Werden Synthesizer langsam massentauglich?

Rasenmähermann

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http://www.faz.net/aktuell/technik-moto ... 49140.html

hier ein artikel in der frankfurter allgemeinen (mehr schlecht als recht). Trotzdem auffallend das die sich mit synthesizern beschäftigen und letztens hat hier im forum jemand den Guardian artikel erwähnt.

http://www.theguardian.com/music/2015/m ... ynths-moog

Es scheint wirklich ein immer größeres Interesse an synthesizern zu geben.
Ehrlich gesagt hab ich mich als synth geek schon ganz wohl gefühlt :lollo: !

Was meint ihr, ist euch da auch was aufgefallen? Wie seht ihr die Entwicklung?
Seht ihr überhaupt was?
 
Klar wird ja auch alles viel erschwinglicher.
Synthesizer werden heute nicht nur von Musikern gekauft sondern vielmehr von Kids/Teens die ihre Lieblingsmusik nachdudeln möchten oder weil es eben cool ist so ein Teil zu haben. Die Auswahl ist ja heute größer denn je.
 
habe ich vor ein paar monaten mit einem verlinkten artikel zur namm erwähnt!
der anteil der synthesizer ist an der namm extrem gestiegen... synthesizer sind heute die neue gitarre.

weltweit ist die popularität der elektronischen musik die letzten jahre noch mal extrem gestiegen, der einstieg in die dj welt und zum produzieren ist durch die computertechnik leicht und schlussendlich interessieren sich viele davon auch für hardware.
zu dem kommt noch hinzu, dass man nicht wie bei der gitarre jahrelang über muss, sondern schon nach wenigen wochen das gefühl haben kann vorzeigbare ergebnisse präsentieren zu können.
 
Richtig, das wurde fast so schonmal gepostet.
Antwort ist - Ja, man hat inzwischen Synthesizer über die Schlagworte Vintage und Neuer Sound integrieren können. Heute mehr über "erinnern sie sich noch…" und gelegentlich mal als Innovation (zB als Celemony Melodyne brachte). Aber es ist auch Alltag und wird nicht so speziell behandelt.

Da das hier unter "analog" gepostet wird - da ist das natürlich vintage und Tradition. Etwas, wogegen man früher eher erstmal ankämpfen musste und erklären musste man das auch. Das ist vorbei. Wir sind jetzt wie Beatles und Rockenrooohl - angekommen in der Gesellschaft und keine Bunthunde mehr. Allein mit "die nehmen auch mal die Arbeit weg" kann man also nicht mehr kommen. Keine Gewerkschaft, die einen Drummer einstellt (zwangsweise) wenn Drumcomputer benutzt werden und so weiter.
 
ich sehe die Entwicklung schon seid 10 Jahren....

deshalb kommen doch immer mehr neu analoge auf den Markt...wenn sich das für Korg und Roland und die gefühlten 1000 Modularhersteller nicht lohnen würde, hätten wir nicht die heutige Vielfalt...und das ist gut so....
 
ringmodifier schrieb:
ich sehe die Entwicklung schon seid 10 Jahren....

deshalb kommen doch immer mehr neu analoge auf den Markt...wenn sich das für Korg und Roland und die gefühlten 1000 Modularhersteller nicht lohnen würde, hätten wir nicht die heutige Vielfalt...und das ist gut so....

Die Entwicklung hat schon wesentlich früher angefangen -- und mit den Untergang der elektronischen Helden der ersten Generation eingeläutet. Das war Mitte, Ende der 1980er Jahre, als plötzlich nicht nur Synthesiser, sondern auch Sampler und Computersysteme erschwinglich wurden und es dem Amateur erlaubten, im Heimstudio an selbstgezimmerten Tracks zu basteln. Plötzlich klangen die Epigonen wie die Vorbilder und die Vorbilder wie ihre Nachäffer. Hinfort war er, der technologische Vorsprung, der musikalische Schwächen bis dato hatte herunterspielen können.

Mit dem Aufkommen der Technobewegung in den 1990ern hat sich diese Entwicklung nochmal beschleunigt -- daß nunmehr jeder irgendwas Klingendes auf seinem eiBrett hat, ist nur ein Zeichen der Zeit und der aktuelle Gipfel des technisch Machbaren.

Von daher: Alter Hut.

