Zurück in die Zukunft: Retro Computing im Studio

Würdest Du Retro Computer im Studio einsetzen?


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Solar Chrome

Electro Synth Maniac
Hallo liebe Freunde synthetischer Klangareale,

der ein und andere hat vielleicht mitbekommen, dass mich alte Computer sehr faszinieren und ich diese sammle, pflege und restauriere. Da vor allem die Atari STs in den 80ern und 90ern Standard in vielen Studios waren, habe ich mich entschlossen innerhalb des Studios eine kleine Retro-Projekt-Ecke einzurichten. Dabei soll ein Atari 1040ST + Cubase für das Sequencing + Arrangement dienen. Als Klangerzeuger kommen u.a. ein Roland D-550 (Rackversion des D-50), ein R-8 Drumexpander, DX-7 und ein Korg DW-8000 zum Einsatz. Der Atari wird/ist allerdings gemoddet - ein SD/USB-Laufwerk ist Pflicht, optische Maus und ein größerer VGA-Monitor wie auf dem Bild schon. (Auf dem Bild sieht man den MegaST, es soll aber ein 1040ST zum Einsatz kommen.)

Das Abmischen werde ich wahrscheinlich normal über ein Pult machen oder die einzelnen Spuren dann recorden zum Finalisieren. Grundsätzlich geht es also darum sich bewusst einzuschränken und auf diese Zeitreise zu begeben. Mein Eindruck heute ist oft, dass man unter der Fülle von Möglichkeiten und Features förmlich erschlagen wird. Ob das so funktioniert weiß ich nicht. Aber ich habe die Rechner und Synthesizer eh hier. Insofern bietet sich das an. Im Studio arbeite ich weiterhin mit dem großen System, möchte aber diese Projektecke für neue Inspirationen nutzen.


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Danke für diesen Thread, alter Krams ist immer cool undich bin gespannt auf weitere Berichte. Vielleicht kannst Du die Details der verwendeten Komponenten noch mitteilen. Warum der 1040ST und nicht der MegaST?
 
So rein für MIDI-Sequencing z.B. könnte das schon interessant sein, zumal es kaum Hardware-Sequencer gibt, die mehr bieten. Was wäre denn hierbei die maximale Auflösung in Pixeln?
 
Danke für diesen Thread, alter Krams ist immer cool undich bin gespannt auf weitere Berichte. Vielleicht kannst Du die Details der verwendeten Komponenten noch mitteilen. Warum der 1040ST und nicht der MegaST?

1040ST und MegaST sind fast baugleich, bis natürlich der Formatfaktor und diverser technischer Unterschiede im Detail. Da ich zwei 1040ST in hervorragendem Zustand habe, würde ich gern einen für die Retro-Ecke nutzen, den anderen 1040ST + MegaST für die "Galerie". Es geht also lediglich um Modellbereite innerhalb der Ausstellung. Grundsätzlich bin ich darauf aber nicht festgelegt.


So rein für MIDI-Sequencing z.B. könnte das schon interessant sein, zumal es kaum Hardware-Sequencer gibt, die mehr bieten. Was wäre denn hierbei die maximale Auflösung in Pixeln?

Das müsste ich mal herausfinden. Ich habe einen Adapter ST2VGA und auf einem 20"-Zoll-TFT ist das schon sehr gut und komfortabel. Mit der optischen Maus arbeitet es sich wirklich auch gut. Das System ist flink und läuft wie eine Eins als Masterclock. Ich bin ja auch verwöhnt, aber das passt schon sehr gut für so ein altes System. Es hat halt seinen ganz eigenen Reiz und das macht es spannend.
 
Nutze auch hin und wieder noch gern meinen alten 1040ST für reine MIDI-Geschichten, der hat irgendwie vom Timing einen „guten Groove“.
Warum der 1040ST und nicht der MegaST?
Bei mir, weil der absolut leise ist. Mein MegaST damals hatte Lüftergeräusche von sich gegeben. Der 1040ST hat keinen. Das habe ich immer genossen. Diese Stille und dann hin wieder das schnurrende Diskettenlaufwerk.
 
