Was sind echte Kreativ-Killer?

Inspiriert von dem hier mal ein paar Punkte..

Bitte Copy& Pastefreundlich abliefern. Diskussion gibts im "Junkie" Thread bzw dem Homerecording Thread.
viewtopic.php?p=280627#280627
und

viewtopic.php?t=25312&highlight=

kpr schrieb:
doctorno schrieb:
Zu viele Wahlmöglichkeiten behindern die Kreativität

.


Das ist auf jeden Fall ein Punkt. Wäre mal ganz gut, eine Liste der Kreativitätskiller zu erstellen. Und eine, wie man die eigene Kreativität fördern kann. Müsste sowohl Einsteigern als auch alten Hasen eine Hilfe sein, sich der Dinge bewusster zu werden.

Können wir machen, vielleicht sogar dann auch ins Wiki stellen als so eine Art Referenz.

Ich glaube, es sind oft auch Faktoren, die irgendwie albern klingen.
NICHTS von dem hier muss eine Regel sein und gilt sicher nicht für Jeden. Für mich selbst ist es zB auch keine Bremse, denke aber allgemein kann es eine werden, wenn man sich nicht generell vorher darüber Gedanken gemacht hat. Es ist wie Medienkompetenz: Man muss auch Instrumenten und Gearkompetenz sich erarbeiten, damit man schnell und zielsicher sich nicht verschätzt.

1) Man hat sich direkt alles und viel leisten können und kauft zu viel und beschäftigt sich nicht genug
2) Es ist generell zu viel Zeug da, dies lenkt VIELE (nicht alle) ab vom Wesentlichen. Viel Gear ist ansich viel Potential, die meisten können damit aber nicht umgehen. Das ist nicht als Schelte gedach - Kommt aber oft vor. Wenn man sich mit 1-5 Maschinen einschließt ist das gut.
3) Unerreichbarkeit vorher und Spannung und Warten auf ein neues Ding erzeugt offenbar auch mehr Respekt vor dem Instrument und man holt dann vielleicht mehr raus, BEVOR man weitermacht mit 34 anderen Dingern.
4) Zu viele Funktionen in einem DAW Tool, was man aber nicht alles braucht. - Hier hilft vielleicht eher Ableton Live als Pro Tools?
5) Kenntnis der Materie hilft beim Umsetzen "Brain to Fertiges Stück"
6) Die Komplexität der Dinge sollte dem Spieler und Musiker angemessen sein. Auch bewusst wenig und verkleinerte Möglichkeiten könnten dazu anregen, neue oder andere Lösungen zu finden. Ein Modularsystem mit "leerem Patch" anzufangen oder ein sehr komplexes Syntheseprinzip wie additive Synthese (K5000 etc.) oder aufwendigem Patching (Reaktor, Kyma, etc.) oder alles, was viele Menüs hat (Workstations, TG/SY77, FM ZEugs), braucht länger. AAAABER: Kann auch sehr anspornen durch interessante Klänge..

So mal erstmal..
 
- Zu wenig Schlaf. Übermüdung im allgemeinen.

- Sorgen. Unerledigte Dinge die einem beim musizieren ständig durch den Kopf gehen, bzw. einen total ablenken können. Also vorher das erledigen was sein muss, damit die Birne frei ist.

- Umgebungslärm der einen derbst ablenken kann, z.B. wenn man in der Nähe eines Krankenhauses wohnt, so wie ich, oder der Kirchturm jede Stunde bimmelt, Staßenlärm natürlich auch, etc..
 
-Nicht angeschlossene Geräte (MIDI, Audio)
-Umständliches Routing
-Fehlende Patchbays oder ein System, bei "Gefahr" schnell zu wechseln
-Gerümpel und Zeug, was man nicht braucht im Studio
-Hässliche fenstlerlose Bunkerumgebung und Zeitdruck oder Termine in 2-4h und Uhrguckzwang
-Doof eingerichtete DAWs und Setups, wo man vor jedem Track alles mehr oder weniger neu eintellen muss. Ein gut gemachtes Template kann das ersparen.
-Zu viele Regeln und Co. / Schwierige Kumpels/Studiomitbewohner etc., Sehr hohe belastende Mieten und so - Lieber klein und frei und mehr Zeit als groß und unter Druck.
 
Toni W. schrieb:
-Umgebungslärm der einen derbst ablenken kann, z.B. wenn man in der Nähe eines Krankenhauses wohnt, so wie ich, oder der Kirchturm jede Stunde bimmelt, Staßenlärm natürlich auch, etc..

