Yamaha HS-80M Woofer Riss - RIP oder Austausch?

Ich weiss zwar nicht, woher der Schaden kommt, aber so wie er aussieht, ist es ein Schnitt - sieht aus, als ob da mit einem Cutter oder so reingeschnitten wurde, ganz scharfe Kante, nix ausgefranst, super gerade Linie, keine anderen Spuren, auch keine Druckspuren, die zB auf eine Kante von einem anderen Gerät, 19 Zoll Winkel, oder so hindeuten würde, wenn es in die Membran gedrückt worden wäre. Bei einem Bruch in Betrieb würde ich kein so sauberen Schnitt erwarten. Will damit nur sagen: Ich zweifle etwas daran, dass das ein Schaden "aus dem Betrieb" heraus ist.

Hilft aber alles nix. Werde mir jetzt Material besorgen und mich der Mehrheitsmeinung hier anschliessen und etwas hinten aufkleben.

Ich hab das bei den Yamahas schon öfter gesehen.
 
Ich würde den LS erstmal ausbauen und schauen, ob der Riss überhaupt durchgängig ist (durch den Korb die Membran mal von unten ansehen). Falls der Riss von der Länge her nicht allzu groß ist (sieht auf dem Bild zumindest sehr klein aus < 1cm), würde ich denken, dass eine dünne Schicht CA Kleber oder ein Tröpfchen Kunstharz ausreichend zum Flicken ist. Das sollte auch verträglich mit der PP Membran sein und ordentlich binden (vorher ggf. vorsichtig fein anrauhen).
 
Das sind eh nicht so die mega Speaker und wenn mnusst du eh beide wechseln.

Würde mir die genauen Daten, evtl Frequenzgänge vom Chassis und von den Lautsprechern raussuchen
und das Ganze mit besseren pimpen. Sind ja eigtl Billigchassis ... 100 Pfund sind locker 80 zu viel.
 
Wahrscheinlich ist alles besser als diese Teile. Wenn man nicht vor hat die HS80 zu verkaufen,
groß an Wert haben die eh nicht, kann man da schön dran rumbasteln. Evtl auch nochmal
Hochtöner tauschen und später noch nen Ice oder Hypex Amp, die auch nen DSP an Board haben
und praktisch alles regeln. Du kannst die Übergangsfrequenzen einstellen über USB, du kannst sie
linearisieren.

Oder es einfach lassen :D Die Yamahas kennst ja
 
Ich würde den LS erstmal ausbauen und schauen, ob der Riss überhaupt durchgängig ist (durch den Korb die Membran mal von unten ansehen). Falls der Riss von der Länge her nicht allzu groß ist (sieht auf dem Bild zumindest sehr klein aus < 1cm)

Schon gemacht, ist durchgängig und rund 12 mm. Im Prinzip wirklich nur ein Schnitt, da passt kein Papier dazwischen. Darum auch mein Gedanke, das könnte auch nur mit etwas PP Kleber funktionieren.

Ich werd's vermutlich so ausprobieren und wenn's nicht geht, hab ich nicht viel verloren und kann's dann immer noch mit etwas Gewebe verstärkt versuchen.
 
Das sind eh nicht so die mega Speaker und wenn mnusst du eh beide wechseln.

Würde mir die genauen Daten, evtl Frequenzgänge vom Chassis und von den Lautsprechern raussuchen
und das Ganze mit besseren pimpen. Sind ja eigtl Billigchassis ... 100 Pfund sind locker 80 zu viel.

So schlecht sind die Dinger meiner Ansicht nach nicht. Sie sind unspektakulär, sicher, aber das sollen sie ja auch sein. Und für das Preissegment finde ich, sind sie ganz ordentlich (ich spreche von den HS80M, nicht den aktuellen HS 8).