Nutze auch hin und wieder noch gern meinen alten 1040ST für reine MIDI-Geschichten, der hat irgendwie vom Timing einen „guten Groove“.

Bei mir, weil der absolut leise ist. Mein MegaST damals hatte Lüftergeräusche von sich gegeben. Der 1040ST hat keinen. Das habe ich immer genossen. Diese Stille und dann hin wieder das schnurrende Diskettenlaufwerk.

Hat der MegaST einen Lüfter? Meine Mega 1 ist absolut leise.
 
Die Auflösung ist wohl von der Grafikkarte abhängig. Ist die Grafik in dem System fest, oder kann man die tauschen?

Die ist fest im System bzw. Hardware. Wie @Summa schon sagt, sind es auch m.E. auch 640x480 Pixel.
Die DAW ist aber darauf bestimmt und an einem größeren TFT kann man sehr gut arbeiten.

Möglicherweise gibt es, neben den klassischen Grafikkarten, auch neue Erweiterungen.
Die Szene ist da sehr aktiv und bietet sehr viel Zubehör für Retro-Computer an.
 
640x400, aber Cubase & Co waren damals längst nicht so überladen wie aktuelle DAWs ;-)
Naja, für MIDI-Arrangement und Piano Roll ist es schon fein, etwas mehr Auflösung zu haben.
Ende 90er hatte ich Cubase VST auf einem PII mit 1024 x 768 Pixeln bei 100 Hz oder 110 Hz. Wenn ich runter auf 90 Hz oder 85 Hz ging, gab es etwas mehr Auflösung, mein CRT war aber auch nur 17". Aktuell habe ich aber auch "nur" 1920x1080 auf einem Flachen. Das würde mir wohl immer noch genügen. :gay:
 
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Mein Eindruck heute ist oft, dass man unter der Fülle von Möglichkeiten und Features förmlich erschlagen wird. Ob das so funktioniert weiß ich nicht. Aber ich habe die Rechner und Synthesizer eh hier. Insofern bietet sich das an. Im Studio arbeite ich weiterhin mit dem großen System, möchte aber diese Projektecke für neue Inspirationen nutzen.
Das kann ich absolut nachvollziehen. Ein Midiorchester um dann am Ende eine Stereospur aufzunehmen wäre für mich zwar nichts, aber ich habe selber sowas eine Projektecke als Ideengeber und für Inspiration.

Bei mir ist das ein SP-1200, ein SH-101, ein sehr kleines Modularsystem als Filter und Triggersequencer und das an einer kleinen Hifi Anlage.
Ein ähnliches Setup wie das mit dem ich in den 90er angefangen habe.
Das ganze kann zwar jederzeit mit dem Computer erweitert werden, aber den brauche ich eher nur um die Ideen von dort zu recorden um sie später im Studio weiterzuverarbeiten.
 
Braucht man beim Atari ST eigentlich auch einen Scan Doubler zur Nutzung mit modernen Monitoren?
Als Floppy Emulator ist und bleibt Gotek die erste Wahl...

Selber ist Retro einfach nur mehr Spass... Mal den Powermac G4 mit Protools 24 Mix Plus und Samplecell Hardware anmachen...
Oder einfach wieder eintauchen in die wunderbare Welt der Emu Ultra Sampler... Z-Plane Filter, Beat Munger usw...
 
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Mein Eindruck heute ist oft, dass man unter der Fülle von Möglichkeiten und Features förmlich erschlagen wird.
Das ist ein Punkt warum ich mich schwer tue mit ner DAW zu arbeiten.
Toll für Leute die mit den DAWs zusammen gewachsen sind aber für Neueinsteiger ist es nicht leicht.

