Wer von euch hatte denn ...

Zolo schrieb:
Also ich beobachte aber das erst der Erfolg kommt und dann nur das Gear !

So herum ist es gesund, meine Gerätesammlung hat jedenfalls die GEMA bezahlt.

-[TROjAX]- schrieb:
Warum soll man ein Loser sein wenn man noch keinen Hit gelandet hat, oder damit noch kein Geld verdient hat ? Die Leute hier im Forum haben die unterschiedlichsten Absichten die sie verfolgen

Richtig, die Qualität eines Musikers misst sich nicht am kommerziellen Erfolg. Meist ist das Gegenteil der Fall.
Erfreuliche Tantiemen haben in meinen Fall ausgerechnet die Songs erbracht, bei denen ich auf filigrane Feinarbeit und ausgeklügelte motivisch-harmonische Entwicklung verzichtet habe. Auch 4x BumBum 'Deppengroove' war hier hilfreicher als abwechselnde 7/8 29/15 Takte.
Ausnahme hier Filmmusik, da darf man sich mit schrägen Takten und Tempoänderungen austoben, weil man sich ja am Schnitt orientiert.

Bernie schrieb:
Das grundsätzliche Problem ist aber doch ein anderes. Jeder schreit nach "neuer Musik" und wenn dann einer Musik produziert, die abseits der ausgetretenen Pfade liegen, will es keiner kaufen. Was der Bauer net kennt...

Richtig, man kann und sollte die Hörgewohnheiten der Menschen ändern, das wäre die Aufgabe von Funk und Fernsehen, die hier absolut versagen. Gerade die Öffentlich-Rechtlichen hätten die Aufgabe hier gegenzusteuern.

Ich freue mich jedenfalls dass Walter mit Bach genügend verdient hat um
Wendy's schräge Stimmungen zu finanzieren.
 
Bernie schrieb:
und wenn dann einer Musik produziert, die abseits der ausgetretenen Pfade liegen, will es keiner kaufen. Was der Bauer net kennt...

Das stimmt zwar durchaus aber"gut"sollte es trotzdem sein.Dann kann auch das funktionieren (etwas für die Vermarktung sollte man auch tun).Man kann seinen Kopf nicht immer aus der Schlinge ziehen mit "ist halt anders".

Leider ein gutes Beispiel wo"neues"geschaffen wurde und nicht honoriert wurde ist das erste Super Collider Album"Head On".Hat sich damals weltweit gerade mal 5000 mal verkauft wovon Christian Vogel zurecht extrem enttäuscht war.Ein absolut geniales Album.
 
Richtig, man kann und sollte die Hörgewohnheiten der Menschen ändern, das wäre die Aufgabe von Funk und Fernsehen, die hier absolut versagen. Gerade die Öffentlich-Rechtlichen hätten die Aufgabe hier gegenzusteuern.

Jain. Das Bedürfnis "andere Musik" hören zu wollen, sollte von alleine kommen. Dieses Bedürfnis
entsteht wohl nicht bei allen und kann auch nicht aufoktroiert werden. Jeder ist da anders.

Andererseits: Mir reicht es die gängige Scheiße in den Medien zu sehen/hören, um ein "ich-will-
hier-weg-Gefühl" zu verspüren.
 
Aus diversen Äusserungen entnehme ich, dass hier durchaus drei oder vier Leute regelmäßig schreiben, die ihren Lebensunsterhalt mit der Musik finanzieren. Aber die werden es sich nicht gerade raushängen lassen (Stichwort Neiddebatte).

Bei mir: Musik machen war nie das Kerngeschäft. Ich war mehr der Toningenieur. Mein anteilig bester GEMA-Ertrag kam von 15 Minuten Musik zu einem Film der FWU (nicht die mit der Schariakonformen Lebensversicherung sondern die "Film für Wissenschaft und Unterricht"). Der Film lief von ca. 1986 bis etwa 1997 und finanzierte in dieser Zeit fast jedes Jahr einen netten Sommerurlaub. Ansonsten eineinhalb veröffentlichte "schöne" Platten produziert (Heinrich Beats The Drum - gleichnamiges Album und "Forever in Dust").

