Wie wichtig ist Noise in einer Produktion?

Ok, kein Wunder dass ich kein Bedarf an Rauschen hab' - bei 4 Behringer Mischpulten, ADA8000 und ADA8200, Ultramatch Pro und ein paar FX-Geräten der Firma ;-)
 
keiner meiner Tracks ist auch nur annähernd noisefrei - der noise kommt von ganz allein wenn man analog mischt und mit vielen Klangerzeugern arbeitet und die Summe durch n Comp/saturator laufen lässt
würde es fehlen klänge es auf jeden Fall steriler ... aber einfach so draufmischen kann man das nicht überzeugend
 
@Cyclotron
bezieht sich dein name auf diese triebwerksmaschine, die kalzium für ihre funktion benötigt?
wurde in CP futur angesprochen?
 
@Cyclotron
bezieht sich dein name auf diese triebwerksmaschine, die kalzium für ihre funktion benötigt?
wurde in CP futur angesprochen?

Keine Ahnung, was Du meinst. Ich meinte das:

cyclotron-140206-1.jpg
 
es war die folge: Captain Future - Wer wagt, gewinnt, dort taucht der begriff auf.

Captain Future ist mit seiner Crew und den Schwerverbrechern auf einem dem Untergang geweihten Planeten gestrandet. Gemeinsam bauen sie ein neues Schiff, um dem sicheren Tod zu untergehen. Doch sie brauchen Calcium, um das Cyclotron zu kontrollieren. Einer von ihnen muß sein Leben opfern.
 
Das ist ja wie im richtigen Leben. Meins hab ich auch vor langer Zeit geopfert... leider den falschen Leuten.
 
[...] Bei der sphericlounge gab es jemanden, der hat bei den Nachbearbeitungen der Sessions immer die fertige Mischung als Modulator-Signal für einen Vocoder genommen und als Carrier Rauschen benutzt oder manchmal auch einfache Umgebungsgeräusche (Fenster auf, Mikro rausgehalten). Dieses "vocodete" Signal hat er dann in der Nachbearbeitung nochmal leise zur Mischung dazugegeben. Das kam immer sehr gut.
Felix, schätze ich.
Ich war auch häufig einer, der bei Spheric Lounge die Prise Schmutz beigesteuert hat. Aber nicht einfaches Rauschen, und weißes schon gar nicht. Meistens im Spektrum da, wo noch was fehlt. Vielleicht mal ein Knistern, Schlammgeblubber oder was Hauchiges. Ich habe es anschwellen und abschwellen lassen. Bloß nicht das ganze Stück lang, denn umso eindrucksvoller werden dann die glasklaren Passagen.
 
anbei 2 kleine beispiele, mit und ohne rauschen:
1 ohne rauschen
2 mit rauschen
Das ist sehr interessant. Ich empfinde tatsächlich die zweite Aufnahme als stimmiger. Daraufhin hab ich zum Test einfach meine Kollegin zur Testhörerin gemacht, und behauptet eine Version sei "von einem echten Pianisten" die andere "von der Maschine" gespielt (exakt in der Reihenfolge gesagt), und sie hat die zweite Aufnahme dem "Pianisten" zurgeordnet.

Bei der sphericlounge gab es jemanden, der hat bei den Nachbearbeitungen der Sessions immer die fertige Mischung als Modulator-Signal für einen Vocoder genommen und als Carrier Rauschen benutzt oder manchmal auch einfache Umgebungsgeräusche (Fenster auf, Mikro rausgehalten). Dieses "vocodete" Signal hat er dann in der Nachbearbeitung nochmal leise zur Mischung dazugegeben. Das kam immer sehr gut.

Ich könnte mir vorstellem, dass das ähnlich ist wie bei Orchester-Aufnahmen, wo man auch mal das Seitenumblättern hört oder Griffgeräusche bei einer Gitarre. Wenn es leise rauscht, klingt es nach Aufnahme mit Mikrofon, weil das Gehirn ja aus Erfahrung weiß, dass man da was hört, daher wirkt es "echter", "realer".

Dazu kommt natürlich, dass der Synthsound davor ein krasses Gegenteil ist und das Piano danach regelrecht leer klingt.

