Neu

Welchen Synth nutzt ihr im Rockband Kontext?

Wellenschlag

Press the Eject and Give Me the Tape
Welchen Synth oder welches Keyboard nutzt ihr im Rockband Kontext? Also klassischerweise zusammen mit Gitarren und Schlagzeug.
Warum nutzt ihr diesen Synth und seid ihr damit zufrieden?

Ich frage, weil ich überlege einen anzuschaffen, aber Null Ahnung oder Erfahrung habe. Kaufempfehlungen sind aber explizit nicht erwünscht, nur eure eigene Erfahrungen!
 
Kommt das nicht auch immer auf die Art von Rock die man macht ob es ein reiner Flächenleger sein soll oder soll der Synth auch weitere Aufgaben wie Leads und E-Piano/Klavier & Co abdecken soll?
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Miks
Ob Rockband, Funkband, Oldie oder Top-40 ist ziemlich egal. Live in einer Band kommt es auf einige Qualitäten an, die etwas anders sind als beim Lieblings-Synthesizer.
Das bedeutet eine große Auswahl an Sounds zu haben die an die jeweilige Situation anwend- oder anpassbar sind.
Was mir dabei wichtig ist:
1. "Situation-Awareness", kann ich also sofort erkennen "wo" das Instrument gerade ist, kann ich das visuell schnell erfassen? Man kann in der Regel nicht einfach irgendwelche Tasten drücken um mal "zu testen" wie zu Hause. Das geht dann alles über eine PA und niemand will das hören. Das ist unprofessionell. Zumal Du Dich selbst bisweilen je nach Situation nicht mal besonders gut hören kannst.
2. Kann ich schnell auf Transpose zugreifen? Sehe ich das was gerade eingestellt ist? (Siehe Punkt 1)
3. Kann ich viele Sounds gleichzeitig darstellen? Je nach Genre wird vom Keyboardplayer viel verschiedenes pro Song verlangt. Da reicht es nicht nur ein Piano zu spielen. Kann ich gleichzeitig Loops, 1-3 Synth, One-shot Samples abspielen, ohne herumschalten zu müssen, was bisweilen vom Song zu sehr ablenkt? Also flexible Splitmöglichkeiten, Controller oder genug Tasten über mit denen Samples abgefeuert werden können und das ganze auch noch ohne dabei zu sterben in relativ kurzer Zeit programmierbar sein. Dazu noch ein Hinweis: Auch wenn das langweilig klingt, gutes Piano und Orgeln werden nie alt und immer wieder gebraucht. Vor allem Orgel/Hammondsounds sind oft eine Schwachstelle. Wenn das nicht rockt, macht es einfach keinen Spass.
Als Keyboardplayer wirst automatisch Du angeschaut wenn es um irgendwas anderes als Gitarre, Drums oder Bass geht. Immer. So sind se halt.
4. Ich trage das Ding öfter herum. Wiegt das einen Tonne? Will/kann ich das?
5. Fühle ich mich wohl mit dem Instrument? Komme ich technisch als auch künstlerisch mit dem Teil als "Verlängerung meiner Selbst" klar?
6. Klingt es auch bei hohem Schalldruck gut, fügt es sich gut in einen Bandsound ein? Viele Instrumente in der Kategorie haben sehr "aufgepumpte" Sounds mit zu viel Reverb, zu viel EQ, das wird laut und Live sehr schnell sehr unangenehm. Es schreit.

Ich kam von Roland D70, dann Korg in den 90gern, später mit Yamaha Expandern, dann mit Yamaha Motif letztlich bei den damals aktuellen Kurzweil PC3 an. Bis heute spiele ich live im Bandkontext nur noch Kurzweil. Kurz einen NordStage4 getestet. Das war aber nix. Teuer und kann nix. Da ich mit Kurzweil sehr vertraut war, habe ich mich nur gewundert warum das Ding dieses und jenes nicht kann. Ist aber einfach zu bedienen und klingt relativ gut. Fügt sich nicht ganz so gut im Bandkontext ein.