Als Toningenieur hab ich an so viel Zeug mitgearbeitet, dass ich garnicht mehr alles weiß - da ist vermutlich das meist gespielte die alte Yogurette-Reklame aus den 80ern gewesen.
Soundmäßig gefällt mir von meiner Tontechnikerarbeit am besten die Streichquartett-Sachen für Andreas Köbner (http://www.andreas-koebner.de/) und ein Fast-nur-Instrumental-Remix von Leslie Mandokis "On Principle". Gibts auch irgendwo bei Youtube - allerdings nur mit Audio auf einem Kanal.

Heute verdiene ich Geld in der IT-Industrie (und hab während einem Datenbankimport halt mal Zeit im Forum zu schreiben :) ).
 
dotterl schrieb:
mc4 schrieb:
...man kann und sollte die Hörgewohnheiten der Menschen ändern, das wäre die Aufgabe von Funk und Fernsehen, die hier absolut versagen. Gerade die Öffentlich-Rechtlichen hätten die Aufgabe hier gegenzusteuern.
Jain. Das Bedürfnis "andere Musik" hören zu wollen, sollte von alleine kommen. Dieses Bedürfnis
entsteht wohl nicht bei allen und kann auch nicht aufoktroiert werden. Jeder ist da anders.
...

Widerspruch
1. Wenn die Sender zu 95% nur ohnehin Populäres spielen ( mit HInblick auf Quote und Werbeeinnahmen) werden Menschen gar nicht erst an Anderes herangeführt.

2. Was man als angenehm empfindet hängt -wie bei der Nahrung- viel stärker mit Gewohnheiten und Kulturkreisen zusammen, ist also nicht unbedingt erblich.

3. Es ist mal wieder an der Zeit von der körperbetonten Musik wegzukommen und zu zeigen, dass es früher einmal eine Vielfalt gegeben hat an Melodien, Harmonik, Rhythmik, Dynamik.
Elektronische Musik wird heutzutage als identisch mit Techno gesehen, bzw ist ohne Tanzbeat kaum denkbar.
 
im sinne der mixtur aus demokratie und kapitalismus in der wir leben ergibt sich daß "gut" das ist was geld bringt und sich verkauft...denn daß ist in wohl 99,5% der fälle eine der hauptmotivationen von musikern (geld zu verdienen und "berühmt zu werden)...mal die hobby leute abgesehen (die aber vielleicht auch davon träumen)
also finde ich - wiedermal - nicht umbedingt realitätsnah wenn so statements kommen wie "das gute verkauft sich nicht so gut" denn ich bin überzeugt daß der kunde bestimmt was gut ist...
und im prinzip sind (bitte nicht zu persönlich nehme) jene leute die zb "deppentechno" produzieren und gleichzeitig sich sofort davon komplett distanzieren müssen eigentlich "schlimmer" als die typen die prollmucke machen und die sich nicht dafür schähmen - vergleicht man das mit anderen branchen wär das ja so als würde ich ein schlechtes produkt verkaufen, dies wissen und gleichzeitug auch noch mein eigenes produkt verachten und trotzdem das geld nehmen - nicht gerde "edel" oder ? ;-)
ich hab auch mit dem sogenannten " deppentschno" ein ganz gutes geld verdient - und auch mich hätte das auf dauer nicht zufriedengestellt - aber im rahmen der gegebenheiten stehe ich auch zu diesen produktionen - denn sonst hätte ich das nie released, bzw. verkauft...heißt es nicht so schön "es muss nicht immer kaviar sein?" (und man erspare widerliche witze zu dem auspruch)
überhaupt ist die müßige qualitätsdiskussion so ne sache - kann man es nicht einafch dabei belassen daß geschmäcker verschieden sind und man sich zmindest selber treu beliebn sollte?
ich zb finde daß ettlich "komplexe" jazz sachen "deppenmusik" sind - denn was interessiert mich als zuhörer das eklektische zur schaustellen eines musikers seiner extra pointierten skills - auch nicht anders als bei den monster drummern oder den guitar shreddern - ist doch alles humbug - wenn man sich bewußt "elitär" gibt..

erfolg nach aussen=geld (keine sau interessiert ob das genialste album xy ungehört in den regalen schimmelt)
erfolg von innen= zufriedenheit (kein reicher producer schert sich nen dreck ob irgendwelche armen genies finden seine musik sei scheisse)
 
mc4 schrieb:
3. Es ist mal wieder an der Zeit von der körperbetonten Musik wegzukommen und zu zeigen, dass es früher einmal eine Vielfalt gegeben hat an Melodien, Harmonik, Rhythmik, Dynamik.
Elektronische Musik wird heutzutage als identisch mit Techno gesehen, bzw ist ohne Tanzbeat kaum denkbar.