Das ist der große Vorteil der CD gegenüber allen anderen Heim-Medien die es davor gab, auf einmal konnte man totale Stille als Element einsetzen.
 
Ich finde das Rauschen auch angenehmer, ich denke dass das Rauschen das Klavier und den nachfolgenden Bass frequenzmäßig zusammenklebt. Außerdem stehe ich auf Lo-Fi sounds, verzichte aber weitestgehend auf zuviel eq und vst und jag die Tracks durch ne uralte Kassette in einem alten Kassettendeck durch. Klingt meistens - nicht immer - auch stimmiger danach.
 
Alte Tape Nutzer kennen noch das Dolby B oder C Rauschunterdrückungsverfahren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rauschunterdrückungsverfahren

Früher war das eher ein Problem von Tape und Vinyl,
weswegen dadgegen vorgegangen wurde.

Heute in VST Zeiten wünscht man sich eben ein Stück "Analoges" und mischt
mit z.B. mit einer der tausenden Tape-Simus Rauschen hinzu.

Dithering wird ja auch gern angewendet, aber das ist schwer hörbar.

Fazit: kann man machen, muss man aber nicht.

Mich würden mal die Hintergründe interessieren (psychologisch?)
wieso ein Song mit leichtem Hintergrundrauschen als angenehmer empfunden wird ?
 
Zuletzt bearbeitet:
\OffTopic{ON}
An meiner alten Alma Mater lassen die sogar Studenten selber Beschleuniger bauen. S-DALINAC (Superconducting Darmstadt Electron Linear Accelerator) heisst das Kind. Im Rahmen eines Praktikums haben wir da mal daran herumgespielt, so Magneten mit Theodoliten vermessen, etc. Lustig. Später hat man noch einen FEL (Freie-Elektronen-Laser) dahinter gepackt. Der S-DALINAC "pumpt" den nun an. Ist was für Spielkinder, denen Lego nicht mehr reicht.

1_Elektronen.jpg

\OffTopic{OFF}
 
Na so ein Hintergrundrauschen sollte man auch nicht heraus hören.
Dann doch lieber kleine Akzente mit Knistern, oder Blättern...
 
probieren ob es gefällt kostet ja nichts und macht auch keinen aufwand.

ich habe das auch schon vor jahren in diversen szenarien probiert und es gibt diverse gründe die dafür sprechen.
 
Mich würden mal die Hintergründe interessieren (psychologisch?)
wieso ein Song mit leichtem Hintergrundrauschen als angenehmer empfunden wird ?
Hatte ich ja auf der ersten Seite schon geschrieben; für Leute, die mit Schallplatte und oder Kassette aufgewachsen klingen komplette ITB Produktionen unterbewusst steril und unnatürlich. Ist doch logisch irgendwo^^
Jüngere Leute, die digital aufgewachsen sind müssten ja dann die Variante ohne Rauschen bevorzugen..sonst fällt meine These zusammen :P
 
nun lese ich hier und da in den mix und master tutorials, daß noise wichtig für einen guten klang ist, quasi das salz in der suppe.
Man sollte nicht jeden Blödsinn glauben, den andere schreiben, die keine Ahnung haben.
Noise als Stilmittel in den üblichen Musikproduktionen -never.
Bei Noise und Glitch wäre es natürlich schnurz, aber sonst?
Ich weiß nicht, ob das wirklich nur Blödsinn ist. Mir fällt auf, dass viele sehr gut klingende Plug-Ins, die sich auch für das Mastering eignen - z. B. einige Bandmaschinen-Emulationen - tatsächlich auch das Rauschen alter Technologien nachbilden.

Für meine eigene Musik kann ich sagen, dass ich zwar früher, als ich noch mit Mehrspur-Cassettenrecorder und danach mit Reel-To-Reel gearbeitet habe, immer bemüht war, das Rauschen möglichst in Grenzen zu halten, dass mich aber das verbliebene, unvermeidliche Rauschen nie wirklich gestört hat. Und auch z. B. bei Gitarren-Aufnahmen mit Verzerrung nehme ich das unvermeidliche Rauschen bis heute gerne in Kauf, wenn es gut klingt. Noise-Gates oder andere Formen der Rauschunterdrückung vermatschen mir dann nur den Klang.
 
