Wavestation Sounds aus Cubase Studio Modul retten

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Rallef

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Hallo Forum,

ich habe einen Worst Case:
Ich habe nach sehr langer Zeit meine Wavestation A/D mal wieder eingeschaltet.
Anscheinend hat das Gerät einen Komplett-Reset gefahren, alle RAM-Bänke enthalten die gleichen Sounds. Meine eigenen uralten sind überschrieben.

Natürlich habe ich ein Backup - das ist trotzdem die schlechte Nachricht:
Ich habe damals meine Sounds mit dem Cubase Studio Modul (kennt das noch jemand?) verwaltet.
Die letzte Cubase-Version, die das beinhaltete, war meine ich Cubase VST 5. Seit Cubase SX flog das raus.
Leider speicherte das Modul die Daten in einem eigenen Format, kein simples Sysex.

Was tun? Die uralten Cubase-Installations-CDs habe ich schlicht nicht mehr; gibt es Möglichkeiten, Datei-Konverter oder sowas, die alten Daten irgendwie in die Wavestation zu kriegen?

Dank+GRuß,
Rallef
 
Ich habe hier die Cubase VST 5 Demo Version gefunden, die kann wohl alles, ausser Speichern. Damit sollte es gehen. Zickt bei der Installation evtl. herum und startet bei mir unter XP nur als Admin. Motzt dann noch wegen Asio Treiber herum. Vielleicht klappt es ja. Zackig, die Demo ist von 2000 ;-)

http://www.swissdoc.de/downloads/cubase_vst_5_demo.zip
 
Ganz böse: Beim Ausführen der "Demo" hat bei mir Kaspersky mit einer Trojaner-Warnung angeschlagen!
Also: Finger weg!

Grüße,
Rallef
 
Quatsch. Das ist 1:1 von der Demo CD von Steinberg. Aber das must Du schon selber wissen. Virenscanner schlagen auch bei Spectre von Waldorf an. Da ist auch kein Virus drinnen.
 
Ich habe mal die Setup.exe zu www.metascan-online.com und r.virscan.org geschickt. Von 1/43 und 2/39 wird da was angemeckert. Das ist eindeutig ein false posive.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rallef schrieb:
Ganz böse: Beim Ausführen der "Demo" hat bei mir Kaspersky mit einer Trojaner-Warnung angeschlagen!
Also: Finger weg!

Grüße,
Rallef
Antivirussoftware ist mehr für dich als für die Sicherheit. Es gibt viele viele Fehlalarme und die aktuellen Viren und Trojaner sind eh für die bekannte Antivierensoftware unsichtbar. Aber auch OSX gab und gibt es schöne Botnetze, weil ist ja viel sicher :lollo:

Ich hatte auch mal Cubase gekauft und dann auch wieder verkauft. Der Punkt ist, dass ich auch eine ältere Version, ich glaube SX oder so, runterladen und nutzen konnte um ein paar alte .all Songs von mir zu konvertieren. Vielleicht hift solch einen alte Version auch bei dir? Sie lief auf jedenfall auch noch Problemlos unter Windows8, also wird sie auch unter Windows10 laufen. Zur Not in einer VM läuft eh immer alle Software bis ans Ende aller Tage.
 
Hallo zusammen,

ich habe noch eine Cubase VST 5 Version hier gefunden und installiert.
Jetzt habe ich das Problem, das beim Start keine gültige Lizenz gefunden wird.
Hm, natürlich habe ich eine aktuelle Lizenz auf dem USB e-Licenser.
Ich weiß bloss nicht, ob VST 5 damals nicht noch den Parallelport-Dongle hatte? Womöglich können so alte Versionen mit aktuellen Lizenzen bzw. neuen Dongles nix anfangen?

Derweil habe ich noch ein ganz anderes Problem: Mein Prophet 5 gibt keinen Ton mehr von sich. Nach etwas Analyse scheint es ein 4051 Multiplexer-IC zu sein, das den Geist aufgegeben hat. Für so eine Diagnose geht ja auch beliebig viel Zeit drauf - und für einen Chip im Wert von 0,37 EUR werden Versandkosten über 5 EUR fällig... ;-)

Insgesamt habe ich wohl zuviel alten Kram inzwischen, irgendwas braucht immer Service... :|
Viele Grüße,
Rallef
 
So, habe jetzt doch die Demo installiert, läuft auch.

Das nächste Problem: Da ist zwar das Studio Modul als solches drin, aber anscheinend keine Treiber für Geräte?
Sprich: Ich kann die Wavestation nicht hinzufügen, genausowenig wie den Yamaha TG-77 etc.?

Gibt's die ganzen Treiber noch irgendwo? Google war recht ergebnislos...

Dank+Gruß,
Rallef
 
Super, danke!

