Puh, das ist lange her, und zum Kawai kann ich nix sagen.
Nachdem ich zwiscehndurch das gleiche Thema auch beim EMU Morpheus hatte, kann ich sagen:
Das Studio-Modul speichert die Sounddaten womöglich nicht einfach ab, indem es die Sysex-Daten beibehält und nur Header und Footer (mindestens 0xF7) wegläßt.
Beim Morpheus war es am Ende das Thema Big Endian vs. Little Endian, heißt im Studio Modul waren je zwei Bytes paarweise gegeneinander vertauscht. Muss man auch erst mal drauf kommen...
Was Du, denke ich, brauchst:
- Die Cubase Studio Datei
- Eine Sysex-Datei mit mindestens einem Sound, der identisch auch in der Studio-Datei drin ist
- Die Sysex-Format-Beschreibung des betreffenden Synthesizers
- Eine Low-Level-Denke mit Spaß am Knobeln auf Bitebene...
Zum Start:
Probiere anhand des Soundnamens, diesen im Hex-Editor genauso wie in der Studio-Datei zu lokalisieren
Hangele Dich mithilfe der Sysex-Beschreibung dann nach vorne und hinten vor und vergleiche die Bytes. Wenn du sie in beiden Dateien identisch wiederfindest, fehlt womöglich nur Sysex-Header & Footer.
Wenn nicht, prüfe mal, ob es paßt, wenn Du jeweils zwei Bytes gegenseitig verdrehst (dann ist es die Big Endian/Little Endian-Thematik)
Wenn es das nicht ist, wird's komplizierter. Ich schliesse nicht aus, daß bei vielen Synthesizern zur Platzersparnis mehrere Parameter in ein einziges Byte gequetscht wurden (also in nur 7 Bit, weil das 8. Bit bei Midi ja bei Daten nicht erlaubt wäre).
Versuche das mal anhand des Parameters rauszufinden, der unmittelbar nach dem Soundnamen käme: Wenn danach im Kawai .syx Format zwei Parameter im gleichen Byte zusammengefaßt sind, "entdrösele" das und schiebe die Bits des zweiten Parameters auf die untersten Bitpositionen.
Du schon den Soundnamen nicht im Kawai Sysex...)
Wenn es dann paßt -> Bingo.
Wenn nicht, probiere erneut die Bytes zu vertauschen wegen der Endianess.
(ACHTUNG: Ganz böse wird es, wenn auf die Art schon die Buchstaben des Soundnamens komprimiert sind, also etwa im Synth nur 6-Bit-ASCII-verwendet wird und die "gesparten" 2 Bits im ersten Byte / Buchstaben schon für die ersten 2 Bits des zweiten Buchstabens verwendet werden, usw. -> Dann findet
Achtung Hypothese:
Ich kann mir auch vorstellen, daß das Studio-Modul grundsätzlich immer alle Parameter einzeln als 16-Bit-Wert abspeichert, also jeder einzelne Parameter braucht im Studio-Modul immer 2 Bytes. Auf die Art gäbe es ein einheitliches Cubase-Datenformat für sämtliche Synthesizer, und 16 Bit sind hinreichend für so ziemlich alle denkbaren Parameter der damaligen Synthies. Das Editieren in Cubase intern über das Studio-Modul wäre dann auch recht einfach möglich, weil man sehr eindeutig weiß, welcher Regler im Studio-Modul-UI auf welche Bytes zugreifen muss, ohne Bitschiebereien etc.
Erst beim Senden in den Synth läuft dann ein SCript drüber welches das Ziel-Format für den Synthesizer zusammenbaut.
Falls Deine Studio-Modul-Datei die fast doppelt so große der beiden Dateien ist, wäre das ein Indiz für diese These. Natürlich kann aber auch Deine These stimmen, daß Singles und Multis zusammengefaßt sind.
Heißt aber auch: Das Entknobeln wird allein schon eine Zeit brauchen, und um aus dem Studio-Modul wieder ein .syx im Datenformat Deines Synths zu bauen, wirst Du scripten/programmieren müssen.
Ende Hypothese.
Gutes Gelingen!
Ralf