Nur OnTopic Warum arbeitet ihr ITB? In The Box = komplett im Rechner

Vielleicht ist "arbeitet" im Thread Titel auch etwas verwirrend gewählt. Damit ist schon jegliche Nutzung von Klangerzeugung und Bearbeitung im Rechner gemeint, egal ob das nun in eine Musikproduktion mündet oder einfach nur dem Rumklimpern nach Feierabend dient. Bei mir ist es eher Letzteres. Ich lade ein paar Plugins, klimper damit etwas rum, schraube dreimal am Cutoff, wenn mir davon was gefällt, nehme ich das auf und mache meist so ein 4-Takter draus und speichere es. Falls mir das ein paar Tage später noch so gefällt, darf es bleiben, aber meistens finde ich das, was ich den einen Abend noch gefeiert habe, schlecht und lösche den Kram wieder. Wenn mal wirklich ein Track draus geworden ist, dann passierte das alles fast an einem Tag oder zwei, länger kann ich immer dieselbe Sache doch nicht hören. Wäre eventuell anders wenn ich musikalisch was auf dem Kasten hätte. Vielleicht können das hier die richtigen Musiker beantworten?
 
Es gibt ja Leute, die komplett aller Hardware den Rücken zugekehrt haben und genauso umgekehrt.
Ich habe beides gemacht, aber nie fanatisch.
Also, dem einen, wie auch dem anderen den Rücken zugedreht.

Immer wenn ich gewechselt hab, blieb das alte setup eigentlich stehen.
Als ich off-ITB ging, blieb der Rechner ja stehen.
und jetzt wo ich off-Hardware bin, steht mein HW setup der letzten Jahre auch noch da.
Eigentlich sogar besser integriert denn je.
Einzig das Keyboardsetup musste weichen, bzw. wurde es durch ein Masterkeyboard ersetzt.

Wieso ich wieder zu ITB bin ? Wegen Pianoteq bin ich rübergewechselt.
Heute patch ich mit FX. Das ist zu meiner spielweise geworden.

Wieso ich heut fast ausschliesslich ITB bin ?
es ist für mich spannender !
und ich möchte von Hand spielen, nicht sequenzieren. Mich selbst ausdrücken.
 
Danke für deine Geschichte, wirklich toll zu lesen. Was meinst du mit "Heute patch ich mit FX" meinst du, du schleifst externe FX ein, oder sind FX teil des Sounddesigns ITB?
 
oder sind FX teil des Sounddesigns ITB?
ja, so ungefähr das. Das kann ganz verschieden aussehn, und ist eigentlich stufenlos.
also: es kann Teil der Erzeugung des eigentlichen (synthetischen) klanges sein, oder nachgeschaltet wie ein Delay was einfach echos ausspuckt.
Ich verwandle gerne Piano in Synthetik klang um. Hab aber immer auch das reine Piano als Option zur verfügung.

Es können patches sein wo nonsens-stuss rauskommt, so wie wenn man einfach wild an nem delay rumfuchtelt (tape mode).
es kann aber auch sein dass der Reiz eben genau darin besteht, genau ein so gelagertes Patch so kontrollierbar zu bekommen, dass man den nonsense gezielt steuern kann. Dass was vorher noch Stuss+Nonsense war, jetzt neu die Musik "sein soll".
 
Stimmt so für mich nicht. DAW ist für mich etwas, wo ich nur bereit bin, soviel zu lernen, damit ich damit gerade das notwendigst erledigt bekomme. Für mich bedeutet das einfach nur Anstrengung, Arbeit. Da ich eine DAW auch nur selten benutze, vergesse ich dann leider auch wieder die Hälfte bis zur nächsten DAW Sitzung.

Bei Hardware muss ich mich hingegen zwingen nicht zu versuchen das Gerät bis in jeden Winkel zu erforschen, jede Kombination mit anderen Geräten zu testen. Das macht mir zwar einen Heidenspaß aber es kommt (noch) nichts produktives dabei rum. Meistens nehme ich nur die Summe auf (mehr Interface hab ich auch gar nicht) oder nehme mit einem Tascam DP-24SD auf (8in,18Tracks). Darauf editiere ich auch, ist umständlich, geht aber. Dann sieht meine Musik erst nach dem Mastern (vom Tascam) das erste mal einen PC.

