Welche Synthesizer bei "Über 7 Brücken musst du gehn"?

P

ps4074iclr

Guest
Im Fernsehn kam grad n Fernsehauftritt von Karat mit "Über 7 Brücken musst du gehn" aus den späten 70ern. Fand den Sound ziemlich bewegend! Klar, die Komposition is über allem erhaben, wie die meisten deutschen Schlager aus der Zeit, aber der Sound war auch toll.

Am Anfang kommt sowas ähnliches wie ein Rhodes, klingt aber mehr nach Klavier als ein Rhodes, aber nicht nach CP80, auch nicht nach Wurli.
Hätte vieleicht auf eines dieser "Deutschen Rhodes" von Hohner getippt, aber die hab ich noch nie gehört...

Dann kommt auch ein Synthbass, der im mittigen Sound der späten 70er fast untergeht, aber immer noch deutlich als Synthbass zu erkennen ist.

Weis jemand welche Instrumente da genutzt wurden?
 
beim Piano bin ich mir nicht ganz sicher, aber das hier ist klar:
Strings: Logan String Melody II
Bass und Lead: Minimoog

siehe auch: "Der Blaue Planet"
 
Zumindest haben sich Karat ihr Equipment im Westen besorgt, ich war in den späten 70ern mal mit 'nem Kumpel in einem Musikladen in Bremerhaven (sic!) und der Besitzer erzählt uns dass sie in der Woche vorher da waren. Er sprach auch von den verwendeten Synths. wenn ich mich recht erinnere waren es Rolands.

Lang ist es her...

S.
 
Das Piano war iirc ein Hohner Pianet gewesen.

@marko: sicher, daß das ein Minimoog war? Ich kann mich an alte Livemitschnitte erinnern, bei denen die sehr sicher keinen hatten, sondern irgendeinen alten Roland. Meine alten Notizen geben dazu leider nichts her.

Mit den Insrtrumenten im Westen besorgen war das so eine Sache: da wurden ja auch mal eben astronomische Summen draufgeschlagen. Neumis Rock Zirkus hatten damals einen Prophet 5, hier schon recht teuer, beim Transfer West->Ost wurden da mal eben 45.000M draus ...
 
microbug schrieb:
Mit den Insrtrumenten im Westen besorgen war das so eine Sache: da wurden ja auch mal eben astronomische Summen draufgeschlagen. Neumis Rock Zirkus hatten damals einen Prophet 5, hier schon recht teuer, beim Transfer West->Ost wurden da mal eben 45.000M draus ...
Das relativiert sich aber dadurch, dass es in der DDR nicht ganz einfach war, Geld auch auszugeben - wenn man welches hatte. Die etwas seltsamen Autos (die man i.d.R. schon bei der Geburt eines Kindes bestellen musste, damit es vielleicht rechtzeitig zum 18ten etwas wird) waren ja auch schweineteuer - aber das Geld kam halt zusammen. Richtiggehend reich (mit DDR-Geld allerdings) konnten Autohändler oder KFZ-Reparateure werden, wenn es über diese Autos ohne Wartejahrzehnte gab. Man mag es kaum glauben, aber auch in der DDR gab es Leute, die viel Geld hatten.

Als gefragte Musiker bekamen Karat sicher die eine oder andere Mark zugesteckt.
 
Karat waren lange Zeit bei mir Kunde, hatten einen Pass, um in den Westen zu reisen, und haben bei mir ganz normale Preise in DM bezahlt.
 
Karat waren 1981 mein erstes großes Konzert, das ich besuchen durfte... und was habe ich Ulrich Swillms um seine Keyboards beneidet :).

Ich kann mich an ein Rhodes Piano, Clavinet, ARP Odyssey vor Swillms und Logan String und irgendeinen kleinen Synthi (Korg 700S?) zu seiner Linken auf der Bühne erinnern. Swillms hatte übrigens einen weißen Odyssey, vielleicht kommt von daher die Ähnlichkeit zum Mini Moog, was den Synthiklang angeht?

Im Studio haben sie anscheinend noch ein Mellotron eingesetzt ("Narrenschiff" auf der "Schwanenkönig"... da waren Karat noch nicht Ostalgie-Schlager).