Und dennoch: Wenn ich ein Gerät zufügen will, kommt die Fehlermeldung "Sorry, the file is of the wrong type!" ?!
Mache ich was falsch, oder sind die Treiber zur benutzten Cubase VST32 Demo inkompatibel?

Viele Grüße,
Rallef
 
So,

melde Vollzug: Meine Sounds sind erfolgreich wiederhergestellt.

Nicht mit Cubase - mit dem Hex-Editor!

Wenn man darin mal einen identischen Sound, einmal abgespeichert mit dem alten Cubase Studio Modul, und einmal abgespeichert als normale Sysex-Datei, nebeneinander hält und vergleicht, merkt man, daß das alte Studio-Modul durchaus die eigentlichen Sounddaten vollständig und "unverwurschtelt" abspeichert. Lediglich ein paar Header-Bytes (Sysex-Hersteller-ID, Anzahl der folgenden Bytes, ZIel-Speicherposition etc.) fehlen, sowie ganz am Ende die Prüfsumme und das 0xF7 für End of Sysex. Das ist alles nicht soundspezifisch, sondern sind quasi konstante bzw. errechenbare Daten.

Heißt: Durch Vergleich Studio-Modul-Datei, "echte" Sysex-Datei aus'm Dump sowie der Sysex-Formatbeschreibung von Yamaha lassen sich durchaus alte Sounds aus dem Cubase Studio Modul zu einer reinrassigen Sysex-Datei zusammenbauen, die man dann ins Gerät dumpen kann.

Dies hier zur Dokumentation, falls noch mal jemand vor der Situation steht, alte Cubase-Studiomodul-Sounds retten zu müssen...

Viele Grüße,
Rallef
 
Dann ist ja alles gut.

Hatte vor vielen Jahren ein ähnliches Problem mit einem Quasimidi Styledrive Format in dem ich Sounds speicherte.

Danach habe ich mir angewöhnt Sounddumps als Midifile zu speichern, das wird irgend eine Büchse auch noch in 20 Jahren abfeuern können.
 
Ja, dachte ich auch - und damit fing mein Desaster ja an:

Ich hatte Display und Speicherbatterie in meinem Yamaha getauscht und dazu extra vorher einen All-Daten-Dump nach Cubase gemacht, und die Datei als .mid-Datei abgespeichert.

So weit, so gut, bloß fehlten beim zurückspielen eben etliche Sounds. Eine Überprüfung ergab, daß die auch nicht in der .mid-Datei enthalten waren, auch nicht korrupt oder so, einfach gar nicht drin.
Beim Bulk-Dump sämtlicher Sounds sendet der Yamaha einfach Einzel-Dumps von jedem einzelnen Sound hintereinander, bei 64 Sounds also 64 einzelne Sysex-Blöcke.

Jetzt frage ich mich, ob das Midi-INterface (ESI M8U XL) oder Cubase da Ärger gemacht und einzelne Blöcke einfach geschluckt hat.
Dass der Yamaha die Daten schon gar nicht rausgesendet hat, glaube ich eher nicht...

Wäre vielleicht mal ein Extra-Thread wert: Zuverlässiges Dumpen von Sysex...

Vele Grüße,
Rallef
 
Einfach den alten Atari ST aus dem Schrank holen und gut ist... Ansonsten, sehr fein zu hören, dass Du nun die Sounds wieder im Zugriff hast. :supi:
 
Dies hier zur Dokumentation, falls noch mal jemand vor der Situation steht, alte Cubase-Studiomodul-Sounds retten zu müssen...

Viele Grüße,
Rallef
@Rallef: Ich habe gerade genau das gleiche Problem.

Daher habe ich mir nach deinem Hinweis die beiden Soundbänke mal mit einem Hexeditor angesehen: einmal als .syx und einmal als Studiomodule Bank.
Bei mir geht es um mehrere Bänke aus verschiedenen Geräten.
Ich habe mal mit dem Kawai K4r angefangen.
Leider entdecke ich wenig Gemeinsamkeiten.
Die Dateilänge unterscheidet sich um fast das Doppelte.
Ich vermute, dass in der Studiomodule-Bank Singlesounds und Multis gemeinsam erfasst sind und in der syx-Bank nicht.
Zwischendrin taucht mal ein Soundname im Klartext auf und F0 und F7 entdecke ich auch irgendwo. Aber das wars dann auch schon.

Dieser Thread ist 7 Jahre alt.
Ich weiß nicht, ob du hier noch mitliest.
Falls ja, würde ich mich über detailliertere Hinweise freuen, wie ich aus der Studiomodule Bank eine syx Bank erstellen kann.

Danke und schöne Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh, das ist lange her, und zum Kawai kann ich nix sagen.

Nachdem ich zwiscehndurch das gleiche Thema auch beim EMU Morpheus hatte, kann ich sagen:
Das Studio-Modul speichert die Sounddaten womöglich nicht einfach ab, indem es die Sysex-Daten beibehält und nur Header und Footer (mindestens 0xF7) wegläßt.
Beim Morpheus war es am Ende das Thema Big Endian vs. Little Endian, heißt im Studio Modul waren je zwei Bytes paarweise gegeneinander vertauscht. Muss man auch erst mal drauf kommen...

