Aufführung nach Jahren … was sich alles ändert..

Na? Was denkt ihr darüber http://www.swr.de/swr2/programm/sendung ... index.html
Hier geht es um Technik vs. Musik machen. Man muss sich hier aber "drauf einlassen".
Ist aber aus der Sicht eines Hochschulmusikers zu sehen - nicht gleich abschalten, denn es gibt hier ja einige Klischees, die manche nicht so mögen könnten.

Aber - Live-Elektronik und Forschung wie gut alte und neue elektronische Musik umzustetzen zu können so zu machen ist.

Bei 33:XX gibt es ein interessantes Stück mit Ringmodulation und Synths und Bandmaschine und 3 modularen Synths.
Bernard Parmegiani - lohnt auch danach mal zu suchen.

Das Stück wird 2x zu hören sein, neu und alt! Die erste ist alt, auch gut um mal reinzuhören wie du das so siehst. Ja, der neue ist auch "glatter".

Eine Version - ist es die bessere oder schlechtere?
Und gerade wenn Musik live nach Jahren gespielt werden. Wie geht man damit um, wenn es ja nur Noten gibt, aber wie darf und kann das sein?



__
hier noch was
Ist aber ein anderes Stück.

Aber das nur nebenbei.

Hier fanden die jüngeren den Sound besser - endlich weiss ich wie das wirklich klang, mit neueren Synths, die älteren fanden den alten Sound besser, obwohl er Artefakte beinhaltete.
 
Kann sein, dass das zu viel Beschäftigung ist, finde es aber für unsere Musik und Instrumentarium nicht uninteressant. Hatte mal eine Anfrage auf Material, was ich mal in den 90ern gemacht habe, ich habe natürlich kaum noch was von dem Zeug und so ist das ganz schnell auch ein Thema, was einen selbst an geht.

Beherrschung vielleicht nicht so, wie hier als Teil des Beitrags, aber das Sachen nicht mehr da sind schon. Und das passt so gut - kauft man sich eine Jones-Buchse oder irgendeinen Superspezialverbinder für das System XY oder macht man das so oder mit Software, weil man heute so arbeitet? Oder mit neuen alten oder kauft man die alten Dinger zurück?

Klar, bei mir würde ich das einfach mit aktuellen Mitteln tun, ich finde es gut, wenn es sich nicht 1:1 anhören muss, aber ich mache keine akademische Musik. Das ist Pop. Irgendwie. Und in dem Beitrag kommen einige nicht unwichtige Themen zur Sprache.

Mal sehen, ob da noch was zurück kommt. Ich erwarte hier allerdings nicht viel Feedback dazu. Aber vielleicht gibts Stories von euerer Seite, ggf .auch dir, wo du gerade dein Zeug umgebaut hast, ggf. live und Studio anders arbeiten und so und und und..

Ich glaube auch, dass ein Album über Trennung oder Sozialkram heute anders gespielt werden wird. Man ist weiter und macht Dinge anders. Ähnlich wie im Changes-Thread, wechseln Dinge. Und die Beschränkung damaliger Instrumente und das was heute geht kommt noch dazu. Ich bin der Ansicht, dass vieles heute wählbarer ist und damit erstmalig überhaupt einen Gedanken wert. Damals machte man es, weil es gerade ging. Heute sucht man ja auch keinen Synthesizer sondern hört ewig lange was wie klingt und bei welchen Bedingungen werden 100ende Filter probiert und die winzigsten Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen XY ausgelotet, selbst bei einem Ding für 50€. Aber - relevant ist es eben doch.
 