Stephen
 
Elektrokamerad schrieb:
Karat waren lange Zeit bei mir Kunde, hatten einen Pass, um in den Westen zu reisen, und haben bei mir ganz normale Preise in DM bezahlt.

...ich hoffe ja, dass sich die Memoiren etwas ausgeschmückter anhören - nicht ganz so trocken...sonst warte ich doch umsonst ;-) ...
 
:supi: ich warte hier schon seit jahren auf dirkis anekdoten. aufm treffen war er echt der ( interessante ) erzählonkel.
los dirki... gib gas. :phat:
 
Das mit dem Kassieren der Telefongebühren in Höhe von fast 30 DM (langes Telefonat mit Spieker & Pulch auf meine Kosten) erzähle ich gerne beim nächsten Treffen.
 
Meines Wissens nutze Swilms hauptsächlich den Odyssey.. zu hören auch auf "Albatros" .. das schöne S/H geblubber macht der ARP

Ich finde Karat waren eine tolle Band, bis sie in den Ostalgietrend aufstiegen. Tolle Musik wird es trotzdem immer bleiben.
 
Also das Equipment von Ed Swillms war eigentlich bei Albatros immer gut zu erkennen:



Rhodes, Arp Odyssey, Hohner String II, Korg M500 Micro Preset, Clavinet

Den Korg spielte er vor ein paar Jahren noch live... ;-)

 
ah, gut, also ein Arp und ein kleiner Korg, aber kein Minimoog. Den Micropreset konnte man bei "Greenhaus" auch noch live im Einsatz sehen und hören, BTW.
 
hehe
natürlich hatten karat auch einen minimoog!
auch im netz finden sich dazu etliche berichte.

nur mal ein paar:
Die Gruppe Karat hatte Probleme mit einem altersschwachen Minimoog, der mindestens eine halbe Stunde vor einem Auftritt eingeschaltet sein musste, um die richtige Betriebstemperatur und damit die richtige Tonhöhe zu erreichen.

prominente Minimoog User:
Ed Swillms von der Gruppe Karat

usw.
 
RetroSound schrieb:
Die Gruppe Karat hatte Probleme mit einem altersschwachen Minimoog, der mindestens eine halbe Stunde vor einem Auftritt eingeschaltet sein musste, um die richtige Betriebstemperatur und damit die richtige Tonhöhe zu erreichen.

Das erinnert mich an mein altes Spulentonband, mit dem ich die ersten Multiplay-Aufnahmen machte, das mußte ich zum Schluß auch immer erst ne Stunde warmlaufen lassen, damit die Tonhöhe stimmte :)
 
Im Fernsehn kam grad n Fernsehauftritt von Karat mit "Über 7 Brücken musst du gehn" aus den späten 70ern. Fand den Sound ziemlich bewegend! Klar, die Komposition is über allem erhaben, wie die meisten deutschen Schlager aus der Zeit, aber der Sound war auch toll.

Am Anfang kommt sowas ähnliches wie ein Rhodes, klingt aber mehr nach Klavier als ein Rhodes, aber nicht nach CP80, auch nicht nach Wurli.
Hätte vieleicht auf eines dieser "Deutschen Rhodes" von Hohner getippt, aber die hab ich noch nie gehört...

Dann kommt auch ein Synthbass, der im mittigen Sound der späten 70er fast untergeht, aber immer noch deutlich als Synthbass zu erkennen ist.

Weis jemand welche Instrumente da genutzt wurden?
Soweit ich weiss hatten die auch den yamaha sk20 am start.vg
 
Das Piano war iirc ein Hohner Pianet gewesen.

@marko: sicher, daß das ein Minimoog war? Ich kann mich an alte Livemitschnitte erinnern, bei denen die sehr sicher keinen hatten, sondern irgendeinen alten Roland. Meine alten Notizen geben dazu leider nichts her.

Mit den Insrtrumenten im Westen besorgen war das so eine Sache: da wurden ja auch mal eben astronomische Summen draufgeschlagen. Neumis Rock Zirkus hatten damals einen Prophet 5, hier schon recht teuer, beim Transfer West->Ost wurden da mal eben 45.000M draus ...
Die Ostmark wurde ja auch 1:10 getauscht, das passte schon.
 

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