Koeperbetonte Musik wird jetzt schon seit ein paar Jahrtausenden gemacht, kann also so schlecht nicht sein... ;-) Die Rhythmen und Melodien koennten aber wieder etwas abwechslungsreicher sein, mehr als nur eine stark reduzierte Anzahl von Gefuehlen rueberbringen, das gilt aber irgendwo auch fuer aktuelle Filme...
 
mc4 schrieb:
Nö!
1) Es gibt nicht nur Radio + TV (bzw. Dumpfbackensender), sondern auch einen freien Willen!
2) Weshalb schaffen es andere Menschen sich unabhängig von diesen Medien eine Meinung zu bilden
bzw. sich selbst um die "andere Musik" zu kümmern?
Ich persönlich hätte nix dagegen, wenn alternative/andere Musik überwiegen würde. Da stimme ich Dir zu.

2. Was man als angenehm empfindet hängt -wie bei der Nahrung- viel stärker mit Gewohnheiten und Kulturkreisen zusammen, ist also nicht unbedingt erblich.
Kein Einwand
3. Es ist mal wieder an der Zeit von der körperbetonten Musik wegzukommen und zu zeigen, dass es früher einmal eine Vielfalt gegeben hat an Melodien, Harmonik, Rhythmik, Dynamik.

Körperbetonte Musik würde ich nicht grundsätzlich in die Wüste schicken. Gibt auch gute Sachen. Genau genommen
findest Du sogar in der sogen. klassischen Musik stark körperbetonte Musik - aber eben keine stupiden Drums.
 
Bernie schrieb:
Zolo schrieb:
Je unzufriedener man mit seinen Resultaten ist, desto mehr interessiert man sich für neue Geräte/Plugins und will drüber reden 8)
Sehe ich nicht so. Die Masse des Equipments hat mit erfolgreichen Plattenverkäufen doch nix zu tun. Wenn jemand 10 verschiedene Gitarren besitzt, spielt er deswegen doch nicht schlechter, oder?
Mal ehrlich: was sollst du auch dazu sagen wo du doch fast jeden erdenklichen Synthesizer besizt ;-)
Aber gutes Beispiel mit den Gitarren: tatsächlich fällt mir auf das schlechte Gitarristen mehr Gitarren anhäufen.

@florian_anwander
Die alte Yogurette... ist ja ulkig. Das ist ja schon in sich Vintage !! :mrgreen:
 
Ich frag mich manchmal ob der mündige Bürger überhaupt mehr als 3 Akkorde verdient hat :fawk:

...wenns nicht so traurig wäre :roll:
 
florian_anwander schrieb:
Aus diversen Äusserungen entnehme ich, dass hier durchaus drei oder vier Leute regelmäßig schreiben, die ihren Lebensunsterhalt mit der Musik finanzieren. Aber die werden es sich nicht gerade raushängen lassen (Stichwort Neiddebatte).


verstehe ich jetzt aber auch nicht ganz...was für neid denn? was ist denn so besonderes daran geld mit musik zu machen?
ich mache das zb weil ich das besser kann als was anders und weil die selbständigkeit den vorteil mit sich bringt auch einen evtl. verhassten kunden direkt als finazierer des eigenen wohlstands erträglicher zu finden als das ewige "mittelbare" kriechen daß einem als angestellter beinhae allerorts abverlangt wird.
und der zweite punkt (der gold wert ist) ist die relative freiheit der zeiteinteilung - jeden tag um 7 ausstehen käme bei mir niemals in frage - erinnert mich an schulalltag...
meine prämisse ist es daß mir die relative freiheit in einteilung und gestalltung sowie auch in der kunden wahl sehr sehr wichtig ist - aber ob ich das mit musik oder als zb autor machen würd wäre mir egal.
insofern kann ich nicht verstehen welche neiddebatte hier relvant sein könnte oder was es daran überhaupt "rauszuhängen" gäbe wenn man mit musik sein leben finanziert...es ist ja außerdem auch recht unspektakulär wenn man zb videogames vertont (oder alles halt was nicht primär als "musik inkl. interpret" im klassischen sinne wahrgenommen wird) meistens sehe ich mir die sachen nichtmal an wenn die sounds eingebaut sind - wozu auch - ich renn ja auch nicht zu jedem event wo ich zb mal ne klangkulisse dafür "komponiere" ....
vielleicht wäre es sogar viel interessanter hier wenn mal die leute die wirklich im biz sind auch mal was dazu schreiben, so schräbergarten-geheimnisstuerei finde ich immer doof - verklangt ja keiner namen und konditionen der eigenen kunden hier zu outen - hahaha!
 
tomflair schrieb:
i... jene leute die zb "deppentechno" produzieren und gleichzeitig sich sofort davon komplett distanzieren müssen eigentlich "schlimmer" als die typen die prollmucke machen und die sich nicht dafür schähmen ...

