Yamaha CS80 & Re-Issue?

Re: Was hat der so für Sounds?

Ja, finde ich auch. Ich hatte ja noch nie einen CS80 unter den Fingern, aber immer wenn man irgendwo etwas von diesem Instrument hört, klingt es direkt nach Vangelis. Kann das Teil auch anders oder kaufen sich das ausschließlich Vangelis Fans?
 
Re: Was hat der so für Sounds?

...das dachte ich auch und wollte posten...habs aber dann gelassen um nicht irgendwelche gemüter zu erhitzen...

ich mein, der cs80 klingt ja schon bombastisch...doch leider werden solche geräte dann nur für einen bestimmten soundtyp benutzt...

ich glaub der kann auch ganz anders, man hörts ja auch kurz...aber nicht wirklich "booaahh-style"...

tja...so ist das mit den legendären synths und deren Demos auf YT usw.... ;-)
 
Re: Was hat der so für Sounds?

Noiseprofessor schrieb:
Kann das Teil auch anders
Ja. Aber dann klingt´s scheiße! :mrgreen:

Ok, im Ernst:
Der CS80 hat ein paar besondere Stärken die man gleich wiedererkennt: zwei parallele Kanäle, Reso-Hochpass, Poly-Aftertouch, charakteristischer Ringmod.
Wenn man an einem CS80 sitzt (hatte gerade am Wochenende wieder das Vergnügen), ist die Versuchung riesengroß, auf diese typischen Sounds zu gehen. Das kann der CS80, und das kann NUR der CS80.
Wenn man versucht, auf ein paar analoge Standards zu gehen (Moog Bass und so ;-) ), dann kann das Monstrum erstaunlich pappig tönen.
Der CS80 hat eben Charakter. :)
 
Re: Was hat der so für Sounds?

Jörg schrieb:
Noiseprofessor schrieb:
Kann das Teil auch anders
Ja. Aber dann klingt´s scheiße! :mrgreen:

Ok, im Ernst:
Der CS80 hat ein paar besondere Stärken die man gleich wiedererkennt: zwei parallele Kanäle, Reso-Hochpass, Poly-Aftertouch, charakteristischer Ringmod.
Wenn man an einem CS80 sitzt (hatte gerade am Wochenende wieder das Vergnügen), ist die Versuchung riesengroß, auf diese typischen Sounds zu gehen. Das kann der CS80, und das kann NUR der CS80.
Wenn man versucht, auf ein paar analoge Standards zu gehen (Moog Bass und so ;-) ), dann kann das Monstrum erstaunlich pappig tönen.
Der CS80 hat eben Charakter. :)

:D

Ist aber auch wirlklich lästig, wenn ein Instrument auf der Stelle mit seinen Stärken rausrückt und man die dann auch noch gerne genauso bespielen mag, nur nix verändern.

Scherz beiseite: Dass es aber auch immer Leute gibt, die stattdessen viel lieber gegen den Strich bürsten möchten und dem Minimoog seine geilen Bässe, dem D50 sein cooles Röcheln und dem CS80 seine sentimentalen Jammerhorns abgewöhnen wollen. Und das natürlich auch sofort schaffen, schon klingts nach Bontempi. Jedes noch so geniale Instrument kann mit nem bisschen gutem Willen auch richtig scheiße klingen :D
 
Re: Was hat der so für Sounds?

wenn ich da immer zimmer gewesen wäre, wäre diese demo für mich, trotz hoher erwartung, sicher ein wow gewesen
 
Ohne das Reverb (meistens wohl Lexicon) klingt es schon eher mager. Ich habe meinem CS-50 immer Sounds entlockt, die schon anders waren, wenn man natürlich dort so Vangelis like die Ringmod Regler alle voll aufzieht, dann klingt es einfach so...

Hört euch mal die Demos vom CS-60 an, die Mathias Becker damals gemacht hat, klingt gut, aber auch anders.
 
CS50, CS60, alles gut und schön, aber gegen den CS80 können die nicht anstinken, nicht mal ansatzweise.
 
swissdoc schrieb:
Ohne das Reverb (meistens wohl Lexicon) klingt es schon eher mager.
Kurze Frage, bez. genau diesem "Abklang" den ich in Clips dort öfter höre. Ist das ein Problem mit der Codierung?
 
