Vactrol-Wechsel beim Doepfer Low Pass Gate

Ich habe es schon auf der D-Liste gefragt, aber leider bisher keine Antwort erhalten, da ich so neugierig bin - hier ein 2. Versuch:

Ich habe das Low Pass Gate und finde es eigentlich sehr gut, aber wenn der Filter anfängt zu oszillieren, ist es schlimm. Es klingt einfach nicht.

Kann es etwas bringen, die Vactrols auszutauschen?
 
Wenn ich mir die Schaltung des Buchla LPG ansehe, dann liegen die LDRs zwar im Signalweg, und hinzukommt, daß LDRs (und damit auch Vactrols) tatsächlich altern, aber ich glaube kaum, daß dein Modul schon so alt ist.

Ich denke eher, daß das Lowpass-Gate auch zur Sorte der "extremeren" Filter gehört.
Mein Polivoks klingt auch nicht gerade "schön" bei Selbstoszillation - also nichts von wegen Sinus, wie bei einem Dotcom Ladder, oder MOTM440.

Vielleicht täusche ich mich auch, und Du hast Vergleiche zu LPGs, die da gut klingen.
 
serenadi schrieb:
Ich denke eher, daß das Lowpass-Gate auch zur Sorte der "extremeren" Filter gehört.

Vactrol Filter klingen ja eher soft (vllt. extreme Softies), es kann sein, dass sie sich für Eigenschwing. generell nicht besonders eignen. Doch würde es mich wundern, wenn die Vactrol Filter von Wiard sich ähnlich verhalten, wenn sie am oszillieren sind. Die Samples des Model 12 von Pan B klingen auch ganz anders.

Es war eine Hoffnung, dass der Tausch der Vactrols die Eigenschw. nutzbar macht, was sie so def. nur in den seltensten Fällen ist.
 
Ilanode schrieb:
Ich habe es schon auf der D-Liste gefragt, aber leider bisher keine Antwort erhalten, da ich so neugierig bin - hier ein 2. Versuch:

Ich habe das Low Pass Gate und finde es eigentlich sehr gut, aber wenn der Filter anfängt zu oszillieren, ist es schlimm. Es klingt einfach nicht.

Kann es etwas bringen, die Vactrols auszutauschen?
das original buchla LPG verfügt nicht über einen feedbackweg (oder resonnanz) der zur eigenoszillation führen könnte. hier handelt es sich also um ein zusätzliches, nachträglich hinzugefügtes feature. ich habe die schaltung von dieter d. noch nicht gesehen. möglicherweise kommt es aber zu einer übersteuerung? die vactrols hätte darauf keinen einfuss...
 
Ja, das Original LPG hat keine self osc und auch nicht das Dual LPG von Plan B. Aber es gibt LPGs/VCFs mit Vactrols, die in Eigenschwing. gebracht werden können...

Fonik, was ich nicht verstehe: Wie kann es sein, dass die Vactrols zwar das Klangbild bestimmen, aber keinen Einfluss auf den Klang der self osc haben? Oder meinst Du auf eine mögliche "übersteuerung" haben die Viecher keinen Einfluss?

Ich kann mir prinzipiell vorstellen, dass die Schaltung einmal optimiert wurde, jedoch fallen Vactrols m.W. sehr unterschiedlich aus, so dass sie eigentlich selektiert werden müssten. Das unterleibt bei D. natürlich aus Kostengründen - seine Vactrol-Filter sind ja auch deutlich billiger als Vactrol-Module anderer Hersteller. Allerdings habe ich den Prototypen => hier müsste doch alles optimal aufeinander abgestimmt sein...
 
Ilanode schrieb:
[...]Fonik, was ich nicht verstehe: Wie kann es sein, dass die Vactrols zwar das Klangbild bestimmen, aber keinen Einfluss auf den Klang der self osc haben? Oder meinst Du auf eine mögliche "übersteuerung" haben die Viecher keinen Einfluss?[...]
das war mein erster gedanke. die wäre ja in erster linie vom feedback pfad abhängig!?

und natürlich hat serenadi recht. und was "nicht klingt" ist ja bekanntlich auch geschmackssache...
 
fonik schrieb:
und was "nicht klingt" ist ja bekanntlich auch geschmackssache...

Tja, was soll ich dazu sagen?

Natürlich ist sowas immer Geschmackssache, aber ich bin mir sehr sicher, so wie die Self.osc. bei meinem Teil klingt, trifft es den Geschmack von *sehr wenigen*. Dabei stehe ich dem Genre "Noise" deutlich näher als dem Synthi-Pop - soll heißen, mit Krach allein kann man mich nicht erschrecken. Ich bin mir bewusst, dass andere es anders empfinden können, doch viele werden m.M.n. nicht vor Begeisterung vom Hocker fallen.

Ich habe in den letzten Monaten mehrere VCFs verkauft, nicht, weil ich sie schlecht gefunden hätte, sondern, weil ihr Klang nicht zu dem passt, was ich will. Anders das A101-2: Prinzipiell finde ich den Klang super, doch, wenn er im "Thema-des-Thread" ist, finde ich ihn schlicht unbrauchbar. Daher die Hoffnung man könnte durch eine einfache Mod. seinen Anwendungsbereich erweitern.
 
Ilanode schrieb:
fonik schrieb:
und was "nicht klingt" ist ja bekanntlich auch geschmackssache...

Tja, was soll ich dazu sagen?

