Was versteht man unter einem musikalischen EQ?

Ich habe diesen Ausdruck schon des öfteren hier im Forum und auf diversen Review-Seiten gelesen.

Aber was bedeutet das nun ganz genau? Kann mir da irgendjemand was dazu sagen?

Gruß

Robert
 
Ich vermute, es bedeutet schlicht, dass die Ergebnis EQs nicht im technischen Sinne bewertet werden, sondern, ob sie im musikalischen Kontext gut klingen. Ist daher eine subjektive Aussage, die sich nicht objektivieren lässt.
 
Mackie , Behringer: unmusikalisch: da wird nur krass beschnitten

Musikalisch erinnert eher an einen Filter im Synthesizer-Bereich: Du kannst den Klang richtig formen und es kommt was ganz anderes dabei raus.
Wenn du einen Q Regler dabei hast kannst du eben auch Resonanz vergrössern,same effect wie bei den synths
 
mambala schrieb:
Mackie , Behringer: unmusikalisch: da wird nur krass beschnitten
jain, stimmt schon, dass diese EQs eher "brutal" zu werke gehen wobei es eben immer auf die musik drauf an kommt. die "supermusikalischen" weichen EQs eines soundcraft haben mich eher zum verzweifeln gebracht, die eines mackie aber genau das getan was ich gebraucht habe.

insofern hilfreich, weil man davon ausgehen kann, dass die bezeichnung "musikalischer EQ" eher auf subtile, weichere anpassungen ausgelegt sind.

kommt aber drauf an von wem es kommt, die hersteller behaupten natuerlich alle durch die bank "musikalische" EQs zu verbauen.
 
Es gab da dazu mal einen sehr interessanten Artikel (ich glaube es war in der Sound & Recording).

Ein bekannter Mastering-Ingenieur hatte sich mal die Mühe gemacht viele Hard- und Software-EQs zu vergleichen.

Die Essenz war (vereinfacht ausgedrückt) in etwa: Wenn Du wirklich gute Ohren hast, kannst mit nahezu jedem EQ ein gutes Ergebnis erzielen. Bei machen EQs, gerade den einfacheren ("unmusikalischeren"), ist das aber oft mit weit mehr Einstellarbeit und Finetuning verbunden.
Das ganze kommt daher, dass verschiedene EQs, technisch und konstruktionsbedingt, bei gleichen (Regler-)Einstellungen trotzdem unterschiedliche Ergebnisse liefern. Er hatte sich dann auch mal die Mühe gemacht und mit "billig" EQs das ganze so hingedreht, dass es sich anhört wie mit einem höherwertigem EQ. Angeblich waren Testhörer nicht in der Lage den Unterschied rauszuören.
Andererseits war es eben mit den "musikalischeren" EQs oft viel einfacher musikalisch gut klingende Ergebnisse zu bekommen.

Es gibt zu dem Thema natürlich sehr unterschie Meinungen. Das geht dann oft schon ins esoterische...
 
mambala schrieb:
Mackie , Behringer: unmusikalisch: da wird nur krass beschnitten

zumindest wenn man cuttet...

"musikalisch" hört sich erstmal an wie werbesprech.

man könnte technisches eqen (herausfiltern von störfrequenzen mit exaktem parametrischem eq, bei dem bandbreite und frequenz einstellbar sind) vom musikalischem eqen untescheiden. für letzteres eignet sich ein breitbandig eingreifender eq ("sweetening").

ich nehm zb einerseits reaeq (vollparametrisch, unbegrenzte bänder), andererseits den bootsie eq (für schöne höhen etc.).
 
Gute Frage!
Ich würde das so definieren: Ein musikalischer EQ ist meiner Ansicht nach ein EQ, mit dem man Korrekturen am Signal vornehmen kann, das Ergebnis aber unbearbeitet klingt und nicht aufgesetzt. Bei Anhebungen tritt kein Klingeln oder Verzerren auf, bei Absenkungen bleibt der Klang des bearbeiteten Signals offen und natürlich.
Es gibt EQs, bei denen man nach Schalten auf Bypass den Eindruck hat, dass das Signal ohne EQ verdrehter klingt als mit, diese würe ich als musikalisch bezeichnen.
Natürlich hat es auch mit dem Bediener zu tun, auch die besten EQs können bei falscher Anwendung viel zerstören.
 
Für mich persönlich ist ein Musikalischer EQ einer mit dem man gut anheben kann und der auch gerne ein bischen färben darf. Ein "unmusikalischer" EQ ist dann für mich eher neutral klingend und besser zum schmalen absenken (filtern) geeignet.
 
Ja, ein "musikalischer EQ" färbt immer. Wobei die Definition "musikalischer EQ" nichts ist, das man in Stein meißeln kann, dh. jeder versteht etwas anderes darunter.
Während ein EQ ja eigentlich dafür da ist Frequenzen abzusenken, zu beschneiden, oder anzuheben, geht imho ein "musikalischer EQ" eher in Richtung Effektgerät, da er wie geschrieben, färbt.

Ich habe vor Jahren einen Moog Para EQ für 90 Gulden gekauft, das Ding kann ich einstellen wie ich will, es klingt immer geil. Das hinter einem DX7 und man glaubt einen anderen Synth vor sich zu haben. :)
 
ein musikalischer eq ist soweit ich informiert bin ein filter, oder eq mit filtereigenschaften

das sagt eigentlich nichts uebers klingen aus
 
Ich habe einen TLA EQ-1, da kann man pro Band nur 4 bestimmte Frequenzen auswählen. Dachte eigentlich immer, dass das mit musikalisch gemeint ist, da eben nur musikalisch sinnvolle Frequenzen bearbeitet werden können.
 
Ich habe einen TLA EQ-1, da kann man pro Band nur 4 bestimmte Frequenzen auswählen. Dachte eigentlich immer, dass das mit musikalisch gemeint ist, da eben nur musikalisch sinnvolle Frequenzen bearbeitet werden können.
 
Natürlich kann jeder EQ musikalisch eingesetzt werden ;-)
Aber es gibt EQs, die das Signal "färben", den Grundklang somit verändern.
Auch werden die zu beeinflussenden Frequenzbänder so abgestimmt, dass die meisten Einstellungen an sich schon gut klingen.
Dann gibt es die EQs für den Mastering Einsatz. Diese dürfen natürlich nicht färben und sollten ein völlig frei wählbares Frequenzband einstellbar lassen, um Resonanzen oder Störfrequenzen zu eliminieren.
 
unmusikalisch oder besser gesagt technisch muss nicht gerade billig sein. im neve vr pult sind eqs drinnen die überhaupt nicht musikalisch sind, kenne keinen anderen eq mit dem man störende frequenzen so gut heraus filtern kann...
musikalische eqs besitzen einen gewissen charakter... zB klingen manche eher hart, die andren wieder weich...
 


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