Find auch, man sollte die speziellen Stärken eines Synths hervorheben, dann hat man wesentlich mehr Spaß dran.

Alleskönner sind eigentlich auch immer ein wenig langweilig.
 
Ist ja okay, das wollte ich ja wissen. Wenn das Teile eben genau das gut macht, soll es mir recht sein. Allerdings wundere ich mich, wieso die Spielweise der Leute dann immer gleich Vangelis nachahmt. Ich meine, mit einer Stratocaster klingt man auch nicht zwangsläufig nach David Gilmour oder Mark Knopfler.
 
Ich habe den CS80 auch mal angespielt und auch Sounds selbst eingestellt wobei
mich der Sound auch nicht überzeugen konnte. Was nicht heißt, der CS80 sei
schlecht. Nur habe ich ganz andere Soundvorstellungen. Darum wäre dieser
ganz und gar nichts für mich.
 
Das passt ganz gut zum Thema und stammt aus einer Rezension
der Klaus Schulze Compilation "La Vie Electronique Vol. 8":

Die “Hitchcock Suite” ist noch einer dieser Schätze, die lange Jahre im Archiv vergraben waren: Eine vierteilige Komposition, in der alle Elemente von Klaus’ Siebziger-Jahre-Sound zu finden sind. Von den unheimlich klingenden ersten beiden Teilen bis zu den mehr sequenzerlastigen späteren, ist es so etwas wie ein Übergangs-Stück, denn es gibt Augenblicke die an Material aus BODY LOVE 2 erinnern, oder MIRAGE, aber auch an DUNE. Aufgenommen um 1977/’78, kann man gut spüren wie Klaus in eine neue Richtung schaut und versucht, auf die mehr experimentelle Phase der Analogzeit in den späten Siebzigern zuzusteuern. Die Klänge am Anfang von “Tippi Hedren” kommen vom Yamaha CS 80, ein Keyboard-Synthi der wirklich revolutionär war, als er anno 1977 auf den Markt kam. Ich vermute, die “Hitchcock Suite” ist eins der ersten Stücke in denen Klaus dies wichtige und gewichtige (zirka 100 kg) Instrument einsetzt. Von nun an benutzte Klaus den CS 80 sehr oft, auf Platten wie in seinen Konzerten. Meist sogar als Soloinstrument (wie zum Beispiel die harten Anschläge in “A Few Minutes After Trancefer” auf dem 1981er TRANCEFER-Album), oder er spielte den CS 80 um in einem länger andauernden Konzert-Titel eine Grundstimmung zu schaffen, zumindest in den späten Siebzigern/frühen Achtzigern.
 
Noiseprofessor schrieb:
Ist ja okay, das wollte ich ja wissen. Wenn das Teile eben genau das gut macht, soll es mir recht sein. Allerdings wundere ich mich, wieso die Spielweise der Leute dann immer gleich Vangelis nachahmt. Ich meine, mit einer Stratocaster klingt man auch nicht zwangsläufig nach David Gilmour oder Mark Knopfler.

Wenn ein Synth mit einem bestimmten Sound so stark verknüpft ist, wie der CS80 mit Vangelis, dann wunderts einen doch ein bißchen weniger.

OB-Xas kriegen sicher auch überdeutlich oft "Jump" ab, nehme ich mal an, und Minimoogs auf denen ein zotteliger Hippie noch nicht das Solo aus "Lucky Man" probiert hat sind sicher auch eher in der Unterzahl. So wie es auch mit Sicherheit keine Casio RZ-1 gibt, auf der noch nicht "Work that Mutherfucker" von Steve Pointdexter programmiert wurde.

