Was versteht ihr unter Weiterentwicklung in der Musik?

Sticki

|||||||||||||
Mich würde mal interessieren weil das hier oft das Thema ist was ihr darunter versteht.

Besser krasser gemacht wie alte Musik styles?
Oder ist es überhaupt möglich einen eigentlich aus entwickelten style weiter zu entwickeln?
Was meint ihr?

Bin gespannt.:)
 
Je nach dem, ob es "die Musik" - also die der Menschheit ist oder meine.
Für meine wäre es eine Weiterentwicklung, wenn ich das, was ich da tue noch nie gemacht habe und es auf ein neues Level gebracht habe.
Bei "der Musik" würde es das allgemein für die Musik "bedeutend" sein, dh. man kennt faktisch alles was war und bringt etwas, was es so noch nicht gab oder was an Musikalität eine neue Qualität aufmacht. Die elektronische Musik bot und bietet dafür viele neue Ansätze - weil der Ausdruck und die Vielfalt groß ist. Deshalb sind gute Acts und Künstler auf dem Gebiet oft mit ihrem nächsten Album oder Auftritt noch einmal in einer große Innovations-Idee, die künstlerlisch wie musikalisch und strukturell neu sind für diesen Künstler, ggf. sogar für "die Welt". Man muss übrigens nicht zwangsweise Millionen begeistern, es reicht das Beschriebene.

Ein Versuch, dies grob zu erfassen. Bitte gern korrigieren.
 
technische fortschritte machen so manche innovation möglich. auch in der musik.

tja und dann ist es halt gut wenn man einen zeitgeist trifft, der eine ganze generation prägen kann.
 
Bei mir selber würde ich auch sagen wenn ich was mache was noch nicht da war.
Wäre dann meine eigene Entwicklung.
Bei style die ansich fertig sind wird es schwieriger finde ich.
Da hatte das Wort Weiterentwickelt für mich immer so ein Faden Beigeschmack wenn jemand so etwas von seiner Musik behauptet.
Oft hatte man dann das Gefühl er stellt seine Musik über der alten ohne das es tatsächlich besser oder anders ist.

Ich würde daher für mich sagen wenn aus alter Musik als Inspirations Quelle ein neuer style entsteht könnte man vielleicht von Weiterentwicklung reden.
Also wenn der Ursprung das alte war was zur neuer Musik Richtung geführt hatt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wann ist ein Musikstil "ausentwickelt"? Am Beispiel Techno von den 80ern bis heute. Oder Hip Hop.
Es kamen und kommen neue Impulse hinzu, neue Subgenres entwickeln sich. Alles ist ständig in Bewegung, neue Einflüsse kommen hinzu und vermischen sich.
Menschen die behaupten es gäbe in bestimmten Musikstilen nichts Neues mehr, erkennen es vielleicht nicht weil es nicht ihrem Geschmack oder nicht ihrer Sozialisierung entspricht.
 
Natürlich kann man zb.techno Nummern mit neuen Elementen die noch nicht zu hören waren bringen aber der style ansich mit der glatten bassdrum ist doch fertig. ;-)
 
also...für mich war die letzte Revelation als ich das erste mal Dubstep / wird das Brostep genannt? gehört habe :D
das war für mich so dermnaßen ein krank neuer sound - da hab ich mich echt beflügelt gefühlt, eine neue art von musik/sound entdeckt zu haben.

heute kann man über diese aussage lachen und wer tief in der szene war, aus der dubstep heraus entstand, wird mich gerade nur anschauen ob ich dumm bin.


für mich würde eine weiterentwicklung aber genau sowas bedeuten: einen sound oder style zu kreieren der noch nie zuvor gehört oder gespielt wurde.
vllt töne zu kombinieren die schief und schräg sind aber sinn machen?

in sachen biotech gibt es mittlerweile kontaktlinsen mit denen wir theoretisch Infrarotstrahlung wahrnehmen können - also unseren sehspektrum erweitern, vantablack (gibt bereits weiterentwicklung hiervon - name mir aber unbekannt) - das die augen irritieren soll weil dieses tiefe schwarz noch nie zuvor gesehen wurde. (Olo ist mir natürlich auch bekannt ;-))

sowas brauchen wir theoretisch in richtung hörwahrnehmung. egal ob biotechnologisch oder über melodien, sounddesign o.ä.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da gab doch auch mal tu step woraus dann dub step wurde wenn mich nicht alles täuscht.
Tu step kamm damals nicht an. :)
 
Es geht mE um die (Geistes)Haltung, die man eingenommen hat, wenn etwas weitergebracht wurde. Für mich persönlich kann – nur so als Kombi-Beispiel – elektro-musikalische Feinsinnigkeit (zB Farbenreichtum), Tiefe, Einfachheit, Konsequenz, Demut und Leichtigkeit genau so viel Impact haben, wie das, was The Prodigy oder Autechre machen. Klingt halt anders und fällt nicht so auf. Jemand Tipps?

