Wenn wegen der GEMA auf dem Volksfest keine Musik läuft

Einfach Bach, Händel, Beethoven und evtl. auch Mozart spielen. Zwischendurch gibt’s immer wieder ne Durchsage, dass die GEMA daran Schuld ist, dass der uralte Kram gespielt wird. Achja und am besten die ganze Zeit mitfilmen und dann proaktiv der GEMA schicken, damit sie sich nicht die Mühe machen braucht dem Volksfest irgendwas zu unterstellen.
Wenn nicht irgendwelche Graf Kokse, sobald sie eine synthetische Interpretation eines klassischen Werks finden, mit der "Guck mal hie und dort auf Youtube, so geht klassisch"-Keule kämen, hätte das sequencer.de-Radio längst ne Kategorie für Klassik. Carlos und Tomita suchen noch Epigonen, Freiwillige vor.

Aber so ist Klassik nun mal Geschichte, denn die wurde schon von studierten Musikern rauf und runterperformt, dagegen mit synthetischen Mitteln, d.h. mit kreativer Eigenleistung unter Nutzung derselben anzustinken, das braucht summasummarum wieder Zeit und Nerven, die für übliche Erwerbsarbeit nicht zur Verfügung steht. Defacto wollen Musiker, sollten sie diesen Weg versuchen, auch Geld auf ihr Konto.
 
Was kann denn die Gema für den eigenen Mißerfolg?
Einerseits verschenkt ihr eure Arbeit für ein bisschen Egoschmeicheleien, in dem ihr sie auf irgendwelchen Internetportalen hochladet und verschenkt, die mal so gut wie garnix bezahlen.
Und andererseits regt ihr euch über die Gema auf, von der, trotz aller Kritik, doch viele tausend Musiker nicht schlecht profitieren.
Das größte Genöhle kommt doch immer von den Leuten, die selber gar nicht in der Gema Mitglied sind.
Redest Du nicht genauso über Spotify, wie Du jetzt anderen Nutzern vorwirfst über die Gema zu reden? Wenn ich das richtig verstehe bekommst Du über die Gema auch nicht mehr als z.B. @Elektrotanz mit Streaming generiert. Warum also die gehässigen Worte? Selbst wenn es bei vielen Hobbymusikern nur Egoschmeicheleien sind, wo ist das Problem? So wie ich das sehe gönnen Dir auch alle den Erfolg, da ist es doch egal ob Weltkarriere, kleiner Profi Musiker oder Hobbymusiker, der sich nach Feierabend über seine 20 Fans freut.
 
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Was wären denn Eure Lösungsvorschläge?

Mir fallen spontan zwei, drei Verfahrensweisen ein:

1 Wer kommerziell Musik nutzt, muss streamen. Da kann er sich seine Kanäle und Listen raussuchen und muss latzen je nach Kategorie (wie zB Kneipen für Sportübertragungen, das kann vierstellig im Monat werden...)

2 Fair Use als Sondermodus: wer zB Deutsche Weihnachtslieder spielt (da vergreifen sich ja die Fischers und Konsorten zu 99% an gemeinfreien toten Komponisten), muss nix zahlen. Den Fair-Use-Stempel gibts natürlich nur für einem stimmungsvollen Weihnachtsmarkt, nicht bei ner Weihnachtskirmes.

3 Massive Bandgründungen: Gemakillers, die von den Veranstaltern gebucht werden, selbst gemafrei sind und exklusiv und laut die Festquadratmeter beschallen, so dass kein Stand mehr eigene Musik braucht...
 
Läuft alles nach Plan, die GEMA macht sich selbst kaputt.

So lautet eben der Befehl, da kann man nichts gegen machen
 
Redest Du nicht genauso über Spotify, wie Du jetzt anderen Nutzern vorwirfst über die Gema zu reden? Wenn ich das richtig verstehe bekommst Du über die Gema auch nicht mehr als z.B. @Elektrotanz mit Streaming generiert. Warum also die gehässigen Worte? Selbst wenn es bei vielen Hobbymusikern nur Egoschmeicheleien sind, wo ist das Problem? So wie ich das sehe gönnen Dir auch alle den Erfolg, da ist es doch egal ob Weltkarriere, kleiner Profi Musiker oder Hobbymusiker, der sich nach Feierabend über seine 20 Fans freut.
War nicht gehässig gemeint.
Der große Unterschied dabei ist doch, das ich auf die Einnahmen von Streams bei den Einnahmen keinen Einfluss habe, bei der GEMA jedoch schon.
Es liegt doch nur ganz alleine an mir, wie viele Konzerte ich spielen möchte.
Würde ich 2-3 Gigs pro Woche spielen, käme auch mehr Geld in den Topf. Bin halt zu faul an jedem Wochenende für kleines Geld herumzueiern, denn Anfragen hätte ich genug.
 