Das mag einem schwachsinnig umständlich erscheinen, mir gefällst aber so.
Wenn diese Arbeitsweise dir zusagt, dann ist sie auch richtig. Letztendlich geht es darum, die richtige Methode für sich selbst zu finden. Die Frage ist auch, geht es mehr um den Spaß am spielen und das Instrument zu erkunden oder spielt am Ende das Endergebnis mehr eine Rolle? Ich beziehe meinen Spaß hauptsächlich daraus, dass ich am Ende meine Projekte im Auto höre und damit zufrieden bin. Die technischen Möglichkeiten zu erkunden macht natürlich auch Spaß aber bis dahin habe ich genug Material. Die Plugins und Cubase sind so umfangreich, dass ein Leben nicht ausreicht, bis man alle Sounds und Funktionen erkundet hat.
Das arbeiten mit der DAW empfinde ich übrigens auch als frustrierend, wenn etwas nicht so klappt wie ich es will. Dann editiere ich das Projekt zu Tode. Das ist aber nicht die Schuld der DAW sondern weil die technischen und musikalischen Fähigkeiten nicht ausreichen. Fakt ist doch, dass Software mittlerweile so leistungsstark ist, dass sie alle alle technischen Möglichkeiten die es heute gibt, abdeckt. Und wenn der eigene Song nicht so ist, wie professionelle Produktionen, dann nervt das natürlich. Und so häufen sich die unfertigen Projekte zu einem Datenberg. DAW ist in der Hinsicht Flucht und Segen gleichzeitig. Aber
ich habe die richtige Arbeitsweise für mich so allmählich gefunden. Im Cubase habe ich Templates für meine Projekte angelegt, ich nutze immer die gleichen Plugins und die Reihenfolge ist immer die gleiche. Ich glaube, so komme ich am besten zu guten Ergebnissen.
Ich glaube aber dennoch, dass die meisten Menschen eine DAW leichter erlernen können als Hardware, vorallem wenn sie komplett neu anfangen. Cubase ist in den letzen 15 Jahren immer bedienerfreundlicher geworden. Die Bedienung ist sehr grafisch, weniger kryptisch. Man zieht mit der Maus alles wie es soll und die meisten Funktionen sind mit drag and drop machbar. Mir kommt es schon so vor, als würden die Hersteller ihre DAWs mehr für die Homerecording Kundschaft optimieren. Man soll die Software auch ohne technisches Fachwissen bedienen können.
 
Als Kontrathema möchte ich gerne mal das hier anhauen, an dem auch einige Forenteilnehmer hier Beitrag geleistet haben,
auch wenn es stückweise echt zäh war beim Thema zu bleiben.

@living sounds war da übrigens sehr hilfreich, vielen Dank dafür auch hier ;-)

 
Haha, der Harold, zuerst die ganzen Hardware Schätze zeigen um dann doch sich ans Masterkeyboard zu setzen um mit Plugins zu spielen😂
 
das ist eben der unterschied zwischen "haben", "herumspielen" und "arbeiten":

das haben ist zum angeben, das herumspielen für die kamera, aber wie man erfolgreich arbeitet, das bleibt geheim.

der konsumpöbel schließt daraus dann, das arbeiten generell doof ist, und dass man stattdessen unbedingt teure sachen haben muss, mit denen man dann aber nur herumspielt um irgendwie ohne arbeit erfolgreich zu werden.

und wenn das nicht klappt sind die anderen schuld.
 
Was diese Arbeit sein soll habe ich bis heute aber auch nicht herausgefunden......

Arbeit ist planmäßiges Handeln.

Was ich bis heute nicht herausgesunden habe ist, warum viele Menschen bei ihrer Erwerbsarbeit akribisch Pläne abarbeiten - und dann noch die von anderen Leuten - und zuhause dann einfach irgendwas zufälliges machen und dabei nicht wissen warum (siehe Thread-titel: "warum..."), anstatt ihre Freiheit wenigstens jetzt dafür zu nutzen ihre ganz eigenen Pläne umzusetzen.

Der Gegensatz zwischen Arbeit und Spass existiert für manche Leute - und für andere nicht.

Wenn ich nichts Sinnvolles tue bekomme ich sofort Depressionen, deswegen arbeite ich 16 Stunden am Tag.
 
wenn das herumspielen planmäßg erfolgt und einem ziel dient, kann es teil von "arbeiten" sein.

aber deswegen habe ich oben die fragestellung dieses threads so gelobt: weil das "warum" und das "arbeiten" einfach wirklich zusammengehören, und die frage daher sinn macht.

wer beim "warum" schon "keine ahnung" sagt, der wird auch niemals mit der bigband einen saufen gehen können. denn man muss schon auch die stücke üben bevor man sich damit in die scheune traut.
 
Als Kontrathema möchte ich gerne mal das hier anhauen, an dem auch einige Forenteilnehmer hier Beitrag geleistet haben,
auch wenn es stückweise echt zäh war beim Thema zu bleiben.

@living sounds war da übrigens sehr hilfreich, vielen Dank dafür auch hier ;-)

Also wenn moderner DnB nicht fett klingt, dann weiß ich es auch nicht. Mir ist das sogar regelmäßig zu fett, mit ihren multigelayerten Drums.

Bei anderen Musikstile kann ich es nicht sagen. Ich mag es grundsätzlich ehr mittig und knallig, dass ist ja heute ehr die Ausnahme. Da kommt gefühlt der Druck mehr durch den Subbass.
 