Ein reiner "nur Synthesizer" ist in meiner Erfahrungswelt viel zu eingeschränkt um da viel Nutzen herauszuziehen. Der deckt die Soundbedürfinsse einfach nicht ab. Also muss es schon ein Workstation-Dingsda sein, oder mindestens ein Stagepiano mit Synthesizersounds, wie die erwähnten Nord Stages oder Yamaha YC88 oder YC61. Da sind die Hammondsims auch amtlich.
Schau Dir die Liverigs von professionellen Playern an, dann bekommst Du einen Eindruck was die so benutzen. Das hat Gründe was Du da findest.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Daumen hoch
  • Zustimmung
  • hilfreich
M.i.a.u.: Archivicious, martin_ffm, kernelkid und 10 andere
Kommt das nicht auch immer auf die Art von Rock die man macht ob es ein reiner Flächenleger sein soll oder soll der Synth auch weitere Aufgaben wie Leads und E-Piano/Klavier & Co abdecken soll?
Wollte eher eure Erfahrungen hören, aber wenn ich mich festlegen soll: Irgend eine Mischung aus Stonerrock, Punkrock, Bluesrock, Hardrock. Generell fehlt der Fingervirtuose, es wird wohl eher Richtung Teppich, Pads und Texturen gehen. Wohl eher weniger Piano ...
 
Ich glaube schon, dass verschiedene Musikrichtungen da echt verschiedene Anforderungen haben.
Und nicht nur die verschiedenen Musikrichtungen, sondern auch die verschiedenen Bands. Wichtig ist die Frage zu ergründen, wie tief der Synthesizer mit in den Band Sound eindringt/eindringen soll.

Zum Vergleich: Saga ist meiner Meinung nach ein bestes Beispiel dafür für Musik, die ohne den Synthesizer nicht mehr funktioniert. Auch in meinem geliebten Postpunkbereich sind die frühen Simple Minds ein Beispiel für eine sehr große Synthesier Nutzung und zum Beispiel the Sound kommen auch einfach nur mit einem String Ensemble klar.

Und auch das Thema Spielhilfen wie zum Beispiel Arpeggiatoren sind sehr wichtig und nicht zu vernachlässigen.





 
Zuletzt bearbeitet:
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: claudio
@Kaffi sehr vieles sehr Richtiges geschrieben.

Drei Erfahrung aus meinen (Rock-)Bandzeiten:
  • Ein Live-Keyboard ist nicht Dein Studio-/Privatsoundbastel-keyboard. Du willst Dir nicht dauernd Settings, die Du sorgfältig für Live gemacht hast, beim Schrauben im Studio vernichten. Life-Ausrüstung ist getrennt von der anderen Ausrüstung.
  • Schneller Eingriff in die programmierte Lautstärke des jeweiligen Sounds ist für mich wichtig. Wenn mir ein Sound gerade mal zu laut ist, dann will ich nicht durch Drehen an der Gesamtlautstärke alle anderen nachfolgenden Sounds leiser machen. Das war für mich beim Umstieg von Synths mit beknopfter Oberfläche auf Ein-Knopf-Bedienungs-Rompler das Grausen.
  • Velocity ist für alles, was nicht Piano darstellen soll, meist nicht gut. Das muss schnell und einfach abstellbar sein.
 
  • Zustimmung
  • Daumen hoch
  • hilfreich
M.i.a.u.: weinglas, VEB Synthesewerk, kernelkid und 3 andere
Seit vielen Jahren nutze ich im Rockband-Kontext das Duo Nord Stage (1) und Korg Kronos (2012). Generell sind wahrscheinlich die meisten Workstation-artigen Synthesizer (d.h. die üblichen Verdächtigen von Yamaha, Korg, Roland, Clavia ...) im Rock-Band-Kontext gut zu gebrauchen.

Ich persönlich verwende viele Rock-Orgel-Sounds. Hier finde ich das Nordstage (bzw. generell die Clavia/Nord-Instrumente) ziemlich unschlagbar. Das Nordstage ist aber auch was Synthesizer Lead- und Flächen-Sounds angeht, bei Rock recht solide unterwegs.

Für alles, was spezieller (und meist samplebasiert) ist, benutze ich den Kronos. Ich verwende gerne Sounds, die in Richtung Orchester oder Chor gehen. Aber auch, wenn irgendwas abgefahrenes Synthi-mäßiges gebraucht wird, ist der Kronos bei mir das Mittel der Wahl.

Pianos oder E-Pianos macht immer der von beiden, der gerade nichts anderes zu tun hat.