Läuft alles nach Plan, die GEMA macht sich selbst kaputt.

Darauf warten nicht wenige schon seit einer ganzen Weile.

Noch sitzt die alte Tante fest im Sattel.

So lautet eben der Befehl, da kann man nichts gegen machen

Noch so eine deutsche Untugend.

[...] Bin halt zu faul an jedem Wochenende für kleines Geld herumzueiern, denn Anfragen hätte ich genug.

Siehste, und ich bin dafür zu alt.

Berühmt werde ich nicht mehr, berüchtigt bin ich schon: Paßt.

Stephen
 
diejenigen die hier die GEMA verteidigen sollten mal ganz kleinlaut die Füße stillhalten meiner Meinung nach.
Wenn ich von der GEMA profitieren würde, dann würde ich mich jetzt wohl schämen und lieber nix sagen.

Das Thema ist vor allem auch emotional, und wie kann man diese Organisation auch nur im Ansatz verteidigen, wenn sie so einen Mist baut, anscheinend nur um sich die Taschen vollzustopfen?
Da ändern die also einfach mal so die Berechnungsgrundlage und Weihnachtsmärke und Jahrmärkte und Volksfeste dürfen nun bis zu 10 x so viel Geld wie bisher zahlen? Und die schämen sich nicht mal? man kann's ja mal versuchen, mal sehen wie die Bevölkerung und die Medien reagieren - so läuft das wohl?

das ist ja noch schlimmer als mit den Rundfunkgebühren.

Weitere Artikel zum Thema:

"Am heutigen Mittwoch soll nun laut der Rechte-Verwertungsgesellschaft versucht werden, den Konflikt zu lösen. "Wir sind sehr daran interessiert, eine für beide Seiten faire und angemessene Lösung zu finden", versichert die Gema auf Anfrage."

Ach wie gnädig :selfhammer:

"Es geht um knapp 40.000 Euro. Zum Vergleich: Beim Christkindlesmarkt 2019 waren es noch 493 Euro. Die Preissteigerung liege demnach an einer von der "Gema" eingeführten, neuen Tarifstruktur. Die Änderung sei nicht angekündigt worden."
:selfhammer::selfhammer::selfhammer:


"Für den Weihnachtsmarkt 2019 fielen noch 2200 Euro an, 2022 waren es bereits rund 22 500 Euro – eine Verzehnfachung"
:selfhammer::selfhammer::selfhammer:
 
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diejenigen die hier die GEMA verteidigen sollten mal ganz kleinlaut die Füße stillhalten meiner Meinung nach.
Wenn ich von der GEMA profitieren würde, dann würde ich mich jetzt wohl schämen und lieber nix sagen.

Das Thema ist vor allem auch emotional, und wie kann man diese Organisation auch nur im Ansatz verteidigen, wenn sie so einen Mist baut, anscheinend nur um sich die Taschen vollzustopfen?
Da ändern die also einfach mal so die Berechnungsgrundlage und Weihnachtsmärke und Jahrmärkte und Volksfeste dürfen nun bis zu 10 x so viel Geld wie bisher zahlen? Und die schämen sich nicht mal? man kann's ja mal versuchen, mal sehen wie die Bevölkerung und die Medien reagieren - so läuft das wohl?

das ist ja noch schlimmer als mit den Rundfunkgebühren.

Weitere Artikel zum Thema:

"Am heutigen Mittwoch soll nun laut der Rechte-Verwertungsgesellschaft versucht werden, den Konflikt zu lösen. "Wir sind sehr daran interessiert, eine für beide Seiten faire und angemessene Lösung zu finden", versichert die Gema auf Anfrage."

Ach wie gnädig :selfhammer:

"Es geht um knapp 40.000 Euro. Zum Vergleich: Beim Christkindlesmarkt 2019 waren es noch 493 Euro."
:selfhammer::selfhammer::selfhammer:


"Für den Weihnachtsmarkt 2019 fielen noch 2200 Euro an, 2022 waren es bereits rund 22 500 Euro – eine Verzehnfachung"
:selfhammer::selfhammer::selfhammer:
Bei so einer großen Veranstaltung sind das Peanuts.
 