Gestern kam ein Freund vorbei, der schon 74 Jahre alt ist und meinte ich soll mir mal Folgendes anhören:

Da frag ich mich jetzt, wie ein neuere Aufführung funktionieren soll, wenns damals noch keine Moogs gab. Ich hab nur Remixe gefunden...
Okay etwas OT :floet:




 
Die Elektronische Musik der 50/60er war nicht mit "Synthesizern", aber es war möglich, nur etwas aufwendiger. Ich empfehle zum nachvollziehen einen Besuch des WDR Studios für Elektronische Musik, wollte eh mal sammeln, wer möchte, dann können wir als kleine Gruppe hin - da kann man anhand einfachster Geräte sehr gut sehen, wie man sowas gemacht hat und wie die Idee entsteht wirklich alles von Hand zu machen. Das hilft sehr, um die anderen Dinge zu verstehen und gerade mit dem heutigen Überfluss leben zu können ,wo man sich eher fragt, welchen Synth man morgen denn nun kauft und so. Das ist keine moralische Aussage, soll nicht so gemeint sein. Das ist einfach heute anders, weil Kapital-Welten so halt funktionieren. Es gibt etwas viel und günstig oder gar nicht und irgendwann ist etwas ganz neu, dann wird viel gemacht mit dem Thema und viele Ideen gehen auch wieder unter, obwohl sie klappen.

Ja, die beiden Versionen klingen ziemlich verschieden.
Es spielt für mich auch mehr die Rolle, was der Komponist will und wie der das ausführen möchte. Das ist im obigen Falle wegen des Todes unklar, und eher im Bereich "akademisch" und "Neue Musik" stärker, da diese Respektsache da größer ist als die Remixkultur im Pop. Da ist es genau umgekehrt, man macht es sogar gern anders, und man spielt rum, hat aber gelegentlich wenig Konzept oder Plan und lässt sich treiben im extremem Fall.

Wichtig ist, dass man dies entscheidet und ich meine, es lohnt sich das als Gedanken zu machen und zu tun, was gut für das Stück ist.
Andere Ansichten sehr willkommen, da ich meine - es gibt so viele Musiker und Werke, die auch noch einmal anders umgesetzt werden können, dh man kann die Rerstauration und Reproduktion und die Remixe tun und - man kann das Stück so aufnehmen, wie man das damals eigentlich wollte. Das finde ich extrem reizvoll, Dinge heute so zu tun wie sie heute mit dem Gear möglich sind. Aber mit dem Aspekt von damals ohne Verwässerung aber mit erwachsenem klaren Gedanken wo Neues einfach besser oder sinnvoller ist für diese IDEE, hinter dem Stück. Dann ist es sicher nicht falsch, zumal man andere Versionen immer noch machen kann.

Bei Pop im sehr sehr weiten Sinne (bzw. Nichtakademisch) glaube ich, dass einige Gedanken hilfreich sind und umgekehrt kann die akademische Szene ggf. auch davon lernen, dass es nicht nur eine Lösung gibt, wobei ich das gar nicht unterstelle, dass das harte Dinge sind sondern so gewachsen sein kann.


Ich vermute, die wenigsten hier sind akademische Musiker, daher werden wir wohl mehr die Sicht haben, die ich hier schildere für "Pop" und Co. aber ...

der Gedanke darf gern weiter entwickelt werden.
Bis hin zur Praxis, selbst wenn jemand jetzt eine Blume gezüchtet hat, die das ausdrückt, was dein Werk in Musik tun sollte. Das ist ohne jeden Quatsch gemeint, es ist alles "Kunst" und es ist auch egal, wie "Arty" das klingen mag oder nicht, das ist nicht wichtig für das Thema. Ich mag ernste Herangehensweisen schon ziemlich.
 
Mal sehen, ob da noch was zurück kommt. Ich erwarte hier allerdings nicht viel Feedback dazu. Aber vielleicht gibts Stories von euerer Seite, ggf .auch dir, wo du gerade dein Zeug umgebaut hast, ggf. live und Studio anders arbeiten und so und und und..

Ich habe für mich ein prinzip erkannt:
A)Ich kaufe nur noch "systeme", deren entwicklung abgeschlossen ist und die in sich möglichst ein geschlossenes ganzes darstellen. (Wichtig: Ich will mir aber nicht den spass nehmen, das ein oder andere auszuprobieren)
B) Reduktion ohne verlust von vielfallt.

