bzw. überhaupt die Vorstellung, das verblindet hören schlechter differenziert oder schwieriger sei. Das mag auf völlig ungeübte Hörer zutreffen, real hört man blind die *echten* Unterschiede eher besser raus. Zumindest, wenn man hin und wieder mal echte Hörtests macht, und das nicht nur so ein "once in a lifetime" Experiment bleibt.
* und nochmal: man muss den Test wirklich machen. Und zwar unter vorher definierten Bedingungen. Ansonsten verfälscht man das Resultat.
* ein Blindtest ist nicht hektisch, anstrengend, oder macht sonst was für Randbedingungen. Wenn ihr meint, das hört man nur wenn man länger zuhört: legt den Test auch so aus. Dann gibt es eben nur einen Durchgang pro Tag, und nach 14 Tagen ein Resultat. Die Testbedingungen können völlig frei gestaltet werden, außer sie müssen als Ausrede herhalten, warum man doch bescheißen muss (=unverblindet hören).
Übrigens ist es ganz einfach Wandlerklang zu hören. Das Killertestsignal ist völlig Stille. Verstärkung so weit aufdrehen, dass das Rauschen des Wandlers mit dem besten Störabstand zu hören ist, alle anderen Wandler auf den gleichen (hypothtetischen, das würde einem die Ohren und/oder die Boxen wegföhnen) 0dB-Pegel bringen.
Nun rauschen die Wandler alle unterschiedlich laut, schlechtere Wandler (On-Board...) werden auch Brumm & Sirrgeräusche haben. Alle verschieden. Schön höre ich reale Unterschiede.
P.S. zur "Auflösung" (egal ob zeitlich oder im Pegel) schreibe ich gerne auch noch was. Vorab nur so viel: digital Audio hat keine begrenzte Auflösung[1]. Es gibt wirklich nur eine Bandbegrenzung (das CD-Signal geht einfach nur bis 22kHz und kein Stück weiter, das System kann aber sehr wohl z.B. 147 Nanosekunden Versatz zwischen rechtem und linkem Kanal abbilden) und eine begrenzte Dynamik, d.h. irgendwann säuft das Nutzsignal im Rauschen ab.
[1] Deppendisclaimer: das bezieht sich auf die Anwendung, also über das ganze System gesehen - also letztlich das analoge Signal, was aus dem Wandler raus kommt.