;-)
 
Steril707 schrieb:
OB-Xas kriegen sicher auch überdeutlich oft "Jump" ab, nehme ich mal an, und Minimoogs auf denen ein zotteliger Hippie noch nicht das Solo aus "Lucky Man" probiert hat sind sicher auch eher in der Unterzahl. So wie es auch mit Sicherheit keine Casio RZ-1 gibt, auf der noch nicht "Work that Mutherfucker" von Steve Pointdexter programmiert wurde. ;-)

Hrhr, da könntest Du Recht haben! :)

Trotzdem schade, dass man von den heutigen Besitzern so wenig andere Herangehensweisen findet. So hat das ein bisschen was von "Vangelis für Arme" ... ;-)
 
Jörg schrieb:
CS50, CS60, alles gut und schön, aber gegen den CS80 können die nicht anstinken, nicht mal ansatzweise.

Die Frage war doch, kann ein CS80 auch anders als Vangelis? Da sowohl CS50 als CS60 das können, kann es der CS80 also auch.
Es war nicht die Frage, ob die kleinen gegen den grossen anstinken können.
 
Illya F. schrieb:
swissdoc schrieb:
Ohne das Reverb (meistens wohl Lexicon) klingt es schon eher mager.
Kurze Frage, bez. genau diesem "Abklang" den ich in Clips dort öfter höre. Ist das ein Problem mit der Codierung?

Verstehe den Zusammenhang nicht ganz. Der Hall hat einen starken Anteil am Vangelis Sound. Das merkt man recht einfach, wenn man einen halbwegs akzeptablen Brass Sound durch eines der grösseren Lexicons jagt.

Das Gezeisel in den Youtube Videos kommt von der schlechten Codierung, mag sein, dass es bei ausklingenden Hallfahnen besonders deutlich wird.
 
ich habe den cs50 und bin immer wieder erstaunt, was man da für eine soundvielfalt rausholen kann. z.b. sehr weiche, abgrundtiefe bässe aber auch jede menge geräusch und "organisches" a la orb/fehlmann. was stimmt: wenn man die oszis "pur" schaltet, also ohne modulationen, klingts erstma nach gar nix. aber dafür hat man ja auch schon am cs50 die vielen vielen bunten smarties zum rauf-und runterschieben und -schawupp- hebste auch schon ab.
 
Diese "Vangelis" Strings sind schon recht prägnant für den CS80 aber man kann diese natürlich auch mit anderen Synthesizern nachbauen.
Van Halens Jump Sound hingegen wurde zwar mit dem Oberheim gemacht, allerdings ist dieser weit weniger in seiner Charakteristik
als Oberheim erkennbar, wie der Vangelis Sound. Denn diesen Sound gab es wirklich damals für jede halbwegs aktuelle Kiste.
 
intercorni schrieb:
Das passt ganz gut zum Thema und stammt aus einer Rezension
der Klaus Schulze Compilation "La Vie Electronique Vol. 8":

Die “Hitchcock Suite” ist noch einer dieser Schätze, die lange Jahre im Archiv vergraben waren: Eine vierteilige Komposition, in der alle Elemente von Klaus’ Siebziger-Jahre-Sound zu finden sind. Von den unheimlich klingenden ersten beiden Teilen bis zu den mehr sequenzerlastigen späteren, ist es so etwas wie ein Übergangs-Stück, denn es gibt Augenblicke die an Material aus BODY LOVE 2 erinnern, oder MIRAGE, aber auch an DUNE. Aufgenommen um 1977/’78, kann man gut spüren wie Klaus in eine neue Richtung schaut und versucht, auf die mehr experimentelle Phase der Analogzeit in den späten Siebzigern zuzusteuern. Die Klänge am Anfang von “Tippi Hedren” kommen vom Yamaha CS 80, ein Keyboard-Synthi der wirklich revolutionär war, als er anno 1977 auf den Markt kam. Ich vermute, die “Hitchcock Suite” ist eins der ersten Stücke in denen Klaus dies wichtige und gewichtige (zirka 100 kg) Instrument einsetzt. Von nun an benutzte Klaus den CS 80 sehr oft, auf Platten wie in seinen Konzerten. Meist sogar als Soloinstrument (wie zum Beispiel die harten Anschläge in “A Few Minutes After Trancefer” auf dem 1981er TRANCEFER-Album), oder er spielte den CS 80 um in einem länger andauernden Konzert-Titel eine Grundstimmung zu schaffen, zumindest in den späten Siebzigern/frühen Achtzigern.