However, ein anderes Chassis zu suchen für einen aktiven LS lasse ich sein, da was zu finden, das mit der aktiven Elektronik (Frequenzweiche) dann vernünftig zusammenpasst, ... mal abgesehen davon, dass der Woofer im Chassis-Rahmen oben ja auch noch eine Cutout hat, .... (Korrektur: Der Cutout ist nur auf der Abdeckung, der Rahmen des Chassis ist ganz normal rund).

Und ja, gerade auch weil's günstige Chassis sind, mag ich ungerne 200 Euro für ein (altes) neues Ersatzchassis ausgeben. Darum, wenn's mit reparieren nix wird, geht die Kohle dann an ein neues Paar Monitore.
 
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Das Gewebemull, das ich hier habe ist sehr elastisch, das scheint mir nicht gut geeignet, denke nicht, dass das stabilisierend wirken kann, selbst wenn ich es mit PP Kleber durchtränke.

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Ein Papiertaschentuch wäre stabiler, ich gehe davon aus, dass die Idee ist, dieses vollständig mit Kleber zu durchtränken, damit es ebenfalls voll aushärtet?

Alternativ hätte ich hier noch so "surgial tape", ist einfach ein sehr dünnes Gewebe mit Klebeschicht. Das wäre deutlich stabiler, frage mich aber, ob das dann mit PP richtig klebt, weil's schon eine Klebeschicht drauf hat.

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Panzertape kam mir noch kurz in den Sinn, wäre super stabil, aber wohl viel zu schwer.

--

Ich mach wohl erst ein paar Kelbeversuche auf einem Stück Kunststoff.
 
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Ich wuerde von hinten nur eine Lage Klopapier nehmen oder Tempo. Das soll nur als Träger fuer den Kleber wirken und sollte dann auch luftdicht schließen.
 

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Es gibt Gitarristen, die ihre Fingernägel für's Fingerpicking stärken und/oder sogar formen, indem sie mehrere Lagen (10 - 20 (?)) Seidenpapier mit Hilfe von farblosem Nagellack auf ihre Fingernägel aufbringen und diese nach Durchtrocknung zurechtfeilen. Vielleicht wären ja einige wenige Lagen Seidenpapier + farbloser Nagellack (rückseitig über den Riss anzubringen) auch in diesem Falle praktikabel...?
 
Nagellack enthält meine ich Lösungsmittel. Davon würde ich bei Lautsprecherreparaturen möglichst Abstand halten, da es ja diverse Klebestellen gibt.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass ein Tropfen Epoxidharz von oben und unten auch reichen könnte. Ich habe mal für ein Projekt bei zwei 10" Woofern die Membran (die bestand entweder aus PP oder PP mit einer dünnen Alu Beschichtung, bin mir nicht mehr sicher) mit einer relativ dicken Schicht (1 bis 2 mm schätze ich) aus Epoxidharz versteift (ohne Einsatz von Fasern). Vorher hatte ich die Membran nur vorsichtig angeraut mit feinem Schleifpapier. Das hat wunderbar gebunden, ist nicht gerissen oder dergleichen, obwohl ich die Woofer wirklich extrem strapaziert habe.
 
Nur schnell zur Sicherheit, weil ich noch ein paar yt Videos zum Thema geschaut habe und dort sehe, dass die alle von vorne flicken - meine Vorstellung wäre jetzt gewesen, von hinten was aufzukleben, spricht da etwas dagegen?
 
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Nur schnell zur Sicherheit, weil ich noch ein paar yt Videos zum Thema geschaut habe und dort sehe, dass die alle von vorne flicken - meine Vorstellung wäre jetzt gewesen, von hinten was aufzukleben, spricht da etwas dagegen?
Wenn die Korbgeometrie es zulässt, würde ich eine Verklebung - vor allem bei Verwendung einer "Armierung" - immer von der Membranrückseite vornehmen.
 
Ich hab's mit Küchenpapier versucht, weil das sehr reissfestes Gewebe (beim Vergleich mit Taschentücher und Toilletenpapier hatte es klar die Nase vorn) und sehr saugfähig ist. Aufgeklebt habe ich von hinten, mit Patex Plastix.