Zum Teil zehnmal so hohe Kosten wie früher: Zahlreiche Kommunen sollen plötzlich für die Musikbeschallung von Volksfesten oder Weihnachtsmärkten Unsummen an die Gema zahlen. Weil viele sich das nicht leisten können und die „Angemessenheitsprüfung“ aufwendig ist, droht vielerorts Musikverzicht.

99% der volksmusik ist gemafreie musik.

wer als gastwirt oder kommune den schlager-scheiß von dj müller spielen will um damit geld zu verdienen, der braucht sich nicht wundern wenn dj müller dabei mitverdienen will. er selbst würde es genauso machen.
 
diejenigen die hier die GEMA verteidigen sollten mal ganz kleinlaut die Füße stillhalten meiner Meinung nach.
Wenn ich von der GEMA profitieren würde, dann würde ich mich jetzt wohl schämen und lieber nix sagen.

Das Thema ist vor allem auch emotional, und wie kann man diese Organisation auch nur im Ansatz verteidigen, wenn sie so einen Mist baut, anscheinend nur um sich die Taschen vollzustopfen?
Da ändern die also einfach mal so die Berechnungsgrundlage und Weihnachtsmärke und Jahrmärkte und Volksfeste dürfen nun bis zu 10 x so viel Geld wie bisher zahlen? Und die schämen sich nicht mal? man kann's ja mal versuchen, mal sehen wie die Bevölkerung und die Medien reagieren - so läuft das wohl?

das ist ja noch schlimmer als mit den Rundfunkgebühren.

Weitere Artikel zum Thema:

"Am heutigen Mittwoch soll nun laut der Rechte-Verwertungsgesellschaft versucht werden, den Konflikt zu lösen. "Wir sind sehr daran interessiert, eine für beide Seiten faire und angemessene Lösung zu finden", versichert die Gema auf Anfrage."

Ach wie gnädig :selfhammer:

Und wie war das noch gleich während Corona?
Wurde es nicht für viele Standbetreiber existenzbedrohend?
Das interessiert die GEMA scheinbar auch nicht.
 
Und wie war das noch gleich während Corona?
Wurde es nicht für viele Standbetreiber existenzbedrohend?

naja, corona wurde halt auch viele komponisten und instrumentalisten existenzbedrohend, nicht wahr?

gastwirte, brauereien und schuhgeschäfte sind ja nun jetzt nicht das herz der wirtschaft oder die einzigen die arbeiten würden und ein existenzrecht haben.

wie oben jemadn schon sagte: das problem isst nicht die idee einer verwertungsgesellschaft, sondern die praxis der letzten jahre.

immer mehr pauschale regeln (obwohl es heutzutage technisch problemlos möglich wäre alles einzeln abzurechnen), immer mehr druck auf grenzgänger am rand zu freien inhalten, das "pro" programm, das chartorientierte rechteinhaber bevorzugt und vor allem ein vorstand, der seit 20 jahren nur noch aus pop-millionären besteht, die vor allem der vermeintlichen besserstellung der e-musik sparte den kampf angesagt haben, so dass es die heute kaum noch gibt, usw.

und auch wenn das nicht die schuld der gema ist, aber die neuene regeln wonach man auch dann rundfunkbeiträge bezahlen muss, wenn man garantiert, dass man in seinem ladengeschäft keinerlei geräte vorhält, sind auch so ein thema.


aber wie gesagt, wem das nicht passt, der kann doch die anderen 95% der musik auf seinem oktoberfest oder weihnachtsmarkt spielen und das gema material ignorieren.

mich erinnert das immer an diese leute, die sich für 35 cent das stück "hanuta" von ferrero kaufen und dann jammern, dass der scheiß so teuer ist und nur aus zucker besteht.

das hat man erstens vorher gewusst - und zweitens gibt es prima alternativen dazu.

wer also bei ferrero über 33 deutsche mark pro kilogramm braunen zuckerknatsch kauft, der ist daran zunächst einmal nur selbst schuld, und das ist mit weihnachtsliedern von george michael ganz genauso.

unbearbeitete werk von bach kann ich auf einem weihnachtsmarkt kostenfrei aufführen, selbst gesetzte noten von schuhmann kann ich kostenlos kopieren, usw. usf. muss man nur machen.

(für 33 euro das kilogramm bekomme ich handgefertige schokolade vom örtlichen konditor)
 
Zuletzt bearbeitet:
naja, corona wurde halt auch viele komponisten und instrumentalisten existenzbedrohend, nicht wahr? [...]