Hatte ich ja auf der ersten Seite schon geschrieben; für Leute, die mit Schallplatte und oder Kassette aufgewachsen klingen komplette ITB Produktionen unterbewusst steril und unnatürlich. Ist doch logisch irgendwo^^
Jüngere Leute, die digital aufgewachsen sind müssten ja dann die Variante ohne Rauschen bevorzugen..sonst fällt meine These zusammen :P

hmmm....schwierig zu sagen.
schon mal in einem schalltoten raum gewesen?
als ich noch in einer MPA gearbeitet habe, war dort ein schalltoter raum für lautsprecher tests.
in einer der mittagspausen hab ich mich in diesen raum gesetzt, das licht aus gemacht und gelauscht.
einerseits eine faszinierende erfahrung, andererseits erschreckend, sodaß ich das nie wiederholt habe.

hat man mal 30 min in so einem raum verbracht und "nichts" gehört, weiß man erst, wie laut alles um einen herum ist, und wie stark alles rauscht.
blätter, wind, meer, wasser usw.

daher denke ich, JEDE aufnahme ohne rauschen, wirkt unnatürlich und wird vermutlich nicht gut angenommen werden, auch wenn es sich um synth-musik handelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich für Bands Zeugs aufgenommen und abgemischt hab, und mir das Zeug zu steril vorkam, hab ich einzelne Spuren gerne nochmal durch die Luft geschickt. Also über einen Lautsprecher abgespielt und das ganze wieder mit zwei Mikros aufgenommen. Das alleine gibt schon einen subtilen und sehr natürlichen Hall. Dazu hab ich dann Türen und Fenster aufgemacht und die Glotze im Nebenraum angemacht, womit die Sache plötzlich sehr authentisch wirkt.

Wenn ich mit meinen Techno-Schuhkartons spiele, feuere ich mit dem Octatrack gerne mal Meeresrauschen oder Regen ab, was einen stimmungsvollen Hintergrund ergibt. Ganz selten verwende ich manchmal Noise aus dem Synthesizer, wenn mir meine alten Meeresrauschen- bzw Regensamples zu langweilig werden, da ich für Fieldrecording eigentlich keine Zeit mehr hab.
 
Der "Raum" der Aufnahme bleibt erhalten, wenn es noch etwas Signal gibt. Bei völliger Stille fällst du (akustisch) in deinen Hörraum zurück.
 
Wird aber tricky, den "Raum" der Aufnahme ohne Signal über die Boxen wiederzugeben. Ausser, man heisst Doktor Murke und ist ein junger Redakteur in der Abteilung „Kulturwort“ eines ungenannt bleibenden Rundfunksenders. Dann kennt man sich mit Stille, vulgo Schweigen, super aus.
 
Hier im Forum wurde mal diskutiert, ob die "Wärme" eines Sounds auch mit einem Rauschanteil zu tun hat. Und ich muss sowas ja sofort ausprobieren.

Also hab ich einen DX7 Orgelsound gemacht und etwas (schlecht imitiertes) Rauschen zugefügt. Ich fand das Ergebnis durchaus ansprechend, obwohl die eigentliche Orgel dann nur noch 4 Operatoren hat und etwas einfacher ausfällt. Da mach ich wohl mal ein Soundbeispiel von :)
 
Hier das Beispiel, schnell recorded: Erst Orgel ohne Noise, dann mit, und am Schluss merkt man, dass die Noise-Simulation eben keineswegs perfekt ist :)

 
ich setze es oft ein.nicht zwingend als weises rauschen aber oft als atmo die man egtl gar nicht hört.wie z.b. fenster aufmachen und mit dem micro einfach aufnehmen und drunter legen.hört kein mensch aber gefühlt scheint sich das gehirn damit zu beschäftigen.ein freund im nachbarstudio misch sogar häufig gegen weisses rauschen.auf die frage warum er das tue, sagte er nur ! was sich da durchsetzt klingt auch im mix gut.ok war mir bisl zu spacig aber es scheint wohl ein thema zu sein.
 


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