Zum Experimentieren habe ich ab und an auch mal andere Synthesizer aus meinem Fundus zur Bandprobe mitgebracht. Am Ende sind es aber eigentlich immer die beiden eingangs genannten Instrumente geblieben, mit denen ich das Genre Rock bediene.
 
  • hilfreich
M.i.a.u.: Wellenschlag
Moin ...
Viele Aspekte wurden schon genannt, und jeder hat seine Arbeitsweise. Ich war immer nur live unterwegs, hier mal ein paar persönliche 'Erkenntnisse', die für mich elementar waren, die für Andere womöglich vollig wumpe sind.

Wie lang braucht ein Gerät, bis nach einem Programmwechsel der neue Sound spielbar ist? Hier gibt es grosse Unterschiede, bei mir musste deswegen ein ansonsten mega klingender Cheetah MS6 gehen, weil der fast 1 Sekunde brauchte, bis der neuen Sound 'ansteht'. Das ist live u.U. viel zu lang.

Encoder + LED-Kranz vs. Potis
Wenn man wie ich am Rhodes sitzt (Funk/Fusion Trio), ist z.B. bei einem NL3 nicht der komplette LED-Kranz sichtbar, weil er teilweise vom Encoderknopf verdeckt wird. Man sieht also nichts und fühlt auch nichts, weil der Knopf keinen fühlbaren Zeiger hat. War für mich ein NoGo und ich bin wieder zum NL2 zurück (nur mal so als Beispiel). Man fühlt den Knopfzeiger und hat den Drehwinkel, den es für eine bestimmte Wertänderung braucht, schnell verinnerlicht.

Mastervolume auf der rechten Geräteseite
Man / ich spielt ja schwerpunktmäßig doch meist eher mit rechts, daher war Sequential mit Mastervolume auf der rechten Seite immer ein Problemfall für mich. Man musste eben immer die Arme über Kreuz verrenken....

Auch aus heutiger Sicht würde ich im Bandkontext wieder zum NL2 /2x und irgendeiner Mono-Kiste für Leads greifen.

Jenzz
 
Zuletzt bearbeitet:
  • hilfreich
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Jörg, Wellenschlag, claudio und 2 andere
Super Beitrag, Jenzz! Hier würde ich gleich anknüpfen wollen. Wie viele Tippbewegungen braucht es, um z. B. von Sound Nr. 10 zu Sound Nr. 32 zu wechseln? Bei z.B. DX-7 und JX-3P genaue EINE! Bei beiden Synths kann ich das sogar beim Spielen mit einem ausgestrecktem Finger erledigen. Bei anderen Synths muss man erst einzeln zwei Zahlen (den Einer und den Zehner) eingeben und dann mit "Enter" bestätigen- für mich für live ein absolutes NoGo.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Jenzz
  • #10
Moderne Workstations haben Setlists. Sounds werden in "Tabellen" nach eigenem Gutdünken gelistet, die dann auf dem Display auf einer Seite dargestellt werden, oft z.B. 10 Stück auf einen Blick.
Das können Einzelsounds oder ganze Setups mit verschiedenen Sounds oder Zonen mit Funktionen (Arps, Loops) in Splits sein.
Vielleicht muss man das auch mal erklären, weil sowas findet man bei normalen Synthesizern üblicherweise nicht. Hat man eine Setilist für einen Gig/Abend setzt man sich diese Liste entsprechend passend zusammen. Da gibt es keine Soundsuche und kein getippe oder gescrolle. So eine Scheiße findet man nur bei modernen Synth wo solche Funktionen aus unerfindlichen Gründen abgeschafft wurden. Manchmal hat man nicht mal mehr eine Möglichkeit eine Soundnummer einzutippen um da hin zu springen. Die ganzen Sequentials sind z.B. so.
Alle(?) modernen Workstations haben mittlerweile beim Programmwechsel keine Soundunterbrechung mehr. Früher war das nur Kurzweil (schon wieder die).
Moderne Workstations haben auch üblicherweise verschiedene Soundengines unter der Haube. VA, FM (DX7 Style), Samples und Rompler+Synthengine, manchmal Hammondsim sind heutzutage normal und würde ich auch erwarten.
Entweder man geht den Weg, oder, wenn man das alles nicht braucht, dann reicht auch ein Microkorg. Oder irgend was anderes mit ähnlichen Features.