Für ihre ordentlichen Mitglieder hatte die GEMA schon Hilfspakete geschnürt, so ist das nicht.

Aber eben nur für die ordentlichen. Die unordentlichen schauten -- wie überall sonst auch -- in die Röhre.

Was kann die GEMA auch dafür, daß die so doof sind und nicht richtige Musik machen?

Stephen
 
  • Daumen hoch
Reaktionen: dcp
Was kann die GEMA auch dafür, daß die so doof sind und nicht richtige Musik machen?

also auch wenn ich deine position ja grundsätzlich teile, aber natürlich bekommen leute, die mehr beiräge bezahlen auch mehr leistungen.

und wenn du selbst seit jahren 300 euro mitgliedsbeiträge bei GEMA und GVL bezahlst und dadurch 8 cents ausschüttungen im jahr erhälst, dann mag das ärgerlich sein, hat dann eben auch damit etwas zu tun, dass du nur alle 15 jahre mal 1 tonträger verkauft, denn sonst wär es vermutlich mehr.

ja ich weiß, ich bin auch seit vielen jahren immer noch beim ADAC obwohl ich kaum noch fahre. aber derjenige, der diese entscheidung getroffen hat ist man selbst. :)
 
Der kleinere Kontext könnte sonst ja auch gemafreie Musik aufführen oder soll das subventioniert werden, weil es sich nicht rechnet? Woher kommt der Anspruch das Musik billig sein muss?

aber wie gesagt, wem das nicht passt, der kann doch die anderen 95% der musik auf seinem oktoberfest oder weihnachtsmarkt spielen und das gema material ignorieren.

Wenn dem ohne bürokratischen Albtraum so wäre, dann würde mir die Gema am Arsch vorbeigehen. Es ist oder war zumindest zu der Zeit vor Corona, als ich noch aktiv Raves, Club Partys und Festivals veranstaltet habe, aber so, dass die Gema erstmal grundsätzlich annehmen darf, dass auf jeder Veranstaltung Gema Musik gespielt wird und man ihnen dann in einem unendlich bürokratischen Verfahren das Gegenteil beweisen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich auch.

Es wird nicht weniger.

Stephen
Bei mir schon, besonders wenn dicke Brocken das Studio verlassen.
Ich verkaufe ja seit rund 15 Jahren immer wieder mal was, da merke ich das im direkten Bildervergleich mit heute, das sich der Kram reduziert hat.
 
und wenn du selbst seit jahren 300 euro mitgliedsbeiträge bei GEMA und GVL bezahlst und dadurch 8 cents ausschüttungen im jahr erhälst, dann mag das ärgerlich sein, hat dann eben auch damit etwas zu tun, dass du nur alle 15 jahre mal 1 tonträger verkauft, denn sonst wär es vermutlich mehr.
wie kommst du denn auf 300 Euro Mitgliedsbeiträge?
Bei der Gema sind es € 50,00, mit der GVL habe ich nichts zu tun, das macht das Label.
 
Für ihre ordentlichen Mitglieder hatte die GEMA schon Hilfspakete geschnürt, so ist das nicht.

Aber eben nur für die ordentlichen. Die unordentlichen schauten -- wie überall sonst auch -- in die Röhre.


Stephen
sorry, ohne die gema lobpreisen zu wollen,
aber ich habe trotzdem geld bekommen (einmalig) als unterstützung während corona.
lag im vierstelligen bereich auch als unordentliches mitglied.

mitgliedsbetrag ist im übrigen nen fuffi im jahr.
 
sorry, ohne die gema lobpreisen zu wollen,
aber ich habe trotzdem geld bekommen (einmalig) als unterstützung während corona.
lag im vierstelligen bereich auch als unordentliches mitglied.

mitgliedsbetrag ist im übrigen nen fuffi im jahr.
Ich hab ebenso eine Coronahilfe von der Gema bekommen.
 
Also, alle zu GEMA, auf geht's
Nee, mach das nicht, denn dann würdest du ja vielleicht Geld von denen bekommen, wie tausende anderer Musiker auch.
Wir kleinen Musikdudler wissen doch alle, das der Verteilungsschlüssel der Gema großer Käse ist und nur die ganz großen Künstler davon profitieren.
Aber nenne mir doch bitte nur einen einzigen Grund, warum ich auf die € 2 bis 300 im Monat verzichten sollte, denn Kleinvieh macht auch Mist.
Ich sehe derzeit keinen Anlass, die Gema zu verlassen.
 


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