Grundsätzlich kann man alles ITB machen.
Seit einiger Zeit versuche ich irgendwie alles zu minimieren.
Ich bin von der Cubase Mac-Version zwischenzeitlich sogar auf dem iPad gelandet, und es macht auch Spaß.
Bei den Synthesizern geht es aus meiner Sicht nicht ganz ohne richtige Regler. Hier favorisiere ich die Miniaturisierten Synths a la Roland Boutique, Arturia Keystep Midi Keyboards und Ähnliches.
Eine gewisse Limitierung merke ich schon bei der iPad Cubase Version, daher werde ich mal das Apple Logic auf dem Mac ausprobieren.
 
Also wenn moderner DnB nicht fett klingt, dann weiß ich es auch nicht. Mir ist das sogar regelmäßig zu fett, mit ihren multigelayerten Drums.

Das Problem da ist, dass

- Bass klingt nicht wuchtig, sondern "gelayert"
- Punch der Drums klingt viel zu spitz, nicht schön.

Hör dir mal das alte Zeugs der 90er an. Das ist klanglich schrottiger, keine Frage,
klingt aber "fetter", wuchtiger, böser, da ist Biss hinter
 
Vielleicht ist "arbeitet" im Thread Titel auch etwas verwirrend gewählt. Damit ist schon jegliche Nutzung von Klangerzeugung und Bearbeitung im Rechner gemeint, egal ob das nun in eine Musikproduktion mündet oder einfach nur dem Rumklimpern nach Feierabend dient.
Damit man einen Vergleich hat:

"Arbeiten" mit einer Hardware-Workstation:

8049348.jpg


;-)
 
Hör dir mal das alte Zeugs der 90er an. Das ist klanglich schrottiger, keine Frage,
klingt aber "fetter", wuchtiger, böser, da ist Biss hinter
Die Meinung kann ich nicht ganz teilen. Ich kenne nicht alles, aber vieles an DnB aus den 90ern. Wenn es fett wurde, dann waren da meist (distorted) 808 Bässe im Spiel.

Der Gipfel an phatness in den 90ern, war für mich das hier. Hab ich auch auf Vinyl.... ❤️

Rufige Kru - Dark Metal


Ich hoffe wir sind nicht zu OT, ansonsten bitte Ausgliederung beantragen.... :roll:
 
Das Problem da ist, dass

- Bass klingt nicht wuchtig, sondern "gelayert"
- Punch der Drums klingt viel zu spitz, nicht schön.

Hör dir mal das alte Zeugs der 90er an. Das ist klanglich schrottiger, keine Frage,
klingt aber "fetter", wuchtiger, böser, da ist Biss hinter

Jedes mal wenn hier jemand 90er sagt, stirbt irgendwo ein Musiker.
 
bei DnB 90er und fett muss ich wiedersprechen, das nicht alles oder meistens distorted 808 kicks waren.
Es gab diese mega fetten Bass Sounds, vermutlich aus dem AKAI Sampler.

Gutes Beispiel was ich unter DnB fett 90er verstehe, man höre auf den Bass, der melodisch spielt - von 1995


Das war die eher chillige Variante vom DnB, manchmal sogar mit ansatzweise jazzigen Einflüssen
 
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Was ich bis heute nicht herausgesunden habe ist, warum viele Menschen bei ihrer Erwerbsarbeit akribisch Pläne abarbeiten - und dann noch die von anderen Leuten - und zuhause dann einfach irgendwas zufälliges machen und dabei nicht wissen warum
Weil die Menschen unterschiedlich sind. Für meine Frau z.B. ist jede Planung von Zeit der reinste Horror, das hat mit ihrer Kindheit und Jugend zu tun.

wenn das herumspielen planmäßg erfolgt und einem ziel dient,
Entspannung ist ein extrem wertvolles Ziel und kann mehr Wert sein als jedes Geld.


Super symphatisch. Danke für den Link. ITB oder "nicht" ITB die Melodie macht da die Musik ;-)
Gern, genau das denke ich auch schon eine ganze Weile. Egal mit was ich Musik mache, es wird immer nach mir klingen und das tut es tatsächlich. Die Musik von früher mit dem AtariST + Synth und Drummaschine unterscheidet sich nicht groß von dem was ich jetzt komplett ITB mache. Klar, man hat ein paar Sachen dazugelernt, aber der Kern bleibt und da konnte ich selbst mit Hardware Analogsynths nicht wirklich ausbrechen. Und ja, Hardware macht schon mehr Spaß und es gibt Klangunterschiede wenn man in bestimmt Grenzbereiche geht, aber es gibt auch Plugins, die klingen manchmal analoger als meine Analogen die ich hatte 😂
Nichts desto trotz hat gerade Vintage Hardware schon seinen Charme, aber selbst damit würde ich keine "bessere" "Musik" machen können. Ich bin über 50 und werde mich nicht mehr groß ändern, vielleicht lernen ich aber noch wie man ein paar schönere Tracks zaubert. Das hat aber nix mit Hardware oder ITB zu tun, sondern mehr wie man mit den Werkzeugen richtig umgeht, damit es gut klingt.
 
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