Natürlich ist sowas immer Geschmackssache, aber ich bin mir sehr sicher, so wie die Self.osc. bei meinem Teil klingt, trifft es den Geschmack von *sehr wenigen*. Dabei stehe ich dem Genre "Noise" deutlich näher als dem Synthi-Pop - soll heißen, mit Krach allein kann man mich nicht erschrecken. Ich bin mir bewusst, dass andere es anders empfinden können, doch viele werden m.M.n. nicht vor Begeisterung vom Hocker fallen.

Ich habe in den letzten Monaten mehrere VCFs verkauft, nicht, weil ich sie schlecht gefunden hätte, sondern, weil ihr Klang nicht zu dem passt, was ich will. Anders das A101-2: Prinzipiell finde ich den Klang super, doch, wenn er im "Thema-des-Thread" ist, finde ich ihn schlicht unbrauchbar. Daher die Hoffnung man könnte durch eine einfache Mod. seinen Anwendungsbereich erweitern.
absolut verständlich.

vielleicht könnte ein experte mehr dazu sagen, wenn man mal den schaltplan vor augen hätte...

auf jeden fall hat sich nun meine to-do-liste um einen weiteren punkt verlängert: resonnance mod für meine LPG breadboarden...
 
fonik schrieb:
vielleicht könnte ein experte mehr dazu sagen, wenn man mal den schaltplan vor augen hätte...

Ja, das wäre schön!

fonik schrieb:
auf jeden fall hat sich nun meine to-do-liste um einen weiteren punkt verlängert: resonnance mod für meine LPG breadboarden...

Wenn's nicht allzu techn. wird, würde ich gerne von Deinen Erfahrungen hören! Da LPG i.d.R. sehr teuer sind (Wiard) bzw. über keine self osc. verfügen, vermute ich, dass es nicht ganz leicht ist, sie mit einer gut klingenden Resonanz zu versehen.
 
Jetzt kam doch ne Antwort von der Doepfer-Group (Yahoo). Tim, der in den letzten Jahren immmer wieder sehr interessante Posting zu elektrotechn. Themen gepostet hat, meinte, dass er sich des Problems annehmen wolle. Daraufhin hat Dieter im den Schaltplan des Moduls gemailt.

Tims Antwort (vgl. Message #13167) ist ebenso lang wie interessant. Kurz: Das die Self. Osz. so reinbricht, liegt an der Topologie des Filters. Es ist ein Sally Key-Filter, deren Eigenschwingung sich nur schwer beherrschen lässt und bein denen auch eine kleine Variation der Bauteile große Folgen haben.

Da Tim das Filter selber nicht hat, konnte er nur vermuten, dass es hilft das Resonanzpoti von "linear (B50K)" zu "invers logarhythmisch (C50K)" zu wechseln. [Zusätzlich könne man den Schleifer des Potis mit R17 verbinden - wenn ich das richitg verstanden habe.]

Werde ich evtl. dieses WE mal probieren.
 
Ilanode schrieb:
Es ist ein Sally Key-Filter, deren Eigenschwingung sich nur schwer beherrschen lässt

little evil Sally !!
:lol:

[correction mode=on]
Es ist ein Sallen-Key Filter
[correction mode=off]

Aber interessant.
Wobei sich mit der Kennlinie des Potis ja nur die Einstellbarkeit ändert, als mögliche Beherrschung des *Übels*, nicht aber das Problem des unbändigen Filtertyps ansich.

Kannst Du mal einen Direktlink zum posting geben ?
 
serenadi schrieb:
Wobei sich mit der Kennlinie des Potis ja nur die Einstellbarkeit ändert, als mögliche Beherrschung des *Übels*, nicht aber das Problem des unbändigen Filtertyps ansich.
Ich habe es auf der D-Liste evtl. zu abgeschwächt formuliert, so dass Tim sich auf den plötzl. Einbruch der Selbstosz. konzentriert. Es bleibt also interessant, ob der Klang der Eigenschwingung als solcher modifiz. werden kann.

Tim hat auch eine Grafik gepostet, wie sich der Poti-Wechsel auswirken *müsste*. [Alles Mathematik, kein richtiger Test, da er das Filter ja nicht hat.] Ich kann mir vorstellen, dass der Wechsel das Probl. zumind. entschärft, da es leichter sein sollte, eine gezielte Eigenschwingung einzustellen, die auch dann nicht komplett aus dem Ruder läuft, wenn die Freq. moduliert wird.

serenadi schrieb:
Kannst Du mal einen Direktlink zum posting geben ?

http://launch.groups.yahoo.com/group/Do ... sage/13167
 
Dank meiner spitzenmäßigen Soldapullt-Entlötpumpe war der Poti-Wechsel in 1 min. erledigt: Ja, bringt was! Die Eigenschwingung steht für meinen Geschmack immer noch in einem deutlichen Kontrast zum ansonsten soften Filter/Gate, aber es *klingt*. Bei voll aufgedrehtem Input* erinnert mich das Filter tatsächlich stark an meinen alten MS10! Sallen-Key!

* Im Verhältnis Signal/Eigenschwingung ist das Signal noch deutlich zu hören.
 
Ich mach' hier mal als Alleinunterhalter weiter. Jetzt habe ich auch den Quad-OP-Amp, LM324, gegen einen TL074 ausgetauscht.

Alles in allem kommt mir das Filter jetzt subtiler und kontrollierbarer vor. Mir gefällt's jetzt auf jeden Fall besser.
 
Naja, könntest ja mal Audio-Beispiele von vorher/nachher posten, wenn Du welche gemacht hast. :idea:
 


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