Aber tolles Projekt, bin auf deine musikalischen Ergebnisse gespannt 😉
 
Für die echte Zeitreise bzw. wenn man wirklich wissen möchte wie es 1990 so war, müsste man dann aber auf die modernen Annehmlichkeiten wie größerer Monitor verzichten. Sonst entsteht ein etwas verklärtes Bild.
Ist dann so wie Oldtimer fahren aber mit nachgerüsteter Servolenkung und Klimaanlage.
 
Die ist fest im System bzw. Hardware. Wie @Summa schon sagt, sind es auch m.E. auch 640x480 Pixel.
Die DAW ist aber darauf bestimmt und an einem größeren TFT kann man sehr gut arbeiten.

Möglicherweise gibt es, neben den klassischen Grafikkarten, auch neue Erweiterungen.
Die Szene ist da sehr aktiv und bietet sehr viel Zubehör für Retro-Computer an.

Es gab doch damals auch so eine Dritthersteller-Erweiterung namens Overscan: https://www.stcarchiv.de/stc1990/07_overscan.php
 
Ich hab hier auch noch 2 STE Rechner stehen. Die kommen manchmal noch zum Einsatz.
Sequenzer ist dann meist der C-Lab Notator oder Emagic Logic 1.0

Ich bin mit dieser Art Musik zu produzieren aufgewachsen. Es geht nach so vielen Jahren DAW, immer
noch leicht von derr Hand, mit den alten Systemen was zu machen.
 
zwischenspeichern nicht vergessen!

vielleicht sollte ich auch meinen Mega mit LM124 und die MIDI-verteiler wieder aus dem keller holen ... und wo ist die starter-diskette überhaupt?
 
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Bei mir Co-existieren alle friedlich nebeneinander ... Apple Mac Mini(s) , Commodore Amiga 500 für Tracker, C-64'er (über MSSIAH), Atari Mega STE (steht derzeit beim Band-Kollegen) und alte MS-Dos und Windoof (maximal XP) Rechner für ISA-Karten und SCSI-Schnittstellen bzw. Clavia Nord-Modular Editor.

Wahrscheinlich kommt irgendwann wieder ein PowerMac G3 dazu um Sounddiver und andere Programme problemlos rennen zu können.
 
Hin- und hergerissen.

Klanglich fand ich die Zeit interessanter, aber nicht besser. Musikalisch bot sich da mehr, aber auch mehr Müll,
aber die "Besten" waren da auch kreativer als heute. Aber ob diese Nostalgie noch was zurückbringt?

Meine Tracker Zeit war aufm Amiga recht kurz, das waren die Anfänge und das was ich damals dann
mit Cubase machte, ist im Grunde auch heute noch so möglich.
 
Zwischen Ende '85 und '94 hab' ich auch viel Musik mit dem ATARI ST gemacht - bzw. ihn zum steuern meiner Synth genutzt, ich glaub ich hab' mein Soll damit erst mal erfüllt. Vielleicht muss ich erst noch was älter werden und die Erinnerungen weiter verschwinden, dass ich mich nach den "guten" alte Zeiten sehne ;-)
Hier steht aber auch noch ein 1040STE + zwei Monitore (Farbe für die alte Software die ich die ersten drei Jahre genutzt hab), weil ich 'ne Zeit lang vor hatte ein paar meiner alten Tracks mit meinen aktuellen Möglichkeiten neu aufzunehmen, daher sind in den 00ern bei mir auch ein Poly 800 und ein Hohner HS1/E (Rack version des FZ-1) gelandet, praktisch das was meine damaligen Mitstreiter an Equipment beigesteuert/mitgebracht hatten. Mein damaliger Plan war es den MIDI Output der Tracks einzeln in der DAW aufzunehmen und dann mit besserem Timing und mehr Stimmen (weil ohne MIDI Thru und Mulimode) neu aufzunehmen und unter Umständen div. Sounds später durch bessere zu ersetzen und damals nicht vorhandene FX vorsichtig zu ergänzen etc.
Also wirklich Musik machen wollte ich damit nicht mehr ;-)
 



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