Stephen
 
man muss das ein bisschen unterscheiden.

klar gab es eine welle in den 70er und 80er, auch war techno in den 90er jahren schon populär, auch sind in der popmusik deren elemente seit diesen jahren vorhanden, aber heute sind wir noch mal an einem ganz anderen ort.

jetzt machen jungs (und mädels) in südamerika, australien, china, afrika und überall auf der welt elektronsiche musik... und alle oder viele interessieren sich woher die sounds ihrer vorbilder her sind etc.
dazu ist es jetzt generationenübergreifend, selbst ältere semester sind teilweise mit synthesizer-musik aufgewachsen und erfüllen nun ihre träume von einem home studio.
 
hertzdonut schrieb:
zu dem kommt noch hinzu, dass man nicht wie bei der gitarre jahrelang über muss, sondern schon nach wenigen wochen das gefühl haben kann vorzeigbare ergebnisse präsentieren zu können.
Wie wahr. Wahrscheinlich hat sich einfach rumgesprochen, dass es im Vergleich - Entschuldigung - piepeinfach ist. Entgegen dem Gelästere jüngst hier nebenan im Blog: Ne Gitarre ist halt ein Musikinstrument. N Synth ist - jedenfalls inzwischen - ein Musikinstrument mit Stützrädern.
(Ich find diese Stützräder ja selber großartig und enorm hilfreich, ich darf das also sagen :P )
 
RetroSound schrieb:
Synthesizer werden heute nicht nur von Musikern gekauft sondern vielmehr von Kids/Teens die ihre Lieblingsmusik nachdudeln möchten oder weil es eben cool ist so ein Teil zu haben. Die Auswahl ist ja heute größer denn je.

Das war auch schon in den 80'ern so, unter meinen Klassenkameraden gab es mindestens zwei die einen Synth hatten (einer einen DX7, der andere einen M1) und beide waren keine Hobbymusiker sondern eher 'Kids/Teens die ihre Lieblingsmusik nachdudeln' wollten (mit Eltern die zu viel Geld hatten), wie du es so schön ausdrückst.
 
Daß die Mittel mittlerweile zur Verfügung stehen, um Leute selbst an den entlegensten Orten mit erschwinglichen elektronischen Klangerzeugern rumspielen lassen zu können, ist nur eine Konsequenz aus der technischen Entwicklung.

Die musikalischen Entwicklung läßt für meinen Geschmack immer noch zu wünschen übrig, aber was weiß ich schon?

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Die musikalischen Entwicklung läßt für meinen Geschmack immer noch zu wünschen übrig, aber was weiß ich schon?
Naja, wenn Du immer noch Musik machst... :rofl:
 
ppg360 schrieb:
Daß die Mittel mittlerweile zur Verfügung stehen, um Leute selbst an den entlegensten Orten mit erschwinglichen elektronischen Klangerzeugern rumspielen lassen zu können, ist nur eine Konsequenz aus der technischen Entwicklung.

Die musikalischen Entwicklung läßt für meinen Geschmack immer noch zu wünschen übrig, aber was weiß ich schon?

Stephen
"werden synthesizer langsam massentauglich?"
ist das thema und ja, die technische entwicklung und deren erschwinglichkeit macht es möglich, wurde hier schon x mal erwähnt. :school:
 
Klavier ---> Heimorgel (besser geeignet auch in Mietwohnungen mit Nachbarn) --> Personal Keyboard (Wohnzimmertauglich, billig durch automatisierte Produktion, je mehr Demosongs und Automatiken, desto besser liessen sie sich verkaufen) --> Synthesizer (lösen nach nunmehr über 30 Jahren "Techno" die Personal Keyboards langsam ab weil es auch hier immer mehr automatiken gibt mit denen man die Geräte dem Besuch vorführen kann ohne sich anstrengen oder blamieren zu müssen. Ein ganz starker Trend: immer mehr Design, edle Hölzer usw. Neu ist das nicht, derzeit nimmt IMO dieser Trend gehörig an Fahrt auf.
 
hertzdonut schrieb:
ppg360 schrieb:
Daß die Mittel mittlerweile zur Verfügung stehen, um Leute selbst an den entlegensten Orten mit erschwinglichen elektronischen Klangerzeugern rumspielen lassen zu können, ist nur eine Konsequenz aus der technischen Entwicklung.

Die musikalischen Entwicklung läßt für meinen Geschmack immer noch zu wünschen übrig, aber was weiß ich schon?