Versprechen tue ich mir davon folgendes:
-Kein update-zang/-nötigung
-Reproduzierbarkeit von "alten" ideen
- Mehr schwerpunkt auf´s musikmachen, als auf kaufen/verkaufen (Optimierungszwang)

Ich kann das aber auch nur so machen, weil ich nicht fortschrittsgläubig bin.
(Bei jedem fortschritt verliert man auch immer etwas)
 
Ich glauch´auch, dass die ursache weniger ein technisches problem ist, sondern in der trennung von komponist und interpret begründet ist.
Und diese struktur findet man ja eher in der "ernsten musik".




oshidash schrieb:
Ich glaub das ist weniger Musikmachen vs. Technik, denn wer die Tools/Instrumente gemeinsam mit der kompsitorischen Information konserviert, hat kein Restorationsproblem (bsp. Jarre-Tour). Dass das in einem Umfeld, wo "Neue Musik" Studios ständig aktualisiert werden, ungleich schwieriger ist, erscheint natürlich nachvollziehbar (zum Vergleich Ray Whites Übersicht zur Veränderung des Radiophonic Workshops http://whitefiles.org/rws/index.htm ). Ist dann eine Frage der Wertzuschreibung - wenn ich eine historisierenden Umgang (wie es z.b. das Dt. Museum tat bei Salas Nachlass, der bewusst inkl. des Instrumentenparks gesichert wurde) aus konzeptionellen Gründen nicht will, dann ist das kein ursächlich technisches Problem.

Die These "keine Notation = Geschichtsverlust" ist überdies kein EM-spezifisches Ding - das Problem hat western-Musikhochulkultur mit allen performativen Genres (bis hin zu "den Naturvölkern" ) und auch das ist einer bestimmten Sichtweise geschuldet. Und wie im Beitrag beschrieben, erweist sich selbst das Vorhandensein von Notation, eines Rezeptes, mitunter als nicht hinreichend, weil es die Soundvision des Komponisten nicht hinreichend auszudrücken vermag (alte vs. neue Version).

Ohne den Mediensprung der Verschriftlichung rückt andererseits die Wahrnehmung der Performance in den Focus, um eine Wiederaufführung zu ermöglichen.

In sofern müsst man berücksichtigen, welche Perspektiven und Bewertungsmuster (Tonmeister, Performance-Künstler, Synthnerd, akad. Komponist, ect.) im jeweiligen Diskurs beteiligt sind, sonst gibts evtl.wieder Gürtellinien-Limbo.. :toetensen: :ateam:
 
Gute Vorsätze, aber in diesem Falle ginge es ja zB um die Wiederaufführung eines Stückes von - sagen wir mal - 20 Jahren Alter.
Gingen wir von heute aus, so wären wir damit in den 90ern und fragen uns dann zB. ob die Sampler oder ein Synclavier noch liefe, ob die Platten und Speichermedien noch laufen, sowas halt. Oder ob's die App oder die Soft noch gibt auf einem aktuellen Rechner, den man noch hat. Das ist ja nicht so abstrakt, es geht ja nur um einen selbst. Nicht ob ein Institut das hat.

Für den einen ist da ein Minimoog zu erwerben? Nein - vielleicht nicht. Das könnte man dann ggf. mit Diva machen oder Minimonstaa oder auch mit anderen Synthesizern insgesamt oder auch Software. Ersetzen von Sounds, also quasi "Nachbauten" oder aber "im Sinne der Komposition bessere Lösung" wäre ja ausreichend.

Das finde ich recht interessant. Ich sags mal aus eigener Praxis, ich habe einiges mit Ensoniq und Emu Samplern gemacht, keinen davon habe ich noch, ebenso nicht die Patches, darin steckte die meiste Arbeit, wäre im Idealfall als Datenträger noch da, der müsste aber gelesen werden oder man müsste es komplett neu machen. Dann würde ich Zb die Rohsamples nehmen und das mit dem Rechner oder so machen oder mit dem, was so da ist - VSynth oder so. Groovebox. Sowas.