Ihr müsst Euch im klaren darüber sein, auch wenn immer wieder mal über Workstations gewitzelt wird, oder ein bisschen abfällig als "kein Synthesizer" bewertet werden, diese Dinger sind heutzutage sehr potent und sind normalen Synthesizern in vielerlei Hinsicht überlegen. Da sind quasi mehrere Synthesizer drin, parallel, incl. FX engines, Mixer, Arps, Sequenzer... usw.
Die sind dafür gebaut live abzuliefern wofür man früher eine ganze Burg an Keyboards gebraucht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Daumen hoch
  • hilfreich
M.i.a.u.: martin_ffm, Wellenschlag, microbug und eine weitere Person
  • #11
Da mach ich mich mal im Forum unbeliebt:
Für die Live-Sounds einen Roland Jupiter 80 und darunter eine eine
88er Tastatur mit Hammermechanik.
Der Jupiter hat mir fast alle benötigten Sounds für Live bereitgestellt.
Nur die Orgeln finde ich(!) nicht überzeugend. Da half bei Bedarf ein Reface YC für die Hammond-Klänge.

Dann kann das Jupiter-Bashing ja losgehen.

Die Nord Keyboards habe ich in den letzten 15 Jahren öfter mal ausprobiert, aber
sie haben mir nie wirklich gefallen. Weder von der Tastatur noch vom Sound.
 
  • hilfreich
M.i.a.u.: Wellenschlag
  • #13
  • Schneller Eingriff in die programmierte Lautstärke des jeweiligen Sounds ist für mich wichtig. Wenn mir ein Sound gerade mal zu laut ist, dann will ich nicht durch Drehen an der Gesamtlautstärke alle anderen nachfolgenden Sounds leiser machen. Das war für mich beim Umstieg von Synths mit beknopfter Oberfläche auf Ein-Knopf-Bedienungs-Rompler das Grausen.
  • Velocity ist für alles, was nicht Piano darstellen soll, meist nicht gut. Das muss schnell und einfach abstellbar sein.
ein passives Lautstärkepedal, sogar zwei davon (das spätere, grössere, mit Expression Option) waren stets wichtig, da man wie oben schon erwähnt eben nicht Zeit hat, den Master Outputregler des Gerätes zu drehen. Und ja, Velocity sollte gemässigt eingestellt sein, abgeschaltet, oder schnell zugreifbar.

In der Gruppe, wo ich früher mal vor längerer Zeit gespielt hatte, war der PPG wave 2.2 im Einsatz. Auch wegen dem Sequenzer, der für Post Punk und New Wave geeignet ist. Zwei Jahrzehnte später, als ich mit einer losen Truppe von Altrockern zusammen war, hatte ich gar keinen Synth. Der Bandleader spendierte dem Projekt ein 88-Tasten Masterkeyboard, mit dem ich Softsynths spielte. Xils PolyKB, FM7, FM8, später Diva. Aber es war auch eine Hammond Orgel da. Und ein RE-201 Space Echo!

Was so ein kleines Korg Monotron anrichten kann durch einen Marshall Turm oder Fender sollte auch noch erwähnt werden. Schwierig tonal zu spielen auf dem Ding selber, aber mit entsprechender Modifikation geht CV-Gate auch. Dann wird es zu einem spielbaren Instrument.
 
  • #14
Ich habe eigentlich erwartet, dass in jedem Beitrag ein Clavia vorkommen wird, weil man die live immer sieht.
 
  • #15
Zumindest bei den öffentlich rechtlichen :wink:
 
  • #16
Ich habe während meiner (seit 2022 beendeten) 27-jährigen Band-Zugehörigkeit mit 2 Keys gearbeitet - Korg M1 und DX7II/D. War für uns und offenbar auch für die Zuschauer gut genug - hat nie jemand über die verwendeten Sounds genasselt...
 
  • Daumen hoch
  • hilfreich
M.i.a.u.: Wellenschlag und microbug
  • #17
Moderne Workstations haben Setlists. Sounds werden in "Tabellen" nach eigenem Gutdünken gelistet, die dann auf dem Display auf einer Seite dargestellt werden, oft z.B. 10 Stück auf einen Blick.
… und wenn das Gerät taugt, kann man diese sogar per Fußschalter wechseln.
Sowas wird heute auch leider immer weniger.
So eine Scheiße findet man nur bei modernen Synth wo solche Funktionen aus unerfindlichen Gründen abgeschafft wurden. Manchmal hat man nicht mal mehr eine Möglichkeit eine Soundnummer einzutippen um da hin zu springen. Die ganzen Sequentials sind z.B. so.
Moment. Die alten Sequentials konnten das sehr wohl, wie Prophet 5, zumindest Bank/Sound. Bei den Neueren hat zumindest der Prophet 12 eine Zehnertastatur. Leider haben auch immer weniger Workstations so einen Zehnerblock, und das finde ich ätzend, selbst für zuhause. Das sind die Stellen, an denen ich meinen Kurzweil vermisse.