Was Du, denke ich, brauchst:
- Die Cubase Studio Datei
- Eine Sysex-Datei mit mindestens einem Sound, der identisch auch in der Studio-Datei drin ist
- Die Sysex-Format-Beschreibung des betreffenden Synthesizers
- Eine Low-Level-Denke mit Spaß am Knobeln auf Bitebene...

Zum Start:
Probiere anhand des Soundnamens, diesen im Hex-Editor genauso wie in der Studio-Datei zu lokalisieren
Hangele Dich mithilfe der Sysex-Beschreibung dann nach vorne und hinten vor und vergleiche die Bytes. Wenn du sie in beiden Dateien identisch wiederfindest, fehlt womöglich nur Sysex-Header & Footer.
Wenn nicht, prüfe mal, ob es paßt, wenn Du jeweils zwei Bytes gegenseitig verdrehst (dann ist es die Big Endian/Little Endian-Thematik)
Wenn es das nicht ist, wird's komplizierter. Ich schliesse nicht aus, daß bei vielen Synthesizern zur Platzersparnis mehrere Parameter in ein einziges Byte gequetscht wurden (also in nur 7 Bit, weil das 8. Bit bei Midi ja bei Daten nicht erlaubt wäre).
Versuche das mal anhand des Parameters rauszufinden, der unmittelbar nach dem Soundnamen käme: Wenn danach im Kawai .syx Format zwei Parameter im gleichen Byte zusammengefaßt sind, "entdrösele" das und schiebe die Bits des zweiten Parameters auf die untersten Bitpositionen.
Du schon den Soundnamen nicht im Kawai Sysex...)
Wenn es dann paßt -> Bingo.
Wenn nicht, probiere erneut die Bytes zu vertauschen wegen der Endianess.
(ACHTUNG: Ganz böse wird es, wenn auf die Art schon die Buchstaben des Soundnamens komprimiert sind, also etwa im Synth nur 6-Bit-ASCII-verwendet wird und die "gesparten" 2 Bits im ersten Byte / Buchstaben schon für die ersten 2 Bits des zweiten Buchstabens verwendet werden, usw. -> Dann findet

Achtung Hypothese:
Ich kann mir auch vorstellen, daß das Studio-Modul grundsätzlich immer alle Parameter einzeln als 16-Bit-Wert abspeichert, also jeder einzelne Parameter braucht im Studio-Modul immer 2 Bytes. Auf die Art gäbe es ein einheitliches Cubase-Datenformat für sämtliche Synthesizer, und 16 Bit sind hinreichend für so ziemlich alle denkbaren Parameter der damaligen Synthies. Das Editieren in Cubase intern über das Studio-Modul wäre dann auch recht einfach möglich, weil man sehr eindeutig weiß, welcher Regler im Studio-Modul-UI auf welche Bytes zugreifen muss, ohne Bitschiebereien etc.
Erst beim Senden in den Synth läuft dann ein SCript drüber welches das Ziel-Format für den Synthesizer zusammenbaut.
Falls Deine Studio-Modul-Datei die fast doppelt so große der beiden Dateien ist, wäre das ein Indiz für diese These. Natürlich kann aber auch Deine These stimmen, daß Singles und Multis zusammengefaßt sind.

Heißt aber auch: Das Entknobeln wird allein schon eine Zeit brauchen, und um aus dem Studio-Modul wieder ein .syx im Datenformat Deines Synths zu bauen, wirst Du scripten/programmieren müssen.
Ende Hypothese.

Gutes Gelingen!
Ralf
 
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
Vieles habe ich nicht verstanden.
Dass ich mich mit SysEx auf Bit-Ebene beschäftigt habe, ist über 30 Jahre her.
Ich hatte insgeheim gehofft, dass es einfacher sei und nicht von Modell zu Modell unterschiedlich.
Ich werde mich mal dransetzen und schauen, wie weit ich komme...
 
Kurzes Feedback:
ich habe die Studiomodul Datei noch mal ausführlich mit einem SYX Dump aus dem K4 verglichen.
Der Anfang sah recht ähnlich aus.
Ich habe F0 einfach an gleicher Stelle vor den ersten Soundnamne plaziert.
Aber gegen Ende der Einträge war es nicht mehr klar zu sehen, was noch alles dazugehört und was nicht.
Ich habe verschiedene Positionen für F7 durchprobiert, alles ohne Erfolg.
Danach wollte ich keine weitere Zeit mehr in diesen Weg investieren.

Stattdessen kam gestern ein Kollege mit einem alten Atari vorbei.
Damit konnten wir die Bänke überspielen.

Danke!
 


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