Das soll nur zeigen - das ist schon technisch, wenn die Resourcen VIEL mehr Arbeit erfordern.
Wenn da noch was da ist und man es nur "reinladen" muss, ist es schon einfacher oder mit analogen Sachen reproduzieren - kann auch Aufwand sein. Ggf., macht man das dann mit - einem Kompaktsystem oder einer "Ganzheit" eines Systems, dessen man schon habhaft ist.

Ich denke, ich könnte den Charakter meiner Stücke wieder herstellen, aber nicht alles genau "so" wie es war.
Nunja, ich bin eh mehr für neu machen, aber..

Es ist ein interessanter Gedanke angesichts der sehr schnellen Verfallsdaten von Technik aufgrund eines nicht notwendigen Updatezwangs, der aber durch die Firmen faktisch so gemacht wird. Also - da kanns haken.

Und hier geht es im Beispiel um einige Orgeln und so, die es nicht mehr gab, sowas was man in "ich hab heute keinen Zugriff mehr auf einen Chroma" übersetzen könnte, etwas, was man wirklich heute kaum irgendwo sieht oder geliehen bekäme.
Da wäre Neumachen faktisch nötig oder eine unverhältnismäßige Aufwandsmenge zu betreiben.

Klar, das ist echt sehr theoretisch, aber spielt eine Rolle im Rückblick und bei der Neuen Musik gibt es da auch andere Grundlagen bzg. Wiederaufführung und so in "live", und ja - dort wird oft von "na dann eben vom Band" gesprochen als Alternative. Stockhausen hat das viel so gemacht. Gerade wenn der Aufwand riesig ist, und die Apparaturen schon wieder andere.

Und das passiert echt schnell, ich denke in 5-10 Jahren kann es sein, dass es zB kleine iPads mehr gibt oder kein iOS mehr da ist, wer also was damit gemacht hat, nunja.. altes finden oder Apple explodiert oder wird wild ..
Das bewusst als Beispiel, weil das steht echt für alles, aber nicht für Beständigkeit oder Nachhaltigkeit, sondern für quasi-Abodenken.

Pianisten haben das Problem weniger.
Präparierer schon eher, da gibt es auch Sachen die "klingen" und andere nicht, Hauschka hat mal erzählt, er würde dies oder das an Zeug, was er da so rein baut sonstwoher haben, meistens ist es billiger Kram, wie Tischtennisbälle oder ein Hütchen oder sowas, aber - wenn nur die klingen wie sie sollen wird's auch haarig.
 
Es gibt wohl hier sowas wie eine ästhetisch bessere und eine technisch bessere Option, bei dem Thema Ringmodulation ist das schon ganz gut angebracht von dem Breitag.

Sehe das auch so, der Sound und der Song müssen gewinnen, manchmal ist aber die Aussage, die Idee und das Konzept auch wichtig. Denk hier mehr an die Neue Musik und an Bands, die solche Dinge ernst nehmen sowie Künstler, die sogar eher in Struktur und Konzept arbeiten und sogar eher zu denen gehören, die beispielsweise kein Filter wollen, wo der Bass wirklich stark bleibt bei hohen Resonanzen oder Wellenformen, die möglichst genau sind oder eine FM die exakt ist etc.

Da verlieren analoge Konzepte meist - und hochauflösende Systeme ohne Artefakte sind gefragt, scheitern dann eher an der Auflösung selbst, was ebenfalls heute meist besser funktioniert als früher (Das mit der Auflösung, nicht das scheitern).