Grenzgängertum kann auch sehr hilfreich sein, würde ich jetzt mal behaupten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, aber was ist dann die Frage? Es ging doch um Stile weiterentwickeln.
Die Frage ist wie sie ist weil manche immer von Weiterentwicklung reden und manche sogar behaupten ihre ist es.
Klar kann man in styles noch andere Nummern machen aber da könnte man ja auch einfach von Fortentwicklung reden oder erschaffene parallel Welten in dem style so das alt und neu sich mögen finde ich.
 
Was Dub aus Reggae gemacht hat würde ich als Weiterentwicklung bezeichnen. Oder Miles Davis aus dem Trompetenspiel. Beim Dub sind mehrere Personen beteiligt, die aber eine Geisteshaltung teilen. Das lässt sich besprechen. Trompete kann halt nur einer spielen – aber auch da kann man versuchen Aussagen darüber zu treffen, welche Haltung (der oder) die Musiker einnehmen, wenn sie bestehende Musikphänomene, Spielweisen, Klangvorstellungen, Hörgewohnheiten und Formalismen umdeuten, varrieren, brechen etc.

Ich glaube das ist erstmal ein retrospektives Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:
Elektronische Musik gab es bereits vor dem Computer...

Nicht wirklich.
1614 publizierte John Napier seine Logarithmentafel. Mitentdecker der Logarithmen ist Jost Bürgi. 1623 baute Wilhelm Schickard die erste Vier-Spezies-Maschine mit getrennten Werken für Addition/Subtraktion und Multiplikation/Division und damit den ersten mechanischen Rechner, wodurch er zum „Vater der Computerära“ wurde. Seine Konstruktion basierte auf dem Zusammenspiel von Zahnrädern, die im Wesentlichen aus dem Bereich der Uhrmacherkunst stammten und dort genutzt wurden, wodurch seine Maschine den Namen „Rechenuhr“ erhielt. Ein weiteres Exemplar war für Johannes Keplers astronomische Berechnungen bestimmt, verbrannte aber halbfertig. Schickards eigenes Gerät ist verschollen.

1642 folgte Blaise Pascal mit seiner Zweispezies-Rechenmaschine, der Pascaline. 1668 entwickelte Samuel Morland eine Rechenmaschine, die erstmals nicht dezimal addierte, sondern auf das englische Geldsystem abgestimmt war. 1673 baute Gottfried Wilhelm Leibniz seine erste Vierspezies-Maschine und erfand 1703 (erneut) das binäre Zahlensystem (Dualsystem), das später die Grundlage für die Digitalrechner und darauf aufbauend die digitale Revolution wurde.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Computers
 
Was Dub aus Reggae gemacht hat würde ich als Weiterentwicklung bezeichnen. Oder Miles Davis aus dem Trompetenspiel. Beim Dub sind mehrere Personen beteiligt, die aber eine Geisteshaltung teilen. Das lässt sich besprechen. Trompete kann halt nur einer spielen – aber auch da kann man versuchen Aussagen darüber zu treffen, welche Haltung (der oder) die Musiker einnehmen, wenn sie bestehende Musikphänomene, Spielweisen, Klangvorstellungen, Hörgewohnheiten und Formalismen umdeuten, varrieren, brechen etc.

Ich glaube das ist erstmal ein retrospektives Thema.
Stimmt.
Kann man sehen.
Reggae....dub.....dub Techno.
 
Wie Talk Talk, also Mark Hollis, an Musik rangegangen ist, ist auch eine Weiterentwicklung. Oder David Sylvian. Prince hatte sich meines Erachtens kaum weiterentwickelt. Björk schon. Und Anthony (and the Johnsons) zu Anhoni auch.

Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist nur über Stile zu reden. Ich beobachte und erlebe es selbst so, das die Begrifflichkeit "Weiterentwicklung von Musik" viel mit Technologien, Experiment, Visionärem Denken und Offenheit für eben diese Dinge zu tun hat. Und, dass Musik sich immer nur minimal entwicklen kann, weil zu große Fremdheit nicht so (angenehm) wirkt, dass es (vor allem kollektiv, sowie konsens- und communutybildend) gerne gehört wird – oder eben nur mit einer entsprechenden Geisteshaltung. Haltung eben.

Womit mein Gedankengang über "Geisteshaltung und musikalische Weiterentwicklung" abgeschlossen wäre.