Alle(?) modernen Workstations haben mittlerweile beim Programmwechsel keine Soundunterbrechung mehr. Früher war das nur Kurzweil (schon wieder die).
Stimmt. Bei aktuellen Rolands kann man es einstellen, sowohl für einzelne Sounds als auch für komplette Multis, was bei den kleineren Fantoms dazu führt, daß wenn man das für die Scenes (Multis) einstellt, man nur noch 8 Parts zur Verfügung hat, was aber meist völlig ausreicht.

Die sind dafür gebaut live abzuliefern wofür man früher eine ganze Burg an Keyboards gebraucht hat.
Exakt. Dazu dann noch eine oder mehrere USB/MIDI Tastaturen und fertig.

Zum Eingangspost: wenn ich große Auswahl und schnellen Soundwechsel zusammen mit geringem Gewicht haben will, nehme ich meinen Fantom-06 mit, der deckt alles ab, evtl noch ein USB MIDI Masterkeyboard dazu, welches auch Split kann, je nach Anforderung mit gewichteter Tastatur oder ohne (ich meine jetzt nicht Hammermechanik). E-Pianos spiel ich halt lieber auf einer Gewichteten. Der kann auch Setlisten und diese per Fußschalter bedienen, falls nötig.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • hilfreich
M.i.a.u.: Wellenschlag
  • #18
Den P5 und und 12 zähle ich nicht zu den modernen Prophets. Beide atmen den Geist von gestern oder vor-vorgestern, was - wie man sieht - nicht unbedingt was schlechtes ist.
 
  • #19
Was ist eine Live-Situation? Das kann natürlich ein "Konzert" mit festgelegter Setliste etc. sein. Für mich bedeutet live eine Situation, bei es keine Setlist gibt, möglicherweise nur ein Pool an Stücken, auf die man sich kurz auf Zuruf verständigt. Ich spreche von einer Situation, wo gegenseitiges Hinhören, Aktion und Reaktion und Spontaneität alles ist. Vor diesem Hintergrund will ich meine oben formulierten Anforderungen an einen Synthesizer verstanden wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Zustimmung
  • Gute Idee
M.i.a.u.: Wellenschlag und Jenzz
  • #20
Ihr müsst Euch im klaren darüber sein, auch wenn immer wieder mal über Workstations gewitzelt wird, oder ein bisschen abfällig als "kein Synthesizer" bewertet werden, diese Dinger sind heutzutage sehr potent und sind normalen Synthesizern in vielerlei Hinsicht überlegen. Da sind quasi mehrere Synthesizer drin, parallel, incl. FX engines, Mixer, Arps, Sequenzer... usw.
Die sind dafür gebaut live abzuliefern wofür man früher eine ganze Burg an Keyboards gebraucht hat.
Das konnte man schon vor 15 Jahren bei D.A,F. sehen: auf der Bühne ein Korg Kronos.
 
  • #21
Im Rockkontext hier nur Rhodes und Grandmother ✌️ (beide mit div..Effekten)