Ja, Doppelblindtest ist gut, aber hier könnte es eben sein, dass man nach "angenehm" geht, vielleicht möchte der Musiker nicht angenehm sondern "klar" oder "exakt" oder es gibt auch sicher Optionen, wo "exakt" auch besser ist, auch klanglich.
Das ist bei Pop sicher einfacher als bei den genannten Dingen, es gibt aber auch Konzeptbands bei Pop. Eine traue ich mich kaum auszusprechen, damit hier keine Fanboyexplosion gegen Hateboys auftaucht, würde ich dann schonmal komplett killen oder verschieben. Nur mal vorweg ;-)

Tennisbälle - nunja, Hauschka nimmt nicht immer die gleichen, so vermute ich. Es muss nur passen. Was "passend" ist, ist in der Idee des Komponisten und in dem Fall auch Ausführenden. Das lässt sich einfach aber auch sehr komplex lösen, wenn man sagt - oh, es muss Schildkröt, Größe 4 1954er Jahrgang sein, gibt es schon ein paar Probleme, die ggf. nicht ins Gewicht fallen. Aber - genau das muss man wirklich prüfen, ich würde natürlich Machbarkeit wählen.
Wenn es klanglich relevant ist, dann dem entgegenkommen, vielleicht gibts Ersatz und von 1976, die nur die Hälfte kosten ;-)
Und bei unserer Szene sowas wie - Löte ich in meinen EMS eine Ersatzdiode ein oder klingt die nicht? Ich würde es tun, wenn das was für mich den EMS aus macht diesen versuchen zu erhalten, es mag Sounds geben, die aber ohne EMS auch gehen oder mit nem Hornet oder eine Software oder einem Modular oder gar irgendeinem Synth machbar sind - die macht man dann halt damit.
Schwer übrigens, da bei EMS irgendwie alles mit Modulation sehr sehr charateristisch ist, nur sind das die Werke von früher? Ist oder war das wichtig oder wäre es, wenn es damals andere Synths oder Massensynth gegeben hätte auch ok? Manches kann man vielleicht ja mit nem Boutique auch machen oder nem Microkorg, erfüllt die Bedinungen - damals hatte man halt den, weil man Akademiker war und die Dinger an jeder Uni rumstanden. Ich sag das mal so salopp, glaube aber das spielt eine Rolle.

Roland Sachen zB sind eher in der Popwelt bedeutend, in der akademischen Welt nicht so sehr, ebenso Korg.
Das ist heute meist MAX gewichen und Computern, an der Folkwang nutzt auch kaum einer der aktiven Schüler das Synlab (das ist keine Vermutung).

Tja..
Geschlossen - geht, wenn das zu realisierende Projekt damit umsetzbar ist. Es hat sicher schon eigene Elektronik für Projekte gebraucht, beispielsweise eine Ansammlung von 240 Oszillatoren oder sowas, da unsere Kompaktsynths nicht immer den Ideen der Neuen Musik entsprechen, da man eben dort nicht so denkt - ich hab jetzt nen Synth - ich mach das damit, sondern man kann sich seine Welt entwerfen und versucht diesen "Traum" oder diese "Vision" oder neutraler - dieses Ziel zu erreichen. So würde man das wohl mit Max machen, weil das da üblich ist, obwohl es auch mit dem G2 oder Reaktor ginge. Theoretisch gibt es bestimmt sogar analoge Lösungen, aber nicht immer - manche sind einfach zu aufwendig.

Ich denke, dass analoge Sachen in der akademischen Musik weniger eine Rolle spielen heute.
Außer man nutzt sie bewusst als Grenze und so weiter.

Gelegentlich ist es doch interessant, dass Ansätze verschieden sind und - da die akademische nicht so bekannt ist, wäre echt mal interessant, was hier jeder so aus dieser Sache heraus bauen würde, wenn man faktisch seine Idee komplett neu entwickelte und es eben ähnlich liefe. Man baut erst die Idee, dann macht man die Realisation und wählt danach die Mittel.
Viele tun es anders herum, was auch meist .. sagen wir mal.. effizienter ist.

Aber niemand hat festgelegt, dass wir Wohltemperiert haben und 12 Töne und diese Art von Wellenformen und diese Welt von Klängen die wir jetzt so mehrheitlich nutzen. Ein Standardsynth kann da auch enorm beschränkt sein, wenn man das vor diese Augen stellt.
 