So wie der im Moment schreiende Papagei im Garten gegenueber, direkt vor meinem Wohnzimmerstudio... :-x
 
Summa schrieb:
So wie der im Moment schreiende Papagei im Garten gegenueber, direkt vor meinem Wohnzimmerstudio... :-x
Ja geil. Spricht der auch ? Wenn ja, dann bring dem doch perverses Zeug bei. Das freut dann die Besitzer. ;-)
Wir hatten hier mal als Nachbarn einen Beobesitzer, den Terror kannst du dir nicht vorstellen, irgendwann sind wir dann geschlossen zur Genossenschaft gegangen und dann musste der den abschaffen.
 
- Schmerzen. Bedingt durch permanente falsche Körperhaltung.

- Ein unergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz. Also das am heufigsten verwendete Gerät, an das man auch öffter ran muss, ganz unten im Rack eingebaut.
 
Auch auf die Gefahr hin dass einige der alten Hasen mir 'nen Vogel zeigen...

Synthesizer ohne MIDI und/oder ohne Velocity...
Komplexe Synths ohne Editor-Software...
Sequenzer die auf Display/Bildschirm nicht die Noten/Balken von mehreren Tracks gleichzeitig anzeigen koennen.
Rompler bei denen man die Wellenformen nicht durchsteppen kann.
Monotimbrale Synths, mal von div. Spezialisten abgesehen...
 
Ich habe die Liste in 3 Teile aufgeteilt: Gearbezogen, Bezogen auf den Menschen oder die Musik und allgemeingültiges.

Das hilft, dies wäre für mich klar Gearbezogen und sicher unterschiedlich zu bewerten, dennoch nicht weniger wertvoll.

Ich finde ein Synth, den man spielen MUSS, kann auch Kreativitätsfördernd sein. Auch und grade, wenn er keinen Multimode hat und dadurch weniger Komplex ist. Einfach spielen und gut is. MIDI ist natürlich besser fürs Handling.

Ok, wird dann wieder zu diskutieren sein, ich hab das mal ebenfalls als eigene Kategorie gemacht und wir sammeln einfach mal.

Sollten aber danach auch die Dinge bewerten, die Sache mit dem Editor finde ich aber absolut plausibel.
 
- laut surrende, pfeifende Displays bei Hardware im allgemeinen.

- Lüfterlärm, von Computern. Grafikkarte, Gehäuselüfter, Netzteillüfter, Festplattenlärm.

Was eingentlich noch unter den Bereich Ergonomie gehört und was richtig nerven kann.

- Lichtreflektionen am Arbeitsplatz.

- Schlagschatten von Windernergieanlagen (permanenter Wechsel von hell und dunkel).

- Ein schlechter Arbeitsstuhl ohne Rollen. (Klappstuhl z. B.)
 
-Zuwenig musikalischer Urlaub.Soll heissen auch mal zu Musiker Kollegen fahren und mit denen mal texten.

- Keine Herrausforderungen.(Nein ich arbeite heute nur mit diesem billigen Samplerteil und meiner Vinyl Sammlung.)

- Mal die Pausenzeiten für ein schönes angerichtes Essen auf dem Balkon nutzen

- Gear mit wenig Potis:)
 
Wichtig:

- Die eigenen Lernprozesse reflektieren. - Wie und unter welchen Umständen mit welchen Tools wie gut oder wie schlecht gelernt.

- Wenn es an einer oder zwei, drei Stelle(n) nicht weitergeht, sich in eine verwandte Materie, die man auch interessant findet (z. B. Harmonielehre-Buch lesen o. a.) einarbeiten

Was bei mir als gut gemeinter Tipp NICHT funktioniert:
- Bei Blockaden z. B.mal rausgehen, Spaziergang machen. = weil die Denkblockade weiterhin besteht


Was dagegen bei mir sehr gut funktioniert und mich weiterbringt:
- Das Üben von z. B. komplexen Grafik-Arbeiten (am oder ohne PC) - das hat echt viel gebracht: "Augen-Musik"

(Was mir wiederum aber keinen Lern- und Kreativ-Effekt für Musik bringt, mir aber Spaß macht bzw mir wichtig ist, ist die inhaltliche Beschäftigung mit politischen Themen - leider)

g, desynthese
 
bei mir : generell probleme mit dem rechner. software, betriebssysteme die nicht so funktionieren wie sie sollten, instabilität.

und am allermeisten : nicht funktionierende rechnr hardware und/oder konfigurationen. einbaun ausbaun, testen, einschicken, warten, foren durchstöbern, treiber suchen, installieren.

crashende festplatten und die eigene dämlichkeit nichts gebackupt zu haben (4 jahre musikmachen einfach pfutsch)

echt: rechner sind für mich einfach DER kreativitätskiller schlechthin!!!

ich weiß , sowas könnte man mit apple vielleicht umgehen, bzw minimieren. aber das ist bei mir eine geldfrage!! keine paradigmenfrage...

natürlich kann man auch ohne rechner super herumjammen, und viel spaß haben (passend zum frickler oder fertigmacher- thread)!

aber um wirklich den schritt vom super loop zum fertigen track zu machen, braucht man für ein befriedignedes ergebnis einfach seine daw. und die funktioniert nun mal einfach nur auf einem FUNTIONIERENDEN rechner, und mit einem funktionierenden ergonomischen studiosetup (midi/audio)
 
- Loopen und Multisamples erstellen.