Stephen
"werden synthesizer langsam massentauglich?"
ist das thema und ja, die technische entwicklung und deren erschwinglichkeit macht es möglich, wurde hier schon x mal erwähnt. :school:
Ja werden sie u.a. dank Social Media wo viele ihre "produzierten" ~Tracks (oft ohne großen Anspruch^niveau (aufdringlich) :like: ) verbreiten.
 
ppg360 schrieb:
Die musikalischen Entwicklung läßt für meinen Geschmack immer noch zu wünschen übrig, aber was weiß ich schon?

Stephen

Leider wahr, dazu kommt daß mancher Schwachsinn mit den neuen Medien viel besser verbreitet werden kann

Ansonsten um bei dem Thema zu bleiben: es fragt ja auch keiner : hui, werden Gitarren zum massenphänomen...

Wobei ich es begrüße daß die Technik heute viel erschwinglicher is wie früher. Aber die Kreativität kannste halt nicht kaufen
Außer evtl Alkohol und Drogen :mrgreen:
Es hat halt alles seine vor und Nachteile
 
fanwander schrieb:
ppg360 schrieb:
Die musikalischen Entwicklung läßt für meinen Geschmack immer noch zu wünschen übrig, aber was weiß ich schon?
Naja, wenn Du immer noch Musik machst... :rofl:

Auf'm Fußballplatz am Samstagnachmittag fühle ich mich halt so deplaziert.

Hinter mir die Zukunft aufgetürmt.

Stephen
 
Nicht jeder der einen Schraubenschlüssel besitzt ist auch ein guter Mechaniker!
 
RetroSound schrieb:
sondern vielmehr von Kids/Teens die ihre Lieblingsmusik nachdudeln möchten
Das möchte ich auch, nur ist das leider nicht so einfach.
Der nächste Schritt wäre dann, mit den beim Nachdudeln erworbenen Fertigkeiten eigene Sachen zu machen. Aber schon der erste Schritt ist nicht leicht.

Gerade ist mir mal eine Sache einigermaßen gelungen (Anhang), aber das ist auch nur ein Sound. Ein Lied meiner Lieblingsmusik würde aus 50-100 oder so bestehen.
 

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  • hammer_danger_bs2.mp3
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wie kommentierte neulich jemand die szene:
"Noch nie zuvor hat man soviele Knöpfe für so wenig Musik gebraucht..."
Mit der Kritik muss man leben können denn das ist schlicht die Realität
 
einerseits stimmt die kritik natürlich, andererseits war das zeug eurer generation (und meiner) auch nicht besser.
;-)

wenn ich mich daran erinnere, was kollegen in den 90er für schrott produziert haben, meine fresse... der einzige unterschied, das zeug hat grösstenteils nie das tageslicht gesehen. und im gegensatz zur jetztigen generation, hat eure generation mit equipment im wert von 10'000 dm schrott produziert, heute ist meist nur ein laptop schuld, das zu den knöpfen.
 
Wer mit sein Zeug in die Öffentlichkeit geht wird entweder verehrt wenn er gut ist, runtergemacht wenn er schlecht ist, runtergemacht weil er gut ist oder verehrt obwohl er schlecht ist und trotzdem den Nerv der Zeit trifft.
Dank YT, FB und Co bekommen heute, natürlich auch neben viel Schrott, echte Perlen eine Bühne die sonst nie entdeckt werden würden. Ich finde das gut. Das Selektieren ist halt das schwierige und kostet enorm Zeit. Gerade YT ist wie ein Ballon der immer weiter aufgeblasen wird. Heute ist es verdammt schwer aufzufallen.
 
auf Musikinstrumenten herum zu dudeln ist ein schönes und vielseitiges Hobby....das schöne´- man lernt nie aus....

Briefmarken sammeln und Carrera Bahn fahren wird sehr schnell langweilig...wenn man sich nicht neue "kicks" verschafft.... :schwachz:
 
RetroSound schrieb:
Wer mit sein Zeug in die Öffentlichkeit geht wird entweder verehrt wenn er gut ist, runtergemacht wenn er schlecht ist, runtergemacht weil er gut ist oder verehrt obwohl er schlecht ist und trotzdem den Nerv der Zeit trifft.
Dank YT, FB und Co bekommen heute, natürlich auch neben viel Schrott, echte Perlen eine Bühne die sonst nie entdeckt werden würden. Ich finde das gut. Das Selektieren ist halt das schwierige und kostet enorm Zeit. Gerade YT ist wie ein Ballon der immer weiter aufgeblasen wird. Heute ist es verdammt schwer aufzufallen.