'Deppengroove' wurde von mir extra in Quoten gesetzt, als Anspielung auf einzelne Threads hier im Forum.
Ich persönlich liebe die Vielfalt der Musik und distanziere mich in keinster Weise von Techno.
Musik hat eine Bandbreite zwischen Körperbetonung und geistigem Anspruch und ich plädiere dafür letzteres
aus der Versenkung zuholen.

Also nicht: Körperbetonte Musik ist schlecht
Sondern: Schaut her, das ist auch Musik, obwohl mehr als 3 Akkorde zu verarbeiten wären.

Zolo schrieb:
Ich frag mich manchmal ob der mündige Bürger überhaupt mehr als 3 Akkorde verdient hat :fawk:
:)
 
Summa schrieb:
mc4 schrieb:
3. Es ist mal wieder an der Zeit von der körperbetonten Musik wegzukommen und zu zeigen, dass es früher einmal eine Vielfalt gegeben hat an Melodien, Harmonik, Rhythmik, Dynamik.
Elektronische Musik wird heutzutage als identisch mit Techno gesehen, bzw ist ohne Tanzbeat kaum denkbar.

Koeperbetonte Musik wird jetzt schon seit ein paar Jahrtausenden gemacht, kann also so schlecht nicht sein... ;-) Die Rhythmen und Melodien koennten aber wieder etwas abwechslungsreicher sein, mehr als nur eine stark reduzierte Anzahl von Gefuehlen rueberbringen, das gilt aber irgendwo auch fuer aktuelle Filme...


finde ich sehr richtig - im prinzip gibt es GAR KEINE nicht köperbezogenen musik...daß man heutzutage mit verklemmter miene und im anzug zu aufführungen "klassischer musik" geht ist ja nur ne erscheinung des spiessbürgertums - denn außer der sakralmusik war das auch alles als entertainment gedacht - und mozart hätte sich wohl zu tode gelacht wenn er die steiffen mienen der akkulturierten modernen majoritären konzertbesucher zu gesicht bekäme...
ja und das erlaubt mir auch gleich nen (harmlosen) seitenhieb auf die elitären jazzer ... wer kennt das phänomen nicht bei den konzerten - endlose skalen und gedudel - die leute sind wie weggetrten - dann mal eine straighte 4/4 einlage und die menge tobt ...hahaha - wie seltsam :mrgreen:
 
mc4 schrieb:
tomflair schrieb:
i... jene leute die zb "deppentechno" produzieren und gleichzeitig sich sofort davon komplett distanzieren müssen eigentlich "schlimmer" als die typen die prollmucke machen und die sich nicht dafür schähmen ...

'Deppengroove' wurde von mir extra in Quoten gesetzt, als Anspielung auf einzelne Threads hier im Forum.
Ich persönlich liebe die Vielfalt der Musik und distanziere mich in keinster Weise von Techno.
Musik hat eine Bandbreite zwischen Körperbetonung und geistigem Anspruch und ich plädiere dafür letzteres
aus der Versenkung zuholen.


ja kalr - ich habe das auch überspitz formuliert - ich frage mich halt trotzdem wie sich dieser anspruch nach höherem (wenn man diesen rational argumetieren will) eigentlich definiert - schliesslich gibt es doch schon alles und in jeder sparte wird es hunderte geben die im detail "dies oder jenes" in formen absurder perfektion beherrschen...wo bleibt da aus dieser sicht überhauot noch ein grund was zu machen? es "wäre doch schon alles durch.."
oder willst du sagen du hättest dem inneren anspruch den rahmen des aktuellen "wissenstandes" zu sprengen - aber wo ist dann diese neue wunderbare kunst...das geht doch gar nicht...und was ist dann die refernz? was käme denn interessantes in frage? (das auch "hörbar" ist)
wir leben in einer welt in der seit hunderten jahren teilweise die besten der besten sich übertrumpfen in interpretationen von werken der grossen meister und es wird offensichtlich nicht langweilig - ganz im gegenteil - heerschaaren von begabten artisten stellen sich im dienste der reinen wiedergabe anstelle selbst kreativ zu sein, obwohl sie es beherrschen sollten durch wissen und technik das zu übertreffen - aber nein sie speiolen lieber bach, bruckner, oder mahler ...vielleicht ist das machbare schon längst erreicht
 