Das Resultat: Hmm....

  • Der Kleber ist wohl ungeeignet (obwohl er PP und alles Holzfaser-basierte gut kleben soll): Er besteht aus einem Aktivator und dem eigentlichen Kleber. Der Aktivator rauht die Oberfläche chemisch auf. Das scheint mir nicht ideal. Manuelles mechanisches Aufrauen mit Sandpapier denke ich, ist schonender.
  • Der Kleber zieht super gut in das Papier ein. Er verklebt es super, aber er zersetzt es teilweise auch, was zu einem ungünstigen Ergebnis, sprich nicht gleichmässigen Verkleben führt.
  • Nur hinten zu kleben reicht bei der doch eher starren PP Membran nicht aus, um den Riss richtig zu fixieren. Dazu ist das Papier zu wenig starr/stabilisiert die Membran nicht ausreichend. Ich habe daher von vorne noch wenig Leim in den Riss gedrückt, so dass es dort auch noch eine kleine Schicht Kleber über die Kanten des Risses gibt.

Bin nicht so guter Dinge, überzeugt mich nicht. Ich lass das Ding jetzt mal einen Tag härten und schaue mir das nochmal an.

Als weiteres Learning: Im Prinzip hat man nur einen Versuch, weil das, was jetzt auf der Membran klebt, bringt man wohl nie mehr richtig weg, wenn man noch einen anderen Ansatz wählen wollte. Muss also "first shot right" sein.
 
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Zumindest meinem vorsichtigen Drücken an der Membran von hinten und von vorne jeweils links und rechts neben dem Riss hat die Kleberei standgehalten.

Schön und gut ist anders, aber ihr wisst ja, wie das mit Kleber genau auftragen und genau portionieren ist...:

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Hinten sieht's ähnlich aus, einfach noch mit etwas verklebtem Papier.

Werde das Ding dann nachher mal in Zimmerlautstärke etwas vor sich herdudeln lassen. Und wenn das tut, gibt's mal etwas mehr Power und v.a. mal ein paar Impulsspitzen. Mal schauen, ob er das überlebt - bin immer noch skeptisch.
 
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Mess die doch sonst mal durch und Vergleich beide Lautsprecher, obs sich irgendwie negativ auswirkt
 
Mess die doch sonst mal durch und Vergleich beide Lautsprecher, obs sich irgendwie negativ auswirkt

Mache ich, sobald er mal den "Belastungstest" überstanden hat.
Bin eigentlich schon zufrieden, wenn ich nix auffälliges höre - würde mich aber nicht wundern, wenn der Riss/Versteiffung im Frequenzganz sichtbar wird.
 
Also, hält und hält nicht.
Der Riss selber ist bisher nicht wieder aufgegangen, aber die Stelle beim Riss ist dennoch instabil, soll heissen, bei einer grösseren Auslenkung mit etwas Impuls verformt sich die Membran links und rechts des Risses und ich bilde mir ein, da auch ein kleines Knacksen zu hören (so ein bisschen wie wenn eine eingedrückte PET Flasche wieder ihre ursprüngliche Form annimmt).

Gemessen habe ich noch nicht, hab das Messmikro vergessen ins Heimstudio mitzunehmen.

Rein vom Ohr her, mal abgesehen von dem Knacksen, ist mir aber nicht wirklich was negativ aufgefallen. Werde mal noch alles über 2kHz (crossover Frequzenz) rausfiltern, damit möglichst nur den Woofer habe. Und dann mal mit dem EQ/Kuhschwanz schauen, ob ich im Frequenzverlauf was höre - weil letztlich ist das Ohr wichtig, auch wenn die Messung einen (neuen) Fehler im Frequenzgang zeigen sollte.

Und schaue parallel mal nach Monitoren um, die den HS80 ersetzen könnten. Der Hedd 07 sieht interessant aus, werde ich mal hören gehen. :)
 


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