"Wer in die Öffentlichkeit tritt, darf weder Nachsicht, noch Milde erwarten." (Kurt Tucholsky)

Stephen
 
Huch, das geht ja wieder in Richtung "es kommt nicht auf den Besitz an". Ist das gerade hier nicht längst Binsenweisheit?
Ich finde den Gewinn groß - man muss Musik machen und begeistern und jeder kann sich die Mittel dazu leisten und dennoch mit einer tollen Musik begeistern. Es ist absolut von Vorteil, dass die Medien das auch wieder interessant finden.

Die Präsentation von Synthesizern war auch einige Zeit ziemlich ramschig, was sich heute nicht mehr so anfühlt.

Jetzt fehlt nur noch, dass die Hersteller nicht zu viel bei sich gucken und sich auch wieder nach vorn orientieren dürfen.
So nett ein Odyssey oder ein Analogsynthesizer generell ist, aber so sehr fehlt dann die Entwicklung für ein neuartiges digitales Visionäres_Instrument™.

Und hier wird eigentlich besonders das Alte hervorgehoben, weisste noch wie Vince Clarke…

Die schauen alle immer zurück. Dabei wollten die die neu dabei waren eigentlich vorn mehr sehen als nach hinten. Gerade hier in D. War vielversprechender.
 
RetroSound schrieb:
Dank YT, FB und Co bekommen heute, natürlich auch neben viel Schrott, echte Perlen eine Bühne die sonst nie entdeckt werden würden. Ich finde das gut. Das Selektieren ist halt das schwierige und kostet enorm Zeit. Gerade YT ist wie ein Ballon der immer weiter aufgeblasen wird. Heute ist es verdammt schwer aufzufallen.

:supi:
 
Moogulator schrieb:
Und hier wird eigentlich besonders das Alte hervorgehoben, weisste noch wie Vince Clarke…

Die schauen alle immer zurück. Dabei wollten die die neu dabei waren eigentlich vorn mehr sehen als nach hinten. Gerade hier in D. War vielversprechender.

Es ist keine Zeitphase der Visionen. Das kann man sich anhand der Science Fiction Literatur belegen lassen. Während bis in die frühen 80er Ultrafuture visioniert wurde, oft mit positiven Inhalten und von Orwell oder verschiedenen düsteren Philip K. Dick Sachen mal abgesehen, und technologische Wünsche bis Marsmission und Space Tourismus als erstrebenswert, sieht es seit spätestens Mitte der 90er ganz anders aus. Ziemlich trübe nämlich. Generell ablehnende Haltungen sind eher Mainstream und wenn Meinung A nicht konform genug ist, haut Meinungshaber B auf die Mütze wegen Nichtgefallen. Selbst Errungenschaften der Vergangenheit werden missachtet, obwohl oft bewährt oder mindestens für die Zeit innovativ. Siehe Stockhausen Fred hier, findet wenig Akzeptanz selbst bei Leuten, die Utilarismus pflegen.

Dass nach 40 Jahren der Synthesizer als deutlich in Erscheinung tretendes Instrument im Mainstream Bewusstsein angekommen ist, lässt auf Trägheit der Masse schließen und eher die Frage stellen: "Huch, auch schon bemerkt?"
 
Demzufolge: Flucht vor NSA und Total-Staat und zu vielen Regeln = Vintage Synthesizer Rückkehr?

Ja, das mit bemerkt habe ich in den 90ern sehr stark bemerkt, viele Rockleute, die in den 80ern noch alles an Synths Scheiße fanden, waren jetzt selbst im Besitz eines MS20, der wäre ja so toll und Bands machten Nu Metal und sowas, also ihre Helden modernisierten auch.

Wir leben in einer Zeit wo sogar die Gitarre ein Instrument sein kann*



*tease
 
OT:
Moogulator schrieb:
Tease oder nicht, mich nervt so was ehrlich nur, ich hatte früher - im anderen Lager - echt zu viel von dieser sehr lustigen, drunterweg aber absolut ernstgemeinten Dünkelscheiße und hab daher ne extreme Allergie dagegen entwickelt. Irgendwo steckt ja doch immer ein "wir sind besser/cooler/interessanter" drin. Musik mit Synths ist automatisch "moderner"? Ach komm. Kann man den Quatsch nicht endlich einfach lassen? Das ist soooo 80er ...
Mit so was könnte man mich schier dazu bringen, nie wieder nen Synth anzufassen.

Und ja, manchmal rante ich gern!!!! ELF UND SO!!!!
:P
 


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