Zolo schrieb:
Ich frag mich manchmal ob der mündige Bürger überhaupt mehr als 3 Akkorde verdient hat :fawk:

...wenns nicht so traurig wäre :roll:


verstehe das sendungsbewusstsein nicht - sei doch froh - du hast ja (wenn ich das richtig verstehe) ebenso von deren einfacheit profitiert wie ich ...
 
tomflair schrieb:
ja und das erlaubt mir auch gleich nen (harmlosen) seitenhieb auf die elitären jazzer ... wer kennt das phänomen nicht bei den konzerten - endlose skalen und gedudel - die leute sind wie weggetrten - dann mal eine straighte 4/4 einlage und die menge tobt ...hahaha - wie seltsam :mrgreen:

Naja, Jazzer sind ja auch nur Instrumentalisten auf Ego-Trip ;-) an sowas hatte ich eher weniger gedacht. Ich denke Musik sollte so ausgelegt sein, dass man sie in 20 Jahren auch ohne verklaerte Erinnerungen noch hoeren und immer wieder neue Details/Emotionen in ihr entdecken kann, auch wenn langlebiges sich jetzt nicht unbedingt mit dem Konsumgedanken vereinen laesst...
 
Sound Engine schrieb:
... schonmal einen richtig schönen echten Hit?

Oder ... wer hat schon einmal ein richtig feines Album mit richtiger Musik für richtig kaufende und entspannt zuhörende Menschen auf den "Markt" gebracht?

Also nich bloß so n Gedaddel nach Feierabend mit ein paar Froinden, im Sinne von Wettrennen mit den Grooveboxen. :shock:

Bei der extremen Gear-Wucht hier, müsste doch eigentlich mehr herauskommen, als ein paar Hupsequenzen auf myspace ...

Einen Hit kann man das sicher nicht nennen, ich hatte aber mal einen Titel, der für mehrere Wochen in einer privaten Rundfunkstation in Oregon lief weil er von einigen Hörern immer wieder gewählt wurde. Ein lokaler Chart-Renner sozusagen. Mich hatte das sehr überrascht weil ich nie auf irgendwelche Erfolge aus war und mich schon sehr frühzeitig (Anfang der 70er) zum Musik machen "just for fun", für Übungsraum-Musik, für gelegentliche Sessions mit Gleichgesinnten aber gegen Auftritte und ernsthafte Aufnahmen entschieden hatte. (damals noch als Bassist, später lange Zeit als Drummer)
 
tomflair schrieb:
... schliesslich gibt es doch schon alles und in jeder sparte wird es hunderte geben die im detail "dies oder jenes" in formen absurder perfektion beherrschen...wo bleibt da aus dieser sicht überhauot noch ein grund was zu machen? es "wäre doch schon alles durch.."
oder willst du sagen du hättest dem inneren anspruch den rahmen des aktuellen "wissenstandes" zu sprengen - aber wo ist dann diese neue wunderbare kunst...das geht doch gar nicht...und was ist dann die refernz? was käme denn interessantes in frage? (das auch "hörbar" ist)

Nein, da hast du mich falsch verstanden. Es geht nicht um Neues, Nie-Gehörtes, sondern um den Verlust in der Musik.
Mir würde es als ersten Schritt schon reichen, wenn es mehr kommerziell erfolgreiche elektronische Musik gäbe,
die Strukturen nicht verneint, die es früher schon einmal gab.
ZB Michael Hoenig - Departure From A Northern Wasteland
 
mc4 schrieb:
Mir würde es als ersten Schritt schon reichen, wenn es mehr kommerziell erfolgreiche elektronische Musik gäbe,
die Strukturen nicht verneint, die es früher schon einmal gab.
ZB Michael Hoenig - Departure From A Northern Wasteland

Ich denke einfach, dass die Zeiten der von Dir angesprochenen Musik, einfach vorbei sind.
Das Thema wurde in den 70ern bis 90ern ziemlich ausgelutscht, bzw. "erarbeitet", was ja ok ist.
Es war Zeit für was Neues - und das war damals eben Techno.
Ende dieses Evolutionsastes erreicht?
 