- Angst davor haben keinen guten Sound hinzubekommen, bzw. daran glauben das man es eh nicht schafft etwas wirklich gutes hinzubekommen.
 
Fehlendes Talent könnte man sich wahrscheinlich zu einem Teil durch Lernen, Vergleichen, Reflektion und Training wieder gut machen.
Aber möglicherweise brauchts auch dafür Talent :)
 
- Nicht sofort auf Knopfdruck betriebsbereites Equipment (fehlende oder defekte Kabel, Geräte mit gelegentlichen Aussetzern usw.).

- Mitmusiker, die unpünktlich, schlecht gelaunt sind oder zuviel eingepfiffen haben.

- Persönliche Sorgen und Konzentrationsstörungen von außen.

- Unerwartete Störungen des Arbeitsflusses (Computertrouble u.ä.).

- Schlecht organisiertes oder unüberschaubares Klangarchiv.

- Kein Plan B vorhanden.
 
Ein Setup, das immer wieder für die Livemusik zerlegt und dann für die Studiomusik wieder zusammengebaut wird. Und seien es auch nur Teile vom Setup.

Für mich persönlich sind DAWs/Midi-Sequencer Kreativkiller. Aber klar, die sind ja auch eigentlich so gedacht, dass man sie erst nach der schöpferischen Phase startet, wenn die "Songidee" fertig ist. Ich brauche halt andersartige Software zum Kreativsein.

Toni W. schrieb:
- Sorgen. Unerledigte Dinge die einem beim musizieren ständig durch den Kopf gehen, bzw. einen total ablenken können. Also vorher das erledigen was sein muss, damit die Birne frei ist.
Ja. Ich kenne aber auch den gegenteiligen Effekt: Damit ich die lästigen, "wichtigen" Notwendigkeiten schön verdrängen kann, habe ich plötzlich Unmengen Ideen, die so toll und einmalig sind, dass ich diesen Produktivitätsschub natürlich keinesfalls unterbrechen darf. ;-)

Toni W. schrieb:
- Schmerzen. Bedingt durch permanente falsche Körperhaltung.
O ja, das zermürbt. Und Schlafstörungen.

Schön, dass hier auch über Lösungen geredet wird!

Es soll ja eine Menge Entblockiermethoden geben. Eine berühmte Ideensammlung dazu ist: "Oblique Strategies". Z. B. hier als Online-Version.
 
Jens Groh schrieb:
[,,,]
O ja, das zermürbt. Und Schlafstörungen.

Schön, dass hier auch über Lösungen geredet wird!
[...]
also da solltest Du mal in ein Schlaflabor gehen, Schlafstörungen oder Atemaussetzer sind ätzend.
 
Frauen können auch durchaus inspirierend sein. War bei mir jedenfalls meistens so. Selbst die die einem das Herz rausgerissen haben, haben doch oft indirekt dadurch für gute Tracks gesorgt.

Was mir noch einfällt als kreativkiller:

Wenn man viele Geräte erst betriebsbereit machen muß.

Der Gedanke an die nächste Stromnachzahlung.
 
Persönliche Probleme, Geldsorgen, Krankheit, Stress, schlecht funktionierendes oder nicht vorhandenes Equipment usw. wurde ja schon oft gennant...

Hinzufügen will ich noch Hitze (Dachgeschosswohnung im Sommer), Lärm (Kindergarten als direkten Nachbarn am Tage) und die fehlenden Midi PlugIns in Logic ;-)

<jammermodus>Übel ist auch, wenn man so wie ich persönlich, sein gesamtes (über lange Zeit mühevoll gesammeltes) Equipment verkaufen musste und nun mit nem Macbook, Logic Express, billigen Behringer "Boxen" und nem Midikeyboard ganz neu Anfangen muss. Geht vielleicht dem einen oder anderen auch so!?</jammermodus>

Edit: PS Und wenn man ständig denkt: Den/die Sound(s) kann ich jetzt so nicht verwenden oder kombinieren.. das hört sich doch keiner an bzw. das hätte XY auch nicht gemacht. Also wenn man sich ständig selbst in eine Schublade steckt. Sehr merkwürdige Angewohnheit die nur schwer abzulegen ist. Ganz am Anfang, wenn man naiv alles aus dem Bauch raus macht geht es einem da besser.
 
Vielleicht kann man die störenden Einflüsse einfach als solche bezeichnen, dann sind ca. 95% weniger Text zu schreiben ;-)
 
aubleibende Erfolgserlebnisse - auf Dauer

Musik aus dem Radio - überhaupt, zuviel Musik im Ohr
 


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