Ab und an mal kommt Osmose dazu für Low- und Droneparts
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Jenzz
  • #22
Ich habe während meiner (seit 2022 beendeten) 27-jährigen Band-Zugehörigkeit mit 2 Keys gearbeitet - Korg M1 und DX7II/D. War für uns und offenbar auch für die Zuschauer gut genug - hat nie jemand über die verwendeten Sounds genasselt...
Als ich in den späten 80ern in Hamburg auf ziemlich viele Rock/Hardrock/Metalkonzerte gegangen bin, waren gerade D-50 und M1 die angesagten Band-Synths (ich selbst hatte den Trident, SH-101 und einen Godwin-Stringer in einer Hardrockband etwa im Stil von Ozzy Osborne).
Aus Publikums-Sicht (mit damals noch geringer Erfahrung in Synthesizern, aber ganz gutem Gehör) klangen die M1-Sounds immer verwaschen und die D-50-Sounds immer durchsetzungsstark, unabhängig von der Band oder dem Keyboarder.
Meine persönliche "Erweckung" in Bezug auf die Verwendung von Keyboards in harter Rockmusik waren die Bands Demon (besonders das Album "Breakout" - deren Keyboarder hatte einen Trident und einen Godwin-Stringer, und ich danach auch, wie überraschend) und Tobruk (jaaaaaa, das IST ein bisschen peinlich, aber ich mag's immer noch - bei denen hat der Gitarrist das Grundgerüst gebaut und der Keyboarder drübermelodiert, anders als die üblichen Guitar-Heroes mit Synthflächen drunter).
Wenn ich heute noch Rockmusik machen würde, hätte ich etwas modernes Analoges am Start, eher keinen Rompler (da wird man bloß genötigt, Orgel und E-Piano zu spielen)...

Schöne Grüße
Bert
 
  • hilfreich
M.i.a.u.: Wellenschlag
  • #23
Etliche Bands waren offenbar in der Vergangenheit zufrieden mit einem Microkorg.
Was soll man da noch erklären? Nimm was Dir gefällt. Es soll ein Synth und kein Stagepiano sein. Also... Jeder Synth wird irgend einen Einsatzbereich finden. Den musst Du wissen.
Bei einem Bedarf an Pads wird´s wohl kein Monosynth sein.
Also irgend ein Poly nach Gusto mit Speicherplätzen. Spontane Songauswahl ist bei diversen Soundwünschen ohne Speicherplätze nicht ganz so spontan.
Vielleicht macht es auch Sinn einen mit eigenen FX zu nehmen. Furztrocken ist blöd. Jedes Mal Bodentreter zu verkabeln auch, jedesmal den Sound vom Treter an den Synth anzupassen noch mehr.
Der Markt ist derzeit groß, die Auswahl auch. Viel Spaß!
Wenn Du überhaupt keinen Plan hast, musst Du halt irgendwo anfangen. Du wirst dann schon merken was für Dich nicht so gut, und was gut ist. Nimm halt etwas das nicht so teuer ist. Günstig und vielseitig mit eigenen FX. Wird dann eher digital.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #24
Welchen Synth oder welches Keyboard nutzt ihr im Rockband Kontext? Also klassischerweise zusammen mit Gitarren und Schlagzeug.
Warum nutzt ihr diesen Synth und seid ihr damit zufrieden?

Ich frage, weil ich überlege einen anzuschaffen, aber Null Ahnung oder Erfahrung habe. Kaufempfehlungen sind aber explizit nicht erwünscht, nur eure eigene Erfahrungen!

Rockband besteht hauptsächlich aus vordergründigen, direkten Monosignalen.
Ein Monosynth lässt sich zwar unterbringen, siehe Ramstein Herzeleid Album bspw, besser wäre aber wohl ein Synth, der von sich aus breit und etwas "weicher" klingt.
 
  • #25
ich habe in den 90ern eine Zeitlang in einer "Top40"-Coverband gespielt. Zum Einsatz kamen zunächst Rompler, später Workstations. Mein Jx-8p stand zwar meistens mit dabei, wurde aber nur selten eingesetzt.

Rompler/Workstation bietet sich natürlich an, wenn man a) mit Keyboard-Splits und Layern arbeiten will, und b) hauptsächlich diverse Pianos, Orgeln, Glöckchen, Chöre, Streicher- und Bläsersätze (und im Worst-Case auch eine (Mund)harmonika - z.B. für Sixpence None The Richer - Kiss Me) braucht. Das "synthlastigste" war da fast das Keyboardsolo von "Jump". ;-)
 
  • #26
Ui.

Selbe Richtung, Stoner- Classic- Prog- Hardrock.