Summa schrieb:
Naja, Jazzer sind ja auch nur Instrumentalisten auf Ego-Trip ;-)

ich nehme an, der smilie soll zeigen, dass du deine aussage selbst nicht glaubst. du weißt natürlich auch, dass spieltechnik-zentrierte instrumentalisten in allen musikrichtungen vorkommen, in denen man überhaupt etwas können muss. ebenso wie klangästheten und tontechniker, denen ja auch musikalisches gespür abgehen kann. ist mir übrigens immer noch lieber als der dumme glaube an die allmacht des richtigen gerätes, der in vielen - nicht in deinen - beiträgen zutage tritt.

zum thema: verkaufserfolg und qualität verhalten sich weder proportional noch umgekehrt proportional zueinander. trotzdem interessante fragestellung, da die im forum geäußerten ansprüche an die gerätehersteller ja im allgemeinen sehr hoch sind, so dass man den eindruck gewinnt, die geräte sollen dem profesionellen einsatz dienen.
 
mc4 schrieb:
Also nicht: Körperbetonte Musik ist schlecht
Sondern: Schaut her, das ist auch Musik, obwohl mehr als 3 Akkorde zu verarbeiten wären.
Das will doch niemand "hören".
Wir leben in einer sehr schnellen Welt und fast niemand nimmt sich wirklich die Zeit, Musik ganz bewußt, ohne eine weitere Ablenkung, anzuhören. Meistens dudelt das Zeugs doch nur im Hintergrund während man liest oder vorm PC hockt. Manche spielen die Stücke einer CD nur mal kurz an und nennen das dann "durchgehört".
 
fab schrieb:
trotzdem interessante fragestellung, da die im forum geäußerten ansprüche an die gerätehersteller ja im allgemeinen sehr hoch sind, so dass man den eindruck gewinnt, die geräte sollen dem profesionellen einsatz dienen.
Nein, das ist nicht zwingend.
Es macht doch einfach viel mehr Spaß, auf hochwertigen Instrumenten zu spielen, als auf einem Synthie mit Klappertastatur und wackeligen Potiknöpfen. Mit professionellem Anspruch hat das nix zu tun.
 
Naja.. ein Hit..
2002 glaub' ich, als ich noch mit meinem alten Studiokollegen Trance produzierte, hatten wir ein Lied bei Harem Records (Schweiz) veröffentlicht. Nach kurzer Zeit wurde die Nummer dann weiterlizenziert zu Dos-Or-Die und irgendein spanisches Label. Soweit ich mich erinnere wurden damals so etwa 30.000 Vinyls verkauft und ein paar Compilations waren auch dabei.
Da waren wir schon stolz drauf 8)
 
Wir leben in einer sehr schnellen Welt und fast niemand nimmt sich wirklich die Zeit, Musik ganz bewußt, ohne eine weitere Ablenkung, anzuhören. Meistens dudelt das Zeugs doch nur im Hintergrund während man liest oder vorm PC hockt. Manche spielen die Stücke einer CD nur mal kurz an und nennen das dann "durchgehört".

Stelle bei mir jedes Jahr - nach dem Besuch auf den Donaueschinger Musiktagen - folgenden Effekt fest:
Schalte das Radio fast nicht mehr ein, bzw. höre fast nix "Normales" mehr. Nicht weil ich die Nase voll
hab, sondern weil ich meine Zeit nicht mit mülliger Musik vergeuden will.
 
dotterl schrieb:
Wir leben in einer sehr schnellen Welt und fast niemand nimmt sich wirklich die Zeit, Musik ganz bewußt, ohne eine weitere Ablenkung, anzuhören. Meistens dudelt das Zeugs doch nur im Hintergrund während man liest oder vorm PC hockt. Manche spielen die Stücke einer CD nur mal kurz an und nennen das dann "durchgehört".