Stimmt.
Das erste klingt fast wie die Bemühungen bei der NASA wieder in der Lage zu sein "Mondraketen" zu bauen. Das und beim Shuttle gibt es ernsthaft einige Erfahrungen nicht, die die neuen Entwickler erneut machen müssen, ggf. ist das hier auch so, vielleicht sogar noch mehr, da Musiker ansicht ja keine einheitliche und eine Institution sind.

Obsolet: ja, vermutlich gibt es diese Moden, ob sie in dem Bereich so stark sind? Ich mein - der Kram kostet - aber klar, wenn wir Max und die vielen Versionen mitrechnen, weil dies oder das nicht läuft auf dieser oder jenen Version, wäre das schon auch was, was irgendwie mit dem heutigen Umgang zu tun hat - Firma XY macht Update- irgendwas geht nicht mehr.
Aber die Moden, was wichtig sei und was nicht - handwerkliches oder eher "Konstruktion" oder Konzept und Philosophie? Das kann wohl auch abweichen und divergieren, heute sind Hörgewohnheiten ja auch andere - wobei vermutlich gerade die Abteilung alte Schule und Akademie auch eher lange braucht, um etwas anzuerkennen aber auch umgekehrt, kann Vorteile/Nachteile haben, müsste man mal drüber nachdenken, in Pop gibt es sicher auch viel an Moden, aber auch solche, die seit 10 oder mehr Jahren mit altem Zeug arbeiten - ja, ich hab Logic 6 und meinen alten Arp und meine Zähne sind gesund - hört man ja auch.

Nunja, ggf. ist ein altes Elektrogerät zum Instrument geworden, dann ist es ggf. Arbeitsweise und Handwerkliches - könnte alles sein. Es gibt auch Leute, die nur schlicht ungern über Geräte reden und doch etwas ändern, ggf. sogar für die Hörenden, weil die dies oder das erwarten oder nicht erwarten - Siehe auch Moden vs. Entscheidungen für deine Musik. Ziemlich gut und langfristig sind Zeitgeistwellen nur aufzunehmen, wenn sie Humor sind und sonst sich weder einer Mitbewegung noch einer Gegenbewegung zur Mitnahme im eigenen Bereich hinreißen zu lassen. Aber - das ist hier ja so gesehen nicht so wichtig, da ist es ja eher was geht, was mal ging und was noch oder wieder ginge. Also auch Interpretation und ... ja.. Vorstellung was richtig ist für das Stück.

__

Geschmack und sowas wie Ideologie ist heute sogar selten, eher in der Politik - ggf. aber auch in der Musik? Ideologie kann extrem sein, aber sie ist auch die, die Dinge weniger beliebig werden lassen und klare Kante führen, man kann von dieser ja auch abweichen, sei es auch nur hier oder da. Wir sind ja immer Chef!
Hier und bei mindesten 3 Aspekten oben möchte ich auf diese Rede hinweisen viewtopic.php?f=98&t=115224
Ziemlich gut!

Aber - es kann auch echt sein, dass akustische Instrumentalisten auch einfach keine Lust auf Neues haben, sich sperren und alles ablehnen, sowas fand ich früher immer extrem unsympathisch, aber ich tue ja auch dies oder das für das was ich nutze. Wäre ggf. interessant, wer was tut, allerdings das in einem Nerdforum zu tun bringt vermutlich zu sehr Aussschnitthaftes.

Sound - nun in der Neuen Musik ist das wichtig, sehr wichtig. Diese Einordnung wo was mehr Gewicht hat halte ich ebenfalls für Mode und Zeitgeist. Und hier glaube ich, dass die Akademiker hier extrem damit gingen, es war nicht chic bestimmte Dinge zu tun. Und andere Bereiche auch, aber - natürlich nicht jeder, weshalb man das schwer als Vorwurf formulieren sollte und kann. Es sind ja viele, die da etwas machen.