Ich habe eine Farfisa 110 Professional aus den 70ern, durch einen Leslie, ein Tubescreamer-Klon dazwischen. Gibt einen Sound ab den ich so mit Synthesizern noch nie hinbekommen habe ( den drehenden Lautsprecher eh nicht ), was wahrscheinlich auch daran liegt dass die einzelnen Stimmen der Farfisa auch gealtert sind. Die Farfisa 110 hat sehr viel Ähnlichkeit mit einer Hammond im Gegensatz zu anderen Farfisas, aber halt nicht gleich.
Die ist relativ Unersetzlich... ich habe zwar zwei fast identische Farfisa Pro 110 ( eine mit, eine ohne Rhythmussektion ), die klingen auch beide unique, aber halt nicht ganz gleich, die Phasenverschiebungen bei den einzelnen Noten sind anders. Alter Kram halt.
Dann steht noch eine Farfisa VIP 205 im Bandraum rum, die nehme ich ab und zu durch einen echorec-klon her wenns so ein bisschen "frühpinkfloydig" werden soll, die hatten ja auch eine farfisa mit diesem sound. den sound kriegst du mit ein bisschen probieren aber überall raus, ist eher so ein showding.

Ein Behringer Poly-D als Minimoog-Klon steht ausserdem permanent im Bandraum, quasi als Teil das auch geklaut werden kann oder mal runterfallen ( die Farfisa und den leslie schleppt keiner weg der auch nur ansatzweise hirn hat ), Und auch noch ein mittelprächtiges Yamaha Keyboard mit über 1000 festen Patches.

Was ich noch verwende ist ein Moog Sub37 statt dem Behringer dann Live, der steht aber sonst bei mir zuhause und den schleppe ich auch nicht auf die Proben.
Ich habe auch einen Prophet REV2, den nehme ich auch ab und zu zu den Proben mit aber die sounds ersetze ich meist mit dem Yamaha Keyboard bei Proben, ist halt dann anders, aber ich mag einfach nicht jedesmal rumschleppen.

Live habe ich dann halt eine Burg ( so wie sichs für solche retrosound bands eigentlich gehört ), aber ist ja nicht sehr oft. Die Schlepperei ist immens....

Edit: ich habe noch eine Zweite Band, reines Spassprojekt und auch nur zum Jammen und Feiern da, mehr oder weniger, da nehme ich ab und zu den Behringer mit. Ansonsten bin ich aber Sänger und Gitarrist, da bleibt für Keyboards einfach null Kapazität ausser halt mal mit dem Poly-D zwischendurch im Jam rumwuiseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #27
Also bei Colour Haze (Stoner Rock) habe ich auf den ersten 2 Tourneen einen Multimoog genutzt - der hat gut gegen die Gitarre anstinken können (4x4 12" mit HiGain Soldano+Sun).
Der wurde dann nur etwas unangenehm mit dem ewigen schnellen umregistrieren der Sounds (kein Speicher).

Dann habe ich den zuhause gelassen und einen Moog Subsequent 37 eingesetzt - der hat dann schon mehr Kompression gebraucht, um mit der Gitarrenwand mithalten zu können.

Ging dann eine zeitlang ganz gut, aber mit dem bin ich halt schnell in dieses natürliche Moog-Limit mit den wenigen fucking 2 Modulationsbussen reingelaufen und hab mich immer mehr geärgert und eingeschränkt gefühlt.

Dann hab ich den durch den Matrixbrute von Arturia ersetzt und der tickt bei mir alle Boxen: Kein Modulationslimit, interessanter Eigensound, der die Gitarre gut ergänzt, sehr lebendig und vielseitig; kann Moog aber noch viel mehr, analoge Paraphonie, toll verarbeitet und stabil (bisher über 100 Konzerte ohne Stress), europäisches Produkt ohne Vintage-Ballast mit eigenständigem modernen Konzept.
 
  • Gute Idee
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: goorooj und kernelkid
  • #28
Ich nutze für die Classic Rock/Hard Rock Band eine Clonewheel Orgel (Crumar Mojo) für Hammond- und Transistororgel und E-Pianos und eine Workstation (früher ne MODX aktuell MPC Keys) für alles andere.
Denke mal ne Workstation brauchst du bei bei Stoner Rock nicht, würde da auch Richtung Clonewheel gehen (ggf. eine mit Bonussounds wie die Mojo 61 (oder die Viscount Legend One) und dazu nen analogen Poly.
Finde bei so ner Musik sollten die Keys auch ne gewisse Optik haben… Holz/dunkles Metall… kein Plastebomber mit viel Bling Bling.
Musst auch noch überlegen, ob du Samples abfeuern willst. Intros, FX Sounds, Donnergrollen etc. … so was geht natürlich wiederum mit ner Workstation prima.
 
  • Zustimmung
M.i.a.u.: goorooj

Neue Beiträge

News

Zurück
Oben