Stelle bei mir jedes Jahr - nach dem Besuch auf den Donaueschinger Musiktagen - folgenden Effekt fest:
Schalte das Radio fast nicht mehr ein, bzw. höre fast nix "Normales" mehr. Nicht weil ich die Nase voll
hab, sondern weil ich meine Zeit nicht mit mülliger Musik vergeuden will.


also ich oute mich mal: ich höre gerne dr. hook - ich steh dazu und wäre gern ein fetter rednck in latzhosen der angesoffen in der sonne auf einem traktor sitzt
 
tomflair schrieb:
also ich oute mich mal: ich höre gerne dr. hook - ich steh dazu und wäre gern ein fetter rednck in latzhosen der angesoffen in der sonne auf einem traktor sitzt

Was den Traktor incl. Fahrer betrifft, könnte ich mich auch anfreunden - besser als im Büro
rumzuhängen. :mrgreen:
 
Im Übrigen kann man Musik auch weitgehend ohne Gehirn machen (sog. "Bohlen-Effekt").
:fawk:

Ich finde einfach, dass der Spaß, den man selber hat, viel wert ist.

Es gibt sicherlich Hobbyisten, die richtig viel KnowHow haben, und vielleicht auch deutlich mehr Spaß an der Freud als diejenigen, die von Musik leben müssen. Es gibt auch ziemlich ahnungslose Professionals. Ein Keyboarder einer aktiven TOP-40-Band kann oft sogar leidlich gut von seinem Beruf leben, aber deshalb muss er längst noch nicht viel Ahnung von Synthesizern oder Produktionstechnik haben. Ein anderer Maßstab neben dem eigenen Spaß ist natürlich auch, ob die eigene Musik und/oder Expertise für andere Menschen von Belang ist. Aber es ist nun einmal nicht übermäßig einfach, einen echten "Hit" oder auch nur ein Album zu produzieren und zu vertreiben. Um das zu schaffen, benötigt es neben KnowHow und Musikalität wohl noch einen ganzen Haufen anderer Faktoren, auf die es ankommt. Sogar: Glück und Zufall. Wenn ich jetzt sage, dass ich mit meinem Musik-KnowHow höhere fünfstellige Eurobeträge verdient habe: Bedeutet das dann, dass ich auf ganz dicke Hose machen sollte, nur weil ich weiß, für die meisten hier im Forum waren es eher geringere Beträge, falls überhaupt? Und wenn jemand mit Magix Music Studio, einem Kleinmischer und einem Ensoniq VFX richtig viel Spaß am Musikmachen und an Synthesizertechnik hat, und sich damit fantastisch auskennt:

Ja, warum denn nicht? :supi:

(ich kapier immer noch nicht so ganz, was der Threadersteller eigentlich wollte)

Im Übrigen tummeln sich hier im Forum doch einige "Professionals"...
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Im Übrigen kann man Musik auch weitgehend ohne Gehirn machen (sog. "Bohlen-Effekt").
:fawk:

Ich finde die Bohlen-Musik nicht sonderlich gut aber es ist noch "billiger" solche Stammtischurteile aus lauter Neid über Bohlens nicht wegzudiskutierenden Erfolg reflexartig abzusondern. Das ist einfach nicht witzig sondern Dummschwatz (mit Verlaub)


Lothar Lammfromm schrieb:
Ich finde einfach, dass der Spaß, den man selber hat, viel wert ist.

Im Zusammenhang mit Deiner Eingangsbemerkung erinnert mich das an diese Fabel mit dem Fuchs, der sich sicher ist, die Trauben (an die er nicht heranreichen konnte) wären soweiso sauer. Ohne diese "Bohlen-Klatsche" würde ich das sofort unterschreiben.
 
Ich hab' vor über 10 Jahren mit einem kommerziellen Club-Track zusammengerechnet eine mittlere 5-stellige Summe verdient. Vor 2 Jahren wäre ein aktuellerer Remix davon auf der damaligen Ministry Of House-compilation erschienen, wenn sich ein Depp von Mittelsmann nicht quergestellt hätte. Auch jetzt noch kommen immer noch pro Jahr ein paar Hunnis dafür rein. Mehr dazu sage ich aber nicht, da ich keine Lust habe, von den selbsternannten "Musikautoritäten" hier durch den Dreck gezogen zu werden.

Persönlich habe ich überhaupt nichts gegen kommerzielle Musik, sofern sie gut ist -und das kann sie sein. Ich gehöre z.B. zu den Leuten, denen es damals bei "Saltwater"/Chicane ganz ehrlich kalt den Rücken runter lief -und es immer noch tut. Dazu stehe ich. Und all dies, obwohl ich im Grunde "egotrippender dumm rumnudelnder" Jazz-Keyboarder bin, und Stockhausen für aufgeblasenen Müll halte. Mir ist nicht mehr zu helfen... :mrgreen:
 


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