Dokumentieren - es ist denkbar, dass das unendlich wird, da man so etwas nur begrenzt aufschreiben kann. Ich weiss nicht, ob es geht, aber man könnte den "Wunsch formulieren" wie Werke später zu performen oder zu interpretieren seien, so sie im Sinne des Komponisten sind - und ggf. sogar ob man dies oder das sollte oder nicht, eher als Anregung und auch als Wunschliste, denn machen darf sonst natürlich jeder alles. Das ist ja alles freies Spiel.
Hoffentlich jedenfalls.

Das mit der Trommel ist auch interessant - ja, sicher - bei Elektronik wäre das aber in dieser Frage auch eher Handwerk. Und hier ginge es dann um die Wahl, was und womit, weil es bewusst ein anderes Ergebnis bringt, von dem man ggf. weiss, dass es - unpräziser wäre, aber ggf. "besser" oder "schöner" - wobei ich nicht weiss, wie wichtig Schönheit™ in der Neuen Musik ist, wie man damit umgeht und so weiter. Und natürlich - wie man das definiert, muss man ja immer und wenn ich das nicht sage, werde ich hier auch zerlegt. Ist auch ok.

Quantencomputer und StarTrek-Tech - bin gespannt, ob und wann etwas kommt, was das alles im Griff hat. So richtig - man sagt einfach wo man mehr will - und es wird gemacht. Gelegentlich muss man etwas physikalischer werden, aber es geht.

Björk: mal mehr grüne Monster rein! ;-)
 
So ist es. Zumindest in einer Erklärung oder so, weniger in einem Forum wie diesem, wo es ja quasi um Aneignung dieser Dinge geht.
Aber Musiker, die primär über ihre Sachen reden ..

Manchmal stecken hinter solchen Dinge auch andere Sachen wie damals ggf. die Schwingung die hinter so etwas stand, sich mit dazu zu stellen oder manchmal auch schnöder Besitz eines.. Fairlight oder was. Kommt also meist darauf nicht an, wenn es nicht ein Gearmag ist. Es gibt auch Musiker, die ungern darüber reden, weil sie nicht zu sehr ablenken wollen und die Gelegenheit lieber für die Idee in der Musik ansetzen möchten etc.

Man kann halt auch den Ententanz mit dem teuersten Zeug machen. "en de keuken piep"

Algorithmus, Idee zu etwas, Struktur - das kann auch etwas sein, aber auch hier gibt es Grenzen, vermutlich wegen der selben Sache.
Wobei sicher manche Musiker mehr bekannt für ihre Maschinen sind als etwas anderes. Das ist so gesehen bei Rob hier auch, es ist ja schon eher für "Nerds".

Ich glaube, dass auch gerade hier diese Sache was es muss und was nicht auch schon irgendwie Geartalk ist.
Was aber geht, ist ein Verkaufsding, wie das hier - also für die die suchen, passt dann oder nicht. Aber als Musiker würde ich das vermutlich weniger oft ansagen, er spricht ja da einfach über "wie ein Modular" sein sollte oder seiner. Das ist super, aber nicht mehr als das.

Für das ursprüngliche Thema ist das - sagen wir mal - nicht so hoch im Rang, so es nicht um ultrascheres Zeug von großer Unbedienbarkeit geht bei Performances. Aber bei Studio - ist es halt weitgehend wurscht.
 
Ja, dieses "mal eben" ist, weil der Komponist diese nicht so genau festlegt und eher an das Werk direkt und jetzt denkt, nicht unbedingt an die Zukunft oder erneute Aufführung in 20 Jahren. Das machen wirklich wenige. Sicher auch, weil man sich nicht unbedingt sicher sein kann, dass sich da noch jemand für interessiert. Und es gibt ja das Dokument selbst von vor 20 Jahren.

Das mit der Komfortzone stimmt, aber auch das dies immer etwas abgehoben von Musik passiert - jedoch mit der eigenen Zielvorstellung im Blick. Deshalb wird das meist nicht mal übertragbar sein, sondern MUSS im Verständnis im Sinne von "ich mache es so" gesehen werden. Es wird wenig helfen, wenn ein Musiker der Richtung "Neue Musik" die Maßstäbe eines Goa-Produzenten übernähme, der sich gelegentlich in einer naheliegenden Diskothek einen Namen gemacht hat.