Und dieser Text ist ausgemachter Blödsinn, geschrieben von jemandem, der einen Moog nicht von einem DX-7 unterscheiden könnte, sondern nur ein noch ahnungsloseres Publikum mit seinem Halbwissen totlabert: Schulze hat den CS80 erst ab der "Dune" verwendet (und dann gleich ein ganzes Album damit vollgepackt). Der Anfang von "Tippi Hedren" ist -- wie es der von mir nicht über alle Maßen geschätzte Klaus Dieter Müller in den Linernotes zur "Jubilee Edition" so richtig schreibt -- mit dem Korg PS-3300 gemacht worden. Selbiges hat Schulze mir in einem persönlichen Gespräch bestätigt; ferner auch, daß er seinen 3300 seinerzeit an die Leute von Peak in Australien
weitergereicht habe, weil der 3300 in seinen Ohren "ziemlich doof" klang.

Man kann mit dem CS80 auch anders klingen: Wie Schulze auf "Dune" :). Zumal es nicht besonders schwer ist, mit dem CS80 wie Vangelis zu klingen, da der gute Grieche sich nicht mit der Erstellung eigener Klänge aufgehalten hat, sondern strikt an den Presets kleben blieb; ruft man also die Presets des CS80 auf, kommt man quasi einer Reise durch das Papathanassiou´sche Repertoire nahe.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Man kann mit dem CS80 auch anders klingen: Wie Schulze auf "Dune" :). Zumal es nicht besonders schwer ist, mit dem CS80 wie Vangelis zu klingen, da der gute Grieche sich nicht mit der Erstellung eigener Klänge aufgehalten hat, sondern strikt an den Presets kleben blieb; ruft man also die Presets des CS80 auf, kommt man quasi einer Reise durch das Papathanassiou´sche Repertoire nahe.

Stephen

Oder auch auf den alten Wahnfried Sachen, da wird der CS80 auch ganz gerne verwendet, auch viel mit dem Ringmodulator.
 
intercorni schrieb:
ppg360 schrieb:
Man kann mit dem CS80 auch anders klingen: Wie Schulze auf "Dune" :). Zumal es nicht besonders schwer ist, mit dem CS80 wie Vangelis zu klingen, da der gute Grieche sich nicht mit der Erstellung eigener Klänge aufgehalten hat, sondern strikt an den Presets kleben blieb; ruft man also die Presets des CS80 auf, kommt man quasi einer Reise durch das Papathanassiou´sche Repertoire nahe.

Stephen

Oder auch auf den alten Wahnfried Sachen, da wird der CS80 auch ganz gerne verwendet, auch viel mit dem Ringmodulator.

Stimmt, die "MIDItation" fällt mir da als letztes Beispiel ein, wo Schulze noch den CS80 verwendet hat (ca. 1985/86). Danach ging er ja ganz in der Abteilung "Sampling" und "Presets" auf. Zum CS80 von Schulze gibt´s ja auch noch eine kuriose Geschichte...

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Zum CS80 von Schulze gibt´s ja auch noch eine kuriose Geschichte...Stephen
Spann mich nicht auf die Folter ;-)
Weiß nur, dass damals als die Analogen gerade mächtig out waren, hier in D ein CS80 herumgereicht wurde.
Kostete, glaub ich, an die 3000 DM. Viele waren enttäuscht vom Instrument, weil dieser doch richtig
gespielt werden wollte.
 
Studiodragon schrieb:
Ein bisschen Geschichte ...


Das ist doch aus dem Museumsvideo von Newcomb, zumindest diese Demo von dem leicht angesoffenen Typen, der irgendwie gar keinen Plan zu haben scheint... als ich das hörte, dachte ich auch nur, daß es kein Wunder ist, wenn der CS80 als Furzkiste gehandelt wird. *Das* war wirklich peinlich... der Rest ist Julian Colbeck als Erzähler.. auch nicht unbedingt die große Autorität auf diesem Gebiet, wie ich finde.

Stephen
 


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