Wir können natürlich subjektiv diskutieren welche Genres wohl eine Weiterentwicklung erleben oder erlebt haben. Wäre mir aber zu beliebig. Subgenres eines Genres lassen sich, als Ganzes betrachtet, durchaus als Weiterentwicklung deuten. Ausdifferenzierung IST 'weitere Entwicklung'. Ob dann insgesamt ein markanter Schritt passiert ist, der sich als DIE WEITERENTWICKLUNG postulieren lässt, hängt wiederum von der Haltung ab, mit der man draufguckt. Es gibt Leute, die zurecht behaupten, dass sich die Popularmusik u.a. harmonisch zurückentwickelt hat. Andere behaupten zu Recht, dass die Abkehr von Harmonik die Musik weiterentwickelt hat. Und wieder andere, wie ich, behaupten, dass das von der Haltung abhängt, mit der harmonisch, also musikalisch, gedacht und gearbeitet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
@FixedFilter

Warum muss man denn hier krampfhaft die "Elektronische Musik" bemühen; haben wir darüber jetzt nicht wirklich schon erbrechend häufig gelabert? Im Kontext dieses Threads kann man nämlich zum Beispiel auch einfach mal beliebige Videos von Wintergatan (*2012) posten, die dem Folktronica (*2000) zugeordnet ist.

Mechanik. Musik. Mein Hinweis auf Rechenmaschinen aus dem 17 Jahrhundert war da ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl.
 
"Bereits in der Antike erfand man die ersten Vorstufen der heutigen Synthesizer, damals natürlich noch völlig ohne Spannungsteuerung oder gar MIDI, sondern rein mechanisch betrieben. So berichtet schon der griechische Dichter Oszillateus in seinen Aufzeichnungen von einem “wundersamen Klängeerzeuger” aus Ägypten, den er als “Synthophonos” bezeichnet. Aus dieser Zeitphase stammt auch die Tradition, die Synthesizer mit den Namen der angebeteten Götter zu belegen, Oszillateus nennt hier beispielsweise Zeus-8 und Hera-106.

Auch in zahlreichen Ausgrabungsstätten altrömischer Kolonien fanden Archäologen seltsame Vorrichtungen mit großen Schallöffnungen, an denen mit langen Kupferdrähten versehene Windsegel angebracht waren, offensichtlich zur direkten Zuleitung von elektrischen Spannungen, wie sie etwa bei Gewittern entstehen. Diese könnte man also schon als die ersten strombetriebenen Synthesizer ansehen. Da die Meteorologie im Altertum aber noch nicht sonderlich weit entwickelt war, dürften diese “Ur-Synthies” vermutlich nur sehr selten tatsächlich zum Einsatz gekommen sein, da man damals einfach nicht vorherzusagen vermochte, wann und wo denn vielleicht wieder einmal ein ordentlicher Blitz einzuschlagen beliebte."
Quelle: https://www.buenasideas.de/test/mus...a-v-collection-4-teil-2-man-lebt-nur-zweimal/
 
Meine Vision für die Weiterentwicklung der Musik im Allgemeinen wäre eine Verschmelzung von E und U und ein Zusammenrücken der verschiedenen Musikkulturen. Man stelle sich die Struktur einer Beethoven-Sinfonie mit dem Groove einer Aufnahme von The Who oder Frank Zappa vor bei der rhythmischen Komplexität eines indischen Ragas. So in etwa.
 
Zuletzt bearbeitet:
Besser krasser gemacht wie alte Musik styles?
Oder ist es überhaupt möglich einen eigentlich aus entwickelten style weiter zu entwickeln?
Was meint ihr?
Wenn sie den Zeitgeist eingefangen hat, hat sie sich weiterentwickelt. Wenn nicht, ist sie aus der Zeit gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe darunter etwas was eine KI nicht hinbekommt, eben etwas was man nicht schon tausend mal in der Form gehört hat.
 
Ich verstehe darunter etwas was eine KI nicht hinbekommt, eben etwas was man nicht schon tausend mal in der Form gehört hat.
Zu ki habe ich auch schon positive Ansichten gelesen wie man das auch sehen kann.
Dj tanith hatt dazu auf seiner Seite was gutes geschrieben.
Dort schrieb er....die ki liefert das Material und der Mensch macht das Werk.
Gut wäre jetzt ne Weiterentwicklung wie man Musik machen kann aber kannst dir ja mal durchlesen.
Fand ich ganz interessant.
https://tanith.org/ist-das-prompt-dann-kann-das-weg/#more-694
 


Neueste Beiträge

News


Zurück
Oben