Deshalb wird diese Sache auch schnell verwachsen sein, es ist eben nicht einfach einzusortieren. Aber das muss man auch nicht. Deshalb ist ein Forum ja auch mit vielen Beiträgen erst komplett und dennoch sprechen viele schnell generalisierend, allgemeingültig oder es wird so verstanden, obwohl das nicht so ist. Und alles, was so an klassischem Vorbeireden möglich ist. Kauf dir das Ding, nicht das - das ist Schrott ist beispielsweise nahezu immer in der Nähe von Begriffen wie "Abzocke" und nicht ernst zu nehmen.

Ja, da kommt man schon zusammen, aber es wird nicht alles geklärt sein. Es reichte dabei das für sich selbst zu klären, wobei ich das für mich auch anders einschätze, da ich mich als Person nicht für so bedeutend halte, dass irgendwas von mir in 20 Jahren unbedingt noch mal bearbeitet werden könnte. Deshalb treffe ich auch keinerlei Maßnahmen. So könnte es auch den Leuten gehen, da mal genug tun muss, um das Werk fertig zu bekommen.

Ja, war schön.
Mal sehen, was noch kommt.
Ich bin aber wohl im Recht, interessant ist das nur für wenige. Deshalb - vielleicht findet das jemand in 20 Jahren und fragt sich, wie kann ich das mit meinem Browser noch aufmachen und von Schantalle™, meiner Sprachassistentin zusammenfassen lassen.
 
Auch sehr interessant.

Es ist sicher mit grösserem Aufwand verbunden die Sounds eines vor Jahrhunderten aufgeführten Stückes zu reproduzieren, man kann halt einen komplexen Sound nicht einfach wie ein Flügel ist ein Flügel ist ein Flügel hervorzaubern.

Ich finde es aber auch Hyperliquid™ dies bis zum Exzess zu betreiben, da eine Aufführung von altem Material in der Klassik auch immer nur eine Interpretation ist und Schlussendlich auch nicht mit dem gleichen Flügel im gleichen Raum aufgeführt wird wie vor Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten.

Somit ist eine Aufführung immer eine Coverversion und damit abhängig vom Anspruch des Interpreten auf Nähe zum Original.

Bei der Geschichte mit dem Orgelsound, da braucht es halt einen guten Sounddesigner, der kann so etwas mit Sicherheit nachbilden. Bei solchen einfachen Sounds sehe ich nun das Problem nicht wirklich. Bei den Sounds von Parmegiani ist das eine ganz andere Dimension. Zudem ist die Klarheit der Höhen im Cover vielleicht den digitalen Aufnahmemöglichkeiten geschuldet, vielleicht auch der brachiale Bassanteil am Anfang. Im Studio hat das analoge Original sicher auch brachialer geklungen. Das nachprogrammieren dieser Sounds war sicher nicht ganz ohne. Ich habe da aber meine liebe Mühe damit, dies mit einer klassischen Komposition von Bach o.ä. zu verbinden, so aus Gründen der fehlenden Melodie. Wenn ein Jazz-Saxophonist ein ähnlich gelagertes Stück spielt, hört sich das auch nicht viel präziser an.

Der Vergleich mit dem Klavierstück mit der Verzerrung zeigt doch einen Vorteil der heutigen Möglichkeiten auf, man hat alles relevante auf Tonträgern zum nachhören. Bei diesem part hat sich auch wieder mal gezeigt, dass ich den kompositorischen Teil dieser Musik nicht verstehe und damit eigentlich gar nicht qualifiziert bin für diese Aussage hier :D Was mich daran fasziniert hat waren nicht die Tonfolgen sondern der Klang mit der Verzerrung selbst und der Lautstärkeverlauf des Klanges.

Was ich mich immer wieder Frage ist, ob ich als Klangforscher den hochgebildeten klassischen Musikern mehr Respekt entgegenbringen müssen als sie mir. Denn sie können was, was ich nicht kann und umgekehrt.
 


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